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Methodologie - Urban spaces

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<strong>Methodologie</strong><br />

für die Planung und Gestaltung<br />

guter städtischer Freiräume<br />

Projekt UrbSpace<br />

Arbeitspaket 5<br />

Aktion 5.1.1<br />

Oktober 2011


<strong>Methodologie</strong><br />

für die Planung und Gestaltung guter städtischer Freiräume<br />

Autoren<br />

Markus Rebstock (Fachhochschule Erfurt)<br />

Jörn Berding (Fachhochschule Erfurt)<br />

Matthias Gather (Fachhochschule Erfurt)<br />

Zuzana Hudekova (REC Slovakia)<br />

Martina Paulíková (Ekopolis)<br />

Oktober 2011<br />

Dieses Dokument wurde von der Fachhochschule Erfurt mit Beiträgen (Leitlinien, Inhalte der Checklisten, Beschreibungen<br />

der Fallstudien inkl. Bilden und Visualisierungen) der UrbSpace-Projektpartner erstellt.<br />

Das Dokument ist Teil des Projektes UrbSpace (www.urban<strong>spaces</strong>.eu), welches durch das Programm Central Europe 2007-<br />

2013 der Europäischen Union ermöglicht wurde.<br />

Dank an die Projektpartner und Mitglieder des Wissenschaftlich-technischen Komitees (Scientific Technical Committee STC) des<br />

UrbSpace-Projektes für ihre Kooperation bei der Erstellung dieses Dokumentes.<br />

Konsortium der UrbSpace-Projektpartner (PP):<br />

LP Regional Environmental Center (Slowakei)<br />

PP02 Nadácia Ekopolis (Slowakei)<br />

PP03 Nadace Partnerství (Tschechische Republik)<br />

PP04 Stadt Brno, Stadtbezirk Brno - Nový Lískovec (Tschechische Republik)<br />

PP05 Gemeinde Sopot (Polen)<br />

PP06 Gemeinde Brzeg Dolny (Polen)<br />

PP07 Gemeinde Nagykálló (Ungarn)<br />

PP08 Technische Universität Wien,<br />

Institut für Städtebau, Landschaftsarchitektur und Entwerfen (Österreich)<br />

PP09 ORA - Subregional development agency Karst - Brkini (Slowenien)<br />

PP10 Fachhochschule Erfurt, Institut Verkehr und Raum (Deutschland)<br />

PP11 Legambiente Lombardia Onlus (Italien)<br />

PP12 RiSSC - Research Centre on Security and Crime (Italien)<br />

PP13 Lokale Entwicklungsagentur Langhe Monferrato Roero La.Mo.Ro. (Italien).<br />

Scientific Technical Committee STC:<br />

LP Lubica Vitkova, Faculty of Architecture, Technical University in Bratislava<br />

PP02 Tomas Sobota, Architekt<br />

PP03 Petr Klápště, Fakultät für Architektur, Tschechische Technische Universität Prag<br />

PP04 Jan Jokl, Landschaftsarchitekt<br />

PP05 Danuta Zasławska, Kunsthistorikerin, Denkmalpflegerin<br />

PP06 Pawel Pach, Architekt<br />

PP07 Ferenc Orosz, Gemeinde Nagykálló<br />

PP08 Karl Glotter, bis kürzlich Konrektor des MA18 (Stadtentwicklung und -planung) der Wiener Stadtverwaltung<br />

PP09 Slavko Mezek, Regional Development Centre Koper<br />

PP10 Peter Neumann, Direktor von NeumannConsult und Vorsitzender des Europäischen Instituts Design für Alle in Deutschland (EDAD)<br />

PP11 Federica Barbera, Nationales Vertretung von Legambiente in Rom, verantwortlich für den Bereich Biodiversität<br />

PP12 Henry Shaftoe, University of the West of England, Department of Planning and Architecture<br />

PP13 Sonia Abluton, Langhe Monferrato Roero, Verantwortliche für Chancengleichheit und Europäische Projekte


Inhalt<br />

I. Einführung / Orientierung ............................................................................................................... 5<br />

II. Leitlinien .......................................................................................................................................... 7<br />

II.1 Vorbereitungsphase .............................................................................................................................. 7<br />

II.2 Analysephase ........................................................................................................................................ 8<br />

II.3 Gestaltungsphase .................................................................................................................................. 9<br />

II.4 Umsetzungsphase ............................................................................................................................... 10<br />

II.5 Fertigstellung, Instandhaltung und Evaluations-/Monitoringphase ...................................................... 10<br />

II.6 Optional – Kulturelle und weitere Veranstaltungen zur Belebung des Freiraumes ................................ 11<br />

III. Checklisten für die UrbSpace-Kernaspekte – Kriterien für die Gestaltung guter<br />

städtischer Freiräume .................................................................................................................... 13<br />

III.1 Checkliste für Umweltrelevante Kriterien ............................................................................................. 15<br />

III.2a Checkliste für Kriterien zur Beteiligung der Öffentlichkeit .................................................................... 17<br />

III.2b Akteure und Zielgruppen der Planung städtischer Freiräume .............................................................. 18<br />

III.3 Checkliste für Gender-Aspekte ............................................................................................................. 19<br />

III.4 Checkliste für Sicherheitsaspekte ......................................................................................................... 20<br />

III.5 Checkliste für Aspekte der Barrierefreiheit ........................................................................................... 22<br />

III.6 Checkliste zu den Kriterien für Gestaltung und Architektur ................................................................. 24<br />

10 Erfolgsfaktoren für die Planung und Gestaltung guter städtischer Freiräumes ........................................ 25<br />

ANHANG<br />

Fallstudien der UrbSpace-Pilotprojekte ................................................................................................. 26<br />

Fallstudie #1 Erneuerung eines städtischen Freiraumes, Prešov/Slowakei ..................................................... 27<br />

Fallstudie #2 „Bühne unter Birnbäumen“, Hrusov/Slowakei ......................................................................... 30<br />

Fallstudie #3 „Garten voller Aktivitäten und Leben”, Vlašim/Tschechische Republik ..................................... 32<br />

Fallstudie #4 Erneuerung des Waldparks, Brno/Tschechische Republik ......................................................... 34<br />

Fallstudie #5 Städtischer Baumpfad, Sopot/Polen ........................................................................................ 36<br />

Fallstudie #6 Stadtpark, Brzeg Dolny/Polen .................................................................................................. 38<br />

Fallstudie #7 Hangarod Park, Nagykálló/Ungarn .......................................................................................... 40<br />

Fallstudie #8 Konzept zur Parkgestaltung, Sežana/Slownien .............................................................................42<br />

Fallstudie #9 Park der fünf Gemeinden Cornaredo, Milano-Figino, Pero, Rho, Settimo Milanese/Italien ........... 44<br />

Fallstudie #10 Gestaltung des Tanaro Parks, Alba/Italien .............................................................................. 46


4 METHODOLOGIE


Ziel des UrbSpace-Projektes<br />

I. Einführung / Orientierung<br />

Das Projekt “UrbSpace - enhancing the attractiveness<br />

and quality of the urban environment” hat die Schaffung<br />

guter städtischer Freiräume unter Berücksichtigung<br />

der ökologischen, sozialen und ökonomischen<br />

Prinzipien der Nachhaltigkeit zum Ziel.<br />

Sorgfältig gestaltete Freiräume in Städten haben direkten<br />

Einfluss auf die Lebensqualität und Wahrnehmung<br />

der städtischen Angebote sowohl durch die Einwohner<br />

als auch durch die Besucher. Darüber hinaus besitzen<br />

sie das Potenzial, zur Minderung negativer Folgen des<br />

Klimawandels beizutragen und haben einen positiven<br />

Einfluss auf ihre Umgebung. Dadurch stärken diese<br />

Areale in weiterem Sinne gleichzeitig auch das lokale<br />

Umfeld für die wirtschaftliche Entwicklung:<br />

“Freiraum bezeichnet die unbebauten Flächen innerhalb<br />

der Grenzen eines Stadtgebietes, welche ökologische,<br />

soziale und/oder ökonomische Vorteile für die<br />

Gemeinde bieten oder das Potenzial dazu besitzen,<br />

entweder direkt oder indirekt“ (Working Paper Umweltrelevante<br />

Kriterien, S. 5).<br />

UrbSpace wurde auf Basis eines multifunktionalen Sets<br />

wichtiger und unverzichtbarer Kriterien für die Schaffung<br />

solcher nachhaltiger Freiräume in Städten und<br />

Gemeinden entwickelt.<br />

Diese sollen das Potenzial zur Stärkung von Attraktivität<br />

und Wettbewerbsfähigkeit von Städten und<br />

Regionen besitzen. Durch ihre Gestaltung fügen sich<br />

Abbildung 1: Projektentwicklungsprozess (Quelle: Joint Strategy, S. 32)<br />

solche Freiräume in die Stadtlandschaft ein. Als zentraler<br />

Beitrag zur Qualität der städtischen Umwelt zielt<br />

die Schaffung dieser Freiräume auf die Herstellung von<br />

Bedingungen für einen sicheren Aufenthalt sowie die<br />

Bewegung, Zugänglichkeit und Nutzbarkeit für eine<br />

möglichst große Zahl von Nutzern mit verschiedenen<br />

Ansprüchen ab.<br />

Zur Erreichung der beabsichtigen positiven Eigenschaften<br />

bilden die nachfolgend aufgeführten UrbSpace-<br />

Kernaspekte die Basis zur Schaffung von Freiräumen<br />

als lebendige und wertvolle Elemente im gesamten<br />

Stadtgefüge.<br />

Die zu berücksichtigenden Prinzipien sind unter den<br />

sechs Kernaspekten zusammengefasst:<br />

> Umweltrelevante Kriterien<br />

> Kriterien zur Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

> Gender-Aspekte<br />

> Sicherheitsaspekte<br />

> Aspekte der Barrierefreiheit<br />

> Kriterien für Gestaltung und Architektur<br />

Leitlinien<br />

Dieses Dokument bietet dem Leser Informationen und<br />

Hinweise zur Organisation eines Entwicklungs- und<br />

Gestaltungsprozesses für städtische Freiräume: Im Teil<br />

II., welcher mit „Leitlinien“ überschrieben ist, wird der<br />

gesamte Prozess (vgl. Abb. 1) mit den einzelnen Phasen<br />

und Arbeitsschritten, den Zwischenzielen sowie entsprechend<br />

auszuführenden Aktivitäten erläutert.<br />

METHODOLOGIE<br />

5


Checklisten und Fallstudien aus den<br />

UrbSpace-Pilotprojekten<br />

Darüber hinaus bietet dieses Dokument dem Nutzer einen<br />

Überblick zu den grundlegenden Merkmalen, die<br />

gute städtische Freiräume charakterisieren. Im Teil III.<br />

(„Checklisten für die UrbSpace-Kernaspekte – Kriterien<br />

für die Gestaltung guter städtischer Freiräume“)<br />

wird jeder dieser Punkte in kompakter Form kurz vorgestellt:<br />

Eine Einleitung beleuchtet den lokalen Stellenwert<br />

jeden Aspektes im Kontext nachhaltiger Stadtentwicklung,<br />

daran schließt eine Checkliste für den jeweiligen<br />

Kernaspekt an. Dies soll dem Leser eine grundlegende<br />

Vorstellung für die Realisierung eines Freiraumprojektes<br />

vermitteln, bei dem die Kernaspekte gemäß den lokalen<br />

Voraussetzungen, Ressourcen, Nutzeransprüchen und -<br />

erwartungen umgesetzt werden (vgl. Abb. 2).<br />

Als Abschluss des Checklisten-Kapitels sind noch einmal<br />

„10 Erfolgsfaktoren für die Planung und Gestaltung<br />

guter städtischer Freiräume“ in einem Überblick zusammengestellt.<br />

Ergänzend zu den Leitlinien und Checklisten werden<br />

schließlich exemplarische Umsetzungen der Kernaspekte<br />

in verschiedenen Pilotaktionen des UrbSpace-Projektes<br />

zusammengefasst und im Anhang präsentiert (“Fallstudien<br />

der UrbSpace-Pilotprojekte”).<br />

<strong>Methodologie</strong>: Ergänzung der Joint<br />

Strategy und Working Papers<br />

Dieses Dokument berücksichtigt die Erfahrungen, die<br />

im Rahmen der Pilotprojekte in UrbSpace gesammelt<br />

wurden. In diesem Zusammenhang diente die Joint<br />

Strategy – Ein Leitfaden für die Gestaltung städtischer<br />

Freiräume als eher theoretische, und die für jeden<br />

Kernaspekt entwickelten Working Papers als stärker<br />

praktisch orientierte Basis zur Vorbereitung (vgl. II.),<br />

Planung und Umsetzung der Pilotprojekte.<br />

Die Joint Strategy (auf Englisch sowie in den Landessprachen<br />

der UrbSpace-Projektpartner) und die<br />

Working Papers für jeden der sechs Kernaspekte stehen<br />

zum freien Download auf der UrbSpace-Webseite unter<br />

www.urban<strong>spaces</strong>.eu/index.php?id=joint-strategy.php<br />

zur Verfügung.<br />

Vorschulkinder Schulkinder<br />

Touristen und Besucher<br />

Migranten und andere ethnische<br />

Minderheiten-gruppen<br />

Menschen mit Behinderung<br />

und ihre Betreuer<br />

Jugendliche und junge<br />

Erwachsene<br />

Städtischer Freiraum<br />

Abbildung 3: Potenzielle Nutzergruppen städtischer Freiräume (Quelle: Joint Strategy, S. 24)<br />

Abbildung 2: Verschiedene räumliche Ansprüche im Verhältnis<br />

zu Alter/körperlichen Fähigkeiten, Mobilität und Zeitbudget<br />

(Quelle: Joint Strategy, S. 23)<br />

Erfahrungen aus den UrbSpace-Pilotaktionen haben<br />

aufgezeigt, dass der Beteiligung der Öffentlichkeit, der<br />

ansässigen Bevölkerung, verschiedener Nutzer- und Interessengruppen<br />

eine hohe Bedeutung im gesamten<br />

Entwicklungsprozess eingeräumt werden sollte.<br />

Es gibt verschiedene Wege, diesen methodologischen<br />

Ansatz umzusetzen (vgl. II. und III.). In jedem Fall ist die<br />

aktive Einbeziehung der relevanten Akteure und Nutzergruppen<br />

in allen Phasen des Projektverlaufes ein wichtiger<br />

Erfolgsfaktor für die Schaffung städtischer Freiräume, die<br />

mit den Ansprüchen und Erwartungen möglichst vieler<br />

Mitglieder der Gesellschaft übereinstimmen, und zwar<br />

sowohl heute als auch zukünftig. Deshalb sollte die Beteiligung<br />

der Öffentlichkeit gewissermaßen als Rahmen für<br />

alle (Zwischen-)Arbeitsschritte und Aspekte, die geplant<br />

und umgesetzt werden, betrachtet werden.<br />

Dieses Arbeitsdokument ersetzt weder Working Papers<br />

noch Joint Strategy, es hat vielmehr den Charakter eines<br />

methodischen Leitfadens. Damit dient es dazu, diese<br />

Dokumente zu ergänzen, welche weitergehende Beschreibungen<br />

und Spezifizierungen für einen konkreten<br />

Planungsansatz vermitteln.<br />

Männer Frauen<br />

Familien<br />

Eltern oder Aufsichtspersonen<br />

von Kindern<br />

Arbeitende Bevölkerung<br />

Rentner und „Senioren” Geschäfts-betriebe (Arbeits-) Pendler Lokale Anwohner Arbeitslose<br />

6 METHODOLOGIE


Der Gestaltungsprozess beginnt bereits, bevor schließlich<br />

die Pläne für den zu gestaltenden Freiraum gezeichnet<br />

werden und er sollte im Idealfall nach Fertigstellung<br />

der Umgestaltung fortgesetzt werden. Über<br />

dem Prozess sollte eine Gesamtvision stehen, sowie eine<br />

verantwortliche Person mit der notwendigen Motivation,<br />

diese voranzutreiben und sicherzustellen, dass alle<br />

interessierten Akteure berücksichtigt werden (vgl. Joint<br />

Strategy, S. 30).<br />

II.1 Vorbereitungsphase<br />

II. 1.1 Identifizierung der lokalen<br />

Bevölkerung, der betroffenen<br />

Öffentlichkeit und der<br />

Schlüsselakteure. Bereitstellung<br />

von Informationen zur Absicht,<br />

einen Freiraum zu planen/zu erneuern<br />

Die Vorbereitungsphase 2 bestimmt in vielen Fällen die<br />

erfolgreiche Umsetzung der Erneuerung oder Rekonstruktion<br />

von Freiräumen sowie die Ernsthaftigkeit des<br />

gesamten Prozesses.<br />

Die Aktivitäten sind vorrangig auf die Identifizierung<br />

und Beteiligung der heute und zukünftig relevanten<br />

Akteure (Nutzer, Bürgervereine, Grundstückeigentümer<br />

etc.) konzentriert. Eine angemessene Beteiligung<br />

sollte auch Vertreter von Menschen mit Behinderungen,<br />

Senioren, die ausreichend Informationen über die<br />

lokale Bevölkerung und Zeit für eine aktive Teilnahme<br />

besitzen usw., berücksichtigen.<br />

Unverzichtbar ist die Einbeziehung der kommunalen<br />

(Selbst-)Verwaltung als einer der Hauptpartner<br />

während der gesamten Projektbearbeitung. Wenn das<br />

Projekt in einer kleineren Gemeinde durchgeführt wird,<br />

ist es empfehlenswert, angesehene und von der Bevölkerung<br />

respektierte Persönlichkeiten, die eine Rolle bei<br />

der Organisation des lokalen sozialen und kulturellen<br />

Lebens spielen, einzubeziehen (z.B. Vertreter lokaler Interessensgruppen).<br />

In der Vorbereitungsphase werden o.g. Akteure kontaktiert.<br />

Die Informationen zur beabsichtigten Freiraum(um)gestaltung<br />

werden veröffentlicht. Die Schlüs-<br />

selakteure werden bezüglich einer Kooperation im<br />

Prozess angefragt. Es ist ebenfalls wichtig, die vorgesehenen<br />

strategischen Aspekte für die Gestaltung und<br />

Erneuerung bezogen auf Umweltaspekte, verfügbare<br />

Flächen, ein angemessenes Design, Materialauswahl,<br />

Sicherheitsaspekte etc. vorzustellen. Für die einzubeziehende<br />

Öffentlichkeit besteht hierbei die Möglichkeit,<br />

sowohl an der Ausrichtung als auch der Umsetzung<br />

des Projektes teilzunehmen.<br />

In diesem Kontext kann die Einrichtung einer eigenen<br />

Kommunikationsplattform (z.B. Internetblogs, soziale<br />

Mediennetzwerke etc.) von Vorteil sein.<br />

Ziel<br />

• Sicherstellung der Information und aktiven Beteiligung<br />

der lokalen Bevölkerung, aktueller und<br />

zukünftiger Nutzer, Bürger- und weiterer Interessensgruppen,<br />

Vereinen, Verwaltung etc.<br />

• Sicherstellung, dass der beabsichtigte Prozess<br />

sowie Sinn und Zweck der geplanten Aktivitäten<br />

verstanden sowie Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung<br />

vermittelt werden<br />

Aktivitäten<br />

II. LEItLInIEn<br />

Projektbeginn – Ideenfindung 1<br />

• Informationskampagne durch Pressemitteilungen,<br />

Artikel in den lokalen Medien, Internet, Flyer, Poster<br />

etc. mit Informationen zu den Arbeitsschritten<br />

und geplanten Aktivitäten, Möglichkeiten der Beteiligung,<br />

Daten und Adressen von Einführungsveranstaltungen<br />

etc.<br />

• Ggf. Einführungsveranstaltung für die lokale Bevölkerung<br />

– Bürger und Interessengruppen<br />

• Bildung einer Arbeitsgruppe, z.B. als runder Tisch,<br />

mit Beteiligung der Designer/Architekten, Verwalter/Besitzer<br />

der Flächen, Vertretern der (Nutzer-)Öffentlichkeit,<br />

einer für interne und externe<br />

Kommunikation verantwortlichen Person (neben<br />

der gesamten Projektbegleitung und -moderation<br />

ebenfalls zuständig für die Lösung möglicher Konflikte,<br />

die aus verschiedenen Interessenslagen resultieren<br />

können)<br />

1 Der Teil II. dieses Dokuments wurde ursprünglich von Zuzana Hudekova (REC Slovakia) und Martina Paulíková (Ekopolis Foundation) erstellt.<br />

