Fahr' doch mal hin - Felsenmeer | Das Foto des Semesters! Climate ...
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der Wand. Diese Darstellungen zeigen Jan Vermeers<br />
Faszination für die Wissenschaft seiner Zeit.<br />
DIE DARSTELLUNG GEOGRAPHISCHER Arbeitsutensilien<br />
in Gemälden lässt sich nicht nur bei Vermeer<br />
finden. Viele Künstler seiner Zeit ließen sich von den<br />
Ereignissen und Eindrücken <strong>des</strong> Zeitalters der Entdeckung<br />
und der Ausdehnung der Kolonialmächte inspirieren.<br />
Mit Geographie und Karten von fremden<br />
Welten lässt sich eine Sehnsucht für das Ferne und<br />
Unbekannte ausdrücken. So verbindet sich die romantische<br />
Komponente der Sehnsucht mit der Präzession<br />
der Wissenschaft. Vermeer ist dies sehr gut gelungen.<br />
Viele andere Künstler suggerieren mit der Abbildung<br />
wissenschaftlicher Instrumente etwas Mystisches<br />
und Unbekanntes. Für Vermeer waren wissenschaftliche<br />
Instrumente keine ausgefallenen Dinge von bizarrer<br />
Form und kostbarem Material. Er sah vielmehr<br />
in ihnen funktionelle präzise Objekte mit einem konkreten<br />
Nutzen. Er arbeitet mit seiner Detailtreue ihre<br />
ästhetischen Qualitäten heraus, stellt diese aber nicht<br />
in den Vordergrund.<br />
TROTZ DEM BREITEN Interesse in der Bevölkerung<br />
für die zeitgenössischen Wissenschaften, waren der<br />
Zugang und die Beschäftigung mit diesen Themen<br />
nur den oberen Schichten vorbehalten. So dienten<br />
aufwendig gerahmte Karten der eigenen Repräsentation<br />
von Reichtum, Weltläufigkeit und Bildung. <strong>Das</strong><br />
Inventar und die Kleidung deuten ebenfalls auf eine<br />
gehobene gesellschaftliche Stellung <strong>des</strong> Geographen<br />
<strong>hin</strong>.<br />
Städel Museum<br />
Der Der Geograph 21 25<br />
Globus, Detail im Bild<br />
JAN VERMEER VAN Delft ist einer der bekanntesten<br />
holländischen Maler <strong>des</strong> Barock, trotz seines vergleichsweise<br />
kleinen Gesamtwerkes. In seinen Werken<br />
„Der Geograph“ und „Der Astronom“ finden sich<br />
typische stilistische Elemente <strong>des</strong> Künstlers wieder.<br />
Ein auffälliges Element <strong>des</strong> Bildpaars ist die Verbindung<br />
zwischen Kopf und Hand. Sie verdeutlicht eine<br />
Beziehung zwischen geistiger Bildung und sinnlicher<br />
Wahrnehmung. Die Darstellung einer Alltagssituation<br />
vor einem Fenster ermöglicht es Vermeer geschickt<br />
mit dem seitlichen Lichteinfall und den Farben<br />
<strong>des</strong> Bil<strong>des</strong> zu spielen - ein Markenzeichen seiner<br />
Kunstwerke.<br />
DAS STÄDEL MUSEUM in Frankfurt wurde lange<br />
umgebaut und viele Highlights der Sammlung waren<br />
in anderen Museen auf Wanderschaft. Trotz Finanzkrise<br />
und allgemeiner Sparpolitik in deutschen<br />
Museen baute das Städel Museum seine Kunsthalle<br />
aus und erweiterte seine Sammlung. Zu sehen gibt<br />
es Kunstwerke aus allen Epochen. Mit den jüngsten<br />
Investitionen wurde die Sparte der Gegenwartskunst<br />
und der <strong>Foto</strong>grafie gestärkt. Im Februar 2012 wurde<br />
die Erweiterung eröffnet und damit hat eine der ältesten<br />
und bedeutendsten Museumsstiftungen Deutschlands<br />
ihre Ausstellungsfläche nahezu verdoppelt. Wer<br />
demnächst in Frankfurt vorbei kommen sollte kann<br />
dem Geographen am Mainufer ja <strong>mal</strong> einen Besuch<br />
abstatten.<br />
Mehr zur Gemäldebeschreibung:<br />
Zuffi, Stefano (1999): Jan Vermeer. Berühmte Maler auf<br />
einen Blick. Köln: DuMont.<br />
<strong>Das</strong> Städel Museum in Frankfurt:<br />
http://www.staedelmuseum.de<br />
Eintritt: 12 Euro, 10 Euro (ermäßigt)<br />
02-2012 | COLUMBUS