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Scholz, GmbHG, 10. Auflage - Leseprobe - Verlag Dr. Otto Schmidt

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182<br />

§52 Aufsichtsrat<br />

schäftsführern nach ihrer Abberufung (ausgeschiedene Geschäftsführer). Diese<br />

für das Aktienrecht entwickelte Rechtsprechung lässt sich auch auf die GmbH<br />

übertragen 1 .<br />

ee) Zur Vertretungsbefugnis für den Abschluss, die Änderung und die Kündigung<br />

des Anstellungsvertrags s. bei Rdnr. 164 ff.<br />

ff) Bei Rechtsgeschäften des täglichen Lebens (z.B. Warenbezug oder Kontoeröffnung,<br />

wenn die Gesellschaft Bankgeschäfte betreibt oder der Erstattung<br />

verauslagter Reisekosten) und bei Rechtsgeschäften in Erfüllung einer Verbindlichkeit<br />

kann die Gesellschaft auch von Mitgeschäftsführern, von Prokuristen<br />

usw. vertreten werden 2 . Eine besondere Ermächtigung durch den Aufsichtsrat<br />

ist nicht erforderlich.<br />

gg) Da nach § 46 Nr. 8 die Gesellschafterversammlung für die Geltendmachung<br />

von Schadensersatzansprüchen gegen den Geschäftsführer zuständig ist,<br />

besteht hierfür grundsätzliche keine Vertretungsbefugnis des Aufsichtsrats<br />

nach § 112 AktG, sofern nicht eine anderweitige Regelung in der Satzung<br />

getroffen wurde 3 .<br />

b) Rechtsgeschäfte mit den Geschäftsführern bei der mitbestimmten GmbH<br />

Auf § 112 AktG verweisen auch § 1 Abs. 1 Nr. 1 <strong>Dr</strong>ittelbG und § 25 MitbestG.<br />

Auch der mitbestimmte Aufsichtsrat vertritt die Gesellschaft gerichtlich und<br />

außergerichtlich gegenüber den Geschäftsführern.<br />

Zur Vertretung der Gesellschaft bei Abschluss, Änderung und Kündigung des<br />

Anstellungsvertrags s. bei § 35 Rdnr. 202 ff. und bei Rdnr. 164 ff.<br />

c) Hilfsgeschäfte<br />

Eine weitere Ausnahme besteht für Hilfsgeschäfte des Aufsichtsrats, die zur<br />

Wahrnehmung der dem Aufsichtsrat übertragenen Aufgaben notwendig werden,<br />

§ 30 Satz 2 BGB analog. Der Aufsichtsrat wird durch solche Rechtsgeschäfte<br />

nicht selbst berechtigt und verpflichtet. Er ist weder „rechtsfähig“ noch<br />

„pflichtenfähig“. Er ist folglich nicht „vermögensfähig“ 4 183<br />

. Soweit der Aufsichtsrat<br />

ausnahmsweise Berater und Sachverständige beiziehen kann, ist er vielmehr<br />

1 BGH, WM 1989, 637 = ZIP 1989, 497; BGH, WM 1990, 630; BGH, WM 1991, 941; BGH,<br />

ZIP 1993, 1380; BGH, GmbHR 2004, 259; Lutter/Hommelhoff, Rdnr. 47; Zöllner/<br />

Noack, in: Baumbach/Hueck, Rdnr. 107; s. auch BGH, AG 1997, 417: in AG umgewandelte<br />

GmbH.<br />

2 Raiser/Heermann, in: Ulmer, Rdnr. 105; zum AktG 1937: BGHZ 41, 282, 285 (ohne die<br />

hier vorgenommene Beschränkung auf Geschäfte des täglichen Lebens); für Geschäfte<br />

des täglichen Lebens für die AG: zweifelnd: Mertens, in: KölnKomm. AktG, § 112<br />

Rdnr. 15; a.A. Hopt/Roth, in: Großkomm. AktG, § 112 Rdnr. 53; Emmerich, WuB II A<br />

§ 112 AktG 1.86.<br />

3 Lutter/Hommelhoff, Rdnr. 47; Raiser/Heermann, in: Ulmer, Rdnr. 109; a.A. Zöllner/<br />

Noack, in: Baumbach/Hueck, Rdnr. 107.<br />

4 A.A. für den Betriebsrat: Richardi, BetrVG, <strong>10.</strong> Aufl., § 26 Vorbem. Rdnr. 9, 11.<br />

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Uwe H. Schneider

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