2 Als “Programming-phase” bezeichnet, die die Vorbereitungs- und Analysephase umfasst (s. II.2, vgl. Joint Strategy, Kap. 4.3.6).<br />

METHODOLOGIE<br />

7


II.1.2 Erarbeitung eines Zeit-, Arbeits-<br />

/Aktivitätenplanes (Road map), Festlegung<br />

von Verantwortlichkeiten etc.<br />

Diese Arbeitsschritte werden parallel zu II.2.1 ausgeführt.<br />

Der Aktivitätenplan sollte in Abstimmung mit<br />

den Schlüsselakteuren der lokalen Bevölkerung erarbeitet<br />

und veröffentlicht werden.<br />

Aktivitäten<br />

• Erarbeitung eines Zeitplanes, eines Arbeits-/Aktivitätenplanes,<br />

Festlegung von Verantwortlichkeiten,<br />

Verträge und Vereinbarungen mit den Schlüsselakteuren<br />

etc.<br />

• Beginn der Projektdokumentation im Hinblick auf<br />

die Evaluation.<br />

• Präzisierung des verfügbaren Projektbudgets.<br />

II.2 Analysephase<br />

Sammlung von Hintergrundinformationen<br />

Es ist wichtig, Informationen zur Nutzung eines öffentlichen<br />

Freiraumes zu gewinnen: Untersuchungen zur aktuellen<br />

Art der Nutzung (z.B. durch Kartierung des Verhaltens<br />

verschiedener Nutzer), Identifizierung aktueller<br />

lokaler Nutzungsprobleme und -einschränkungen.<br />

Ziel<br />

• Sammlung ausreichender Informationen zur Freiraumnutzung<br />

in der Vergangenheit und der Gegenwart<br />

sowie Bedingungen und Voraussetzungen<br />

für die zukünftige Nutzung.<br />

• Informationssammlung zum weiteren räumlichen<br />

Umfeld und den spezifischen lokalen Gegebenheiten.<br />

• Sammlung notwendiger Dokumente für die Planungsphase<br />

sowie von Informationen zu den<br />

aktuellen Problemen und Notwendigkeiten für<br />

die beabsichtigte Schaffung eines hochwertigen<br />

Freiraumes.<br />

• Annäherung an die Erwartungen zur zukünftigen<br />

Nutzbarkeit aus Sicht der beteiligten Öffentlichkeit.<br />

Aktivitäten<br />

• Einsicht in Pläne der Flächennutzung und weitere<br />

gesetzlich bindende Dokumente, die die Nutzung<br />

und Funktionen eines öffentlichen Freiraumes betreffen<br />

(vgl. Joint Strategy “Der politische Kontext<br />

städtischer Freiräume”, S. 11).<br />

• Identifizierung von und Abstimmungen mit den<br />

offiziellen Eigentümern, Verwaltern und Nutzern<br />

öffentlicher Freiräume, Einsicht in Verträge und<br />

8 METHODOLOGIE<br />

Vereinbarungen zur Nutzung der Räume, auch<br />

temporärer Art (z.B. Vereinbarungen zur saisonalen<br />

Materiallagerung). Es ist notwendig, die Absichten<br />

der relevanten Akteure zu evtl. geplanten<br />

Nutzungsänderungen zu erörtern.<br />

• Einsicht in ältere Gestaltungspläne der Baubehörden<br />

oder Architekten, Fotos der lokalen Bevölkerung<br />

(auch als Wettbewerb für Kinder zu organisieren,<br />

die bspw. in ihren Familien nach Fotos suchen,<br />

oder Einbeziehung von Senioren mit Hintergrundwissen<br />

sowie Recherche in Archiven und Museen),<br />

technische Pläne etc.<br />

• Befragung zur aktuellen Nutzung des Freiraumes<br />

und Bestimmung der Hauptnutzergruppen<br />

– bezogen auch auf die Nutzung außerhalb der<br />

Tagesstunden sowie im Jahresverlauf. Hierfür ist<br />

es notwendig, die lokale Bevölkerung einzubeziehen,<br />

z.B. durch gemeinsam mit Schülern/Studenten<br />

durchgeführte Kartierungen der Nutzung durch<br />

verschiedene Nutzergruppen sowie Befragungen<br />

(vgl. Working Paper Kriterien zur Beteiligung der<br />

Öffentlichkeit, S. 6, sowie die entsprechende Checkliste<br />

in Teil III.).<br />

• Kartographische Darstellung des Freiraumes und<br />

der Umgebung - Bestimmung der akutesten Probleme<br />

bezgl. Umweltschutz, Kriminalitätsprävention,<br />

Barrierefreiheit, ggf. Respektierung der historischen<br />

Bedeutung des Areals, Informationsbereitstellung<br />

für die Nutzer, Sauberkeit, Pflege, Einbindung in<br />

die umgebenden Strukturen etc. (vgl. auch Joint<br />

Strategy, Kap. 5.2 und die Checklisten in Teil III.)<br />

• Planungstreffen mit Bürgerbeteiligung – Ziel einer<br />

solchen Veranstaltung ist die Durchführung einer<br />

strukturierten Diskussion zu den Vorstellungen und<br />

Erwartungen der Einwohner zur zukünftigen Gestaltung<br />

des Freiraumes. Die Aufgabe des Moderators<br />

ist die Sammlung eines weiten Spektrums an Ideen<br />

und Vorschlägen zur Umgestaltung des Areals und<br />

die anschließende Lenkung der Diskussion hin zu<br />

einer Einigung bezüglich der bevorzugten Nutzung<br />

und der Funktionen des Freiraumes. Dieser Hintergrund<br />

ist wichtig für die Gestaltungsvorschläge des/<br />

der Architekten. Die Bildung eines Teams aus den<br />

beteiligten Personen kann zudem hilfreich sein.<br />

• Generell sind öffentliche Workshops sinnvoll, die<br />

von zusätzlichen Aktivitäten (wie z.B. einem künstlerischen<br />

Wettbewerb für Kinder zum Ausdruck ihrer<br />

Wünsche für die Nutzung des Freiraumes) begleitet<br />

werden können. Hierdurch können allgemeine Vorstellungen,<br />

die an die zukünftige Ausstattung des<br />

Freiraumes geknüpft sind, identifiziert werden.<br />

• Befragungen der Öffentlichkeit zur aktuellen und<br />

potenziellen zukünftigen Nutzung, z.B. durch lokale<br />

Zeitungen, Internetforen oder unter den Einwohnern<br />

der Umgebung – ein Flyer mit Informationen,<br />

für wen der Freiraum gestaltet werden sollte,<br />

welche Ausstattung vorhanden sein sollte etc.. Eine<br />

Möglichkeit ist die Bereitstellung sog. „Blind Maps“<br />

zur Beschreibung/Abbildung möglicher Vorschläge.<br />

Evaluation der Befragungsergebnisse.


II.3 Gestaltungsphase<br />

II.3.1 Definition der “Vision” für die<br />

Schaffung oder Umgestaltung eines<br />

Freiraumes<br />

Nach der Zusammenstellung wichtiger Informationen<br />

über einen öffentlichen Freiraum und die Umgebung,<br />

der Erarbeitung einer Datengrundlage zu den Problemen<br />

sowie der Erfassung der Ansprüche für die zukünftige<br />

Nutzung kann die Gestaltungsphase beginnen. Die „Vision“<br />

sollte eine Methodik zur Sicherstellung der Schaffung<br />

eines hochwertigen öffentlichen Freiraumes beinhalten<br />

(s. auch Joint Strategy, Kap. 4.4).<br />

Ziel<br />

Definition einer langfristigen Vision sowie<br />

kurzfristiger Zwischenziele für einen konkreten<br />

Freiraum und seine Umgebung bezüglich der<br />

beabsichtigen Nutzungsmöglichkeiten.<br />

Aktivitäten<br />

• Definition einer langfristigen Vision - was soll generell<br />

durch die Umgestaltung oder Schaffung eines<br />

Freiraumes unter Berücksichtigung von Umwelt-, Sicherheits-,<br />

Zugänglichkeits- und weiteren Aspekten<br />

erreicht werden? Auch der Standort des Freiraumes<br />

im gesamten Stadtgefüge (Zentrum, Wohngebiet,<br />

Randlage), die Größe und Form der Siedlung, die<br />

Größe des jeweiligen Areals, die identifizierten Probleme<br />

der aktuellen Nutzung des Raumes und seiner<br />

Umgebung etc. sind zu berücksichtigen (vgl.<br />

Joint Strategy, Kap. 1.3 & 3 und die Checklisten in<br />

Teil III. für weitere Informationen).<br />

• Definition kurzfristiger Zwischenziele – was sollte in<br />

einem kurzfristigen Zeitraum erreicht werden, besonders<br />

in den Teilräumen mit den gravierendsten Problemen,<br />

die zuvor identifiziert wurden? Die verfügbaren<br />

zeitlichen, finanziellen, personellen und technischen<br />

Ressourcen und Kapazitäten, die Grenzen des Freiraumes<br />

sowie auch das Prinzip, der Bevölkerung Zwischenergebnisse<br />

(physische Veränderungen, zumindest in<br />

Teilen) zu präsentieren, sind zu berücksichtigen.<br />

• Die Aktivitäten sollten auch Maßnahmen zur Einbeziehung<br />

der lokalen Bevölkerung beinhalten<br />

– kulturelle Veranstaltungen und andere Events,<br />

die die Lebendigkeit des Freiraumes fördern, Nutzungsmöglichkeiten<br />

aufzeigen, zur Information der<br />

Bevölkerung bezüglich der Umgestaltung dienen,<br />

weitere Bürger zur aktiven Beteiligung motivieren.<br />

Solche Aktivitäten können mit wichtigen Schritten<br />

im Planungs- und Umsetzungsprozess verbunden<br />

oder separat zu bestimmten Anlässen (z.B. Schuljahresende)<br />

durchgeführt werden (s. II.6).<br />

II.3.2 Gestaltung und Design:<br />

Visualisierung und Bestätigung<br />

durch die Akteure<br />

Der Hauptteil – die Gestaltung des Freiraumes durch<br />

einen professionellen Architekten (die/der Mitglied des<br />

Teams ist, s. Punkt II.1.2), bezieht sich auf die in II.2<br />

festgestellten Probleme. Das Datum des Abschlusses<br />

der einzelnen Projektphasen sollte genau festgelegt und<br />

allen involvierten Personen vermittelt werden.<br />

Ziel<br />

• Gestaltung des Freiraumes und Festlegung der<br />

Hauptfunktionen sowie auch der ergänzenden<br />

Funktionen, Prioritäten und unterstützenden Zielgruppen.<br />

• Festlegung von Regularien, Begrenzungen und<br />

weiterer Regeln für den Freiraum unter Berücksichtigung<br />

von Umwelt-, Sicherheits-, Zugänglichkeits-<br />

sowie weiterer Aspekte (z.B. Umgang<br />

mit dem eingesetzten Material, Anteil befestigter<br />

Oberflächen, sicherer Zugang etc.).<br />

• Berücksichtigung der Instandhaltung und Lösung<br />

möglicher Nutzungskonflikte bereits in dieser Planungsphase<br />

(z.B. visuelle Kontrolle vs. Umweltaspekte<br />

wie Biotopschutz).<br />

Aktivitäten<br />

• Gestaltungsvorgang – es ist sinnvoll, verschiedene<br />

Gestaltungsalternativen/-lösungen zu erstellen, ein<br />

(taktiles) Modell und weitere Visualisierungen sind<br />

außerdem hilfreich.<br />

• Bestätigung des Gestaltungsvorschlages durch die<br />

lokale Bevölkerung oder Auswahl einer Alternative<br />

– eine Möglichkeit ist die Organisation eines<br />

weiteren Planungstreffens zur Diskussion der Vorschläge<br />

und Auswahl des endgültigen Designs (bei<br />

mehreren Alternativen), so dass der Architekt anschließend<br />

die Planung für die Umsetzungsphase<br />

vornehmen kann. In einigen Fällen ist es sinnvoll,<br />

ein solches Treffen mit weiteren Formen der Informationsbereitstellung<br />

zu den Vorschlägen des<br />

Architekten zu begleiten. Der Entwurf kann im öffentlichen<br />

Raum ausgestellt oder über die lokalen<br />

Medien und das Internet mit Hinweisen zu Möglichkeiten<br />

der Stellungnahme für die Öffentlichkeit<br />

verbreitet werden.<br />

• Wenn ein größeres Areal als Ganzes, jedoch kurzfristig<br />

nur ein Teil davon umgestaltet wird, sollte<br />

eine Einigung bezüglich eines konkreten Teilstückes<br />

getroffen und diese Entscheidung der Öffentlichkeit<br />

gegenüber kommuniziert werden. Eine angemessene<br />

Form für diese Entscheidungsfindung ist<br />

ein Planungstreffen oder eine andere Art der Partizipation.<br />

METHODOLOGIE<br />

9


• Fertigstellung des Gestaltungsentwurfs und öffentliche<br />

Präsentation – in einer für verschiedene Nutzergruppen<br />

akzeptablen Form. Visualisierung des<br />

Entwurfs, wenn möglich, direkt vor Ort oder seiner<br />

Umgebung. Ein taktiles Modell dient Menschen<br />

mit Einschränkungen der Sehfähigkeit oder blinden<br />

Menschen zur Nachvollziehbarkeit des neuen<br />

Designs. Ein wichtiger Faktor ist das finanzielle<br />

Budget, das zur Um-/Gestaltung eines Freiraumes<br />

zur Verfügung steht.<br />

• Übermittlung der Informationen bezüglich des Projektes<br />

an den Eigentümer/Manager des Freiraumes<br />

(wenn sie/er nicht Teil des Teams sind, s. II.2) und<br />

Einigungen hinsichtlich möglicher Kofinanzierung<br />

etc..<br />

II.4 Umsetzungsphase<br />

Vorbereitung der Umsetzung und Investitionsphase<br />

des Freiraumprojektes (vgl. auch Joint Strategy, Kap.<br />

4.5).<br />

Vor Beginn der Umsetzung sollten die detaillierten Konstruktionszeichnungen,<br />

die als Grundlage der Kostenkalkulation<br />

und des Ausschreibungsprozesses dienen,<br />

ausgearbeitet werden. Die zu erwartenden Kosten sollten<br />

mit dem verfügbaren Budget übereinstimmen (s.<br />

Kap. II.1.2).<br />

Ziel<br />

• Kurzfristige Erreichung sichtbarer Veränderungen<br />

des Freiraumes (zumindest teilweise), wenn<br />

möglich unter Einbeziehung der lokalen Bevölkerung<br />

(inkl. Kindern, Jugendlicher und Gruppen<br />

mit unterschiedlichen Bedürfnissen) in die Aktivitäten.<br />

Aktivitäten<br />

• Sicherstellung erforderlicher (Bau-)Genehmigungen<br />

für die geplanten Tätigkeiten, Kommunikation<br />

mit den zuständigen Behörden.<br />

• Vorbereitung der Bauzeichnungen als Grundlage<br />

für Kostenberechnungen, Ausarbeitung und Einholung<br />

der Angebote und Auswahl geeigneter Zulieferer.<br />

• Festlegung von Arbeiten unter Einbeziehung<br />

verschiedener Freiwilligengruppen bei der Umgestaltung<br />

eines Freiraumes (immer unter Berücksichtigung<br />

der gesetzlichen Grundlagen für die<br />

Einbeziehung Freiwilliger, z.B. bezgl. Versicherungsschutz).<br />

Erfahrungen haben gezeigt, dass die<br />

Einbeziehung der Nutzer deren „Eigentumsgefühl“<br />

für ein solches Areal und den Schutz vor Vandalismus<br />

fördern. Wenn die Öffentlichkeit beteiligt<br />

wird, ist es notwendig, die Umsetzungsarbeiten in<br />

10 METHODOLOGIE<br />

Teilaufgaben und -phasen aufzuteilen, Verantwortlichkeiten<br />

in verschiedenen Gruppen festzulegen,<br />

die Material- und Werkzeugverfügbarkeit für Baumaßnahmen<br />

etc. sicher zu stellen und das Areal und<br />

weitere Ausstattungselemente für die Maßnahmen<br />

vorzubereiten, so dass die Elemente im Rahmen<br />

der gemeinsamen Umsetzung installiert werden<br />

können.<br />

• Umsetzung der Maßnahmen mit Beteiligung<br />

Freiwilliger – Schaffung eines Systems zur Registrierung<br />

und Verteilung der Freiwilligenaufgaben,<br />

Sicherstellung von Erholungs-/Erfrischungsmöglichkeiten,<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder.<br />

Der Umgang mit dem Freiraum kann im Hinblick<br />

auf die Umsetzung sichtbarer Veränderungen<br />

während gemeinsamer Aktivitäten organisiert werden<br />

(Installation von Hängematten, Bänken etc.).<br />

Konkrete Ergebnisse beeinflussen die Teilnehmer<br />

positiv und überzeugen sie, dass die Zeit gut investiert<br />

wurde.<br />

• Ausführung der Bauarbeiten durch Externe und<br />

Fertigstellung der Arbeiten.<br />

II.5 Fertigstellung,<br />

Instandhaltung und<br />

Evaluations-/Monitoringphase<br />

Nach Beendigung der Baumaßnahmen sollte eine offizielle<br />

Übergabe des erneuerten Freiraumes an die Öffentlichkeit<br />

realisiert werden. Nach der Fertigstellung<br />

ist eine regelmäßige Instandhaltung, eine Evaluation<br />

des Projekterfolges, ein Vergleich der beabsichtigten<br />

kurzfristigen Zwischenziele und der geplanten und<br />

erreichten Ergebnisse sowie ein Monitoring, wie erfolgreich<br />

die Gestaltung hinsichtlich der ursprünglich<br />

vorgesehenen Art und Weise der Nutzung ist, notwendig:<br />

Durchführung einer „Post-Evaluationsstudie“ unter<br />

Einbeziehung einer Kartierung der Nutzungen des<br />

erneuerten Freiraumes sowie eines Vergleichs mit der<br />

vorherigen Nutzungsanalyse (vgl. Joint Strategy, Kap.<br />

4.6).<br />

Ziel<br />

• Information der lokalen Bevölkerung über die die<br />

Fertigstellung eines Projekt(teil)s und weiterer<br />

geplanter Schritte.<br />

• Evaluation des Projekterfolges und der Erfahrungen<br />

mit der gewählten Vorgehensweise.<br />

• Sicherstellung einer angemessenen Instandhaltung<br />

und Pflege des erneuerten Freiraumes.<br />

• Durchführung einer „Post-Evaluationsstudie“ und<br />

Vergleich mit der in der Vorbereitungsphase vorgenommenen<br />

Analyse der Ausgangssituation.


