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Bioanorganische Chemie in der Restaurierung - TOBIAS-lib ...

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Nachdem die Lösung e<strong>in</strong>getrocknet war, wurde die β-Strahlung <strong>der</strong> Firnisoberfläche<br />

gemessen. Anschließend wurde auf e<strong>in</strong>er vergleichbaren Testplatte e<strong>in</strong>e Re<strong>in</strong>igung<br />

mit radioaktiv markiertem Triammoniumcitrat durchgeführt und die β-Strahlung <strong>der</strong><br />

Oberfläche gemessen. Bereits durch re<strong>in</strong> mechanisches Abwischen <strong>der</strong> Lösung mit<br />

Hilfe e<strong>in</strong>es Wattestäbchens ließ sich <strong>der</strong> weitaus größte Teil des verwendeten Citrats<br />

entfernen. Es verblieben lediglich 2±1 % Citrat auf <strong>der</strong> Oberfläche. Dieses Ergebnis<br />

war unabhängig von <strong>der</strong> Art des verwendeten Firnis.<br />

7.6 Ammoniumcitrat <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gemäl<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung: Möglichkeiten und E<strong>in</strong>schränkungen<br />

Von den aus Ammoniumcitrat freigesetzten Ionen eignet sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Citrat als<br />

effizienter und starker Komplexbildner für Kupfer, Eisen, Mangan und an<strong>der</strong>e<br />

Übergangsmetallionen. Aus diesem Grund hatte <strong>der</strong> Nachweis e<strong>in</strong>er möglichen<br />

Citrationenpermeation durch die verschiedenen Firnisse erste Priorität.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Dialyseversuche deuten glücklicherweise darauf h<strong>in</strong>, dass<br />

ungeachtet <strong>der</strong> verwendeten Firnisse (Dammar; Dammar (25%)/Le<strong>in</strong>öl (75%);<br />

L<strong>in</strong>ox<strong>in</strong>), e<strong>in</strong>e Permeation <strong>der</strong> Citrationen nicht stattf<strong>in</strong>det.<br />

Eventuelle Koord<strong>in</strong>ationsverb<strong>in</strong>dungen mit den Schwermetallen m<strong>in</strong>eralischer<br />

Pigmente konnten nicht nachgewiesen werden. Bei den mit Dammar gefirnissten<br />

Malschichten wurde im wässrigen Citratüberstand selbst nach 21 Stunden ke<strong>in</strong><br />

Kupfer nachgewiesen, d.h. die geschlossene Firnisschicht schützt die tieferliegende<br />

Pigmentschicht vor dem reaktiven Ammoniumcitrat. E<strong>in</strong>e kurzzeitige Anwendung von<br />

Ammoniumcitrat bei <strong>der</strong> Oberflächenre<strong>in</strong>igung ist daher unter bestimmten<br />

E<strong>in</strong>schränkungen durchaus möglich.<br />

Gegen e<strong>in</strong>e längere Exposition des Re<strong>in</strong>igers auf <strong>der</strong> Firnisoberfläche spricht sowohl<br />

die erhöhte Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>es Angriffs auf die Pigmentschicht als auch die zu<br />

beobachtende Vergilbung des Firnisses.<br />

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