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Bioanorganische Chemie in der Restaurierung - TOBIAS-lib ...

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Den Befund, dass Firniskomponenten durch die Citratbehandlung von <strong>der</strong><br />

Oberfläche abgelöst werden, belegen auch die zu e<strong>in</strong>em früheren Zeitpunkt durch<br />

Mansmann (Mansmann 1998) angefertigten, elektronenmikroskopischen Aufnahmen.<br />

Wurden ungefirnisste Pigmentschichten (Malachit) e<strong>in</strong>er Ammoniumcitratbehandlung<br />

über e<strong>in</strong>en Zeitraum von 72 Stunden ausgesetzt, so ließ sich e<strong>in</strong>e bläulich-grüne<br />

Verfärbung <strong>der</strong> Lösung beobachten (Abb. 18(B)). Dies ist e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>deutiger H<strong>in</strong>weis auf<br />

entstehende Kupfer-Citrat-Komplexe <strong>in</strong> hoher Konzentration.<br />

E<strong>in</strong>e alle<strong>in</strong>ige Behandlung <strong>der</strong> ungefirnissten Oberfläche für 72 Stunden mit Wasser<br />

reagierte vergleichsweise schwach. In <strong>der</strong> farblosen Lösung des ersten<br />

Reagenzglases (Abb. 18(A)) ließ sich atomabsorptionsspektrometrisch nach 72<br />

Stunden lediglich e<strong>in</strong> Anteil von 9,6 % des e<strong>in</strong>gesetzten Kupfers nachweisen.<br />

7.5 Mögliche Adsorption auf <strong>der</strong> Oberfläche gere<strong>in</strong>igter Firnisse<br />

Mit Ammoniumcitrat als nichtflüchtigem Re<strong>in</strong>igungsmittel besteht grundsätzlich die<br />

Gefahr von Ablagerungen auf <strong>der</strong> gere<strong>in</strong>igten Oberfläche. Durch<br />

elektronenmikroskopische Aufnahmen nach erfolgter Ammoniumcitratbehandlung<br />

ließen sich erstmals kristall<strong>in</strong>e Ablagerungen auf <strong>der</strong> Firnisoberfläche nachweisen<br />

(Mansmann 1998)<br />

. Diese kristall<strong>in</strong>en Reste können zu e<strong>in</strong>er Bee<strong>in</strong>trächtigung <strong>der</strong><br />

Firnisoberfläche führen.<br />

Von beson<strong>der</strong>em Interesse war es deshalb festzustellen, ob es sich bei diesen<br />

Ablagerungen um verbliebene Citrationen handelte, die entwe<strong>der</strong> lose o<strong>der</strong> fest mit<br />

<strong>der</strong> Oberfläche assoziiert waren.<br />

Dazu wurde e<strong>in</strong>e 0,1 % (w/v) Triammoniumcitratlösung mit radioaktiver [1,5- 14 C] -<br />

Citronensäure markiert. Von <strong>der</strong> so dotierten Lösung wurden 200 µl auf e<strong>in</strong>e<br />

gefirnisste, mit Malachit-Ölfarbe bestrichene Testplatte aufgetragen und auf e<strong>in</strong>er<br />

Fläche von 50 cm 2 mit e<strong>in</strong>em Kunsthaarp<strong>in</strong>sel gleichmäßig verteilt (6.5.3 Seite 34).<br />

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