Aktivitäten<br />

• Offizielle öffentliche Veranstaltung mit Beteiligung<br />

der Projekt-Akteure, der Bewohner, Vertretern der lokalen<br />

Bevölkerung, Sponsoren, Projektpartnern, der<br />

lokalen und regionalen Medien etc.. Ausstellung von<br />

Bildern oder Filmen der Umsetzungsaktivitäten, der<br />

Vorschläge von Kindern und weiteren Nutzern.<br />

Ziel der Eröffnung ist die Übergabe des Freiraumes<br />

zur beabsichtigten Nutzung an die Bevölkerung, eine<br />

Danksagung an die beteiligten Akteure, die zur Umsetzung<br />

der Aktivitäten beigetragen haben sowie eine<br />

Bekanntmachung der realisierten Veränderungen.<br />

• Vorbereitung eines Anerkennungsprotokolls und<br />

Übergabe des Areals an den zukünftigen „Manager“<br />

des Freiraumes.<br />

• Organisation und Sicherstellung der regelmäßigen<br />

Instandhaltung des erneuerten Freiraumes (z.B. der<br />

Vegetation, Reinigung, Durchführung kleinerer Reparaturen)<br />

II.6 Optional – Kulturelle und<br />

weitere Veranstaltungen zur<br />

Belebung des Freiraumes<br />

Unterschiedliche kulturelle und weitere Veranstaltungen<br />

zur Belebung des Areals, zur Demonstration von<br />

Nutzungsmöglichkeiten, zur Information einer breiten<br />

Öffentlichkeit über die Veränderungen, zur Einbeziehung<br />

weiterer Personen in die Planungs- oder die direkten<br />

Umsetzungsaktivitäten. Diese können mit den<br />

„Meilensteinen“ in der Planungs- oder Gestaltungsphase<br />

verbunden oder an anderen geeigneten Terminen<br />

durchgeführt werden.<br />

Ziel<br />

• Schaffung von Aktivitäten für verschiedene Bevölkerungsgruppen,<br />

Demonstration der Potenziale<br />

des Freiraumes, Belebung und Information<br />

über die Veränderungen, auch bereits vor Durchführung<br />

der eigentlichen Umgestaltung.<br />

Aktivitäten<br />

• Sport und Spiele, Turniere für Kinder, Jugendliche<br />

und Erwachsene, zwischen Nachbarschaften<br />

– Fußball, Badminton etc.<br />

• Kreative Workshops Kinder, Jugendliche und Familien<br />

- Malen, Kennenlernen der Natur, Bastelaktionen,<br />

Foto- und Kunstveranstaltungen etc.<br />

• Kochveranstaltungen, z.B. Verkostung traditioneller<br />

regionaler Produkte, Markt mit saisonalem Gemüse<br />

etc.<br />

• Theater-/Film-/Musicalvorführungen etc.<br />

• Weitere Aktivitäten für verschiedene Gruppen der<br />

Bevölkerung – Vorführung traditioneller lokaler<br />

Bräuche etc.<br />

METHODOLOGIE<br />

11


12 METHODOLOGIE


Dieser Teil dient der Orientierung der Nutzer hinsichtlich<br />

der Berücksichtigung entscheidender Kriterien<br />

zunächst zu Beginn eines Freiraumprojektes sowie anschließend<br />

im weiteren Projektverlauf zusätzlich zur<br />

verpflichtenden Beachtung bindender nationaler, regionaler<br />

und/oder lokaler Gesetzgebung.<br />

Die Checklisten spiegeln Eigenschaften guter städtischer<br />

Räume im Kontext der einzelnen UrbSpace-Kernaspekte<br />

wider. Dies soll bei Überlegungen zur möglichen,<br />

sowie anschließend bei der Festlegung der tatsächlich<br />

beabsichtigten funktionalen Rolle und „Performance“<br />

eines städtischen Freiraumes beitragen, welche das<br />

Areal vor dem Hintergrund der lokalen räumlichen/geographischen,<br />

technischen, finanziellen, personellen<br />

und weiteren Rahmenbedingungen sowie Ressourcen<br />

und Ausstattung erfüllen soll.<br />

Verwendung der Checklisten im Rahmen der<br />

Projektentwicklung<br />

III. ChECkLIStEn Für dIE<br />

UrbSPACE-kErnASPEktE –<br />

Ergänzend zu den spezifischen Working Papers für<br />

jeden Aspekt und zur Joint Strategy (vgl. Teil I.) können<br />

Voraussetzungen für eine sichere Bewegung im<br />

städtischen Freiraum<br />

Die maximale Längs- und Querneigung der<br />

Oberflächen und Wege ist begrenzt.<br />

Die erforderlichen Mindestausmaße der Räume, Wende-/Begegnungs-<br />

& Sicherheitsflächen (in Abhängigkeit<br />

der Nutzungsintensität) werden berücksichtigt.<br />

kriterien für die Gestaltung guter<br />

städtischer Freiräume<br />

die Checklisten zum einen als “ex ante-Planungsinstrument“<br />

zu Beginn des Projektes („Programming“, Vorbereitung<br />

und Analyse der aktuellen Situation des<br />

Areals sowie der Nutzeransprüche und -erwartungen,<br />

vgl. Joint Strategy, Kap. 4.3.6 und Teil II. „Leitlinien“ für<br />

weitere Informationen) angewandt werden.<br />

In den anschließenden Phasen der Projektentwicklung<br />

(detaillierte Planung und Gestaltung sowie Umsetzung<br />

des entwickelten Designs zur Realisierung der<br />

beabsichtigten Funktionen) können die Checklisten als<br />

„Kontrollinstrument” dienen. In diesem Zusammenhang<br />

helfen sie bei der Überprüfung, ob die Kriterien<br />

berücksichtigt und angemessen umgesetzt werden/<br />

wurden.<br />

In den finalen Phasen unterstützen die Checklisten<br />

nach der Projektumsetzung und -fertigstellung die<br />

Evaluation, Kontrolle und das Monitoring einer<br />

geeigneten Berücksichtigung der Kernaspekte.<br />

Durch ein Abhaken der Kästchen wird der Leser an die<br />

Berücksichtigung der wichtigen Aspekte in den einzelnen,<br />

zuvor erwähnten Projektphasen (vgl. Teil II.) erinnert<br />

(s. Abb. 4).<br />

Vorbereitung / Analyse<br />

(“Programming”)<br />

Planung /<br />

Gestaltung<br />

Umsetzung /<br />

Evaluation<br />

¨x ¨x<br />

¨x<br />

¨ ¨x<br />

¨x<br />

… ¨x<br />

¨ ¨<br />

Abbildung 4: Beispielhafte Verwendung der Checklisten<br />

Die Beachtung der Kriterien für die einzelnen<br />

UrbSpace-Kernaspekte, die nachfolgend dargestellt<br />

werden, beeinflusst in hohem Maße die Attraktivität<br />

und Nutzbarkeit – und demnach den Erfolg – eines<br />

neu geschaffenen oder erneuerten Freiraumes für so<br />

viele Nutzer wie möglich, welche jeweils individuelle<br />

Bedürfnisse, Interessen und Erwartungen an ihren<br />

Aufenthalt im städtischen Freiraum haben. In diesem<br />

Zusammenhang können die Checklisten auch eine<br />

Orientierung bei der Informationssammlung<br />

hinsichtlich der zu realisierenden Funktionen des<br />

betreffenden Areals bieten, jeweils mit dem Ziel, eine<br />

große Vielfalt von Nutzererwartungen zu erfüllen<br />

sowie den Planungsprozess zu strukturieren.<br />

METHODOLOGIE<br />

13


Beteiligung der Öffentlichkeit als<br />

methodischer Rahmen<br />

Die Checkliste für den Aspekt der Öffentlichkeitsbeteiligung<br />

wird durch eine Liste relevanter Akteure und Zielgruppen<br />

ergänzt, deren Erwartungen, Ideen und Vorschläge in<br />

einem Planungsprozess repräsentiert und berücksichtigt<br />

werden sollten. Die kontinuierliche Einbeziehung<br />

dieser Personen(gruppen) (offizielle gemeindliche Behörden,<br />

die lokale Bevölkerung, weitere Bürger- und<br />

Interessensgruppen etc.) während des Projektverlaufes<br />

stellt ein ambitioniertes Ziel dar. Dennoch kann die<br />

Öffentlichkeitsbeteiligung auch als eine Art Rahmen<br />

für den gesamten Entwicklungsprozess und zudem<br />

selbst als ein erfolgversprechender methodischer<br />

Ansatz angesehen werden.<br />

Mögliche Überschneidungen oder<br />

Widersprüche<br />

Der Blick auf die Checklisten für die einzelnen UrbSpace-<br />

Kernaspekte zeigt in einigen Fällen enge Verknüpfungen<br />

oder auch Überschneidungen bei den Unterpunkten<br />

auf: Bisweilen haben städtische Freiräume eine hoch-<br />

komplexe Vielfalt teilweise gegensätzlicher Funktionen<br />

zu erfüllen (vgl. Working Paper “Kriterien für Gestaltung<br />

und Architektur”, S. 83). Daraus ergeben sich teilweise<br />

auch Widersprüche zwischen einzelnen relevanten Kriterien<br />

in den Listen. Ein Beispiel ist die Nachfrage nach<br />

der Schaffung naturnaher und ökologisch wertvoller<br />

Areale mit dichter Vegetation, Büschen, Bäumen etc.<br />

sowie auf der anderen Seite die Notwendigkeit, den<br />

Nutzern ein sicheres Gefühl für ihren Aufenthalt durch<br />

helle, gut einsehbare Orte zu vermitteln und dunkle<br />

oder versteckte Ecken zu vermeiden (s. auch Checkliste<br />

für “Sicherheitsaspekte“).<br />

Generell sind alle Aspekte und ihre Unterkriterien wichtig.<br />

Somit ist es die Aufgabe des/der Architekten und<br />

Designer – immer in enger Zusammenarbeit mit den potenziellen<br />

Nutzergruppen – eine adäquate Balance zwischen<br />

diesen Aspekten für die gegebene lokale Situation<br />

des betreffenden Freiraumes zu finden. Dies verlangt<br />

einerseits eine Berücksichtigung des Freiraumtyps (z.B.<br />

ein Areal mit waldähnlichem Charakter, wo der Schwerpunkt<br />

eher auf umweltrelevante Kriterien gelegt wird<br />

oder ein städtischer Platz, wo Sicherheitsaspekte eine<br />

größere Rolle spielen) und andererseits die beabsichtigten<br />

Hauptfunktion(en) des Freiraumes 3 .<br />

3 In Kap. 4 der einzelnen thematischen Working Papers werden ebenfalls das Verhältnis und mögliche Überschneidungen der 6 Kernaspekte<br />

bzw. der jeweiligen Unterpunkte behandelt.<br />

14 METHODOLOGIE


III.1<br />

Checkliste für Umweltrelevante Kriterien<br />

Städtische Freiräume, insbesondere Grünflächen, können<br />

wichtige umweltrelevante und ökologische Funktionen<br />

erfüllen, die zudem beutende positive Effekte für die<br />

Stadtbevölkerung mit sich bringen. Deshalb ist dies<br />

einer der anerkanntesten Aspekte, welcher auch in den<br />

Europäischen Politiken häufig betont wird (vgl. Working<br />

Paper „Umweltrelevante Kriterien“, S. 5).<br />

Einschließlich des Potenzials, negative Effekte des Klimawandels<br />

zu mindern, welche häufig auch in städtis-<br />

1. Generelle Aspekte der Planung<br />

– städtische Ebene<br />

Umweltrelevante Kriterien<br />

Eine ausgeglichene räumliche Verteilung öffentlicher Grünflächen in städtischen<br />

Gebieten unter Berücksichtigung der Erreichbarkeit für die Bevölkerung wird<br />

angestrebt 4 .<br />

Eine Verbindung zwischen verschiedenen Grünflächen- und Freiraumtypen wird<br />

geschaffen 5 .<br />

Grünflächen in Nischen werden aufgewertet und diversifiziert – insbesondere in<br />

dicht bebauten Bereichen von Stadtzentren 6 .<br />

Das Konzept der Kompakten Stadt 7 wird angewandt zur Vermeidung von<br />

Zersiedelung und Fragmentierung der umgebenden Landschaft sowie zur<br />

Sicherung natürlicher Freiräume.<br />

Grün- und Freiflächen werden unter Beachtung der lokal vorherrschenden<br />

Windrichtungen gestaltet, um ausreichende/n Luftzirkulation und<br />

-austausch zu ermöglichen.<br />

Vorbereitung /<br />

Analyse<br />

(“Programming”<br />

Planung<br />

/ Gestaltung<br />

Umsetzung<br />

/<br />

Evaluation<br />

¨ ¨ ¨<br />

¨ ¨ ¨<br />

¨ ¨ ¨<br />

¨ ¨ ¨<br />

¨ ¨ ¨<br />

Grünzüge oder geschützte Bereiche entlang von Wasserflächen werden geschaffen. ¨ ¨ ¨<br />

2. Innenentwicklung – notwendige Kriterien und Parameter<br />

Kriterien zur Minderung schädlicher Klimawandelfolgen<br />

Der Vegetationsanteil der Oberfläche wird unter Berücksichtigung der<br />

Hauptfunktion des Freiraumes erhöht 8 .<br />

¨ ¨ ¨<br />

Die Wasserspeicherfähigkeit des Areals wird verbessert 9 . ¨ ¨ ¨<br />

Die Integration von Wasserelementen wie Brunnen, Wasserläufen,<br />

Auffangmöglichkeiten für Regenwasser etc. ist vorgesehen 10 .<br />

Das Pflanzen invasiver Holzgewächs-Arten (Ailanthus altissima, Negundo aceroides),<br />

deren Verbreitung durch steigende Temperaturen gefördert wird, wird vermieden<br />

chen Bereichen festzustellen sind, wird die ökologische<br />

Rolle von Freiräumen in städtischen Umgebungen<br />

durch die Erfüllung der folgenden Funktionen unterstrichen,<br />

die auch als „Ökosystemfunktionen“ (vgl. ebd.,<br />

S. 14) bezeichnet werden: Klimatische Verbesserung der<br />

städtischen Umwelt, Beeinflussung von Wasserkreislauf<br />

und Hochwasserereignissen, Schutz und Förderung der<br />

Biodiversität, Bereitstellung von Lebensraum für wilde<br />

Pflanzen und Tiere, Lärmminderung etc..<br />

¨ ¨ ¨<br />

¨ ¨ ¨<br />

4 In 300 m Distanz zu Grünflächen oder 10 Minuten fußläufiger Entfernung vom Wohnhaus (vgl. auch Abb. 2)<br />

5 Bildung von Bio-Korridoren, Baum-Alleen mit Fuß- und Radwege-Infrastruktur.<br />

6 Z.B. durch die Schaffung von sog. „pocket parks“ (Bäume an Straßen, begrünte Wände und Dächer, vertikale Vegetation etc.).<br />

7 Kommunikation der Kommission und des Rates, des Europäischen Parlamentes, des Europäischen Wirtschafts- und Sozialkommitees und<br />

des Komitees der Regionen, 2004, „Towards a thematic strate-gy on the urban environment“, S. 26<br />

8 Wenn möglich, sollte der Anteil des Bewuchses mit Holzgewächsen bei > 60 % in Relation zu Grünflächen.<br />

9 Z.B. durch die Entfernung unnötiger Bodenversieglung in Höfen, Parks, entlang von Straßen und die Schaffung von begrünten Dächern<br />

zum Auffangen und langsameren Abfluss von Regenwasser<br />

10 Dach- und Terrassenwassersammelsysteme können zu Auffangbecken führen. Pflaster und versiegelte Oberflächen können leichte<br />

