Klinkmagazin 13 2010 - Klinikmagazin
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n Fort- und Weiterbildungszentrum<br />
„Nun erzählen Sie mir mal,<br />
wie ich das machen soll ...!“<br />
Das Verhältnis von Sprache und Praxis in der Fort- und Weiterbildung<br />
Der ErsteHilfeTrainer schaut in<br />
15 erwartungsvolle Gesichter<br />
zukünftiger Ersthelfer. „Nun<br />
erzählen sie mir mal, wie ich das machen<br />
soll ...!“, eröffnet einer der Teilnehmer<br />
die Runde. Erzählen kann der<br />
Ausbilder viel, stundenlang könnte er<br />
berichten über Handhabungen in bestimmten<br />
Notfallsituationen. Das ist sicher<br />
kurzweilig, weil ihm viele Praxisbeispiele<br />
– manchmal auch sehr spektakuläre<br />
– dazu einfallen. Aber was<br />
bringt das? Es wären der Worte viele,<br />
aber ... zum einen Ohr rein und zum<br />
anderen raus. Als erfahrener Trainer<br />
und Ausbilder weiß er sehr wohl, dass<br />
im Alltag und insbesondere in den entscheidenden<br />
Situationen nur das richtig<br />
umgesetzt wird, was die Teilnehmer<br />
gesehen, als Trockenübung ausprobiert<br />
und angewandt haben. Er achtet akribisch<br />
darauf, dass sich keiner vor der<br />
Reanimationsübung drückt. In der<br />
Wirklichkeit fühlt sich das sowieso anders<br />
an, ist die Situation anders, als es<br />
in dieser Übung mit der Reanimationspuppe<br />
demonstriert werden kann. Aber<br />
die Handgriffe sind schon mal durchgeführt<br />
worden, die Teilnehmer haben<br />
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dabei erfahren, worauf es ankommt, sie<br />
haben ein Gefühl dafür entwickelt, wie<br />
intensiv der Druck sein darf. Deshalb<br />
werden auch diese Schulungen durchgeführt,<br />
und alle zwei Jahre findet ein<br />
Auffrischungstraining statt.<br />
Was für das ErsteHilfeTraining gilt,<br />
behält erst recht seine Gültigkeit für die<br />
Seminare im Fort und Wei<br />
terbildungszentrum der LWL<br />
Kliniken im Kreis Soest.<br />
Das didaktischmethodische<br />
Konzept ist ganz im<br />
Sinne Konfuzius’ ausgerichtet:<br />
„Was Du mir sagst, das vergesse<br />
ich. Was Du mir zeigst, daran erinnere<br />
ich mich. Was Du mich tun lässt, das<br />
verstehe ich.“ Monika Stich, Leiterin<br />
des Fort und Weiterbildungszentrums,<br />
erinnert sich an einen alten Pädagogen,<br />
der sagte: „Was man in einem Buch lesen<br />
kann, dafür muss man keine Schulung<br />
anbieten oder eine solche besuchen.“<br />
Bei der Gestaltung der Seminare steht<br />
nicht nur die Frage im Vordergrund,<br />
was Teilnehmer lernen sollen, sondern<br />
auch, wie sie etwas lernen können.<br />
Gerade bei den so genannten Softskills<br />
ist das von Bedeutung. „Lernen,<br />
„Was Du mich<br />
tun lässt, das<br />
verstehe ich.“<br />
wie ich ein hilfreiches Gespräch mit einem<br />
Kind eines psychisch Erkrankten<br />
führe, kann ich nicht durch eine – und<br />
sei es noch so gute – PowerPointPräsentation<br />
oder das Zuhören bei einem<br />
Vortrag“, davon ist die Dozentin der<br />
Fortbildung überzeugt. Diese Schulung<br />
soll die Fachkräfte fit machen, bereits<br />
in den schwierigen Situ<br />
ationen der Aufnahmezeit<br />
sensibel und hilfreich<br />
mit den Erkrankten, aber<br />
auch mit den Kindern umzugehen.<br />
Zum Arbeitsmittel<br />
der Fachkräfte in psychiatrischen<br />
Einrichtungen gehört in erster Linie das<br />
Gespräch, bestimmte Gesprächsführungstechniken<br />
und Therapieverfahren.<br />
So wie ein Schweißer nicht durch<br />
Vorträge allein lernen kann, wie man<br />
schweißt, so lernen auch die Anwender<br />
von Therapieverfahren und Gesprächstechniken<br />
durch das Üben bzw. Tun.<br />
Zeitgleich finden an diesem Tag weitere<br />
Seminare im LWLFort und Weiterbildungszentrum<br />
in Warstein statt.<br />
Im Seminarraum 216 führen angehende<br />
Manager der mittleren Managementebene<br />
Rollenspiele durch. „Wie führe<br />
<strong>Klinikmagazin</strong> Nr. <strong>13</strong> <strong>2010</strong>