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Studie Demographischer Wandel

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I Allgemeine Tendenzen und Handlungsempfehlungen<br />

darfsorientierten Aufrechterhaltung von öffentlichen Dienstleistungen angebracht, die Probleme<br />

nicht nur auf der<br />

Ebene einzelner Kommunen anzugehen, sondern vielmehr nach überörtlichen<br />

bzw. regionalen Möglichkeiten der Problemlösung zu suchen; Gleiches gilt für die Siedlungsentwicklung<br />

bzw. den Wohnungsbau.<br />

Unter den Rahmenbedingungen der demographischen Entwicklung hat die Annahme, dass Flächenwachstum<br />

auch Wohlstandswachstum bedeutet, ihre Berechtigung verloren. Bei abnehmenden<br />

oder auch nur stagnierenden (und alternden) Einwohnern sind neue Infrastrukturen nur<br />

noch in seltenen Fällen amortisierbar. Alle Gemeinden sind demnach gefordert, zunächst ihre<br />

Innenentwicklungspotenziale zu nutzen. Letztlich ist Siedlungsentwicklung nur in regionalem<br />

Maßstab zu steuern (regionales Flächenmanagement).<br />

Schrumpfungsprozesse bieten auch Chancen der Erneuerung und Modernisierung (z. B. Wett-<br />

bewerb, städtebauliche Erneuerung), der Qualitätsverbesserung (z. B. Wohnumfeld, Freiraumqualität)<br />

und hinsichtlich der Mobilisierung endogener Potenziale von Regionen (z. B. neue Wirtschaftszweige).<br />

Soziale Infrastruktur<br />

Bei der Planung oder möglichen Anpassung der sozialen Infrastruktur ist die Veränderung der<br />

Altersstruktur eine zentrale Herausforderung. Diese führt bei vorschulischen und schulischen<br />

Einrichtungen zu Unterauslastungen, während bei der Altenpflege<br />

ein grundsätzlicher Ausbau-<br />

bedarf besteht. Auch bei der sozialen Infrastruktur wird es aufgrund der finanziellen Situation zu<br />

einer stärkeren Konzentration auf zentrale Orte kommen müssen. Dies hat zumindest den Vorteil,<br />

dass der Verkehr stärker auf zentrale Orte ausgerichtet werden kann und somit auch die<br />

Angebote im ÖPNV besser angenommen<br />

werden können.<br />

Kinderbetreuung und Schulen<br />

�� Kindergärten und Schulen können künftig nicht ausgelastet werden<br />

�� Neue Schulformen können Standortschließungen vermeiden<br />

Der Rückgang der Kinderzahlen im Vorschul- und Schulalter wird sich künftig weiter fortsetzen,<br />

denn bei gleichbleibender Geburtenrate wird die künftig schrumpfende Elterngeneration zu wei<br />

ter sinkenden Kinderzahlen führen (demographischer Echoeffekt). Auch eine verstärkte Zuwanderung<br />

wird diesen Trend nicht entscheidend ändern können.<br />

Der Rückgang<br />

der Schülerzahlen macht es einerseits erforderlich, dass die verbliebenen (kleineren)<br />

Grundschulen dezentral konsolidiert werden, um eine angemessene Erreichbarkeit für die<br />

unter 10-jährigen Kinder im ländlichen Raum zu gewährleisten. Andererseits ist eine Zentralisierung<br />

der weiterführenden Schulen notwendig, um ein vielfältiges<br />

und nachfrageorientiertes Bildungs-<br />

und Ausbildungsangebot sicherzustellen.<br />

Vorschulische und schulische Einrichtungen tragen erheblich zur Identität einer Gemeinde bei,<br />

entsprechend wird es bei rückläufigen Kinderzahlen eine zentrale kommunalpolitische Aufgabe<br />

sein müssen, die Schließung von Standorten durch Flexibilisierung der Angebotsstrukturen zu<br />

vermeiden, soweit diese unter Beachtung der Grundsätze des Kinder- und Jugendhilferechts<br />

bzw. des Schulrechts vertreten werden kann. Standortschließungen führen zu größeren Einzugsbereichen<br />

der verbleibenden Einrichtungen und damit zu erhöhtem Wegeaufwand für Betroffene.<br />

In der Sekundarstufe I kann dies u. U. sogar die Schulwahl beeinflussen und möglicherweise einen<br />

negativen Einfluss auf das Qualifikationsniveau von Jugendlichen haben. Im Grundschulbereich<br />

hat die vertraute Umgebung einen positiven Einfluss auf den Lernerfolg der Schüler. Eine<br />

dezentrale Schulinfrastruktur ist zudem auch ein wichtiger Faktor, um Abwanderungstendenzen<br />

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