Neigungen aufweisen und Wasser der Vegetation zuleiten.<br />

METHODOLOGIE<br />

15


Kriterien für die Förderung der Biodiversität<br />

Umweltrelevante Kriterien<br />

Für neue Bepflanzungen werden wenn möglich einheimische Bäume und<br />

Gewächse aus der Region verwendet.<br />

¨ ¨ ¨<br />

Die Verbindung von Biotopen innerhalb des Freiraumsystems wird verbessert 11 . ¨ ¨ ¨<br />

Nistkästen für Vögel und Fledermaus-Boxen werden installiert. ¨ ¨ ¨<br />

Grünflächen für naturnahes Mähen sowie ungemähte Flächen (z.B. unter/an<br />

Zäunen) sind vorgesehen 12 .<br />

¨ ¨ ¨<br />

Sukzessionsflächen mit natürlicher Vegetation sind vorgesehen. ¨ ¨ ¨<br />

Nährstoffarme Habitate werden durch den Verzicht auf Humusschichten in<br />

bestimmten Bereichen wie Hängen gefördert.<br />

Der Einsatz von Pestiziden und Streusalz wird abgesehen von gefährdeten<br />

Straßenabschnitten eingestellt.<br />

Kriterien zur Förderung angenehmer klimatischer Bedingungen für die Bevölkerung.<br />

Maßnahmen zur Minderung sommerlicher Hitzeeinflüsse:<br />

• Abschirmung (Blenden, Pergolas oder „Textildächer“ in Straßen)<br />

• Verwendung heller Farben und glänzender Oberflächen (bessere Reflektion<br />

als dunkle Oberflächen)<br />

• Laubwechselnde Bäume (bieten Schatten im Sommer und erlauben<br />

Sonneneinstrahlung auf das Areal im Winter)<br />

Maßnahmen zum Schutz vor Wind, Regen und Lärm:<br />

Barrieren aus Vegetation (Hecken), Blenden13 etc<br />

¨ ¨ ¨<br />

¨ ¨ ¨<br />

¨ ¨ ¨<br />

¨ ¨ ¨<br />

14 e.g. by constructing an enclosure of a green space in a way that small animals like hedgehogs and amphibians can pass.<br />

15 At most 1-2 times per year considering the vegetation periods of late-blooming plants and the needs of insects and ground nesting<br />

birds.<br />

16 Dense tree canopies act as a wind break (project RUROS), when they are placed in the prevailing wind direction, evergreen trees have<br />

special importance.<br />

16 METHODOLOGIE


III.2a<br />

Checkliste für Kriterien zur Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

Die Einbeziehung der lokalen Bevölkerung, repräsentiert<br />

von einer Vielfalt verschiedener Akteure, denen die<br />

Möglichkeit gegeben wird, ihre Ansprüche an einen<br />

Freiraum im Rahmen des Entwicklungsprozesses zu artikulieren,<br />

hat im Rahmen des Nachhaltigkeitskonzeptes<br />

eine wichtige Rolle eingenommen.<br />

Der methodische Planungsansatz der Beteiligung von<br />

Beginn an hilft, relevante Informationen über die Erwartungen<br />

der Nutzer zu sammeln, liefert Rückmeldungen<br />

über die Entwicklungsfortschritte des Projektes aus Nutzersicht<br />

und fördert letztlich die Erlangung zufriedenstellender<br />

und dauerhafter Resultate, die damit auch<br />

ökonomisch nachhaltiger ausfallen. Es wird zudem generell<br />

betont, dass ein angemessenes Maß der Öffentlichkeitsbeteiligung<br />

im Rahmen von Stadtentwicklung<br />

Methodik<br />

Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

Es gibt einen klaren, öffentlich präsentierten Plan zur Beteiligung der<br />

Bevölkerung mit einem klaren Zeitrahmen.<br />

Ein Projektleiter ist mit den Beteiligungsverfahren und -methoden vertraut,<br />

versteht und akzeptiert diese.<br />

Ein (möglicherweise externer) Berater mit ausreichender Erfahrung mit<br />

Öffentlichkeitsbeteiligung, Kommunikation und Moderation öffentlicher<br />

Treffen ist Teil des Beteiligungsverfahrens.<br />

Alle potenziellen Zielgruppen werden identifiziert und in den Projektphasen<br />

beteiligt, wann immer dies sinnvoll für den Prozess ist.<br />

Die Beteiligung wird kontrolliert und wenn eine Gruppe fehlt, wird der Prozess<br />

entsprechend angepasst.<br />

Verschiedene Wege werden genutzt, die Öffentlichkeit im Rahmen von<br />

Kommunikation, Informationsverbreitung und Beteiligung anzusprechen,<br />

(einschließlich Ansätzen wie Workshops, Gruppenarbeit etc.).<br />

Zur Projektvorbereitung und -umsetzung werden lokale Ressourcen genutzt<br />

(inbes. bezogen auf die lokale Bevölkerung, wichtige Akteure, lokale Techniken,<br />

Materialien etc.).<br />

Während des Projektverlaufes können die Einwohner die Entwicklungen und<br />

die Berücksichtigung und Integration ihrer Interessen und Ideen verfolgen.<br />

das Verhältnis der Bürger zu einer Stadt und ihrer Einrichtungen<br />

stärkt, und dadurch eine langfristige Unterstützung<br />

der umgesetzten Politik bzw. der angewandten<br />

Konzepte gefördert wird (vgl. Working Paper “Kriterien<br />

zur Beteiligung der Öffentlichkeit ”, S. 4 14 ).<br />

Wichtige Schritte/Elemente sind der öffentliche Zugang<br />

zu Informationen, die aktive Informationsbereitstellung<br />

sowie eine direkte Kontaktaufnahme zu den Bürgern<br />

bei der Planung und Evaluation von Planungsprozessen:<br />

Öffentliche Freiräume sind ideale Projekte für Beteiligungsprozesse.<br />

Sie sind relativ klar umrissen, die Bürger<br />

nutzen sie beinahe täglich und sie sind mit einer Reihe<br />

von Themen wie Umweltschutz, Sicherheitsaspekten,<br />

Freizeit etc. verknüpft, welche sie zu einem interessanten<br />

Thema für die Bevölkerung machen (vgl. ebd.).<br />

Vorbereitung /<br />

Analyse<br />

(“Programming”)<br />

Planung<br />

/ Gestaltung<br />

Umsetzung<br />

/<br />

Evaluation<br />

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Kontext Notwendig Prozess Erfüllt<br />

Der Flächeneigentümer unterstützt das Projektziel. ¨ ¨ ¨<br />

Der Projektleiter trifft Vorsorge zur Lösung potenzieller Konflikte (im Team, bezgl.<br />

der Projektfläche, zw. beteiligten Gruppen etc.).<br />

Das Projektareal ist lokal bedeutsam, frequentiert, zugänglich und lädt zur<br />

Nutzung ein. Es gibt eine langfristige Nachfrage zur Umgestaltung der Fläche.<br />

14 S. auch Joint Strategy, Kap. 3 zur Planung “für und mit allen Akteuren”.<br />

¨ ¨ ¨<br />

¨ ¨ ¨<br />

METHODOLOGIE<br />

17


Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

Kontext Notwendig Prozess Erfüllt<br />

Der Gestaltungsvorschlag erfüllt die Ansprüche verschiedener Zielgruppen (er<br />

bietet nicht nur eine Funktion).<br />

Die Gestaltung ist für eine alltägliche Nutzung zur verschiedenen Tages- und<br />

Jahreszeiten geplant.<br />

Ein Monitoring von Fehlern und Problemen wird durchgeführt und dient der<br />

Erfahrungssammlung für nachfolgende Projekte und der Entwicklung der<br />

lokalen Bevölkerung.<br />

Bevölkerung<br />

Die Ursprungsinitiative wird “von unten” unterstützt und nicht nur „von oben“<br />

beschlossen.<br />

¨ ¨ ¨<br />

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¨ ¨ ¨<br />

¨ ¨ ¨<br />

Die lokale Bevölkerung ist bereits im Vorfeld der Umsetzung aktiv. ¨ ¨ ¨<br />

Die Initiativgruppe ist vielfältig zusammengesetzt und spiegelt die Vielfalt der<br />

potenziellen Zielgruppen wider.<br />

Es gibt einen Projektinitiator mit Führungsfähigkeiten und Autorität innerhalb<br />

der Gemeinde.<br />

Das Ziel ist nicht nur die Schaffung eines guten Freiraumes, sondern auch eines<br />

funktionierenden Teams, das nach Projektende weiter besteht.<br />

Es gibt eine Zusammenarbeit zwischen der Projektgruppe, (z.B.) NGOs und der<br />

Gemeindeverwaltung.<br />

¨ ¨ ¨<br />

¨ ¨ ¨<br />

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¨ ¨ ¨<br />

Die Bevölkerung ist an der Umsetzung beteiligt. ¨ ¨ ¨<br />

Aktivitäten<br />

Vor Ort werden verschiedene Bevölkerungsaktivitäten vor, während und nach der<br />

Umgestaltung durchgeführt.<br />

¨ ¨ ¨<br />

Das Projekt führt indirekt zu weiteren Gemeinde-/Bevölkerungsaktivitäten. ¨ ¨ ¨<br />

III.2b<br />

Bevölkerung: „Die Nutzer städtischer<br />

Freiräume”<br />

• Anwohner<br />

• Vorschul- und Schulkinder<br />

• Jugendliche und junge Erwachsene<br />

• Frauen<br />

• Männer<br />

• Familien<br />

• Eltern oder Betreuer von Kindern<br />

• Menschen mit Behinderung/eingeschränkter<br />

Mobilität<br />

• Personen im Ruhestand und Senioren<br />

• Menschen mit Migrationshintergrund und<br />

ethnische Minderheiten<br />

• Arbeitende Bevölkerung, Pendler<br />

• Arbeitslose Personen<br />

• Potenzielle Touristen und Besucher<br />

18 METHODOLOGIE<br />

Akteure und Zielgruppen der Planung städtischer<br />

Freiräume<br />

Offizielle Verteter<br />

• Lokalpolitik<br />

• Lokalverwaltung und -behörden<br />

• Landeigentümer<br />

• Eigentümer von Besitz in der Umgebung des Areals<br />

• Repräsentanten öffentlicher Einrichtungen in der<br />

Umgebung: Schulen, Universitäten, Büchereien,<br />

Museen etc.<br />

Lokale Organisationen und Akteursgruppen<br />

• NGOs<br />

• Lokale Bündnisse/Vereine/Interessensgruppen<br />

• Opposition<br />

• Kinder- und Jugendzentren<br />

• Lokale Vertretungen z.B. von Menschen mit<br />

Behinderungen<br />

• Lokale Wirtschaft (Restaurants etc.)


III.3<br />

Checkliste für Gender-Aspekte<br />

Bei einer tiefergehenden Betrachtung der in Städten existierenden<br />

Lebensstile wird die Vielzahl damit verbundenener<br />

Aktivitäten, Bedürfnisse und Notwendigkeiten deutlich.<br />

Dennoch gestalten Stadtplaner Städte zu oft, ohne<br />

die Bedürfnisse von Frauen, Kindern, älteren oder behinderten<br />

Personen zu berücksichtigen, mit der Folge, dass<br />

nicht alle Teilbereiche einer Stadt in gleicher Weise von<br />

allen möglichen Zielgruppen genutzt werden können.<br />

Die Einbeziehung eines gender-orientierten Blickwinkels<br />

in die Stadtplanung kann zu nachhaltigeren, gleichwertig<br />

nutzbaren und zugänglicheren städtischen Strukturen für<br />

die verschiedenen Mitglieder der Gesellschaft führen.<br />

„Gender mainstreaming” in der Stadtplanung legt den<br />

Fokus auf die Beachtung gender-relevanter Unterschiede<br />

Generelle Aspekte<br />

Gender-Aspekte<br />

Jeder mögliche/abzusehende/festgestellte negative Effekt der Maßnahmen<br />

wird berücksichtigt.<br />

Informationen zur Vielfalt der Nutzungen des Freiraumes werden<br />

gesammelt und ausgewertet 15 .<br />

Informationen zu den verschiedenen Ansprüchen der Nutzergruppen<br />

bezüglich Zugang und Nutzung der Einrichtungen in Freiräumen werden<br />

gesammelt und ausgewertet.<br />

Informationen zur (aktuellen) Funktion sowie zur Art und Weise der<br />

Nutzung von Angeboten und Ausstattungen in Freiräumen werden<br />

gesammelt und ausgewertet.<br />

Alle relevanten Aspekte der Planung werden im Prozess aus Perspektive der<br />

verschiedenen Nutzergruppen bedacht (insbes. Frauen, Kinder, Senioren, Menschen<br />

mit Behinderung, Menschen mit verschiedenem kulturellen Hintergrund).<br />

Maßnahmen zur Herstellung gleichwertiger Nutzungsbedingungen<br />

Im Rahmen des Entscheidungsprozesses sind Frauen und Männer, die die<br />

verschiedenen Nutzergruppen repräsentieren, ausgeglichen vertreten.<br />

Während des Prozesses werden klare Regeln zur Entscheidungsfindung<br />

unter Einbeziehung eines „Gender mainstreaming“-Ansatzes festgelegt.<br />

Es wird Sorge dafür getragen, dass Frauen und Männer die geschaffenen<br />

Freiraumstrukturen gleichermaßen nutzen können.<br />

Planung<br />

in allen Phasen des Planungsprozesses, von der Formulierung<br />

der Ziele bis zur Planung der Maßnahmen, deren<br />

Umsetzung und Evaluation. Es ist nicht nur mit den Belangen<br />

von Frauen und weiterer oft unberücksichtigter Nutzergruppen<br />

(oder sozialer Minderheiten), sondern auch<br />

mit dem Verhältnis zwischen diesen und den Belangen<br />

von Männern im Hinblick auf einen gegenseitigen Vorteil<br />

orientiert. Zur Beseitigung solcher festgestellter Ungleichheiten<br />

können spezielle Eingriffe erforderlich sein.<br />

„Gender mainstreaming” als Querschnittsaufgabe muss<br />

im Zusammenhang mit den anderen UrbSpace-Kernaspekten,<br />

insbesondere den Fragen der Sicherheit und<br />

Zugänglichkeit gedacht werden (vgl. Working Paper<br />

„Gender-Aspekte”).<br />

Vorbereitung /<br />

Analyse<br />

(“Programming”)<br />

Planung<br />

/ Gestaltung<br />

Umsetzung<br />

/<br />

Evaluation<br />

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¨ ¨ ¨<br />

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¨ ¨ ¨<br />

Für Alle gleichermaßen nutzbare Sporteinrichtungen sind vorgesehen. ¨ ¨ ¨<br />

Für Kinder nutzbare Areale sind vorgesehen. ¨ ¨ ¨<br />

Ergänzende Einrichtungen, z.B. öffentliche Toiletten, sind vorgesehen. ¨ ¨ ¨<br />

Eine gemischte Nutzung des Freiraumes für eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Bevölkerungsgruppen wird angestrebt.<br />

¨ ¨ ¨<br />

15 Wann und wie Frauen und weitere Zielgruppen Freiräume nutzen; Auswertung gender-differenzierter Statistiken und Untersuchungen<br />

zur Inanspruchnahme von Plätzen und räumlichen Strukturen (vgl. Working Paper “Gender-Aspekte ”, S. 34 ff. und Leitlinien in II.).<br />

METHODOLOGIE<br />

19


III.4<br />

Checkliste für Sicherheitsaspekte<br />

Im Working Paper für die “Sicherheitsaspekte” (vgl. S. 1)<br />

wird ausgeführt, dass die Nutzer beim Aufenthalt in einem<br />

städtischen Freiraum über eine unmittelbare Wahrnehmung<br />

darüber verfügen, was sicher oder unsicher ist.<br />

Ein Beispiel zeigt die Konsequenzen einer angemessenen<br />

Berücksichtigung dieses Aspektes bei der Planung und<br />

Gestaltung städtischer Freiräume auf: Parks mit Grünflächen<br />

(Umweltrelevante Aspekte) können Elemente der<br />

Stadt sein, die nicht nur die Qualität und Attraktivität<br />

eines Ortes und seiner Umgebung aufwerten, sondern<br />

auch die Sicherheit der Nutzer. Durch die Anziehungskraft<br />

eines öffentlichen Areals für viele verschiedene Nutzer<br />

(Familien, Kinder, Senioren etc.), die generell die allgemeinen<br />

Verhaltensweisen des Zusammenlebens respektieren<br />

und gemeinsame Aktivitäten ausüben, wird die soziale<br />

Kontrolle erhöht. Auf der anderen Seite können ungün-<br />

Generelle Aspekte<br />

Sicherheitsaspekte<br />

“Denke kriminell” – Elemente, die zum Ziel von Kriminalität, Vandalismus oder<br />

unsozialem Verhalten („ASB“) werden könnten, werden immer berücksichtigt.<br />

“Denke weiter” – Informationen zur Kriminalität/ASB in der Umgebung<br />

werden berücksichtigt.<br />

“Befrage Experten” – Polizei, relevante lokale Autoritäten im Zusammenhang mit<br />

Kriminalitätsprävention und Akteure werden hinsichtlich der Situation kontaktiert.<br />

“Halte es einfach” – eine strukturierte Vorgehensweise (inklusive der<br />

Gestaltung) zur Schaffung klarer, einfacher und sicher zu verstehender<br />

Funktionen und Nutzungen des Freiraumes wird angewandt.<br />

“Gestalte es freundlich” – zufriedene oder glückliche Nutzer fühlen sich<br />

tendenziell sicherer. Mögliche Konflikte werden berücksichtigt<br />

und möglichst im Vorhinein verhindert.<br />

“Gestalte es stark” – die “Ziele” sind geschützt und Sicherheitsmaßnahmen<br />

werden diskret aber wirkungsvoll gestaltet.<br />

“Gestalte es attraktiv” – der Freiraum gehört den Bürgern, etwas wird<br />

umgesetzt, das die Menschen anzieht. Ein guter Sicherheitslevel des Areals<br />

erlaubt die Ausübung verschiedener Funktionen.<br />

“Gestalte für Alle”- alle möglichen Nutzer, ihre Bedürfnisse und<br />

Wahrnehmung von Sicherheit werden berücksichtigt; ein öffentlicher<br />

Freiraum sollte so inklusiv wie möglich, nicht exklusiv sein.<br />

“Halte es sauber” – Instandhaltung, schnelle Reparaturen und Reinigung sind<br />

sichergestellt (Beachtung der “broken windows”-Theorie 16 ).<br />

“Suche nach Eigentümern” – es ist sichergestellt, dass jemand den Raum<br />

“besitzt”, ihn beaufsichtigt und für die Pflege sorgt, sowie dass allgemeine<br />

