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Roberta Calisi-Fink und Mariann Vasko - Ruprecht-Karls-Universität ...

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<strong>Ruprecht</strong>-Karl-Universität HeidelbergSeminar: Tabu über dem LehrberufLeiter: Dr. GerstnerReferentinnen: <strong>Roberta</strong> <strong>Calisi</strong>-<strong>Fink</strong>, <strong>Mariann</strong> VaskóThema: Vorurteile über den LehrberufDas Ziel unserer Befragung war festzustellen, ob die von Adorno in seinem Text aufgelistetenVorurteile auch in der Gegenwart bestätigt werden oder sich in den letzten 35 Jahren eineGegentendenz entwickelt hat. Es wurden drei verschiedene Gruppen von Leuten befragt: Schülereines Gymnasiums, Eltern, <strong>und</strong> Lehrer. Diese drei Gruppen wurden in noch drei weiterenUntergruppen geteilt. Was wir damit bezwecken wollten, war einfach festzustellen, in welcheRichtung die Meinung der Befragten sich im Laufe der Zeit entwickelt, deswegen wurden 27Schüler der siebten <strong>und</strong> 20 der elften Klasse mitberücksichtigt, 10 Eltern in Bezug auf ihre Lehrer<strong>und</strong> auf die deren Kinder, <strong>und</strong> in der Gruppe der Lehrer wurden Oberreferendare einbezogen.Wir fangen mit der Darstellung der ersten Gruppe an: Schüler.Die Schüler der beiden Klassen wurden mit den am meisten verbreiteten Vorurteilen konfrontiert,<strong>und</strong> sie sollten diese Frage mit „JA“ im Falle einer Zustimmung beantworten <strong>und</strong> mit „NEIN“,wenn diese Vorurteile nicht ihrer Vorstellung entsprachen.7.Klasse9080706050403020100EngagiertKrea-ÜberbezahltBelastbarÜberqualifiziertWas daraus resultiert ist, ist folgendermaßen zu interpretieren:


<strong>Ruprecht</strong>-Karl-Universität HeidelbergSeminar: Tabu über dem LehrberufLeiter: Dr. GerstnerReferentinnen: <strong>Roberta</strong> <strong>Calisi</strong>-<strong>Fink</strong>, <strong>Mariann</strong> VaskóThema: Vorurteile über den Lehrberuf11.Klasse100Vorurteile908070605040JaNein3020100EngagiertKreativÜberbezahltBelastbarÜberqualifiziertDie Siebtklässler, genau wie die Elftklässler finden Lehrer nicht überbezahlt, engagiert <strong>und</strong> nichtüberqualifiziert, um den Beruf auszuüben. Meinungsverschiedenheiten konnten wir bei derKreativität <strong>und</strong> Belastbarkeit der Lehrer festzustellen. Bei einer kontrastiven Analyse ist unsaufgefallen, dass, je mehr man erwachsener wird, desto positiver das Bild über Lehrer wird.Die selbe Frage haben wir den Eltern gestellt, die wie in der unteren Tabelle repräsentiert istgeantwortet haben:Treffen folgende Aussagen Ihrer Meinung nach auf Lehrer zu? Ja Neinüberbezahlt 22% 78%engagiert 48% 52%kreativ 55% 45%für die frei Wirtschaft geeignet 25% 75%belastbar 48% 52%überqualifiziert für diesen Beruf 20% 80%Anhand der obigen Tabelle kann man feststellen, dass viele Vorurteile über die Lehrer nicht odernur teils bestätigt werden können. Nur die Eignung der Lehrer für die freie Wirtschaft wird von denEltern überwiegend angezweifelt. Das dass 80% der Eltern die Lehrer für nicht überqualifiziert fürden Beruf halten, muss nicht zwingend die Bedeutung haben, dass sie den Lehrer nicht mehrzutrauen. Es kann auch sein, dass sie es so empfinden, dass die Lehrer nicht zu wissenschaftlichsind.Weswegen 80% der befragten Eltern die Richtigkeit der Verbeamtung der Lehrer verneinen, könnenwir anhand unserer Untersuchung nicht beantworten. Es bleibt die Vermutung, dass es vielleichtschlicht <strong>und</strong> einfach sozialer Neid ist.Die Eltern, die sowohl über ihre eigenen als auch über die Lehrer ihrer Kinder urteilen mussten,sahen die Lehrer weitaus positiver, als es die Lehrer bzw. die Oberreferendare wahrnehmen (s.Tabelle unten). Die Erklärung für die Tatsache, dass keiner der Oberreferendare die unteren Fragen


