Stand: 11.05.2012Träger und LeitbildDer Markus-Kindergarten gehört zur Kirchengemeinde Rellingen. DieKirchengemeinde ist Träger von 4 Kindertageseinrichtungen. In Zusammenarbeitmit dem pädagogischen Personal dieser Einrichtungen hat der Kirchenvorstand einLeitbild entwickelt, in dem Kernaussagen für das christliche Miteinander und dasevangelische Profil benannt sindLeitbild der Ev. -Luth. Kirchengemeinde RellingenUNSERE VIER KINDERGÄRTENUnsere vier Kindergärten - der Matthäus- 1 Markus-, Lukas- und Johannes-Kindergarten - sind ein Teil unsererEv.-Luth. Kirchengemeinde Rellingen. Ihre Namen erinnern uns daran 1 dass das Evangelium von Jesus Christusauch unseren Auftrag zur Kindergartenarbeit begründet. Wir erfüllen den allgemeinen Erziehungs- undBildungsauftrag der christlichen Kirche.• Wir sind als fachlich qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ständige Bezugspersonen fürdie Kinder. Wir nehmen sie liebevoll auf, sie erfahren Wärme und Nähe.• Die uns von ihren Eltern anvertrauten Kinder gehen gern In unseren Kindergarten und erleben ihnals Teil unserer Kirchengemeinde.• Wir unterstützen und ergänzen die elterliche Erziehung.• Bei uns erfahren die Kinder Freiheit und Grenzen im Umgang miteinander, in ihren Gruppen undmit uns Erzieherinnen und Erziehern.• Unser Angebot ist offen für alle Kinder, unabhängig von ihrem religiösen Bekenntnis und ihrerNationalität.• Behinderte und nichtbehinderte Kinder spielen und lernen miteinander• Die Kinder lernen einander in ihrer Unterschiedlichkeit wahrzunehmen und sich und andere zuakzeptieren.• Wir fördern die Kinder entsprechend ihrer Entwicklung.• Die Kinder begegnen bei uns dem christlichen Glauben in seiner Vielfalt: im Alltag , bei Feiern undFesten, in Geschichten, Liedern und Ritualen.• Wir Erzieherinnen und Erzieher geben christliche Grundgedanken weiter und machen unsereEinstellungen erfahrbar: Vertrauen, Glauben und Geborgenheit in der Gemeinschaft der Kirche.• Wir lassen uns im Umgang miteinander und mit den Kindern von der Nächstenliebe leiten.Dieses Leitbild ist die Grundlage für unsere Arbeit im Markus-Kindergarten undunsere hier formulierte und mit dem Träger abgestimmte <strong>Konzeption</strong>.4
Stand: 11.05.2012Wie lebten eigentlich die Kinder in der guten, alten Zeit?Und wie lebten die Eltern? Welche Erziehungsziele wurden verfolgt?Diese und ähnliche Fragen stellt man sich, wenn man versucht, die veränderten Kindheitenvon früher und heute zu verstehen.Kindheit am Anfang dieses Jahrhunderts bedeutete Erziehung zu Gehorsam,Unterwürfigkeit und Patriotismus. Körperliche Gewalt und Misshandlungen gegen Kindergehörten damals zu den alltäglichsten Dingen des Lebens.Daran hat sich im Laufe der Zeit – GOTT SEI DANK – einiges geändert.Blicken wir Eltern von heute, einmal auf unsere Kindheit zurück (es ist immerhin schon ca.30 Jahre her), haben wir manchmal das Gefühl, dass wir in einer anderen Weltaufgewachsen sind. Ein großer Teil unserer Generation ist in so genannten intaktenFamilien aufgewachsen. Der Vater sorgte für den Lebensunterhalt und die Mutter für denHaushalt. Am Vormittag waren die Kinder im Kindergarten und wurden von den nettenTanten versorgt. Dort lernten sie ein angemessenes Sozialverhalten, lustige Spiele undwurden mit gezielten Beschäftigungen auf die Schule vorbereitet. Nachmittags konnten siemit den anderen Kindern des Wohnviertels draußen spielen.Heute finden sich neben der klassischen Familie noch viele andere Formen desZusammenlebens. Die Zahl der allein erziehenden Mütter wird immer größer, ausEhemännern werden „Lebensabschnittsbegleiter" und eine so genannte „wilde Ehe" erregtschon lange kein Aufsehen mehr.Traditionelle Werte wie Gehorsam, Verpflichtung, Ordnung und Unterordnung, religiöseund kirchliche Bindung verlieren mehr und mehr ihre Bedeutung.An ihre Stelle treten neue Werte wie Selbstständigkeit, Durchsetzungsfähigkeit,Lebensfreude und Konsum. Wir leben in einer Zeit, in der allgemein verbindliche Werteschwammig geworden sind, und es wird immer schwieriger, den Kindern brauchbareOrientierungshilfen zu geben.Wie können wir unseren Kindern das Spielen mit anderen Kindern ermöglichen und siegleichzeitig in ihren Stärken und Interessen fördern?Die heutige Wohnungslage bietet uns kaum noch Möglichkeiten. Oft sind die Kinderzimmerdie kleinsten Zimmer im Haus oder in der Wohnung (in den Städten ist dies die Regel). Undwer schickt seine Kinder ohne schlechtes Gewissen alleine nach draußen zum Spielen?An dieser Stelle merkt man, dass ein Kindergartenplatz schon lange nicht mehr nur fürKinder berufstätiger Eltern sehr wichtig ist. Der Kindergarten bietet den KindernEntwicklungsmöglichkeiten, die man im privaten Rahmen nicht mehr schaffen kann.Außerhalb des Kindergartens sind viele Kinder in Vereinen oder organisiertenFreizeitgruppen tätig. Doch wo bleibt dann die heute so wichtige FREIZEIT, die SPIELZEITder Kinder?Wer sich die Zeit nimmt, über diese Thematik intensiv nachzudenken, wird feststellen,dass es gut ist, wenn sich der Kindergarten auf diese veränderte Kindheit einstellt und sichgenauso weiterentwickelt, wie unsere Kinder. Viele Veränderungen sind zu Beginn fremd,und Fremdes stößt oft auf Ablehnung.5