Bioanorganische Chemie in der Restaurierung - TOBIAS-lib ...
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Die Spaltprodukte <strong>der</strong> Ölfirnisse g<strong>in</strong>gen unter orange-brauner Farbe <strong>in</strong> Lösung. Der<br />
Fortgang <strong>der</strong> Firnisabnahme wurde dabei unter dem Mikroskop kontrolliert. Der<br />
Prozess ließ sich je<strong>der</strong>zeit durch rasche Zugabe von Polyacrylsäure <strong>in</strong> PEG-400<br />
stoppen. Dabei wurde <strong>der</strong> alkalische Re<strong>in</strong>iger neutralisiert und deaktiviert. Nach<br />
Beendigung <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung wurde die Lösung abgenommen. Verbliebene Reste <strong>der</strong><br />
alkalischen Reaktionslösung konnten durch e<strong>in</strong>en anschließenden<br />
Re<strong>in</strong>igungsprozess (7.10.4) entfernt werden.<br />
7.10.4 Abschließende Re<strong>in</strong>igung nach erfolgter Firnisabnahme<br />
Der alkalischen Firnisabnahme schließt sich e<strong>in</strong> Re<strong>in</strong>igungsprozess an, um sowohl<br />
Reste <strong>der</strong> Alkalien, als auch das nichtflüchtige Lösungsmittel Polyethylenglykol von <strong>der</strong><br />
Gemäldeoberfläche zu entfernen. Abb. 27 zeigt e<strong>in</strong>e Übersicht über den<br />
durchgeführten, abschließenden Re<strong>in</strong>igungsprozess.<br />
Nach dem Abtupfen des alkalischen Re<strong>in</strong>igungsmittels erfolgte zunächst e<strong>in</strong>e weitere<br />
Behandlung mit re<strong>in</strong>em Polyethylenglykol (1 M<strong>in</strong>ute). Zur Neutralisation <strong>der</strong> Basen<br />
wurde anschließend e<strong>in</strong>e Lösung von Polyacrylsäure (Mr 450.000) <strong>in</strong> PEG-400<br />
aufgetragen. Nach e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>wirkungszeit von 2-3 M<strong>in</strong>uten wurde die Polyacrylsäure mit<br />
re<strong>in</strong>em Polyethylenglykol 400 abgenommen. Sodann erfolgte nache<strong>in</strong>an<strong>der</strong> die<br />
Re<strong>in</strong>igung mit PEG 400/Dodecanol 1:1, Poly-(1,2-Propandiol)1000, PEG-4000, bis die<br />
Polarität des Lösungsmittels soweit herabgesetzt war, dass sich die schwerflüchtigen<br />
Polyether mit „Shellsol T“ (aromatenfreies Lösungsmittelgemisch aus Isododecan und<br />
Decan) aufnehmen ließen (Abb. 27).<br />
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