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Bioanorganische Chemie in der Restaurierung - TOBIAS-lib ...

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E<strong>in</strong>e längere Anwendung mit Ammoniumcitrat kann deshalb zu e<strong>in</strong>er dramatischen<br />

Dünnung des Firnis führen, die bei e<strong>in</strong>er re<strong>in</strong> oberflächlichen Re<strong>in</strong>igung nicht immer<br />

erwünscht ist. Auch im Fall des Harzessenzfirnis ließ sich ke<strong>in</strong>e Permeation von<br />

Citrat durch die Membran auf die Dialysat-Seite beobachten. Die Absorptionswerte<br />

auf <strong>der</strong> Dialysat-Seite stiegen nur vernachlässigbar an.<br />

7.1.3 L<strong>in</strong>ox<strong>in</strong><br />

Re<strong>in</strong>es L<strong>in</strong>ox<strong>in</strong> zeigte e<strong>in</strong> verän<strong>der</strong>tes Verhalten gegenüber e<strong>in</strong>er Ammoniumcitrat -<br />

Behandlung. Die erschöpfende Dialyse mit destilliertem Wasser führte von Beg<strong>in</strong>n an<br />

zu e<strong>in</strong>er verstärkten Ablösung von Firnisbestandteilen durch das e<strong>in</strong>gesetzte<br />

Ammoniumcitrat. Der erste gemessene Wert <strong>der</strong> Absorption lag bei 1,5.<br />

Nach 120 M<strong>in</strong>uten erschöpfen<strong>der</strong> Dialyse mit Wasser wurden, im Gegensatz zu den<br />

Dammar- bzw. Harzessenzfirnissen, ke<strong>in</strong>e niedrigen Absorptionswerte erreicht. Zum<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> Citratzugabe ergab sich für die Absorption e<strong>in</strong> Wert von 0,9. Der zu<br />

beobachtende Anstieg <strong>der</strong> Absorption wurde von weiteren, sich ablösenden<br />

Firniskomponenten überlagert. Dies zeigte sich an den höchsten gemessenen<br />

Werten für die UV-Absorption bei 220 nm von allen verwendeten Firnissen.<br />

Erstaunlicherweise fand auch hier ke<strong>in</strong>e Citrat-Permeation statt. Ungeachtet des<br />

verwendeten Firnisses ist Citrat nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, die geschlossene Firnisschicht zu<br />

überw<strong>in</strong>den. Auch die vom Wasser abgelösten Firnisbestandteile waren auf <strong>der</strong><br />

Dialysat-Seite nicht nachweisbar (Abb. 14). Daraus lässt sich schließen, dass die<br />

Firnisschicht zwar an <strong>der</strong> Oberfläche gequollen und abgebaut werden, die darunter<br />

liegenden, verbleibenden Schichten jedoch e<strong>in</strong>en ausreichend dicht vernetzten<br />

Schutzfilm bilden. Da das kle<strong>in</strong>e Citration (189 Da) nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage ist, die<br />

vorhandene Firnisschicht zu durchdr<strong>in</strong>gen, ist es sehr unwahrsche<strong>in</strong>lich, dass dies<br />

den abgelösten Firnisbestandteilen gel<strong>in</strong>gt. Diese besitzen e<strong>in</strong>e weitaus höhere<br />

molekulare Masse.<br />

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