Nutzungsregeln etabliert sind.<br />

stig gestaltete oder schlecht instand gehaltene öffentliche<br />

Parks die Nichteinhaltung solcher Verhaltensweisen<br />

mit negativen Konsequenzen – „anti-social behaviours“<br />

(„ASB“, „unsoziales Verhalten“), Vandalismus oder sogar<br />

ernsteren Verbrechen wie Überfällen begünstigen.<br />

Der Aspekt der Sicherheit im Kontext städtischer Räume<br />

besitzt enge Anknüpfungspunkte zu einigen weiteren Urb-<br />

Space-Kernaspekten, mit gegenseitigen Konsequenzen.<br />

Generell sollten daher bei der Planung, Gestaltung, Umsetzung<br />

sowie dem Monitoring und der Evaluation Prinzipien<br />

der Kriminalitätsprävention (inkl. z.B. klarer Sichtachsen<br />

und einer der Nutzung und Umgebung angepassten Beleuchtung,<br />

guten Zugangsmöglichkeiten und Wegeverbindungen,<br />

Einbeziehung verschiedener Akteure einschließlich<br />

der Polizei, Endnutzergruppen etc.) unbedingt berücksichtig<br />

werden (vgl. Working Paper “Sicherheitsaspekte”).<br />

Vorbereitung /<br />

Analyse<br />

(“Programming”)<br />

Planung<br />

/ Gestaltung<br />

Umsetzung<br />

/ Evaluation<br />

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16 Die “broken windows”-Theorie besagt, dass die Wahrnehmung eines bereits durch Vandalismus, teilweise Zerstörung oder schlechte Instandhaltung<br />

gezeichneten Raumes weiteres unsoziales Verhalten fördern kann. Dadurch erhalten die Pflege und Instandhaltung als physische Indikatoren des Ausmaßes<br />

an sozialem Zusammenhalt und informeller gesellschaftlicher Kontrolle einen hohen Stellenwert (vgl. Working Paper “Sicherheitsaspekte”, S. 7).<br />

20 METHODOLOGIE


Zugang und Bewegungssicherheit<br />

Fußgänger-, Rad- und weitere Verkehrswege sind klar zu identifizieren. ¨ ¨ ¨<br />

Unnötige Wege werden geschlossen/entfernt. ¨ ¨ ¨<br />

Die Orientierung und Bewegung innerhalb und durch das Areal ist einfach<br />

und verständlich.<br />

Wege, die möglichen Angreifern einen unbemerkten Zugang bieten, werden<br />

geschlossen oder unter Kontrolle gestellt.<br />

Gestaltungsmaßnahmen für Sicherheit<br />

Die Gestaltung des Raumes (oder Gebäudes) ist dem identifizierten<br />

Kriminalitätsrisiko angemessen.<br />

Die verschiedenen Raumnutzungen werden berücksichtigt und sind<br />

untereinander kompatibel, mögliche Konflikte werden berücksichtigt.<br />

Der öffentliche Raum dient einem Nutzungszweck und fördert ein<br />

angemessenes Ausmaß geeigneter Aktivitäten.<br />

Gefährdete oder versteckte Teilräume/Punkte des Freiraumes werden<br />

entfernt.<br />

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Die Möglichkeiten für eine soziale/gesellschaftliche Kontrolle werden maximiert. ¨ ¨ ¨<br />

Sicherheit und Kontrolle<br />

KFZ-/Fahrradabstellplätze erlauben Sichtbarkeit und Sicherheit. ¨ ¨ ¨<br />

Eine angemessene - jedoch nicht exzessive - Beleuchtung unterstützt die<br />

Kriminalitätsprävention.<br />

¨ ¨ ¨<br />

“CCTV 17 ”-Möglichkeiten werden berücksichtigt. ¨ ¨ ¨<br />

Strategien der Kriminalitätsprävention werden unter Berücksichtigung der<br />

potenziellen Nutzerrisiken und -ängste aufgestellt.<br />

Die Prinzipien des “Secure design” (CPTED 18 ) zum Schutz möglicher Ziele<br />

werden angewandt.<br />

Ein möglicher negativer Einfluss von Maßnahmen der Kriminalitätsprävention<br />

wird erfasst und verringert.<br />

Eigentum und Instandhaltung<br />

¨ ¨ ¨<br />

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¨ ¨ ¨<br />

Öffentliche, halb-öffentliche und private Räume werden klar gekennzeichnet. ¨ ¨ ¨<br />

Die Identität des Ortes und die jeweiligen Besitzverhältnisse werden<br />

berücksichtigt.<br />

¨ ¨ ¨<br />

Ein System zur Sicherstellung von Instandhaltung und Pflege wird eingeführt. ¨ ¨ ¨<br />

Die größtmögliche Qualität und Attraktivität des Freiraumes wird angestrebt. ¨ ¨ ¨<br />

17 “CCTV-Closed circuit television” (Videoüberwachung): Installation von Überwachungskameras für ein bestimmtes Gebiet (vgl. ebd., S. 28).<br />

18 “CPTED-Crime Prevention Through Environmental Design” ist eine standortorientierte Strategie mit dem Ziel der Kriminalitätsprävention<br />

durch eine angemessene Gestaltung des Umfeldes (vgl. ebd., S. 2 ff.).<br />

METHODOLOGIE<br />

21


III.5<br />

Die Schaffung einer barrierefreien Umwelt fördert eine<br />

gleichberechtige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben<br />

für alle potenziellen Nutzer und eröffnet die Möglichkeiten<br />

des selbständigen Zugangs und der Bewegung<br />

in allen (gebauten) Bereichen des täglichen Lebens.<br />

Dies bedeutet gleichzeitig, dass Benachteiligungen<br />

in Bezug auf den Zugang zu öffentlichen Gütern und<br />

Dienstleistungen vermieden werden sollten. Diese Forderung<br />

bezieht sich nicht ausschließlich auf Menschen<br />

mit Behinderungen. Der Wert einer für Alle gestalteten,<br />

barrierefreien Umwelt wird vielmehr durch die Annahme<br />

unterstützt, dass jedes Mitglied der Gesellschaft von<br />

diesem Ansatz auf unterschiedliche Weise und in unterschiedlichen<br />

Lebensabschnitten (z.B. Kinder, die in Kinderwagen<br />

geschoben werden, Touristen mit Rollkoffern,<br />

ältere Menschen mit Rollatoren etc.) profitieren kann.<br />

Ein “Design für Alle”, das auf die Gestaltung barrierefreier<br />

und für jeden - unabhängig von individuellen<br />

Fähigkeiten, dem kulturellen Hintergrund oder Wohnort<br />

Generelle Aspekte<br />

Checkliste für Aspekte der Barrierefreiheit<br />

Aspekte der Barrierefreiheit<br />

Bestehende (nationale/regionale/lokale) Gesetzgebungen und Standards<br />

zur Barrierefreiheit werden berücksichtigt.<br />

Barrierefreie Informationen zu den Eigenschaften des Freiraumes werden<br />

für Menschen mit unterschiedlichen Ansprüchen bereitgestellt.<br />

Die Verbindungen zum barrierefreien öffentlichen Personen(nah)verkehr<br />

und zu Parkmöglichkeiten für die Nutzer individueller Transportmittel in<br />

Nähe der Zugangspunkte zu einem Freiraum sind sichergestellt.<br />

Eine Vielfalt an Attraktionen/Aktivitäten sowie Hinweise zu weiteren<br />

Angeboten im Umfeld werden geschaffen.<br />

Lineare oder kreisförmige Wegeführungen mit Möglichkeiten für<br />

Abkürzungen in regelmäßigen Abständen werden geschaffen.<br />

Die Vereinbarkeit möglicher paralleler Nutzungs- und Bewegungsformen<br />

sowie -zwecke des Freiraumes (Laufen, Radfahren, KFZ-Verkehr etc.)<br />

wird berücksichtigt.<br />

Die Funktionalität und Instandhaltung der barrierefreien Ausstattung<br />

des Freiraumes werden sichergestellt.<br />

22 METHODOLOGIE<br />

– nutzbarer städtischer (Infra-)Strukturen ausgerichtet<br />

ist, kann auch als Vorbereitung von Städten auf den<br />

demographischen Wandel in den europäischen Ländern<br />

betrachtet werden. Damit einher geht der wachsende<br />

Anteil der älteren Bevölkerung, wodurch die Gesamtbevölkerung<br />

in Zukunft im Durchschnitt weniger mobil<br />

und anfälliger gegenüber baulichen, informativen sowie<br />

weiteren Barrieren sein wird als heute.<br />

Städtische Freiräume, die barrierefrei, einfach zu nutzen<br />

und für Alle gestaltet sind, fördern die gleichberechtigte<br />

Teilhabe und Vielfalt der Bevölkerung, und nicht deren<br />

Gleichheit. Durch ihren Nutzen und Komfort für jeden<br />

Menschen dienen sie nicht nur Menschen mit Behinderung,<br />

sondern der gesamten Gesellschaft über die lokale<br />

Bevölkerung hinaus und bieten zudem Potenziale,<br />

die Zahl der Besucher einer Stadt oder Destination zu<br />

erhöhen (vgl. Working Paper “Aspekte der Barrierefreiheit”<br />

und Joint Strategy, Kap. 3.5).<br />

Vorbereitung /<br />

Analyse<br />

(“Programming”)<br />

Planung<br />

/ Gestaltung<br />

Umsetzung<br />

/ Evaluation<br />

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Aspekte der Barrierefreiheit<br />

Innere Erschließung – notwendige Elemente und Parameter<br />

Voraussetzungen für eine sichere Bewegung im städtischen Freiraum<br />

Die maximale Längs- und Querneigung der Oberflächen und Wege ist<br />

begrenzt.<br />

Die erforderlichen Mindestmaße der Räume, Wende-/Begegnungs- &<br />

Sicherheitsflächen (in Abhängigkeit der Nutzungsintensität) werden<br />

berücksichtigt.<br />

Ein Kopffreiraum ohne hineinragende Elemente sowie hoch genug für ein<br />

sicheres (Unter-)Laufen wird berücksichtigt.<br />

Die Oberflächen von Plätzen und Wegen werden befestigt, rutschfest, eben<br />

und fugenlos bzw. engfugig ausgeführt.<br />

Höhenunterschiede im Gelände werden vermieden oder auf ein Minimum<br />

reduziert.<br />

Stufen als einzige Möglichkeit zur Überwindung unvermeidbarer<br />

Höhenunterschiede werden vermieden, stattdessen wird eine Rampe (oder<br />

ggf. ein Aufzug/Hublift) installiert.<br />

Rampen entsprechen den geltenden Standards hinsichtlich der<br />

Längsneigung, haben Radabweiser, Handläufe, Zwischenpodeste und<br />

ausreichend bemessene Bewegungsflächen.<br />

Elemente des Stadtmobiliars werden in sicherer und funktionaler<br />

Anordnung platziert, sie sind deutlich und wahrnehmbar als potenzielle<br />

Hindernisse markiert.<br />

Information und Orientierung<br />

Zusammenhängende, unmissverständliche Informationen und gut<br />

auffindbare Orientierungsmöglichkeiten werden geschaffen.<br />

Ein Leitsystem mit taktilen, akustischen, optischen Elementen und<br />

Kontrasten wird zur Orientierung im Raum, zur Kennzeichnung von Wegen<br />

und zur Warnung geschaffen.<br />

Eine Wegweisung mit klarer Markierung von Fußwegen, Nebenwegen,<br />

alternativen Routen und Warnungen an sensiblen (Risiko-)Punkten wird<br />

geschaffen.<br />

Barrierefreie Informationen zu wichtigen Eigenschaften und Ausstattungen<br />

des Freiraumes sowie Serviceeinrichtungen werden an den verschiedenen<br />

Eingängen platziert.<br />

Aufenthalt und Treffpunkte, ergänzende Ausstattung:<br />

Flächen in regulären Abständen …<br />

…mit Sitzmöglichkeiten zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung des<br />

persönlichen Wohlbefindens werden integriert.<br />

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…für einen sicheren Aufenthalt und zur Erholung werden geschaffen. ¨ ¨ ¨<br />

…in ausreichender Größe und an geeigneten Standorten, um sich zu treffen<br />

und zu unterhalten, ohne durch die Mobilität anderer gestört zu werden<br />

oder diese selbst zu beeinträchtigen, werden geschaffen.<br />

Erreichbare, barrierefreie Sanitäranlagen, vorzugsweise an den<br />

Eingangsbereichen, sind vorgesehen.<br />

¨ ¨ ¨<br />

¨ ¨ ¨<br />

METHODOLOGIE<br />

23


III.6<br />

Checkliste zu den Kriterien für Gestaltung und Architektur<br />

Design bedeutet mehr als lediglich die formale Gestaltung<br />

eines Raumes, dies spiegelt einmal mehr die enge<br />

Verbindung und Verknüpfung zwischen den zuvor dargestellten<br />

UrbSpace-Kernaspekten wider: Wie im Working<br />

Paper „Kriterien für Gestaltung und Architektur“ (vgl. S.<br />

4. ff.) dargelegt wird, geht es beim Design eher um eine<br />

Integration formaler und funktionaler Aspekte und damit<br />

aller Aspekte, die die Eigenschaften eines Freiraumes betreffen,<br />

der Ansprüche und Erwartungen der Nutzer, der<br />

Ansprüche der Gesellschaft sowie der Umwelt in ein gemeinsames<br />

und räumlich funktionales Konzept. Eine Reduzierung<br />

der Gestaltungsaspekte städtischer Freiräume<br />

Der weitere Kontext<br />

Kriterien für Gestaltung und Architektur<br />

Die Lage/der Standort des Freiraumes im weiteren städtischen Freiraumsystem<br />

wird berücksichtigt.<br />

Die Funktion des Freiraumes im weiteren städtischen Freiraumsystem wird<br />

berücksichtigt.<br />

Die physische und visuelle Verbindung des Freiraumes im weiteren<br />

städtischen Freiraumsystem wird berücksichtigt.<br />

Die Rolle, die das Areal im strategischen Freiraumkonzept der Stadt/Region<br />

einnehmen soll, wird berücksichtigt.<br />

Die Art und Weise der Definition/der Einhaltung der Grenzen gegenüber der<br />

städtischen Umgebung wird berücksichtigt.<br />

Die Passierbarkeit der Eingrenzungen des Freiraumes durch die Nutzer wird<br />

berücksichtigt.<br />

Ein Gleichgewicht zwischen Ein- und Ausblicken und der Eingrenzung/<br />

Umzäunung wird hergestellt.<br />

Die Schutzfunktion der Eingrenzung/Umzäunung gegen Lärm,<br />

Verschmutzung etc. von außen wird berücksichtigt.<br />

Planung<br />

Eine (optionale) Beschränkung der Zahl der Eingänge/Zugänge zum<br />

Freiraum und deren Position wird berücksichtigt.<br />

Ein (möglicherweise existierender) Bedarf, den Raum in Unterbereiche zu<br />

strukturieren, wird berücksichtigt.<br />

Die (optionale) Schaffung neutraler Räume für eine Vielzahl verschiedener<br />

Nutzer/-gruppen wird berücksichtigt.<br />

Der Aspekt, dass das Gestaltungskonzept zukünftige Veränderungen<br />

zulässt, wird berücksichtigt.<br />

Das Potenzial der Ausstattung des Freiraumes zur Erfüllung sozialer Funktionen<br />

(Kommunikation, Spiel und Erholung, Naturerlebnis etc.) wird berücksichtigt.<br />

Das Potenzial der Ausstattung des Freiraumes zur Erfüllung struktureller<br />

und ästhetischer Funktionen (Identität, Orientierung, Widerspiegelung des<br />

örtlichen Kontextes etc.) wird berücksichtigt.<br />

Die Erfüllung der Nachhaltigkeitsaspekte durch die verwendeten<br />

Gestaltungsprinzipien, Materialien (dauerhaft und beständig gegenüber den<br />

lokalen klimatischen Verhältnissen) und Vegetation wird berücksichtigt.<br />

24 METHODOLOGIE<br />

auf rein formale Überlegungen birgt das Risiko, die eigentliche<br />

Bedeutung von Gestaltung zu vernachlässigen.<br />

Mit einer reinen Reproduktion der Strukturen, die erfolgreichen<br />

städtischen Räumen zugeschrieben werden ist<br />

die Schaffung einer guten Gestaltung nicht möglich.<br />

Daher sollten die in nachfolgender Checkliste aufgeführten<br />

Kriterien und Hinweise bei der Neugestaltung<br />

oder Aufwertung eines bereits existierenden Freiraumes<br />

berücksichtigt werden (vgl. auch Joint Strategy, Kap. 4,<br />

„Design als Nomen - Design als Verb”, mit detaillierten<br />

Hinweisen zu den gestalterischen Aspekten in den einzelnen<br />

Projektphasen).<br />

Vorbereitung /<br />

Analyse<br />

(“Programming”)<br />

Planung<br />

/ Gestaltung<br />

Umsetzung<br />

/ Evaluation<br />

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Gestaltung<br />

Kriterien für Gestaltung und Architektur<br />

Angemessene Herangehensweisen zur Anordnung der Gestaltungselemente<br />

(geometrische Muster, Zusammenstellung von Ausstattungselementen,<br />

Umgang mit vorhandenem Gefälle etc.) werden angewandt.<br />

¨ ¨ ¨<br />

Verschiedene Elemente werden zur Definition der Raumstrukturen genutzt. ¨ ¨ ¨<br />

