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Studie Demographischer Wandel

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II Auswirkungen, Folgerungen und Handlungsempfehlungen<br />

Die Stadt Celle hat alle Merkmale eines gut ausgestatteten Mittelzentrums. Bergen als Kleinstadt<br />

im Nordkreis weist eine voll<br />

entwickelte Versorgungsinfrastruktur auf, die die wesentlichen<br />

Ansprüche der Bürger an eine Stadt erfüllt, und auch die Gemeinde Winsen (Aller) stellt sich mit<br />

einem fast kleinstädtischen Charakter dar. Das stark prosperierende Hambühren ist aktuell auf<br />

dem Weg, seine historische Vorprägung zu überwinden und sich aus einem Siedlungsplatz unterschiedlichster<br />

Ausprägung zu einer modernen Gemeinde mit einer eigenen Identifikation zu<br />

entwickeln.<br />

Alle vier Städte und Gemeinden sind sehr gut bis gut an das überregionale Straßennetz angebunden.<br />

Eine Anbindung an den Schienenverkehr besteht neben dem Bahnhof in Celle nur noch<br />

in Bergen (nur Güterverkehr). Die Entfernungen der betrachteten „Umland-Gemeinden“ zur<br />

„Stadt“ unterscheiden sich erheblich (Bergen: 25 km, Winsen (Aller): 12 km, Hambühren: 6 km).<br />

Alle Wegeverbindungen zeichnen sich durch weite Streckenanteile in kaum bzw. nicht besiedelten,<br />

bewaldeten Gebieten aus und schaffen damit eine mit der Entfernung wachsende - zumindest<br />

empfundene - deutliche Abgegrenztheit von<br />

der „Stadt“. Alle Umlandgemeinden sind über<br />

den ÖPNV zumindest im 2-Stunden-Takt an die Stadt Celle angebunden.<br />

Der Anteil der 0- bis 25-Jährigen nimmt im Teilraum „Celle und Umland“ - im Vergleich zu den<br />

beiden anderen Betrachtungsräumen - mit rund 27 % einen mittleren Wert ein, innerhalb des<br />

Teilraums zeigen sich jedoch<br />

erkennbare Unterschiede. Der Anteil an jungen Menschen ist mit<br />

knapp 31 % in der Stadt Bergen der höchste von allen, während die Stadt Celle mit knapp 26 %<br />

einen eher niedrigen Wert aufweist. Gemäß der kleinräumigen Prognose 2015 des NLS wird die<br />

heutige Anzahl der 0- bis 25-Jährigen in Bergen (-14 %), Celle (-8 %) und Winsen (-3 %) zurückgehen,<br />

in Hambühren allerdings um 7 % wachsen. Der Anteil der über 65-Jährigen liegt in<br />

allen „Umlandgemeinden“ zurzeit unter 20 %, in der Stadt Celle bei fast 22 %. Die Prognose ermittelt<br />

für alle Teilraum-Gemeinden einen Zuwachs der Anzahl älterer Menschen, der für Bergen<br />

(9 %) und Celle (7 %) noch relativ moderat ausfällt, beachtenswert aber für Hambühren (30 %)<br />

und Winsen ( 32 %) ist.<br />

Im Betrachtungsraum gibt es damit zwei geringfügig alternde, leicht schrumpfende Gemeinden<br />

(Städte Celle und Bergen) und zwei stärker bis stark alternde, wachsende Gemeinden (Hambühren<br />

und Winsen (Aller)).<br />

Das kleinräumige Wanderungsgeschehen zwischen der Stadt Celle und den „Umlandgemeinden“<br />

wies in den vergangenen Jahren für die Stadt Bergen durchgehend Verluste auf,<br />

insbesondere an Kindern, jungen Erwachsenen und der Eltern-Altersgruppe. An die Gemeinde<br />

Hambühren gibt die Stadt Celle in einem erheblichen Umfang Bevölkerung ab und zwar in allen<br />

Altersgruppen mit Ausnahme der 18- bis 25-Jährigen. Das Gleiche gilt in einem deutlichen geringeren<br />

Maße für die Wanderungen zwischen der Stadt Celle und der Gemeinde Winsen (Aller).<br />

Celle verliert in allen Altersgruppen Einwohner an Winsen mit Ausnahme der 18- bis 25-<br />

Jährigen. Bei den jungen Erwachsenen hat die Gemeinde Winsen kontinuierlich relativ hohe<br />

Verluste zu verzeichnen.<br />

Das Verhältnis der in einer Gemeinde arbeitenden sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

(SVB) zu den dort wohnenden sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (Arbeitsplatzquotient)<br />

zeigt mit 0,6 in der Stadt Bergen ein einer kleineren Stadt angemessenes Verhältnis auf. Quotienten<br />

von 1,44 in Celle und 0,37 bzw. 0,35 in Hambühren und Winsen (Aller) zeigen die funktionale<br />

Trennung zwischen dem Arbeitsplatz-/Wirtschaftsstandort Stadt Celle und den überwiegend<br />

dem Wohnen dienenden, nahe gelegenen „Umlandgemeinden“ auf. Ein starkes Berufs-<br />

Auspendleraufkommen weisen die beiden Allertal-Gemeinden in die Region Hannover auf.<br />

Wie kein anderer der drei Teilräume ist der Teilraum „Celle und Umland“ durch das Dienstleistungsgewerbe<br />

geprägt. Höchste Anteile mit 78 % bzw. 74 % verzeichnen Winsen und Celle, die<br />

Anteile sind aber auch in Bergen und Hambühren mit jeweils rund 60 % vergleichsweise hoch.<br />

Der im Teilraum durchschnittliche Anteil von 28 % Beschäftigten im produzierenden Gewerbe<br />

liegt deutlich unter dem Durchschnitt der anderen Teilräume („Mittelweser-Allerflachland“: 48 %;<br />

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