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«Schweizer KMU sind sehr leistungs- orientiert!» - Tobler + Tobler

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ReportageLeadership in der Praxis – ein bärenstarkes Beispiel aus BernWenn das ganze Team sagt,wo es lang gehtJe grösser die Herausforderungen, desto lauter der Ruf nach echten Leadern. Tönt gut, auch wenn nicht alle das Gleiche meinen.Was aber passiert, wenn in einem Unternehmen die Mitarbeitenden diesen Lead übernehmen und den Takt der Veränderungenselber bestimmen? Ein Hirngespinst der gröberen Sorte? Mitnichten, wie unser Beispiel zeigt.Bernerinnen und Berner seien eherlangsam, im Denken behäbig und hättenmit Flexibilität und Innovationen wenigam Hut. So will es das gängige Image, das dieübrige Schweiz der Mutzenstadt auf den Pelzzu brennen beliebt. Und wenn es entlang derAare einmal so richtig brumme, dann sei dasdie Bärenfamilie im Bärenpark und nicht derinnovationsgestählte Wirtschaftsmotor.Thomas Glatz nimmt’s gelassen. Erstens, weilsein Unternehmen, die Beck Glatz ConfiseurAG, als einer der Hauptsponsoren der erstenStunde dem Bärenpark <strong>sehr</strong> nahe steht. Undzweitens, weil er über Leadership, Wettbewerbsfähigkeitund Innovationskraft nichtnur eine Menge weiss, sondern diese Dingemit seinem Team tagtäglich auch umsetzt.Wie das in der Praxis funktioniert, erklärt eruns in diesem Report. So viel vorneweg: Mitbreit streuenden Allerwelt-Patentrezepten undanderen wohlfeilen Erfolgsanleitungen stehtThomas Glatz auf Kriegsfuss. Und mit protzigenSelbstinszenierungen sowieso. Lieber gibter Denkanstösse. Für weiterführende Überlegungen,die sich an die eigene Branche, deneinzelnen Betrieb und an dessen individuellenStärken und Schwächen andocken lassen.«Wir wollen aufzeigen, dass es in unserer Branche möglich ist, ein Spitzenbetrieb zu sein,der als Arbeitsgeber und für seine Kunden attraktiv ist.Der Innovation verpflichtetWeyermannstrasse beim Güterbahnhof imWesten von Bern. Dort steht das vor fünf Jahrenerbaute, 2500 Quadratmeter grosse Produktionsgebäudeder Beck Glatz ConfiseurAG. Ein köstlicher Duft von frisch gebackenenBroten liegt in der Luft. Ein Mitarbeiterschiebt einen mit Mandelbärli gefüllten Rollcontainerzum bereit stehenden Lieferwagen.Über eine Million werden es bis Ende Jahrsein. An einem grossen Tisch mit Beigen vonbunten Kartonschachteln wird intensiv diskutiert.Ein neues Verpackungskonzept ist amEntstehen. «Wenn wir in unserer Branche dieMarge halten wollen, müssen wir innovativsein, da gibt es gar keinen anderen Weg», sagtThomas Glatz. Wie herausfordernd dieserWeg ist, lässt sich unschwer an der Strukturveränderungin seiner Branche ablesen.«Es wird zunehmend enger»Als Thomas Glatz vor 20 Jahren den elterlichenBetrieb übernahm, gab es in der Schweiznoch knapp 4000 Bäckereien. In über derHälfte der Backstuben ist seither der Ofenausgegangen. Die übrig gebliebenen rund1800 Betriebe stehen mitten in einer dramatischenStrukturveränderung. Die Ursachendafür <strong>sind</strong> vielschichtig. Eine davon ist etwaim «One-Stopp-Shopping» der Konsumentenzu finden. Brot, Gipfeli und andere Backwarenwerden bequemerweise dort eingekauft,wo man gerade andere Besorgungen erledigt,im Supermarkt, an der Tankstelle oder imDiscounter. Dort und in vielen weiteren Lädenstehen Backstationen, die nahezu rundum die Uhr für frischen Nachschub sorgen.«Es ist zu erwarten, dass weitere Grosskonzerneaus dem EU-Raum in den SchweizerBrotmarkt eintreten werden. Zudem werdenDiscountbäcker, wie etwa Backwerk, unserenMarkt intensiv mit qualitativ hochwertigenBilligpreisprodukten bearbeiten», ist ThomasGlatz überzeugt. «In unserer Branche wird eszunehmend enger werden. Bereits jetzt <strong>sind</strong>Wachstumsraten von ein bis zwei Prozent nurmit grösstem Engagement zu erzielen. Paralleldazu lassen steigende Investitionen kaum grössereReservebildungen zu.» Vor diesem Hintergrundscheint sich sein Unternehmen in einervergleichsweise komfortablen Situation zu be-8 UP 03/2011

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