28.11.2012 Aufrufe

Klinkmagazin 13 2010 - Klinikmagazin

Klinkmagazin 13 2010 - Klinikmagazin

Klinkmagazin 13 2010 - Klinikmagazin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

n Personalrat<br />

Sprache<br />

überwindet<br />

Grenzen<br />

Formale Gespräche im Klinikalltag<br />

Das Wort gehört zur Hälfte dem,<br />

welcher spricht,<br />

und zur Hälfte dem, welcher hört.<br />

Montaigne<br />

Die Sprache umgibt uns Tag für<br />

Tag als etwas Selbstverständliches.<br />

In einer psychiatrischen<br />

Klinik ist sie zudem „Handwerkszeug“<br />

für alle an der Therapie beteiligten Personen­<br />

und Berufsgruppen. Dies gilt in<br />

gleicher Weise auch für die Betriebsleitung<br />

und den Personalrat. Vieles teilen<br />

wir uns gegenseitig in Schriftform mit.<br />

Vieles bedarf darüber hinaus der mündlichen<br />

Erläuterung. Vieles lässt sich im<br />

Gespräch besser erklären, anschaulicher<br />

präsentieren und klarer, eben „echter“<br />

darstellen. An dieser Stelle möchte ich<br />

zwei formal geregelte Gesprächsformen<br />

aufzeigen und etwas näher beleuchten.<br />

Das Erörterungsgespräch<br />

Viele Entscheidungen trifft die Betriebsleitung<br />

nur mit Beteiligung (Zustimmung)<br />

des Personalrats. Geregelt sind die<br />

zustimmungspflichtigen Sachverhalte im<br />

Landespersonalvertretungsgesetz NRW<br />

(LPVG NW) ebenso wie der dazu gehörige<br />

Verfahrensablauf. Wenn ein Personalrat<br />

einer geplanten Maßnahme der Betriebs­<br />

n 38<br />

leitung nicht zustimmen kann, gibt es neben<br />

der direkten Ablehnung die Möglichkeit,<br />

den in Rede stehenden Sachverhalt<br />

gemeinsam zu erörtern. Das Gesetz meint<br />

damit ein Gespräch zwischen dem Leiter<br />

einer Dienststelle (in unseren Kliniken<br />

ist das die Betriebsleitung, üblicherweise<br />

vertreten durch ein Betriebsleitungsmitglied)<br />

und dem gesamten örtlichen Personalrat.<br />

Das LPVG NW verpflichtet beide<br />

Seiten, das Gespräch in einer gesetzlich<br />

festgelegten Frist mit dem Ziel einer Verständigung<br />

in der Sache zu führen.<br />

Das BEM-Gespräch<br />

Das Betriebliche Eingliederungsmanagement<br />

(BEM) ist ein gesetzlich geregeltes<br />

Verfahren, in dem nach längerer oder<br />

wiederholter Arbeitsunfähigkeit (insgesamt<br />

mehr als 6 Wochen pro Jahr) Möglichkeiten<br />

geklärt werden sollen, wie die<br />

Arbeitsunfähigkeit überwunden werden<br />

kann und welche Hilfen des Arbeitgebers<br />

dazu notwendig sind, damit eine erneute<br />

Arbeitsunfähigkeit verhindert wird und<br />

der Arbeitsplatz erhalten bleibt. Zentraler<br />

Mittelpunkt dieses Verfahrens ist<br />

ein Gespräch der betroffenen Person mit<br />

dem BEM­Team (u. a. Ansprechpartner/in<br />

BEM, Personalrat, Schwerbehindertenvertretung,<br />

Betriebsarzt, Ansprech­<br />

Klären Sachverhalte im persönlichen Gespräch: Personalrats-Vorsitzende<br />

Erika Wegner-Kampschulte und Gerrit<br />

Jungk, Leiter der Abteilung Personal und Recht.<br />

��� �� � �� ��� �� �� �� �� �� �� �� ��� �� �� �� �� ��� �� �� �� �� ��� �� �� �� �� ���<br />

��� � ��� ������� ���� ������� ��������� ������� ����� ���� � ������ �� ����� �� ���� ������ ����� ������� � ��� ���������������� � � ��������� ������� � ������������ ������������<br />

farbe bekennen mit<br />

becker-druck.de<br />

partnerin für Gleichstellungsfragen). In<br />

diesem Gespräch wird gemeinsam überlegt,<br />

ob der Arbeitsplatz, bzw. die Arbeit<br />

negative Auswirkungen auf den Gesundheitszustand<br />

hat und wie die Situation<br />

am Arbeitsplatz verbessert werden kann.<br />

Nicht umsonst ist es ein Gespräch, in<br />

dem diese Dinge bearbeitet werden sollen;<br />

schriftlich wäre das kaum denkbar.<br />

Was haben jetzt beide Gesprächsformen<br />

miteinander zu tun? Inhaltlich<br />

gibt es sicher keine Gemeinsamkeiten,<br />

aber die verbale Kommunikation ist es,<br />

die beide verbindet. Sprache überwindet<br />

Grenzen. In Gesprächen lassen sich<br />

Sachverhalte umfassend darstellen, im<br />

persönlichen Gespräch sind wir in der<br />

Lage, Kompromisse zu finden.<br />

Solange wir miteinander reden, verhärten<br />

sich keine Fronten. Im gemeinsamen<br />

Gespräch können wir um gute<br />

Lösungen ringen. In Diskussionen gelingt<br />

es uns, Entscheidungen für die<br />

Zukunft unserer Kliniken und der Beschäftigten<br />

sinnvoll zu treffen.<br />

Kurzum: Ein Gespräch ist oft besser<br />

als zwei Schreiben. Die persönliche,<br />

verbale Auseinandersetzung führt eher<br />

zum Ziel als der mehrmalige Austausch<br />

von Schriftstücken.<br />

Heinrich Graskamp<br />

18.03.<strong>2010</strong> 11:28:00 Uhr<br />

heimatgrün und radelblau<br />

<strong>Klinikmagazin</strong> Nr. <strong>13</strong> <strong>2010</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!