Aktuelle Konzeption.pdf - Ki·ON

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12.07.2015 Aufrufe

Stand: 11.05.2012"Kinder lernen Religion nicht zuerst und nicht hauptsächlich als Lehre, sondern alseine Art Heimatgefühl, das sie mit bestimmten Zeiten und Rhythmen, mit Ortenund Ritualen verbinden. ... Sie lernen Religion von außen nach innen....Religionfängt nicht erst da an, wo ein Kind etwas verstehen kann.... Die Worte und dasVerstehen kommen später. Je mehr Figuren eine Religion hat, je mehr sie sich alsoan Orte, Zeiten und Gestalten bindet, umso mehr ist sie als eineErziehungslandschaft geeignet.... Die erste Empfehlung für die früheErziehungslandschaft ist also: Baut Kindern aus Orten, Zeiten und Gesten einebezeichnete Welt! Die zweite Empfehlung: Erzählt ihnen Geschichten." (FulbertSteffensky)Damit ist "Religionspädagogik" unser aller Aufgabe. Das Spiel ist die Arbeit derKinder und spielend zu arbeiten die Aufgabe der Erwachsenen. Unseren Kindern tutes gut, wenn sie "privat" wie "bei der Arbeit" Welten vorfinden, die miteinander inKontakt (wenn nicht sogar in Einklang) sind. Verwirrende Vielfalt, wie z.B.Erntedank als Dankeschön an meinen Gott, der mich mit allen meinen guten undweniger guten Seiten auf dieser Erde willkommen heißt und erhält, nebenHalloween, an dem böse Geister ausgetrieben und anderen üble Streiche gespieltwerden? Da brauchen wir und unsere Kinder Orientierungshilfen.Wie können die aussehen?Es geht dabei nicht vorwiegend um Weitergabe von Faktenwissen oder den vielherbei zitierten Werten sondern um das Einüben von Lebenshaltungen:I. Ich entwickel echtes Interesse an meinem Gegenüber, dh. ich greife diekonkrete Lebenssituation des anderen auf und weiß um die Bedürfnisse derKinderz.B. wird ein Kind, das ständig alles Spielzeug an sich reißt, nicht als böser Geistund Störenfried gesehen, der "diszipliniert/ausgetrieben werden muss", sondern alsein Kind, das um Hilfe ruft: Ich brauche .....? Hinter dem aggressiven Zugriff aufSpielzeug steht etwas, das wir gemeinsam hoffentlich herausfinden, bearbeiten undlösen können. Das Kind erlebt sich nicht hilflos allein bösen Mächten in und um sichausgeliefert, sondern mit seinen Schwierigkeiten angenommen, gesehen undunterstützt. Da gibt es ein Inter-esse (lateinisch für "Zwischenraum"), in dem ichmich und andere neu entdecken und mich verändern kann.II. Ich zeige zuverlässig Respekt vor meinem Gegenüber, dh. ich vermittlepositive Grunderfahrungen und stärke so das Urvertrauen des Kindesz.B. wird ein Kind, das ohne Absicht etwas beschmutzt oder beschädigt, nichtungeduldig zurechtgewiesen ("Mußtest Du schon wieder das Wasserglasumwerfen!"), sondern unterstützt (Komm, wir wischen das auf und holen neuesWasser.) Das Kind erlebt, dass Fehler keine Katastrophen auslösen. Das Kind lerntVertrauen: Da sieht mich jemand genau und liebevoll an (lateinisch: re-spektieren)und traut mir etwas zu, auch wenn nicht gleich alles gelingt.22

