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Bioanorganische Chemie in der Restaurierung - TOBIAS-lib ...

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Nach Abschluss <strong>der</strong> Nachre<strong>in</strong>igung ließ sich ke<strong>in</strong>e radioaktive 14 C-Polyacrylsäure<br />

detektieren. Dies bestätigt, dass ke<strong>in</strong>e Absorption <strong>der</strong> viskosen Polysäure an die<br />

Malschicht stattf<strong>in</strong>det. Dieses Ergebnis deckt sich mit den mikroskopischen<br />

Beobachtungen.<br />

7.10.6 Praktische Anwendungsbeispiele<br />

Die Überprüfung <strong>der</strong> praktischen Anwendbarkeit <strong>der</strong> Alkali-Kronenether-Methode bei<br />

<strong>der</strong> <strong>Restaurierung</strong> alter Gemälde und Fragmente erfolgte im Rahmen zweier<br />

Workshops, e<strong>in</strong>er am Courtauld Institute of the History of Art <strong>in</strong> London, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e am<br />

Institut für <strong>Restaurierung</strong>s- und Konservierungswissenschaften <strong>in</strong> Köln. Im Folgenden<br />

sollen e<strong>in</strong>ige Beispiele erfolgreicher Anwendung <strong>der</strong> Alkali-PEG-Kronenether-Methode<br />

gezeigt werden.<br />

Abb. 28 zeigt e<strong>in</strong> stark beschädigtes Fragment e<strong>in</strong>es Gemäldes aus dem 17.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t (Coutauld Institut). Der nur noch teilweise vorhandene Firnis war stark<br />

beschädigt. Das eigentliche Gemälde war h<strong>in</strong>ter dem vergilbten Firnis kaum noch zu<br />

erkennen. Der frisch hergestellte RbOH-PEG-Re<strong>in</strong>iger wurde an e<strong>in</strong>er Stelle ohne<br />

alterungsbed<strong>in</strong>gte Craquelées <strong>in</strong> dünner Schicht aufgetragen.<br />

Die Lösung wurde dabei mit e<strong>in</strong>em Spatel aus Polypropylen leicht auf <strong>der</strong> Oberfläche<br />

bewegt. Schon nach kurzer E<strong>in</strong>wirkzeit (ca.1 M<strong>in</strong>ute) gewann die Malschicht ihre<br />

ursprüngliche Farbigkeit (Abb. 28) zurück. Nach 3-4 M<strong>in</strong>uten erfolgte die komplette<br />

Abnahme <strong>der</strong> Lösung mit Hilfe von trockenen Wattestäbchen und Neutralisierung mit<br />

Polyacrylsäure <strong>in</strong> PEG-400. Im Anschluss wurde die nunmehr gere<strong>in</strong>igte Oberfläche<br />

gemäß dem oben beschriebenen Nachre<strong>in</strong>igungsverfahren behandelt. Am Ende <strong>der</strong><br />

Re<strong>in</strong>igung erschien <strong>der</strong> vom Firnis gere<strong>in</strong>igte Bereich von außergewöhnlicher<br />

Qualität. Bei <strong>der</strong> abschließenden mikroskopischen Untersuchung wurden ke<strong>in</strong>e<br />

sichtbaren Ablagerungen auf <strong>der</strong> Gemäldeoberfläche gefunden.<br />

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