28.11.2012 Aufrufe

Studie Demographischer Wandel

Studie Demographischer Wandel

Studie Demographischer Wandel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Teil B: Folgen und Folgerungen aus der demographischen Entwicklung<br />

66<br />

insbesondere im ländlichen Raum zu verhindern. Schließlich erhöhen sich mit verschlechterter<br />

Erreichbarkeit der Schulen auch die Kosten der Schülerbeförderung.<br />

Eine Alternative zur Vermeidung von Standortschließungen ist das Filialschulkonzept. Denkbar<br />

ist hier eine gemeinsame Schulorganisation mit der Verwaltung und zwei oder mehreren Standorten.<br />

Schulstandorte können auch durch jahrgangsübergreifenden Unterricht erhalten werden.<br />

Positive Erfahrungen in den Alpenländern, in denen teilweise bis zu vier Jahrgängen<br />

eine Klasse<br />

bilden, zeigen, dass dadurch der Lernerfolg der Schüler nicht beeinträchtigt wird, sondern vielmehr<br />

soziale Kompetenz gefördert wird.<br />

Die Wirtschaftlichkeit kleinerer Schulen stellt sich nicht unbedingt schlechter dar als bei größeren,<br />

denn kleine Grundschulen können z. B. durch geringe Beförderungskosten und Ausschöpfung<br />

von Einsparpotenzialen gleiche Größenordnungen der Kosten pro Schüler wie größere<br />

Grundschulen erreichen. Eine Zusammenlegung von vorschulischen und schulischen Einrichtungen<br />

im Grundschulbereich ergäbe eine Möglichkeit, die im Zuge der demographischen Entwicklung<br />

frei werdenden Kindergartenkapazitäten zu nutzen, um die Betreuungsangebote für unter<br />

3-Jährige auszubauen.<br />

Anpassungsmaßnahmen im Infrastrukturbereich können auch zur<br />

Verbesserung der Kinderfreundlichkeit beitragen. Ist die Schließung von Schulen nicht zu vermeiden,<br />

können die verbleibenden Standorte z. B. als kulturelle Einrichtungen genutzt werden.<br />

Alten- und Pflegeeinrichtungen<br />

�� Altenbetreuung muss ausgebaut werden<br />

�� Ambulante Betreuung im Wohnumfeld wird immer wichtiger<br />

�� Betreuung in der Familie findet zunehmend weniger statt<br />

Mit dem Anstieg der Altersgruppe der über 60-Jährigen wird der Bedarf an Pflegediensten steigen,<br />

ferner kann bei steigender Lebenserwartung von einem zusätzlichen Anstieg des jetzigen<br />

Anteils der Pflegebedürftigen ausgegangen werden.<br />

Dabei werden die älteren Menschen künftig weniger dem klassischen Bild entsprechen, sondern<br />

individueller, teilweise gesundheitsbewusster und in vielfältigeren Lebensstilen leben.<br />

Die ambulante Pflege wird ein größeres Gewicht bei der Altenbetreuung einnehmen, nicht nur<br />

auf Grund der vergleichsweise günstigen Kostenstruktur, sondern auch wegen des Wunsches<br />

vieler Senioren, möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld bleiben zu können. Gleichzeitig<br />

wird die Betreuung durch die Familie tendenziell weiter zurückgehen, nicht zuletzt auch weil der<br />

Anteil älterer Menschen, die kinderlos geblieben sind, steigen wird. Somit kommen neuen<br />

Betreuungsmodellen und einer stärkeren<br />

Konzentration auf ambulante Betreuungsformen eine<br />

stärkere Bedeutung zu.<br />

Einzelhandel, Nahversorgung, öffentliche Dienstleistungen<br />

�� Sicherung der Grundversorgung in ländlichen Kommunen durch Bürger-Läden und Direktvermarkter<br />

wie Hofläden, mobilem Handel, Lieferservice<br />

�� Nachfrageverhalten ändert sich, Internetnutzung steigt<br />

�� Medizinische Versorgung größtenteils, bis auf einige ländliche Teilräume gesichert<br />

�� Öffentliche Dienstleistungen werden zum Teil weniger und anders nachgefragt<br />

Der Konzentrationsprozess im Einzelhandel auf wenige Anbieter und der Expansionsprozess<br />

der discountorientierten Vertriebstypen nimmt unvermindert zu. Vor allem im ländlichen Raum<br />

wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche "Tante Emma-Läden“ geschlossen. Die Konsu<br />

menten orientieren sich verstärkt am Preis und wenden sich entsprechend den Discountern zu.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!