Stand: 11.05.2012III. Liebe: Ich versuche, mein Kind als Geschenk Gottes vorbehaltlosanzunehmenz.B. ein Kind tritt nach einer Erzieherin, die ihm deutlich eine Grenze setzt, esaber nicht wegstößt oder gar mit Liebesentzug straft. Das Kind erlebt ein starkesklares Gegenüber, das sich nicht in destruktives Verhalten hineinziehen lässt. DasKind erlebt Liebe nicht als diffuses "Irgendwie bin ich für Dich da", sondern alsverlässliches Fundament, auch schwierige Situationen gemeinsam zu gestalten undverändern.Niemand kann aus der Liebe Gottes herausfallen. Dem versuchen wir nachzufolgen.IV. Glaube: Ich begebe mich selbst auf einen spirituellen Weg und versucheGlaubenstraditionen zu vermittelnz.B. versuchen wir den Gefühlen und Fragen der Kinder entgegenzukommen durchGestaltung von Zeiten und Orten und das Erzählen von Geschichten, an die sie mitihren eigenen Erfahrungen anknüpfen können. Wir selbst brauchen dieseGeschichten, das Feiern etc., um aus diesen Quellen Kraft zu schöpfen undWegweisung zu finden.Gemeinsam kommen wir zu Gott, der uns gibt, was wir einander manchmal beialler Liebesmüh schuldig bleiben müssen, weil wir eben nur Menschen sind. Zuwissen: Zu Gott kann ich immer kommen - das entlastet unsere Beziehungen undschafft den Spielraum, in dem wir einander wirklich begegnen können.So entsteht hoffentlich ein gutes lebensfrohes Miteinander und die Gewissheit: Sowie wir miteinander sind - so ist auch Gott für mich da, meine beste Freundin,mein bester Freund.Weil ich mich von Gott geliebt, geachtet, geschätzt, gebraucht weiß, kann ichlieben und mich lieben lassen - von Kindesbeinen an bis in alle Ewigkeit.Möge unser Gott vor dir sein, Licht auf deinem Weg,möge unser Gott hinter dir sein, dir den Rücken stärken,möge unser Gott neben dir sein, wie ein guter Freund, eine gute Freundin,möge unser Gott unter dir sein, dich auffangen, wenn du einmal fällst,möge unser Gott über dir sein, die Sehnsucht nach Himmel in dir wach halten,möge unser Gott sein Angesicht in Dir erheben.So segne und behüte dich der barmherzige Gottund gebe dir Frieden. Amen.23

Stand: 11.05.2012"Kinder lernen Religion nicht zuerst und nicht hauptsächlich als Lehre, sondern alseine Art Heimatgefühl, das sie mit bestimmten Zeiten und Rhythmen, mit Ortenund Ritualen verbinden. ... Sie lernen Religion von außen nach innen....Religionfängt nicht erst da an, wo ein Kind etwas verstehen kann.... Die Worte und dasVerstehen kommen später. Je mehr Figuren eine Religion hat, je mehr sie sich alsoan Orte, Zeiten und Gestalten bindet, umso mehr ist sie als eineErziehungslandschaft geeignet.... Die erste Empfehlung für die früheErziehungslandschaft ist also: Baut Kindern aus Orten, Zeiten und Gesten einebezeichnete Welt! Die zweite Empfehlung: Erzählt ihnen Geschichten." (FulbertSteffensky)Damit ist "Religionspädagogik" unser aller Aufgabe. Das Spiel ist die Arbeit derKinder und spielend zu arbeiten die Aufgabe der Erwachsenen. Unseren Kindern tutes gut, wenn sie "privat" wie "bei der Arbeit" Welten vorfinden, die miteinander inKontakt (wenn nicht sogar in Einklang) sind. Verwirrende Vielfalt, wie z.B.Erntedank als Dankeschön an meinen Gott, der mich mit allen meinen guten undweniger guten Seiten auf dieser Erde willkommen heißt und erhält, nebenHalloween, an dem böse Geister ausgetrieben und anderen üble Streiche gespieltwerden? Da brauchen wir und unsere Kinder Orientierungshilfen.Wie können die aussehen?Es geht dabei nicht vorwiegend um Weitergabe von Faktenwissen oder den vielherbei zitierten Werten sondern um das Einüben von Lebenshaltungen:I. Ich entwickel echtes Interesse an meinem Gegenüber, dh. ich greife diekonkrete Lebenssituation des anderen auf und weiß um die Bedürfnisse derKinderz.B. wird ein Kind, das ständig alles Spielzeug an sich reißt, nicht als böser Geistund Störenfried gesehen, der "diszipliniert/ausgetrieben werden muss", sondern alsein Kind, das um Hilfe ruft: Ich brauche .....? Hinter dem aggressiven Zugriff aufSpielzeug steht etwas, das wir gemeinsam hoffentlich herausfinden, bearbeiten undlösen können. Das Kind erlebt sich nicht hilflos allein bösen Mächten in und um sichausgeliefert, sondern mit seinen Schwierigkeiten angenommen, gesehen undunterstützt. Da gibt es ein Inter-esse (lateinisch für "Zwischenraum"), in dem ichmich und andere neu entdecken und mich verändern kann.II. Ich zeige zuverlässig Respekt vor meinem Gegenüber, dh. ich vermittlepositive Grunderfahrungen und stärke so das Urvertrauen des Kindesz.B. wird ein Kind, das ohne Absicht etwas beschmutzt oder beschädigt, nichtungeduldig zurechtgewiesen ("Mußtest Du schon wieder das Wasserglasumwerfen!"), sondern unterstützt (Komm, wir wischen das auf und holen neuesWasser.) Das Kind erlebt, dass Fehler keine Katastrophen auslösen. Das Kind lerntVertrauen: Da sieht mich jemand genau und liebevoll an (lateinisch: re-spektieren)und traut mir etwas zu, auch wenn nicht gleich alles gelingt.22

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