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Studie Demographischer Wandel

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Teil B: Folgen und Folgerungen aus der demographischen Entwicklung<br />

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gien und Konzepte heranzuziehen bzw. weiter zu entwickeln und interkommunale, regionale<br />

Kooperationen auszubauen, die unter den Bedingungen einer abnehmenden und alternden<br />

Bevölkerung und im Besonderen der Schrumpfung in den Teilregionen das Ziel der Sicherstellung<br />

(weitestgehend) gleichwertiger Lebensverhältnisse verfolgen und erreichen.<br />

Auswirkungen des demographischen <strong>Wandel</strong>s und Handlungsempfehlungen<br />

Auf der kommunalen Ebene hat die demographische Entwicklung unterschiedliche Auswirkungen:<br />

Einerseits bewirkt die erwartete Bevölkerungsabnahme einen Nachfragerückgang bei<br />

kommunalen Dienstleistungen, andererseits führt die Änderung der Bevölkerungsstruktur (weniger<br />

Kinder und Jugendliche, dafür mehr Ältere) zu einer Verschiebung der Nachfrage nach<br />

kommunalen Dienstleistungen. Das heißt, bestimmte altersgruppenbezogene Dienste werden<br />

weniger nachgefragt (z.B. im Kinder- und Jugendbereich), dafür andere um so mehr (z.B. Seniorenbetreuung,<br />

Pflege, bestimmte Gesundheitsdienste).<br />

Der interkommunale Standortwettbewerb wird sich verschärfen, da Kommunen nicht nur verstärkt<br />

um die Ansiedlung von Unternehmen konkurrieren werden, sondern auch als Wohnstandort<br />

im Wettbewerb stehen.<br />

Die Veränderung der Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen wird die Wirtschaftsstruktur<br />

der Kommunen stark beeinflussen. Insbesondere in den Bereichen Gesundheit und Tourismus<br />

werden Güter und Dienstleistungen<br />

von der wachsenden Anzahl älterer Menschen verstärkt<br />

nachgefragt, ferner werden die Freizeitbranche<br />

und auch kulturelle Einrichtungen profitieren.<br />

Grundsätzlich bestehen hierfür im Untersuchungsraum<br />

bereits günstige Voraussetzungen.<br />

Die Kommunen können Unternehmen im Strukturwandel unterstützen,<br />

der sich aus den Nachfrageänderungen<br />

in Folge der Verschiebung der Alterstruktur ergibt. Ein Ansatz ist die Positionierung<br />

als Standort für Branchen, die vom demographischen <strong>Wandel</strong> besonders profitieren,<br />

z.B. Medizintechnik, Gesundheitstourismus, sowie Pflege- und Dienstleistungsbereich.<br />

Der Förderung des Tourismus kommt bei der Stärkung der lokalen Wirtschaftsstruktur eine wichtige<br />

Rolle zu: Reisen und die Nutzung von Wellness-Angeboten erwecken insbesondere bei älteren<br />

Menschen ein steigendes Interesse; entsprechend zählt der Tourismus auch vor dem Hintergrund<br />

der demographischen Entwicklung zu den Wachstumsbranchen, für die der Untersu-<br />

chungsraum durch seine naturräumlichen Gegebenheiten über große Potenziale verfügt.<br />

Die lokalen Besonderheiten sind bei Anpassungsplanungen zu berücksichtigen; gleichzeitig<br />

muss das lokale Infrastrukturangebot als ein Gesamtsystem verstanden werden, bei dessen Änderung<br />

in Teilbereichen erhebliche Auswirkungen auf andere Infrastrukturbereiche und die Lebensqualität<br />

einer Gemeinde haben können. Infolge der Bevölkerungsentwicklung ist eine stärkere<br />

räumliche Bündelung<br />

von sozialer Infrastruktur, Versorgung und Dienstleistungen an einer<br />

angepassten Zahl von zentralen Orten mehr als zuvor geboten. Deren Anzahl und räumliche<br />

Verteilung muss sich an einer angemessenen Erfüllung der Daseinsvorsorge und zum anderen<br />

an der wirtschaftlichen Tragfähigkeit orientieren. Zentrale Orte sind<br />

nicht nur unter Wachstumsbedingungen,<br />

sondern erst recht im Falle des Bevölkerungsrückgangs ein wichtiges überfachli-<br />

ches Instrument, um die Versorgung im Raum sicherzustellen.<br />

Ziel<br />

der Anpassung des zentralörtlichen Systems ist die<br />

�� Konzentration auf Schwerpunkte mit geeigneten Funktions- und Leistungsmerkmalen<br />

�� Sicherung der Auslastung öffentlicher Einrichtungen<br />

�� Straffung der Zentrenhierarchie.<br />

Bei der Frage nach einer Schließung von Schulen oder einem Rückbau von technischer Infrastruktur<br />

ist es im Sinne des “Überlebens“ von Einrichtungen bzw. einer langfristigen und be-

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