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Manfred Hochwald, Deutsche Welthungerhilfe, Bonn - HEA

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Almosen hin zu einer wichtigen und ernstzunehmenden politischen, wirtschaftlichen<br />

und ethischen Handlung in unserer globalisierten Welt vollzogen.<br />

Für die <strong>Welthungerhilfe</strong> stellen sich in Bezug auf den Klimaschutz und den<br />

Klimawandel folgende Herausforderungen: Wie kann unter den gegebenen<br />

Umständen eine gerechtere, umweltschonende Ressourcenverteilung zwischen<br />

entwickelten und weniger entwickelten Regionen und Bevölkerungsgruppen<br />

gewährleistet werden? Wie wird man den Ansprüchen zur Erhaltung des erreichten<br />

Wohlstandes in den Ländern des „Nordens“ aber auch gleichzeitig den Ansprüchen<br />

der Länder des „Südens“ zur Erreichung eines ähnlichen Wohlstands dauerhaft<br />

gerecht, ohne den Klimawandel in einer globalen Katastrophe enden zu lassen? Wie<br />

geht man mit notwendigen Ressourcentransfers um? Wie schaffen wir es, unsere<br />

Landsleute zu interessieren, zu informieren und zu motivieren, einen Beitrag zur<br />

Abhilfe zu schaffen. Wie erreichen wir es, dass Entwicklungsprogramme nachhaltige<br />

Wirkungen zeigen, ohne die zukünftigen äußeren Rahmenbedingungen (klimatische<br />

Einflüsse) genauestens zu kennen? Welche Instrumente sind die geeigneten für<br />

besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen in ihrem Bemühen um Anpassung an<br />

die Folgen des Klimawandels und Vermeidung von Notlagen? Wie kann die<br />

<strong>Welthungerhilfe</strong> ihrer spezifischen Verantwortung für solidarische<br />

Entwicklungszusammenarbeit mit den Armen in den Entwicklungsländern durch die<br />

Mobilisierung von Ressourcen (Finanzen, Know-How, Networking) unter den<br />

Bedingungen sich verschlechternder äußerer Rahmenbedingungen besser gerecht<br />

werden?<br />

Was tut die <strong>Welthungerhilfe</strong>?<br />

In einer Vielzahl von Projekten in einer Vielzahl von Ländern führen wir verstärkt<br />

Maßnahmen zum Management von Wassereinzugsgebieten mit angepasster<br />

Landnutzung durch. Dazu zählen der Einsatz trockenresistenterer,<br />

überflutungsresistenter und stressunempfindlicher Sorten, Windschutz,<br />

Terrassenbau, Waldweidewirtschaft, Aufforstung und Waldbewirtschaftung, Anlage<br />

von Retentionsflächen und Hangschutz. Schutzmaßnahmen zum Erhalt des<br />

Regenwaldes, Energieversorgung mit einfachsten Mitteln, Aufbau einer lokalen<br />

Katastrophenvorsorge und Frühwarnung, die rechtzeitige Umstellung der Produktion<br />

von tierischem Eiweiß für die menschliche Ernährung von der Großvieh- auf die<br />

Kleintierhaltung und vieles mehr.<br />

Um die künftigen Aufgaben im Klimaschutz und im Zusammenhang mit dem<br />

Klimawandel wirkungsvoll erledigen zu können braucht es mehr und dauerhaft an<br />

privaten und öffentlichen Unterstützer, quasi „Klimapatenschaften“ zwischen<br />

Kommunen, Unternehmen, Schulen, Forschungseinrichtungen und staatlichen<br />

Institutionen und Regierungen. Für einen Einzelnen allein ist diese schwere Aufgabe<br />

nicht zu schultern. Und damit kommen wir zu dem problematischen Punkt Theorie<br />

und Praxis in der Ethik.<br />

Ethik- zwischen Theorie und Praxis.<br />

Die praktischen Probleme der Ethik hängen stark zusammen mit dem Wollen und<br />

dem Sollen. Das praktische Hauptproblem der Ethik ist das Durchsetzungsproblem.<br />

Es manifestiert sich sehr häufig dadurch, dass die Einsicht in die Richtigkeit ethischer<br />

Prinzipien zwar vorhanden sein kann, daraus aber nicht automatisch folgt, dass wir<br />

Menschen auch im ethischen Sinne danach handeln. Die Einsicht in das richtige

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