Bioanorganische Chemie in der Restaurierung - TOBIAS-lib ...

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7.4 Beeinträchtigung der Firnisoberfläche nach erfolgter Reinigung Eine weitere, nicht auszuschließende Nebenreaktion ist die mögliche Vergilbung des Firnisses nach erfolgter Triammoniumcitrat-Behandlung. Um das Ausmaß dieses Effekts zu untersuchen, wurden zwei gefirnisste (Dammar (25%)/Leinöl (75%)) Malachit-Ölfarbeproben in Petrischalen getestet. Zu einer dieser Petrischalen wurden 2 ml wässrige, 1% (w/v) Triammoniumcitratlösung pipettiert. Die zweite, gefirnisste Petrischale diente in diesem Fall als Kontrolle und wurde zeitgleich mit 2 ml destilliertem Wasser versetzt. Zum direkten Vergleich wurden zwei ungefirnisste Malachit-Ölfarbeproben in Petrischalen, welche mit den gleichen Lösungen versetzt worden waren, herangezogen. Während des gesamten Experiments wurden die Lösungen in den vier Petrischalen durch eine Wippe gleichmäßig geschwenkt und verteilt (22 Bewegungen/Minute). 30 Minuten nach erfolgter Ammoniumcitratzugabe ließen sich an den gefirnissten Malachit-Ölfarbeproben noch keinerlei Farbveränderungen nachweisen. Wurde der verwendete Firnis (Dammar (25%)/Leinöl (75%)) darüber hinaus für 72 Stunden mit Ammoniumcitrat exponiert, kam es zu einer merklichen Verfärbung der eingesetzten Lösung. Das Ausmaß der Verfärbung ließ sich besser beurteilen, wenn die Lösung in ein klares Reagenzglas überführt wurde. Die eingesetzte 1% (w/v) Triammoniumcitratlösung war zwischenzeitlich gelblichbraun gefärbt. Es handelte sich dabei um Firnisbestandteile, welche durch das Ammoniumcitrat von der Oberfläche abgelöst worden waren (Abb. 18 (D)). Diese Beobachtungen stimmen mit den Ergebnissen der vorangegangenen Versuche überein. Die gemessenen UV-Absorptionen (220 nm) der vorherigen Dialyseversuche bestätigten eine Zunahme an gelösten Firnisbestandteilen innerhalb der ersten 2 Stunden nach Citratzugabe (Abb. 12-14). 50

Der von allen getesteten Firnissen durch das Ammoniumcitrat am stärksten beeinträchtigte war der Linoxinfirnis. Abbildung 18 Reaktivität wässriger Ammoniumcitrat-Lösungen auf gefirnissten und ungefirnissten Malachit-Ölfarbe Probeflächen Petrischalen mit Malachit-Ölfarbe; rechts: beide Petrischalen trugen einen Harzessenzfirnis aus (Dammar (25%)/Leinöl (75%)) und wurden entweder mit 2 ml H2O oder 2 ml 1% (w/v) Triammoniumcitratlösung versetzt; links: beide Petrischalen waren ungefirnisst und wurden entweder mit 2 ml H2O oder 2 ml 1% (w/v) Triammoniumcitratlösung versetzt. Nach 72 Stunden wurden die Lösungen in Reagenzgläser überführt und fotografiert. Die grüne Lösung (B) belegt die Entstehung der Kupfer-Citrat-Komplexe. Die gelbliche Lösung (D) enthielt durch Citrat abgelöste Firniskomponenten. 51

7.4 Bee<strong>in</strong>trächtigung <strong>der</strong> Firnisoberfläche nach erfolgter Re<strong>in</strong>igung<br />

E<strong>in</strong>e weitere, nicht auszuschließende Nebenreaktion ist die mögliche Vergilbung des<br />

Firnisses nach erfolgter Triammoniumcitrat-Behandlung. Um das Ausmaß dieses<br />

Effekts zu untersuchen, wurden zwei gefirnisste (Dammar (25%)/Le<strong>in</strong>öl (75%))<br />

Malachit-Ölfarbeproben <strong>in</strong> Petrischalen getestet. Zu e<strong>in</strong>er dieser Petrischalen wurden<br />

2 ml wässrige, 1% (w/v) Triammoniumcitratlösung pipettiert. Die zweite, gefirnisste<br />

Petrischale diente <strong>in</strong> diesem Fall als Kontrolle und wurde zeitgleich mit<br />

2 ml destilliertem Wasser versetzt.<br />

Zum direkten Vergleich wurden zwei ungefirnisste Malachit-Ölfarbeproben <strong>in</strong><br />

Petrischalen, welche mit den gleichen Lösungen versetzt worden waren,<br />

herangezogen. Während des gesamten Experiments wurden die Lösungen <strong>in</strong> den<br />

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Malachit-Ölfarbeproben noch ke<strong>in</strong>erlei Farbverän<strong>der</strong>ungen nachweisen. Wurde <strong>der</strong><br />

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Ammoniumcitrat exponiert, kam es zu e<strong>in</strong>er merklichen Verfärbung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>gesetzten<br />

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e<strong>in</strong> klares Reagenzglas überführt wurde.<br />

Die e<strong>in</strong>gesetzte 1% (w/v) Triammoniumcitratlösung war zwischenzeitlich gelblichbraun<br />

gefärbt. Es handelte sich dabei um Firnisbestandteile, welche durch das<br />

Ammoniumcitrat von <strong>der</strong> Oberfläche abgelöst worden waren (Abb. 18 (D)). Diese<br />

Beobachtungen stimmen mit den Ergebnissen <strong>der</strong> vorangegangenen Versuche<br />

übere<strong>in</strong>. Die gemessenen UV-Absorptionen (220 nm) <strong>der</strong> vorherigen<br />

Dialyseversuche bestätigten e<strong>in</strong>e Zunahme an gelösten Firnisbestandteilen <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>der</strong> ersten 2 Stunden nach Citratzugabe (Abb. 12-14).<br />

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