Die Verbindung zwischen den Hauptflächen/-räumen und weiteren<br />

Ausstattungselementen (durch Wegeverbindungen) wird beachtet.<br />

Die Integration von in der Umgebung des Freiraumes existierenden Elementen<br />

und Symbolen oder der geschichtlichen Aspekte des Ortes in das Gestaltungskonzept<br />

wird zur Unterstützung der lokalen Bedeutsamkeit angestrebt.<br />

Die menschliche Vielfalt wird beim Design berücksichtigt (Sichtwinkel,<br />

Größe der Räume und einzelner Gestaltungselemente).<br />

Detaillierte Gestaltung und Verwendung von Material<br />

Verwendetes Material: Die Abstimmung mit und Unterstützung von<br />

weiteren Gestaltungsaspekten wird berücksichtigt.<br />

Die Gestaltung der Oberfläche(n) wird zur Stärkung des räumlichen<br />

Gesamtkonzeptes genutzt (Material, Muster etc.).<br />

Es existiert ein Gestaltungsansatz für die Eingrenzungen/raumaufteilenden<br />

Elemente, die die verschiedenen Areale innerhalb des Freiraumes definieren.<br />

Die Rolle der Vegetation zur Definition des Raumes, zur Schaffung<br />

bestimmter Betonungen und Bedeutungen wird berücksichtigt.<br />

Die Bereitstellung und Positionierung von Elementen der Raumausstattung,<br />

Beleuchtung, Kiosks, Überdachungen etc. sind in ausreichender Weise<br />

berücksichtigt.<br />

Die mögliche Rolle von Skulpturen oder künstlerischen Elementen wird<br />

berücksichtigt.<br />

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10 Erfolgsfaktoren für die Planung und Gestaltung guter<br />

städtischer Freiräume<br />

• Beginne und setze den Prozess gemeinsam mit den „Menschen” fort<br />

• Sei realistisch hinsichtlich der Ressourcen und Bedürfnisse, sowohl heute als auch in<br />

Zukunft<br />

• Setze einen Koordinator für die Planung und Durchführung des Prozesse ein<br />

• Professionelle Akteure sollten Förderer des Prozesses sein und ihn nicht beherrschen<br />

• Berücksichtige die Umgebung, räumlichen Dimensionen und den Charakter des<br />

Freiraumes<br />

• Erstelle einen Plan für Inklusion / ”Design für Alle”<br />

• Beschütze und verbessere die Umweltbedingungen<br />

• Die Gestaltung sollte anpassbar, robust und in realistischer Weise instand zu halten sein<br />

• Kommunikation während des Prozesses und der Ergebnisse<br />

• Führe nach der Fertigstellung eine Nutzungsanalyse und ggf. erforderliche<br />

Anpassungsmaßnahmen durch<br />

METHODOLOGIE<br />

25


Während der UrbSpace-Projektlaufzeit haben die<br />

Partner aus acht zentraleuropäischen Ländern lokale<br />

Pilotaktionen in ihrem jeweiligen städtischen oder<br />

randstädtischem Umfeld realisiert. Diese Pilotprojekte<br />

zielten insbesondere auf eine Beachtung und Anwendung<br />

der Kernaspekte, auf denen das UrbSpace-<br />

Projekt basiert, ab. Hierzu wurden die Joint Strategy<br />

sowie die Working Papers, welche in den vorherigen<br />

Arbeitsschritten des Projektes erstellt worden sind, als<br />

theoretische und praktische Grundlage herangezogen.<br />

Ihre Anwendung unter realen Bedingungen innerhalb<br />

der verschiedenen Pilotprojekte stand im Mittelpunkt<br />

in den anschließenden praktischen Projektphasen.<br />

26 METHODOLOGIE<br />

AnhAnG<br />

Fallstudien der UrbSpace-Pilotprojekte<br />

In diesem Teil sind unterschiedliche Lösungen zur Umsetzung<br />

der Kernaspekte aus den Teilnehmerländern<br />

zusammengefasst. Die Fallstudien bilden dabei städtische<br />

Freiräume mit ganz verschiedenen Ausgangssituationen<br />

und Zielstellungen zu Projektbeginn ab.<br />

Als exemplarische Umsetzungen spiegeln die von den<br />

ausführenden Projektpartnern erstellten Fallstudien<br />

differenzierte Herangehensweisen zur Realisierung eines<br />

oder mehrerer UrbSpace-Kernaspekte wider.


Ausgangssituation<br />

Das Freiraumareal in „Sidlisko II Presov“ befindet<br />

sich im Umfeld einer in den 1960er<br />

Jahren errichteten Wohnanlage. Die soziale<br />

Struktur der ansässigen Bevölkerung hat<br />

sich gewandelt.<br />

Die Fläche ist ein typisches Beispiel für ein<br />

vernachlässigtes Gebiet ohne nennenswerte<br />

Funktionen, mit einem geringen Vegetationsanteil,<br />

Kriminalitätsproblemen (bes.<br />

nachts), Konflikten zwischen KFZ-Nutzern<br />

und Fußgängern sowie einer vernachlässigten<br />

und unzureichenden Ausstattung.<br />

Lösungsfindung - der Effekt der Umsetzung der UrbSpace-Kernaspekte<br />

Fallstudie #1<br />

Erneuerung eines städtischen Freiraumes, Prešov/Slowakei<br />

Titel des Pilotprojektes Erneuerung eines städtischen Freiraumes in der Stadt Prešov<br />

Projektpartner LP Regional Environmental Center, Slovakia<br />

Ort, Land Prešov, Slowakei<br />

UrbSpace-Kernaspekt(e) • Umweltrelevante Kriterien<br />

• Kriterien zur Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

• Gender-Aspekte<br />

• Sicherheitsaspekte<br />

• Aspekte der Barrierefreiheit<br />

• Kriterien für Gestaltung und Architektur<br />

Situation vorher<br />

Der Platz wird als Ganzes als sozialer Treffpunkt und zur Freizeitgestaltung für die Bewohner der Wohnsiedlung<br />

gestaltet. Dabei sollen die Interessen und Wünsche verschiedener Zielgruppen unter den Anwohnern<br />

(Vorschulinder, Jugendliche, Ältere) berücksichtigt und gleichzeitig eine Eignung für alltägliche Aktivitäten und<br />

verschiedene Tages-und Jahreszeiten geschaffen werden.<br />

Visualisierung des Gestaltungsentwurfes<br />

METHODOLOGIE<br />

27


Der Freiraum kann in vier funktionale Einheiten untergliedert werden:<br />

• Eingangsbereich<br />

• Bereich um den existierenen Brunnen<br />

• Podium und Treffpunkt davor<br />

• Kinderspielplatz<br />

Die Hauptkomposition orientiert sich an der Achse des Brunnens, die Sichtachse wird durch höhere Büsche am<br />

Spielplatz geschlossen. Eine gepflasterte Linienführung ist Hauptelement der der Neugestaltung. Entlang der<br />

zentralen Achse des Platzes befinden sich neue akzentuierende Elemente: Ein Podium und ein Spielplatz.<br />

Die Fläche des Platzes wird in einem regelmäßigen Muster in Form eines „Quadrates im Quadrat“ gepflastert,<br />

welches durch eine organisch geformte Linie gekreuzt wird, die auch als Spielort für Kinder dient.<br />

Der Platz wird immer noch durch einen rechteckigen Brunnen in zentraler Position dominiert. Um dessen Anziehungskraft<br />

zu erhöhen, wird an der östlichen Seite ein hölzernes Podium ergänzt. Die Hauptfußwege verbinden<br />

das Areal mit einem Einkaufscenter und einem Nachbarbezirk. Die Freiraumfläche ist auf der dem Einkaufscenter<br />

zugewandten Seite offen und schließt mit der der Wohnsiedlung zugewandten Seite ab.<br />

Die Vorschläge für zwei Baumalleen entlang der Achse des Platzes und verschiedener Buschreihen sind wichtige<br />

Elemente der Gesamtgestaltung.<br />

Visualisierung des endgültigen Designs<br />

Der Platz wird mit kleineren architektonischen Elementen und Stadtmobiliar – Bänke, Papierkörbe, Informationstafeln<br />

etc. ausgestattet.<br />

Umweltrelevante Kriterien<br />

Erhöhung des Vegetationsanteils und Förderung der Biodiversität: Die Bepflanzung ist auf eine Verbesserung<br />

des Mikroklimas und eine Förderung des Artenreichtums konzentriert. Neben heimischen Baumarten dienen<br />

hierzu auch Arten mit bestimmten Düfte und Farben (Lavendel, Salbei), die zugleich Nahrung für Insekten und<br />

Schmetterlinge bieten. Maßnahmen zum Schutz vor Überschwemmungen, Rekonstruktion des Brunnens.<br />

Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

Ein partizipatorischer Planungsansatz (öffentliche Treffen, Ideensammlung, Malwettbewerbe für Kinder etc.)<br />

wurde angewandt, um neue geeignete Funktionen für den Freiraum zu finden.<br />

28 METHODOLOGIE


Gender-Aspekt<br />

Sicherheitsmaßnahmen im Rahmen der Gestaltung beinhalten eine Wiederherstellung angemessener Beleuchtung<br />

sowie neue Funktionen wie den Spielplatz, um Kinder und ihre Eltern anzusprechen.<br />

Visualisierung des neuen Spielplatzes und seine Umsetzung als Teil der Erneuerung<br />

Sicherheitsaspekte<br />

Identifizierung von Kriminalitätsproblemen in der Gegend, Maßnahmen im Rahmen der Gestaltungsmaßnahmen<br />

sowie vorgesehene Instandhaltung: Regelmäßige Polizeikontrollen, Beaufsichtigung der Parksituation<br />

von KFZ, Erstellung eines Pflegeplans für das Areal.<br />

Aspekte der Barrierefreiheit<br />

Systematische Herangehensweise zur Verbesserung einer Beachtung der Nutzervielfalt und zur Vermeidung<br />

von Risiken für alle Nutzer, z.B. bei der Umgebung für Fußgänger, Installation von Handläufen an Treppen<br />

und Aufstellen von Bänken nicht nur für Ältere.<br />

Gestaltung und Architektur<br />

Anordnung der Elemente anhand der jeweiligen Funktion im Raum und Schaffung eines “Images des Ortes”.<br />

Für die detaillierte Gestaltung und Materialwahl für die Ausstattungselemente wurde das Nachhaltigkeitsprinzip<br />

berücksichtigt (z.B. Holzgerüste auf dem Spielplatz), maximale Wasserdurchlässigkeit der Oberflächen<br />

und Pflasterung.<br />

Beschreibung übertragbarer Erfolgsfaktoren<br />

Identifizierung der akutesten Probleme in den Bereichen Umwelt, Kriminalitätsprävention, Barrierefreiheit für<br />

gesellschaftliche Gruppen mit bestimmten Ansprüchen an die Bewegungssicherheit; Respekt vor der historischen<br />

Bedeutung des Areals unter Einbeziehung der Bewohner/Öffentlichkeit.<br />

Einbeziehung der lokalen Bevölkerung und von Vereinen etc. bei der Durchführung bestimmter Aktivitäten<br />

und kultureller Aktionen: Unterstützung bürgerlichen Engagements auch um Bürgern das Verständnis über<br />

die Bedeutung einer angemessenen Freiraumnutzung zu vermitteln.<br />

Ein Erfolgsfaktor ist auch die Kommunikation zwischen den lokalen Anwohnern und der Stadtverwaltung von<br />

Prešov, sowie die Einbeziehung von Freiwilligen zur Organisation von begleitenden Aktivitäten für Kinder.<br />

Zusammenfassung<br />

Die Gestaltungsphase des Projektes war erfolgreich und verdeutlichte das Interesse der Anwohner. Dennoch<br />

begann die Investitionsphase wegen unerwarteter Hemmnisse mit Verzögerung.<br />

Eine endgültige Evaluation nach Eröffnung des Freiraumes sowie nach Beendigung der Investitionstätigkeiten<br />

erscheint sinnvoll, um den Einfluss/Effekt der Projektumsetzung festzustellen.<br />

METHODOLOGIE<br />

29


Ausgangssituation<br />

Der umgewandelte Freiraum ist vor Durchgangsverkehr geschützt und gleichzeitig gut für Personen, die in das<br />

Dorf kommen, sichtbar. Er liegt in Nähe der lokalen Destillerie, wo ehemals die lokalen Märkte stattfanden.<br />

Nebenan befindet sich das Informationszentrum der „Krasturist“-Region, welches von den Besichern des Ortes<br />

aufgesucht wird. Der Freiraum ist sehr exponiert – Nähe zur Kirche, Bürogebäuden sowie als erster Kontaktpunkt<br />

für Besucher.<br />

Grundlegende Probleme waren: Sicherstellung der Sicherheit für die Nutzer wegen geringer visueller Kontrolle,<br />

Ausstattung hinsichtlich der Barrierefreiheit.<br />

Bedarf für Veränderungsmaßnahmen gab es in Nähe eines Baches (Wassereinsickerung) sowie zum Schutz von<br />

Obstbäumen. Mögliche Lärmbeeinträchtigungen der Anwohner durch die vorgesehene Bühne für öffentliche<br />

Veranstaltungen mussten ebenfalls berücksichtigt werden.<br />

Lösungsfindung - der Effekt der Umsetzung der UrbSpace-Kernaspekte<br />

Fallstudie #2<br />

„Bühne unter Birnbäumen“, Hrusov/Slowakei<br />

Titel des Pilotprojektes Bühne unter Birnbäumen<br />

Projektpartner PP02 Ekopolis Foundation + KÖRTVÉLYES, Civic Association (C.A.)<br />

Ort, Land Hrusov, Slowakei<br />

UrbSpace-Kernaspekt(e)<br />

• Umweltrelevante Kriterien<br />

• Kriterien zur Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

• Aspekte der Barrierefreiheit<br />

• Kriterien für Gestaltung und Architektur<br />

Umweltrelevante Kriterien<br />

Das gesamte Areal wird durch die Anpflanzung von natürlicherweise vorkommenden Obstbäumen aufgewertet.<br />

Kriterien zur Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

Neben anderen war ein Problem ein Mangel an Ausstattungselementen sowie die Nutzung eines Teils der Flächen<br />

als Müllhalde. Die Projektinitiatoren suchten nach verschiedenen Ideen für die zukünftige Nutzung. Nach<br />

einem ersten Planungsmeeting bereitete der Architekt 5 alternative Vorschläge für die Umgestaltung vor. Nach<br />

genauen Begutachtungen vor Ort wurde eine Kombination der Vorschläge ausgewählt und umgesetzt.<br />

Der wichtigste Aspekt war es, eine angemessene Funktion für den zuvor ungenutzten Raum zu finden. Als<br />

grundlegendes Element wurde die Bühne mit Platz für Holzbänke davor vorgeschlagen. Auch ein kleines<br />

„Sommerhaus“ und Sitzecken waren vorgesehen. Dieser Vorschlag wurde diskutiert und der Frage nach einer<br />

Erhöhung der Sicherheit wurde eine hohe Wichtigkeit eingeräumt – obwohl der Freiraum bereits vor Projektbeginn<br />

aufgrund seiner Lage im Dorfzentrum unter guter visueller Kontrolle stand uns es keine Probleme mit<br />

Vandalismus gab.<br />

Aspekte der Barrierefreiheit<br />

Sehr wichtig war die Sicherstellung des Zuganges für verschiedene Nutzergruppen, inklusive KFZ (zur lokalen<br />

Destillerie). Entsprechend wurde ein möglicher Konflikt zwischen Auto- und Fußverkehr identifiziert. Es war daher<br />

nötig, einen zeitlich begrenzten guten Zugang zur Destillerie (Ein- und Ausfuhr von Materialien) sowie auch einen<br />

sicheren, visuell abgetrennten Bewegungsraum für den Fußverkehr sicherzustellen.<br />

30 METHODOLOGIE


Kriterien für Gestaltung und Architektur<br />

Aufgrund der exponierten Lage im Dorf war die Verwendung der Materialien und der Formen sehr wichtig.<br />

Der Architekt machten den Vorschlag, ein für ungarische Dörfer typisches Design anzuwenden. Die zukünftige<br />

Umgestaltung der Destillerie soll sich ebenfalls an diesem architektonischen Stil orientieren.<br />

Hrušov: Freiraum vor und nach der Umgestaltung<br />

Beschreibung übertragbarer Erfolgsfaktoren<br />

Das Dorf mit seiner attraktiven natürlichen Umgebung hat im Jahresverlauf viele Besucher. Das Projekt könnte eine<br />

Ermutigung für kleinere Gemeinden ohne zentralen Platz zur Schaffung eines repräsentativen und gelichzeitig mit<br />

verschiedenen Funktionen ausgestatteten Freiraumes sein. Der geschaffene Platz könnte auch einen ökonomischen<br />

Beitrag für das Dorf haben, es bietet sich die Möglichkeit zur Organisation lokaler Märkte, kultureller Events und<br />

Treffen. Gleichzeitig ist er eine Attraktion, die vorbeifahrende Touristen möglicherweise zu einem Halt veranlasst.<br />

Zusammenfassung<br />

Ein Areal von ca. 5.000 m 2 im Zentrum des Dorfes wurde in einen Freiraum mit Bereichen für verschiedene Nutzungen<br />

und für verschiedene Einwohnergruppen sowie Kultur- und Sportveranstaltungen umgewandelt. Zunächst<br />

wurde ein Bereich für Märkte, Tanzveranstaltungen und zur Zusammenkunft gestaltet. Spielgeräte für Kinder,<br />

„Sommerhäuschen“ und Grünflächen werden in Zukunft ergänzt. Große Beachtung fanden Umweltaspekte und<br />

eine künstlerische Gestaltung neuer Ausstattungselemente des Raumes.<br />

Der umgewandelte Freiraum wurde am 7. August 2010 während der “Tage des Dorfes Hrusov” eröffnet.<br />

Endgültiger Gestaltungsvorschlag des Architekten (Hrušov)<br />

METHODOLOGIE<br />

31


„Garten voller Aktivitäten und Leben”, Vlašim/Tschechische Republik<br />

Titel des Pilotprojektes Garten voller Aktivitäten und Leben<br />

Projektpartner PP03 Czech Environmental Partnership Foundation<br />

Coordinator of project – Community House<br />

Ort, Land Vlašim, Tschechische Republik<br />

UrbSpace-Kernaspekt(e) • Kriterien zur Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

(als Rahmen für die Projektaktivitäten)<br />

Ausgangssituation<br />

Das “Kulturhaus Vlašim” bietet Räumlichkeiten für verschiedene Aktivitäten einiger Bürgervereine zur Umwelterziehung,<br />

Freizeitaktivitäten für Kinder und Jugendliche, Aktivitäten für die Minderheit der Roma-Bevölkerung,<br />