<strong>Ruprecht</strong>-Karl-Universität HeidelbergSeminar: Tabu über dem LehrberufLeiter: Dr. GerstnerReferentinnen: <strong>Roberta</strong> <strong>Calisi</strong>-<strong>Fink</strong>, <strong>Mariann</strong> VaskóThema: Vorurteile über den Lehrberufmit ja beantwortet hat, könnte auch die Überbelastung während des Referendariats <strong>und</strong> dieUngewissheit der eigenen Zukunft sein, da zu dem Zeitpunkt der Erhebung der Fragebogen nochkeiner der Oberreferendare eine Zusage für eine Einstellung erhalten hatte. Man muss sich trotzdemfragen, ob es denn in Ordnung ist, wenn die zukünftigen Lehrer ein so negatives Bild von ihremBeruf haben.Wie schätzen Sie ihren Beruf ein? Oberreferendare LehrerJa Nein Ja Neinvon der Gesellschaft geachtet 0% 100% 29% 71%hat Zukunftschancen 0% 100% 57% 43%berufliche Weiterentwicklung ist möglich 0% 100% 57% 43%Wir haben eine Frage allen Befragten gestellt, deren Ergebnis sehr interessant ausgefallen ist.Wir wollten wissen, wie die Lehrer im Allgemeinen charakterisiert werden. Wir haben 10 Begriffevorgeschlagen <strong>und</strong> die Befragten sollten davon max. drei aussuchen, die ihrer Meinung nach amehesten auf die Lehrer zutreffen. Folgende Begriffe standen zur Auswahl:Autoritär, gebildet, langweilig, motiviert, streng, hilfsbereit, gewalttätig, vorbildlich, unmotiviert,einfühlsam. Wenn die ausgewählten Begriffe überwiegend positiv waren, dann haben wir es alspositive Meinung gewertet. Folgendes Ergebnis haben wir bekommen:100806040janein200ElterneigeneEltern-KinderLehrer Ref. 7. Klasse 11. KlasseWie hier sehr deutlich wird, haben mehr als 60% in jeder Gruppe ein positives Bild von denLehrern. Gegen alle Annahmen haben die Eltern eine genau so gute oder sogar bessere Meinungvon den Lehrern ihrer Kinder als von ihren eigenen.Die Schüler der 11. Klasse haben ein positiveres Bild von ihren Lehrer als die Schüler der 7. Klasse,so kann die nächste Annahme, nämlich, dass die „kleineren“ Kinder ein eher idealistisches Bild vonden Lehrern haben, verneint werden.Nach diesen Ergebnissen kann man sich fragen, ob die Vorurteile in Adornos Aufsatz noch eineBerechtigung haben oder ob sie generell als überholt gelten.


<strong>Ruprecht</strong>-Karl-Universität HeidelbergSeminar: Tabu über dem LehrberufLeiter: Dr. GerstnerReferentinnen: <strong>Roberta</strong> <strong>Calisi</strong>-<strong>Fink</strong>, <strong>Mariann</strong> VaskóThema: Vorurteile über den LehrberufOberreferendare LehrerJa Nein Ja NeinHaben Lehrer eine Vorbildfunktion? 83% 17% 100% 0%Hatten Sie einen Lehrer als Vorbild? 33% 67% 88% 12%War/Ist ein Elternteil von Ihnen Lehrer? 67% 33% 38% 62%Sowohl die Lehrer als auch die Oberreferendare glauben daran, dass sie eine Vorbildfunktion haben.Es ist auffällig, dass nur 33% der Oberreferendare einen Lehrer als Vorbild hatten, bei den etwasälteren Lehrern ist diese Zahl noch weit über 80%.

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