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Interdisziplinäres Bauchzentrum 40 Jahre Klinik Kösching ...

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KLINIKımpuls II|2009KLINIKımpuls II|200911. Eichstätter Gesundheitsgespräch„Wenn die Luft wegbleibt“Vom trockenen Husten, schwerem Atmen bis hin zum Erstickungsgefühl, pfeifenden Geräuschenbeim Luftholen und einem Engegefühl in der Brust: So vielfältig die Symptome, so vielfältig könnenauch die Krankheiten sein, die zu Luftnot führen können. Daher informierte das mittlerweile 11. Gesundheitsgesprächder <strong>Klinik</strong>en im Naturpark Altmühltal am 14. März 2009 über das Thema Luftnot.Chefarzt Prof. Dr. med. HelmutKücherer stellte ein Vortragsprogrammzusammen, das das Themaaus Sicht verschiedener Fachbereichebeleuchtete. Der Leiter derMedizinischen <strong>Klinik</strong> II für Kardiologie,Angiologie und Pneumologieder <strong>Klinik</strong>en im NaturparkAltmühltal und Veranstalter desGesundheitsgespräches hattehierzu Spezialisten der <strong>Klinik</strong>enEichstätt und Kösching eingeladen.Luftnot durch zu viele PfundeDen Anfang machte Chefarzt Prof.Dr. med. Thomas Wertgen, derauf das Thema Übergewicht alsUrsache von Luftnot einging. InDeutschland ist mittlerweile jederfünfte Bürger übergewichtig. DieUrsachen liegen in erster Linie immodernen Ernährungs- und Bewegungsverhalten.Die Folgen fürden Körper können neben Luftnotauch verschiedene Krankheitenwie Bluthochdruck, Verengungder Herzkranzgefäße, Schlaganfalloder Gelenkverschleiß sein. Hinzukommt, dass bereits grenzwertigkrankhaftes Übergewicht die Lebenszeitum bis zu sieben <strong>Jahre</strong>verkürzt. Das Übergewicht solltelangsam aber stetig reduziert werden.Dabei ist die Umstellung derErnährung auf eine abwechslungsreiche,gesunde Kost im Sinne derMittelmeerküche ohne totalenVerzicht auf persönliche Vorliebenempfehlenswert. In jedem Fallsollte die Gewichtsreduktion ärztlichbegleitet werden.Das Schlaf-Apnoe-SyndromDer Eichstätter Internist und Pneumologesowie Belegarzt der <strong>Klinik</strong>Eichstätt Dr. med. Stefan Englmeierstellte im Anschluss das so genannteSchlaf-Apnoe-Syndromals Ursache für Luftnot vor. Dabeikommt es im Schlaf zu einerRückverlagerung der Zunge undzu einer Engstellung des Rachenraumes.Nach dem Atemstillstandkommt ein tiefer Atemzug, der dieverengten Atemwege öffnet undals lauter Schnarchton hörbar wird.Die Atemaussetzer führen häufigzu Symptomen wie unruhigemSchlaf und Gedächtnisstörungen.Besonders die andauernde Müdigkeitam Tag schränkt die Lebensqualitätder Patienten massivein und kann beispielsweise amSteuer eines Autos auch lebensgefährlichsein. Stellt sich bei Fragenzum Schlafverhalten heraus,dass ein Schlaf-Apnoe-Syndromwahrscheinlich ist, folgt die Untersuchungim Schlaflabor, eine sogenannte Polysomnographie. Dabeiwird die Atmung des Patientenwährend des Schlafes beobachtetund die Häufigkeit und Dauer derAtemaussetzer aufgezeichnet.Abhängig von der Schwere derErkrankung kommen verschiedeneTherapien in Frage, wiedie Maskendruckbeatmung. Aberauch Antischnarchschienen,Rückenlageverhinderungswestenund operative Verfahren wie dieUvulopalatopharyngeroplastikkönnen helfen.Luftnot, wenn es an der LungeliegtOberärztin Dr. med. SusanneModabberi, <strong>Klinik</strong> Kösching, erläuterte,dass alle Lungenerkrankungenauch Luftnot verursachen,da in der Lunge über die „äußereAtmung“ die Aufnahme von sauerstoffreicherLuft und über die „innereAtmung“ der Gasaustausch,die Versorgung mit Sauerstoff erfolgt.Daher verursacht jede Störungder Belüftung oder DurchblutungAtemnot.Die häufigste Ursache einer akutenAtemnot sind ein Asthma-Anfall,eine Lungenembolie und einPneumothorax. Auch eine akutauftretende Lungenentzündungkann plötzliche Atemnot verursachen.Bei den chronischen Lungenerkrankungensteht die COPDim Vordergrund.Luftnot durch HerzkrankheitenHerzerkrankungen machen sichhäufig durch Luftnot bemerkbar,erklärte Prof. Dr. med. Helmut Küchererin seinem anschließendenVortrag. Ein Beispiel hierfür ist dieHerzinsuffizienz. Die Herzschwäche,Herzinsuffizienz, betrifft nichtnur viele Patienten im höherenAlter, sondern ist eine Erkrankungdie über die letzten Jahrzehnteimmer häufiger zu beobachtenist. Die Erkennung der zugrundeliegenden Erkrankung - oft koronareDurchblutungsstörungen - istwichtig. Die Luftnot kann dabeidurch eine verminderte Pumpkraftdes Herzens bedingt sein.Luftnot ist somit ein Beschwerdebilddas umfassend abgeklärtwerden sollte. Die Behandlung derHerzkranzgefäßerkrankung, dieUrsachenklärung bei Herzschwächeund deren Behandlung unddie zielführende Behandlung vonAortenklappenverengungen tragendazu bei, auch beim ÄlterenLebensqualität und „Lebenszeit“zu gewinnen.Wie verschaffe ich mir LuftRichard Nikol, Leiter des klinischenSozialdienstes in der <strong>Klinik</strong> Eichstätt,erläuterte Möglichkeiteneiner sozialen Therapie bei Luftnot.An deren Anfang steht dasErkennen der Krankheit mit demSchluss, dass es nötig ist, Hilfe anzunehmen.Darauf muss die Entlastungund Erholung folgen. IndividuelleLösungsvorschläge sindunter anderem ein verbessertesZeitmanagement, die gründlichenKenntnisse der eigenen Bedürfnisse,Grenzen und Fähigkeitensowie die Fähigkeit zu entspannen.Auch eine gesunde Lebensweiseund Ernährung sowie ausreichendekörperliche Bewegungund regelmäßiges Entspannungstrainingsind wichtig.Luftnot und WirbelsäuleZum Abschluss des Vortragsprogrammsinformierte Chefarzt Prof.Dr. med. Gregor Voggenreiter überdie Zusammenhänge von Wirbelsäulenerkrankungenund Atemnot.Bei Erkrankungen insbesondereder Brustwirbelsäule, bei deres zu einer verstärkten Verkrümmungder Wirbelsäule nach vorne,einer so genannten Kyphose,kommt ist die Ausdehnung derLunge im Brustkorb eingeschränkt.Besonders Osteoporosepatientensind davon betroffen, aber auchMorbus Scheuermann und MorbusBechterew kann zu ähnlichenSymptomen führen.Da osteoporotische Knochenbrü-46Eichstätter Gesundheitsgespräch47Eichstätter Gesundheitsgespräch

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