Handwerkskurse etc.. Gemeinsam haben diese Zusammenschlüsse die Idee zur Neugestaltung eines Gartens in<br />

der Umgebung des Kulturhauses entwickelt, sowohl zur Nutzung durch die Vereine als auch für die Öffentlichkeit<br />

und Besucher des Kulturhauses. Einige Mitglieder der beteiligten Vereine etc. hatten bereits vorher positive Erfahrungen<br />

mit partizipatorischen Planungstechniken gemacht und unterstützten das Projektteam bei der Anwendung<br />

in diesem neuen Projekt.<br />

Lösungsfindung - der Effekt der Umsetzung der UrbSpace-Kernaspekte<br />

Fallstudie #3<br />

Während der Projektarbeit wurde das lokale Koordinationsteam mit dem von der Czech Environmental Partnership<br />

Foundation angewandten Ansatz zur Einbeziehung der Öffentlichkeit, der auch in das UrbSpace-project<br />

eingebracht wurde, vertraut gemacht. Die Czech Environmental Partnership Foundation unterstützte den<br />

Prozess durch einen erfahrenen Projektberater, dessen Aufgabe die Vorbereitung der Beteiligungsmaßnahmen<br />

sowie die Moderation der öffentlichen Planungstreffen war.<br />

Garten des Kulturhauses Durchführung des Planungstreffens<br />

Gruppenarbeit mit “blind maps” Präsentation einer Untersuchung<br />

32 METHODOLOGIE


Die im Prozess verwendeten Planungstechniken umfassen Koordinierungstreffen der Projektleitung, Befragungen<br />

potenzieller Nutzer, Projekttreffen mit einem Schwerpunkt auf der Analyse aktueller Nutzungen und Aktivitäten,<br />

„Brainstorming“-Sitzungen zu den möglichen Nutzeransprüchen, Gruppenarbeit mit „blind maps“ (um<br />

Teilnehmer individuelle Wünsche und Vorstellungen für die zukünftige Gestaltung malen zu lassen), Diskussionsrunden<br />

zum Gestaltungskonzept des Architekten, eine kontinuierliche Aktualisierung der Informationen<br />

auf der Webseite sowie aktive Beteiligung der Bevölkerung bei der Umsetzung im Rahmen von 12 Freiwilligen-<br />

Workshops.<br />

Beschreibung übertragbarer Erfolgsfaktoren<br />

Die Beteiligung der Öffentlichkeit wurde durch aktive Bürgervereinigungen, die eine relativ große Mitgliederzahl<br />

haben, begünstigt. Darüber hinaus kannten diese den Garten und besaßen ein Interesse an seiner Nutzung.<br />

Einige Bürgervereinigungen waren bereits mit Beteiligungsverfahren vertraut und besaßen daher Erfahrungen<br />

in diesem Zusammenhang. Die einbezogenen Bürgergruppen besaßen zudem ein gutes Verhältnis zu den<br />

lokalen Autoritäten. Der Erfolg des transparenten Beteiligungsprozesses wurde zudem durch den neutralen<br />

externen Berater unterstützt.<br />

Zusammenfassung<br />

Der Projekterfolg bestätigte die Erfolgschancen eines “bottom-up”-Ansatzes in dem Projektverlauf, die möglichen<br />

Nutzer als Initiatoren des Projektes nahmen diese Schlüsselrolle ein. Das Projekt führte zu einer sehr<br />

starken Verbindung zwischen NGOs und der lokalen Bevölkerung. Ein Faktor für den Erfolg war auch die wiederholte<br />

positive Erfahrung der Kooperation zwischen NGOs und der lokalen Verwaltung.<br />

METHODOLOGIE<br />

33


Ausgangssituation<br />

Erneuerung des Waldparks, Brno/Tschechische Republik<br />

Titel des Pilotprojektes Erneuerung des Waldparks<br />

Die bis zum Projektbeginn vernachlässigte Pilotprojektfläche war ursprünglich ein Waldpark, der in den 1930er Jahren<br />

an einem steilen Hang angelegt worden ist. Es gab Überreste alter Betonelemente (ein Aussichtsturm, ein Wasserauffangbecken,<br />

eine Schwimmbad, eine Brüke etc.), die von der Vegetation (Eichen, Schwarzkiefern, invasive Arten wie<br />

Robinia pseudoacacia) überwuchert wurden. Ein Wegesystem existierte nicht oder war nur schlecht nutzbar.<br />

Lösungsfindung - der Effekt der Umsetzung der UrbSpace-Kernaspekte<br />

Fallstudie #4<br />

Projektpartner PP04 Statutory city of Brno, City district Brno - Nový Lískovec<br />

Ort, Land Brno, Czech Republic<br />

UrbSpace-Kernaspekt(e)<br />

• Umweltrelevante Kriterien<br />

• Kriterien zur Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

• Aspekte der Barrierefreiheit<br />

Ein qualifizierter Landschaftsarchitekt mit der Fähigkeit, die anstehenden Gestaltungsarbeiten sowie Abstimmungen<br />

mit den staatlichen Stellen zu koordinieren und durchzuführen wurde engagiert. Die Öffentlichkeit<br />

wurde während des gesamten Planungs- und Umsetzungsvorganges beteiligt.<br />

Umweltrelevante Kriterien<br />

Schutz der einheimischen wilden Pflanzen- und Tierarten durch Entfernung invasiver Arten aus dem Areal. Alle<br />

geplanten und schließlich umgesetzten Strukturen und Wege wurden in natürlichen Materialien gestaltet (v.a.<br />

Holz und zerstoßene Steine, Sand etc.).<br />

Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

Verschiedene Präsentation und Diskussionsforen wurden während des Gestaltungsprozesses durchgeführt. Die<br />

Bevölkerung beteiligte sich bei der Bepflanzung der Projektflächen.<br />

Arbeiten im Rahmen des Pilotprojektes – Beteiligung der Bevölkerung<br />

34 METHODOLOGIE


Aspekte der Barrierefreiheit<br />

Das Wegesystem wurde so gestaltet, dass z.B. auch Mütter mit Kinderwagen die meisten Bereiche des Waldparks<br />

erreichen können.<br />

Erneuerung des Waldparks – Gestaltungsvorschläge<br />

Beschreibung übertragbarer Erfolgsfaktoren<br />

Die Beschäftigung eines erfahrenen Landschaftsarchitekten als Leiter des Projektteams war für den Projekterfolg<br />

förderlich, ebenso die Beteiligung der lokalen Bevölkerung in allen Projektphasen, insbesondere die Aktivitäten<br />

im Rahmen der Umsetzungsphase.<br />

Zusammenfassung<br />

Um ein solches Projekt zu realisieren sind sowohl viel Geduld als auch Beharrlichkeit und ein erfahrener Prozessmoderator<br />

zur kontinuierlichen Erläuterung des Projektes und seiner Fortschritte nötig.<br />

METHODOLOGIE<br />

35


Titel des Pilotprojektes Städtischer Baumpfad<br />

Projektpartner PP05 Municipality of Sopot<br />

Ort, Land Sopot, Polen<br />

Ausgangssituation<br />

Das Projektgebiet schließt die Haffnera-Straße ein – eine Nebenstraße der Bohaterów Monte Cassino-Straße, in<br />

der ein Großteil des sozialen Lebens in Sopot stattfindet. Sie wird von den Einwohnern als Parkraum genutzt,<br />

wodurch die Nutzbarkeit für Fußgänger, die die häufig überfüllte Bohaterów Monte Cassino-Straße umgehen<br />

wollen, eingeschränkt wird. Der nahe am „Haffner-Strom“ gelegene Park befindet sich in direkter Verlängerung<br />

vom Bahnhof zum Meer. Die Pflasterung befand sich in schlechtem Zustand und eine Sturmflut beeinträchtigte<br />

vor einigen Jahren die Stabilität, so dass hier Verbesserungsmaßnahmen nötig waren.<br />

Lösungsfindung - der Effekt der Umsetzung der UrbSpace-Kernaspekte<br />

Fallstudie #5<br />

Städtischer Baumpfad, Sopot/Polen<br />

UrbSpace-Kernaspekt(e) • Umweltrelevante Kriterien<br />

• Kriterien zur Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

• Gender-Aspekte und Sicherheitsaspekte<br />

• Aspekte der Barrierefreiheit<br />

• Kriterien für Gestaltung und Architektur<br />

Entwicklungsplan für den Park in Nähe des Haffner-Stroms<br />

36 METHODOLOGIE


Umweltrelevante Kriterien<br />

In der Haffnera-Straße werden Bäume als Beitrag zur Minderung von CO 2 -Emissionen sowie als Maßnahme der<br />

Lärmminderung gepflanzt.<br />

Im Park werden eine Verbesserung des Hochwasserschutzes sowie Schutzmaßnahmen der im Stadtgebiet befindlichen<br />

naturnahen Umwelt durchgeführt.<br />

Kriterien zur Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

Im Frühjahr 2010 fand ein Planungstreffen mit dem Bürgermeister von Sopot und weiteren 50 Akteuren statt,<br />

außerdem wurde eine Brainstorming-Runde mit der Stadtverwaltung und Einwohnern durchgeführt, um Ideen<br />

und Vorschläge für notwendige Maßnahmen in den Projektgebieten zu sammeln.<br />

Gender-Aspekte und Sicherheitsaspekte<br />

In der Haffnera-Straße wird weiterer Raum für den<br />

Fußverkehr, zum Aufenthalt und eine einfache und<br />

angenehme Nutzung für Fußgänger, Senioren, Familien<br />

mit Kindern und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen<br />

vorgesehen. Sicherheitsmaßnahmen<br />

beziehen sich auch auf eine Erneuerung der<br />

Straßenbeleuchtung und Verkehrsberuhigungen.<br />

Der Park wird durch neue Straßenbeleuchtung<br />

und die Gestaltung ergänzenden Stadtmobiliars<br />

sicherer und freundlicher gestaltet. Der Park soll<br />

weiterhin auch als Aufenthaltsraum für Schüler<br />

benachbarter Schulen dienen.<br />

Aspekte der Barrierefreiheit<br />

Die Haffnera-Straße soll ein attraktiverer Raum für<br />

Einwohner und Touristen werden, der eine ruhige<br />

Alternative zur normalerweise überfüllten Bohate-<br />

rów Monte Cassino-Straße darstellt. Der Weg durch den Park bildet eine einfach nutzbare Abkürzung vom<br />

Bahnhof in die Stadt. Er erlaubt zudem einen vereinfachten Zugang zur größten Klinik in Sopot, daneben stellt<br />

er eine attraktive Alternative dar, um am direkten Zentrum der Stadt vorbei zum Meer zu gelangen.<br />

Kriterien für Gestaltung und Architektur<br />

Die Beachtung dieses Aspektes dient der künstlerischen und architektonischen Aufwertung der städtischen<br />

Freiräume in Sopot. Daneben werden die attraktivsten naturnahen Areale der Stadt gestärkt. Hierzu werden das<br />

Pflaster im Park sowie die Beleuchtung und das Stadtmobiliar erneuert. Natürliche Elemente wie Bäume und der<br />

Wasserlauf werden durch eine angemessene Beleuchtung hervorgehoben.<br />

Beschreibung übertragbarer Erfolgsfaktoren<br />

Visualisierung der Gestaltungsvorschlages für die<br />

Haffnera-Straße<br />

Der Haupterfolg besteht in der Erarbeitung einer funktionierenden Vorgehensweise zur Organisation eines Projektverlaufs,<br />

welche in den nächsten Jahren im Hinblick auf die weitere Aufwertung interessanter städtischer<br />

Freiräume in Sopot fortgesetzt werden kann.<br />

METHODOLOGIE<br />

37


Ausgangssituation<br />

Der Park befindet sich im Zentrum der Stadt und<br />

bildet eine natürliche Barriere zur nahegelegenen<br />

Chemieindustrie. Das Projektgebiet hat bereits eine<br />

über 200-jährige Geschichte. Der Park wurde im<br />

18. Jahrhundert als Palastpark von Brzeg Dolny mit<br />

einer Fläche von 67ha von Carl Gotthard Langhans<br />

geschaffen.<br />

Aufgrund seines waldähnlichen Charakters wurde<br />

dem Park im Rahmen der gemeindlichen Investitionen<br />

nie eine besonders große Wichtigkeit eingeräumt.<br />

Diese Wahrnehmung änderte sich mit<br />

dem Projektbeginn von UrbSpace im Jahr 2008. Brzeg Dolny’s Stadtpark<br />

Dank der Teilnahme an dem Projekt sahen die lokalen<br />

Entscheidungsträger die Möglichkeit, mit der Berücksichtigung der UrbSpace-Kernaspekte einen gegenüber<br />

der üblichen Vorgehensweise etwas anderen Weg des Gestaltungsprozesses zu wählen. Wenn dies nicht geschehen<br />

wäre, hätte der Park lediglich aus dem Blickwinkel seiner Bedeutung als historisches Erbe angesehen<br />

werden können, was zu einem eher eindimensionalen Gestaltungsprozess führen könnte, und damit zur Schaffung<br />

eines Freiraumes, der der Bevölkerung nicht wirklich nützt.<br />

Lösungsfindung - der Effekt der Umsetzung der UrbSpace-Kernaspekte<br />

Da das Pilotprojekt in Brzeg Dolny die Erarbeitung des Konstruktionsdesigns zum Ziel hat, endet diese Pilotaktion<br />

mit der Planungsphase. Es findet jedoch anschließend keine Investition statt, die von der Europäischen<br />

Union unterstützt wird.<br />

Umweltrelevante Kriterien<br />

Da die Pilotprojektfläche ein Park mit Waldcharakter<br />

ist, nimmt der Umweltaspekt eine wichtige Stellung<br />

ein, insbesondere wird darauf abgezielt, die vorhandene<br />

Vegetation zu erhalten und die Durchlässigkeit<br />

der Wasserwege wiederherzustellen.<br />

Kriterien zur Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

Projektinformationen wurden regelmäßig durch<br />

Vorstellungen und Nachrichten zum Stand des Planungsprozesses<br />

veröffentlicht sowie im Rahmen<br />

von Planungstreffen mit der lokalen Bevölkerung<br />

und dem Stadtrat diskutiert, außerdem wurden<br />

verschiedene Artikel in der lokalen Presse publiziert.<br />

Fallstudie #6<br />

Stadtpark, Brzeg Dolny/Polen<br />

Titel des Pilotprojektes Brzeg Dolny’s Stadtpark<br />

Projektpartner PP06 Municipality of Brzeg Dolny<br />

Ort, Land Brzeg Dolny, Polen<br />

UrbSpace-Kernaspekt(e) • Umweltrelevante Kriterien<br />

• Kriterien zur Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

• Gender-Aspekte<br />

• Sicherheitsaspekte<br />

38 METHODOLOGIE<br />

Gestaltungsvorschlag – Integration vorhandener<br />

Wasserwege


Gender-Aspekte<br />

Der Park wird für die allgemeine Öffentlichkeit gestaltet, es sind Bänke für ältere Besucher, neue Funktionen<br />

(Spielplätze) und Sicherheitsmaßnahmen (neue Beleuchtung) vorgesehen. Der Gender-Aspekt wurde dank eines<br />

Teams von Architekten unterschiedlichen Alters (von Mitte 20 bis 50+) berücksichtigt, so dass neue Ideen<br />

für verschiedene Altersgruppen der potenziellen Nutzer gesammelt werden konnten.<br />

Gestaltungsvorschlag für ein neues funktionales Element - Spielplatzbereich<br />

Sicherheitsaspekte<br />

Eingänge, Räume und neu Wegeverbindungen bieten die Möglichkeiten für eine bequeme Fortbewegung,<br />

CCTV-Überwachung und Polizeipräsenz unterstützen den Sicherheitsaspekt. Der Park wird so gestaltet, dass<br />

er von verschiedenen Altersgruppen genutzt werden kann, inklusive des Vorschlages, einen Familienplatz zu<br />

schaffen. Diese angestrebte Nutzung durch verschiedene Altersgruppen soll als Faktor der „Selbstkontrolle“<br />

dienen (z.B. für Jugendliche, die ihr Verhalten angesichts anwesender Familien mit Kindern oder Senioren entsprechend<br />

anpassen).<br />

Beschreibung übertragbarer Erfolgsfaktoren<br />

Die Projektteilnahme diente auch dazu, die lokalen Entscheidungsträger mit verschiedenen Methoden der Organisation<br />

eines Gestaltungsprozesses vertraut zu machen. Dies wird bei zukünftigen Projekten helfen. Nach<br />

Abschluss der Investitionen (weitere Förderung zusätzlich zum lokalen Haushalt ist hierzu nötig) und der Fertigstellung<br />

des Stadtparks kann das Projekt als Modell für andere Kommunen dienen.<br />

Ein Erfolgsfaktor für die Stadt Brzeg Dolny ist auch die Erfahrung erfolgreicher Kooperation in internationalen<br />

Projekten (vor dem Jahr 2008 gab es keine derartigen Aktivitäten, seitdem nimmt die Stadt an 3 Projekten teil).<br />

Zusammenfassung<br />

Die Kernaspekte des UrbSpace-Projektes sind neue Themen, mit denen sich die Stadt Beschäftigt hat. Die Joint<br />

Strategy und die Checklisten werden erfolgreiche Gestaltungsprozesse und die Schaffung von tatsächlich<br />

nutzbaren und genutzten Freiräumen fördern. Nicht alle Kernaspekte können in allen Projekten umgesetzt<br />

werden, dennoch ist deren Beachtung in städtischen Planungsprozessen sehr wichtig.<br />

METHODOLOGIE<br />

39


Titel des Pilotprojektes Harangod Park<br />

Projektpartner PP07 Municipality of Nagykálló<br />

Ort, Land Nagykálló, Ungarn<br />

Ausgangssituation<br />

Fallstudie #7<br />

Hangarod Park, Nagykálló/Ungarn<br />

UrbSpace-Kernaspekt(e) • Umweltrelevante Kriterien<br />

• Kriterien zur Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

• Gender-Aspekte<br />

• Sicherheitsaspekte<br />

• Aspekte der Barrierefreiheit<br />

• Kriterien für Gestaltung und Architektur<br />

Für das Gebiet des Harangod-Parks existierte bereits ein lange andauernder Bedarf für eine dauerhaft<br />

nutzbare Bühne im Tal des Parks, wo bereits vor mehr als 25 Jahren eine provisorische Bühne gebaut worden<br />

war. Die dauerhafte Nutzung wird unter anderem durch eine lokale Künstlergruppe für ihre Aufführungen<br />

sichergestellt. In der Anfangsphase des Projektes war zunächst noch die Frage zu klären, ob eine feste oder<br />

eine mobile Bühne gebaut werden sollte. Dazu wurden beide Varianten mit Planern, Bürgerorganisationen<br />

und Einwohnern diskutiert. Letztlich fiel die Entscheidung auf eine mobile Bühne, da diese je nach Art des<br />

