Fahr' doch mal hin - Felsenmeer | Das Foto des Semesters! Climate ...
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Autor: Claudia Kämper<br />
Quellen: Städel Museum<br />
Zwischen 1668 und 1669 <strong>mal</strong>te Jan Vermeer<br />
van Delft das Bild „Der Geograph“, das zusammen<br />
mit „Der Astronom“ ein Bildpaar<br />
bildet. Beide Gemälde hängen je<strong>doch</strong> nicht zusammen<br />
in einer Galerie. „Der Geograph“ gehört in die<br />
Sammlung <strong>des</strong> Städel Museum in Frankfurt und „Der<br />
Astronom“ hängt im Louvre in Paris.<br />
HOLLAND WAR IM 17. Jahrhundert eine Seefahrernation,<br />
die zur Kolonialmacht aufstieg. Die Begeisterung<br />
für Wissenschaft und insbesondere für die Geographie<br />
wurde nicht nur vom Adel sondern auch von<br />
den Bürgern geteilt. Populärwissenschaftliche Publikationen<br />
über Physik, Geographie, Astronomie, Medizin<br />
und Mathematik erfreuten sich großer Beliebtheit.<br />
Die Darstellung der Wissenschaft in der Kunst<br />
kann als Paradigmenwechsel beschrieben werden, da<br />
es bis in das 17. Jahrhundert eigentlich nicht üblich<br />
war sich mit der Erde in ihrer Gestalt und Geschichte<br />
zu beschäftigen. Dies wurde von der Kirche als eine<br />
Infragestellung der Religion gesehen.<br />
Der Geograph<br />
Der Der Geograph 21 24<br />
Geographie in der Kunst<br />
DIE MEISTEN HOLLÄNDER reisten recht selten weiter<br />
als bis zur nächsten Stadt, trotzdem waren sie stolz<br />
auf ihre Helden der Meere, Admiräle und Seeleute.<br />
Diese Entdecker, die ferne Ozeane bereisten machten<br />
Holland zu einem mächtigen Kolonialreich. Reiseberichte<br />
und Karten erfreuten sich großer Beliebtheit.<br />
Ein weiterer Grund für die Popularität der Wissenschaft<br />
in der zeitgenössischen Kunst und Literatur<br />
sind die zahlreichen holländischen Manufakturen, die<br />
Präzisionsinstrumente herstellten. <strong>Das</strong> erste Fernrohr<br />
wurde von einem deutsch-niederländischen Brillenmacher<br />
gebaut.<br />
„DER GEOGRAPH“ IST eines der wenigen Gemälde<br />
von Vermeer, das eine männliche Person darstellt.<br />
Der Maler stellt den Mann im Augenblick der höchsten<br />
Konzentration dar, die eine Hand ruht auf einem<br />
Buch, die andere umfasst einen Stechzirkel. Karten<br />
sind vor ihm ausgebreitet, der Wissenschaftler hält<br />
inne und sein Blick gleitet aus dem Fenster, um vielleicht<br />
den nächsten Gedanken zu fassen. Vermeer<br />
kannte sich mit den Arbeitsutensilien der Geographie<br />
seiner Zeit aus. Neben den Karten auf dem Tisch und<br />
dem Stechzirkel in der Hand findet man einen Globus<br />
auf dem Schrank und eine sehr detailgetreue Karte an<br />
02-2012 | COLUMBUS