Programms (Konzert, Theateraufführung etc.) variabel an verschiedenen Standorten des Tals positioniert<br />

werden kann. Des Weiteren bezogen sich die Diskussionen auf die erodierten Flächen, die sich im Tal<br />

ausweiten. Zur Eindämmung der Bodenerosion wurden im Rahmen des Gestaltungsprozesses für die Bühne<br />

ebenfalls Vorschläge gesammelt.<br />

40 METHODOLOGIE


Lösungsfindung - der Effekt der Umsetzung der UrbSpace-Kernaspekte<br />

Umweltrelevante Kriterien<br />

Zum Schutz der Flora (Grünflächen) und Fauna (Eichhörnchen) werden starke architektonische Eingriffe im<br />

Umfeld des Auditoriums der Parkbühne vermieden; mobile Licht- und Soundanlagen.<br />

Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

Die Einwohner von Nagykálló wurden über die lokalen Medien über das Projekt informiert. Des Weiteren wurden<br />

Artikel im Open Day Magazin publiziert und für den Europäischen Reporter Cup 2009 wurde ein Kurzfilm<br />

über die Projektdurchführung von einem irischen Reporter gedreht.<br />

Gender-Aspekt<br />

Die Parkbühne wird für Frauen, Kinder, Männer, Senioren etc. nutzbar sein. Einbeziehung von Schülern bei der<br />

Planung und Umsetzung.<br />

Sicherheitsaspekte<br />

Die Parkbühne wird unter Sicherheitsüberwachung durch die Stadt stehen, um Zerstörungen auch in der Umgebung<br />

zu vermeiden.<br />

Aspekte der Barrierefreiheit<br />

Das Areal kann mit dem Individualverkehr, per Rad und zu Fuß erreicht werden. Im unmittelbaren Gebiet des<br />

Pilotprojektes gibt es keine Barrieren hinsichtlich Zugänglichkeit und Nutzbarkeit.<br />

Kriterien für Gestaltung und Architektur<br />

Die architektonische Gestaltung der einzelnen Elemente spiegelt die traditionellen baulichen Besonderheiten<br />

der Umgebung der Stadt Nagykállós wider.<br />

Zusammenfassung<br />

Mit diesem Projekt wird ein seit langem geäußerter Wunsch der Einwohner Nagykállós realisiert, so dass das<br />

Naherholungsgebiet für weitere kulturelle Programme und Aufführungen genutzt werden kann und dadurch<br />

zukünftig weiter Bewohner dazu angeregt werden, Zeit in der natürlichen Umgebung zu verbringen.<br />

Zudem konnten im Rahmen der Planungstreffen einige interessante Ideen gesammelt werden, die voraussichtlich<br />

auch in zukünftigen ähnlichen Projekten angewandt werden sollen.<br />

METHODOLOGIE<br />

41


Ausgangssituation<br />

Das “Judahtal” ist ein ungenutzter Teil ehemaligen Agrarlandes, der von einigen Hügeln umgeben ist. Der<br />

Park liegt zwischen einem alten Friedhof und dem Militärfriedhof von Sežana aus dem ersten Weltkrieg. Er ist<br />

durch einen Fußweg mit der Altstadt von Sežana, mit Lozo und dem Hügel von Tabor sowie der alten Kiesstraße<br />

Sežana – Vrhovlje, die zwischen den beiden Friedhöfen verläuft, verbunden.<br />

Lösungsfindung - der Effekt der Umsetzung der UrbSpace-Kernaspekte<br />

Fallstudie #8<br />

Konzept zur Parkgestaltung,<br />

Sežana/Slownien<br />

Titel des Pilotprojektes Konzept zur Parkgestaltung<br />

Projektpartner PP09 ORA - Subregional development agency Karst - Brkini<br />

Ort, Land Sežana, Slowenien<br />

UrbSpace-Kernaspekt(e)<br />

• Kriterien zur Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

• Sicherheitsaspekte<br />

• Kriterien für Gestaltung und Architektur<br />

Die Grundidee der Gestaltung des Areals war es, die Kulturlandschaft des Judahtals mit einem System kreisförmig<br />

angeordneter Fußwege zu versehen, die sowohl die Friedhöfe wie auch das Tal zu einem Park verbinden<br />

sollen. Der Talboden besteht aus Grasland (als Spielraum für Kinder, als Naherholungsfläche etc.). Der<br />

diesen Teil umgebende Weg beginnt und endet an einem neu gepflasterten kleinen Platz vor dem Eingang<br />

zum Militärfriedhof. An den Rändern sind Informationstafeln zur Erläuterung der Geschichte des Tals und<br />

seiner Umgebung angebracht. Der Zugang zum Markt ist von typischen Karst-Mauern umgeben, zudem wurden<br />

Linden gepflanzt. Der Park im Judahtal ist eine geneigte Fläche mit einheimischen Baumarten, besonders<br />

im Bereich, der an die Vrhovlje-Straße angrenzt.<br />

Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

Die Idee zur Gestaltung eines Parks im Tal entstand nach Befragungen der Einwohner von Sežana, überwiegend<br />

aus dem Dorf Gradišče, die ihre Vorstellungen und Ideen in verschiedenen Phasen des Prozesses<br />

einbrachten.<br />

Sicherheitsaspekte<br />

Der Park fügt sich in die Landschaft ein, wegen der nicht sonderlich dichten Bepflanzung und der natürlichen<br />

Hanglage ist eine Einsehbarkeit der verschiedenen Bereiche sowie der Zu- und Ausgänge gegeben. Das<br />

Wegesystem wird so gestaltet, dass am tiefer gelegenen Niveau ein ruhiger Treffpunkt mit Sitzmöglichkeiten<br />

entsteht.<br />

Kriterien für Gestaltung und Architektur<br />

Die Gestaltung des Parks berücksichtigt die Kulturlandschaft und eine Aufwertung der Verbindungselemente<br />

(Fußwege), die in Anlehnung an die typischen Elemente der Karstlandschaft gestaltet werden.<br />

Der Park soll eine Verbindung zwischen zwei Flächen zu einem zusammengehörenden Areal schaffen – des<br />

alten Friedhofes und des Militärfriedhofs. Dies ist ein wichtiger Bestandteil der Strukturierung des östlichen<br />

Stadtrandes. Aus design-architektonischer Sicht wird so ein zusammenhängendes Bild der Stadt an ihrem<br />

östlichen Eingang geschaffen.<br />

42 METHODOLOGIE


Gestaltungsvorschlag<br />

METHODOLOGIE<br />

43


Ausgangssituation<br />

Park der fünf Gemeinden Cornaredo, Milano-Figino, Pero, Rho,<br />

Settimo Milanese/Italien<br />

Titel des Pilotprojektes Park der fünf Gemeinden<br />

Projektpartner PP11 Legambiente Lombardia Onlus<br />

Das Projektgebiet ist eine ausgedehnte Grünfläche von 600ha, die zuvor nicht viel genutzt wurde, jedoch<br />

ein großes Potenzial für verschiedene Nutzungen bietet. Verschiedene lokale Gruppen waren motiviert und<br />

aktiv, während lokale Behörden zu Beginn nicht sehr stark aktiv und involviert waren.<br />

Lösungsfindung - der Effekt der Umsetzung der UrbSpace-Kernaspekte<br />

Fallstudie #9<br />

Ort, Land Cornaredo, Milano-Figino, Pero, Rho, Settimo Milanese, Italy<br />

UrbSpace-Kernaspekt(e) • Beteiligungsprozess im Freiraummanagement<br />

Plan des Parks der fünf Gemeinden<br />

Die Umsetzung des Beteiligungsverfahrens schuf eine gute Kooperation zwischen den lokalen Behörden und<br />

den einbezogenen Interessensgruppen der Bürger.<br />

Mit Unterstützung von Agenzia InnovA21, einer Agentur für nachhaltige Entwicklung, wurden zu Projektbeginn<br />

gemeinsam mit der Koordinationsgruppe der lokalen Vereine etc. verschiedene Treffen abgehalten, um<br />

die Bürgerbeteiligung zu organisieren.<br />

Im Anschluss gab es sieben öffentliche Veranstaltungen zur Diskussion und Anwendung der in der Joint<br />

Strategy beschriebenen Aspekte. Auf dieser Grundlage entstand ein gemeinsam erarbeiteter Aktionsplan mit<br />

Zuarbeiten verschiedener Akteure: Öffentliche Einrichtungen, Vereine, Bürger.<br />

44 METHODOLOGIE


Landnutzung im Park der fünf Gemeinden<br />

Beschreibung übertragbarer<br />

Erfolgsfaktoren<br />

Die Zusammenarbeit von Politikern<br />

und Bürgern an einem Projekt in<br />

positive und proaktiver Art und<br />

Weise.<br />

Zusammenfassung<br />

Der entwickelte Aktionsplan ist ein<br />

nützliches Instrument für Verwaltungen<br />

für das Management eines<br />

Freiraumes in enger Zusammenarbeit<br />

mit Bürgern und lokalen Interessengruppen.<br />

Illustration aus dem Aktionsplan für den Park der fünf Gemeinden<br />

METHODOLOGIE<br />

45


Ausgangssituation<br />

Das Areal des Pilotprojektes, der Tanaro Park in der Stadt Alba, wurde von der lokalen Bevölkerung nicht<br />

genutzt, da er weder als sicher noch als zugänglich sowie nur schlecht ausgestattet betrachtet wurde.<br />

Lösungsfindung - der Effekt der Umsetzung der UrbSpace-Kernaspekte<br />

Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

Die Organisation mehrerer öffentlicher Treffen zur Erörterung er Wünsche und Erwartungen der lokalen<br />

Bevölkerung und verschiedener Interessengruppen sowie eine Planung in enger Abstimmung mit dem Architekten<br />

und Politikern der Stadt hatten einen positiven Einfluss auf den Prozess. Der Architekt berücksichtigte<br />

alle UrbSpace-Kernaspekte in der Gesamtplanung. Er versuchte hierbei, diese mit den im Rahmen der<br />

Öffentlichkeitsbeteiligung geäußerten Bedürfnissen der Nutzer in Einklang zu bringen, so dass der finale<br />

Gestaltungsentwurf von der breiten Öffentlichkeit akzeptiert wurde. Zudem weckte der neue Plan sogar das<br />

Interesse externer Investoren, die ihre Bereitschaft für eine<br />

mögliche finanzielle Förderung des Projektes zur Aufwertung<br />

des Gebietes äußerten.<br />

Gender-Aspekte<br />

Bei der Organisation der öffentlichen Treffen hat Lamoro<br />

besonderen Wert auf die Einbeziehung von Frauen in den<br />

Planungsprozess gelegt. Mit der Ausführung der Planung<br />

wurde ein Architektin beauftragt, was nach Ansicht der Projektpartner<br />

einen Mehrwert hinsichtlich einer angemessenen<br />

Berücksichtigung der Gender-Kriterien und derer für die<br />

Fallstudie #10<br />

Gestaltung des Tanaro Parks, Alba/Italien<br />

Titel des Pilotprojektes Gestaltung des Tanaro Parks in der Stadt Alba<br />

Projektpartner PP13 LAMORO Development Agency<br />

Ort, Land Asti, Italien<br />

UrbSpace-Kernaspekt(e)<br />

Bilder aus dem Park vor dem Beginn des Projektes<br />

46 METHODOLOGIE<br />

• Kriterien zur Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

• Gender-Aspekte<br />

Volleyball für Mädchen


Beachtung weiterer oftmals benachteiligter Gruppen mit sich bringt. Abstimmungen mit Politikern (zu 90%<br />

Männer) wurden aus dem Blickwinkel der Architektin durchgeführt, die diesem Aspekt hierbei zusammen mit<br />

Lamoro den richtigen Stellenwert einräumte.<br />

Beschreibung übertragbarer Erfolgsfaktoren<br />

Der erste grundsätzliche Erfolgsfaktor ist in der Abstimmung des Planungsprozesses mit der Öffentlichkeit zu<br />

sehen, welche einen Schwerpunkt jedes öffentlichen Planungsprozesses darstellen sollte. Den zweiten wichtigen<br />

Erfolgsfaktor bildet die ausgeglichene Einbeziehung von Frauen und Männern in den Planungsprozess.<br />

Zusammenfassung<br />

Das UrbSpace-Pilotprojekt und seine Organisation stellt nicht nur eine gute Praktik für die Stadt Alba dar,<br />

sondern kann ebenso auf andere Freiraumsituationen übertragen werden, da es auf einfachen Schritten basiert,<br />

um eine gute Kooperation zwischen der Öffentlichkeit, der Politik und der Planungsebene herzustellen.<br />

Flächen für Kinder und zur Erholung<br />

METHODOLOGIE<br />

47


eispiele studentischer Pilotprojekte<br />

Studenten: Eszter Gyarfas, Caroline Rath, Barbora Welterova<br />

Analyse des existierenden Freiraumes<br />

Struktur: Undefinierte Wege, zerstörte Pflasterung, ineffiziente Gestaltung<br />

Abfall: Herkunft nicht feststellbar, keine Abfallbehälter, ungenutzte Flächen<br />

Spielplätze: Wenig einladend, wenig attraktive und<br />

teilweise zerstörte Ausstattung<br />

Autos: Ungeordnetes Parken und Fahren, autofreie<br />

Bereiche, Lärm und Abgase<br />

Gestaltungskonzept<br />

Die Grundidee ist es, mehr Grünflächen und weniger<br />

Autos in der Nachbarschaft zu haben.<br />

UrbSpace-Kernaspekte<br />

Umweltrelevante Kriterien<br />

Allee, Fortbewegung zu Fuß in erreichbarer Distanz,<br />

neue Parks, schmalere Straßen, weniger Lärm und<br />

Verschmutzung<br />

Sicherheitsaspekte<br />

Spielplätze und Flächen für weitere Aktivitäten in<br />

Sichtentfernung der Hauptachse<br />

48 METHODOLOGIE<br />

technische Universität Wien (PP 08)<br />

AutofreiStressfrei – Prešov/Slowakei


Plan der Projektfläche in Prešov und Aspekte der Gestaltung<br />

City Entering Nature – Sopot/Polen<br />

Studenten: Georg Denninger, Daniel Scheidl<br />

Analyse<br />

Sopot ist eine touristische Destination mit mehr als zwei<br />

Millionen Besuchern im Jahr. Die Stadt hat einen einzigartigen<br />

Charakter, der durch die Stadthäuser und Villen, die<br />

historischen Parks, die umliegenden Waldgebiete und das<br />

Meer bestimmt wird. Der Grünflächenanteil des Stadtgebietes<br />

beträgt mehr als 60%. Die Hauptattraktionen sind<br />

der längste hölzerne Landungssteg in Europa, der sich<br />

511,5 Meter ins Meer in der Mitte des Strandes von Sopot<br />

erstreckt und die Monte Cassino-Straße, welche auf den<br />

Steg zuführt. Dadurch ist die Stadtstruktur in Nord-Südrichtung<br />

sehr linear. Es gibt mit der Monte Cassino-Straße<br />

nur eine Hauptachse, die die Stadt in einen Ost- und Westteil<br />

gliedert und gleichzeitig das Meer mit einem Waldsee<br />

verbindet:<br />

METHODOLOGIE<br />

49


Masterplan<br />

und Materialien<br />

UrbSpace-Kernaspekte<br />

Umweltrelevante Kriterien<br />

Verbindung zum Hinterland mit See und “Waldoper“<br />

Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

Aktionsflächen für die benachbarten Anwohner und für verschiedene Nutzergruppen, nicht ausschließlich für<br />

Touristen<br />

Sicherheitsaspekte<br />

Gemischte Nutzungen ermöglichen lebendige Räume für verschiedene soziale Gruppen<br />

Details and sections<br />

50 METHODOLOGIE


UrbaNature – Brno/Tschechische Republik<br />

Studenten: Milla Kristiina Koivuketho, Christine Gruber<br />

Analyse<br />

Stadtraum trifft auf ländlichen Raum trifft auf Parkraum, groß dimensionierte Wohnkomplexe treffen auf Einfamilienhäuser,<br />

Infrastrukturachsen treffen auf Grünachsen und verschiedene Bedürfnisse treffen auf verschiedene<br />

Nutzergruppen.<br />

Ansprüche und Ziele<br />

Qualität des Freiraumes, Lesbarkeit<br />

des Wegesystems, Gestaltung von<br />

Landmarken, Identität des Raumes<br />

für verschiedene Nutzergruppen, Verkehrsberuhigung,<br />

Verringerung des<br />

Parkraums zugunsten öffentlichen<br />

Freiraumes, Einbeziehung der existierenden<br />

Höhenunterschiede.<br />

Die “Plaza”<br />

Schaffung eines Zentrums, identitätsstiftend,<br />

einladend und den<br />

Raum nutzbar machend, Verbindung<br />

der Achsen, Definition veränderbarer<br />

Funktionen, Verbindungen durch Blicke,<br />

Nutzung natürlicher Materialien<br />

im städtischen Raum, Raum für die<br />

Jugend etc.<br />

UrbSpace-Kernaspekte<br />

Umweltrelevante Kriterien<br />

Neue Grünflächen für die lokale Bevölkerung<br />

als neue Identität<br />

Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

Aktionsflächen für die benachbarten<br />

Anwohner und für verschiedene Nutzergruppen<br />

Gender-Aspekte<br />

Berücksichtigung verschiedener Nutzergruppen<br />

durch diversifizierte Freiräume<br />

Sicherheitsaspekte<br />

Strategie vielseitig nutzbaren Plaza und<br />

kleineren Eingriffen im restlichen Areal<br />

Masterplan<br />

Details<br />

METHODOLOGIE<br />

51


Dieses Dokument wurde von der Fachhochschule Erfurt mit Beiträgen (Leitlinien, Inhalte der Checklisten,<br />

Beschreibungen der Fallstudien inkl. Bilden und Visualisierungen) der UrbSpace-Projektpartner erstellt.

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