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Studie Demographischer Wandel

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I Allgemeine Tendenzen und Handlungsempfehlungen<br />

Teil<br />

B<br />

Folgen<br />

und Folgerungen aus der demographischen Entwicklung<br />

I Allgemeine Tendenzen und Handlungsempfehlungen<br />

1<br />

Herausforderungen, Folgen (Thesen)<br />

a) Der demographische <strong>Wandel</strong> führt je nach regionaler Ausgangslage zu verschiedenen<br />

Problemstellungen, die unterschiedlichen Handlungsbedarf auslösen. In den kommenden<br />

Jahren wird es in engem räumlichen Nebeneinander sowohl schrumpfende als auch wach-<br />

sende Teilräume und<br />

Kommunen geben. Hierdurch verschärfen sich die regionalen Dispa-<br />

ritäten. Die Verteilungskämpfe um demographische<br />

Potenziale werden zunehmen.<br />

b) Die regional differenzierten Auswirkungen beruhen aber nicht nur auf unterschiedlichen bevölkerungsrelevanten<br />

Ausgangssituationen, sondern auch nichtdemographischen Faktoren<br />

wie einer unterschiedlichen ökonomischen Basis, der Arbeitsmarktsituation, der Infrastruktur<br />

und dem Humankapital. Schrumpfung ist also durch räumliche (auch kleinräumige) Polarisierungen<br />

und Schwerpunkte gekennzeichnet, in denen negative Wirkungen sich überlagern<br />

und gegenseitig verstärken.<br />

c) Neben rückläufigen Entwicklungen gibt es Prozesse selektiven Wachstums in Städten und<br />

Regionen, die zu divergierenden<br />

Strukturen führen. Wachsenden Gemeinden im suburba-<br />

nen Raum und in innerstädtischen Quartieren mit attraktiven Standortpotenzialen stehen<br />

stagnierende und schrumpfende Kommunen und Stadtquartiere gegenüber.<br />

In besonders<br />

dünn besiedelten, abwanderungsgefährdeten und peripher gelegenen Räumen wird es<br />

Siedlungen geben, in denen der Anteil der Älteren überwiegt bzw. in denen immer weniger<br />

Menschen leben.<br />

d) Die Siedlungsentwicklung ist stark vom demographischen <strong>Wandel</strong> betroffen. Eine behutsame<br />

und den demographischen Veränderungen angepasste<br />

Siedlungsentwicklung ist<br />

deshalb erforderlich. Eine Ausweisung größerer Flächen für den Wohnungsneubau sollte<br />

sich auf integrierte und langfristig tragfähige Standorte beschränken. Die Städte und Gemeinden<br />

stehen deshalb vor einer neuen und komplexen Anforderung.<br />

e) Der Bevölkerungsrückgang führt vor allem in den dünn besiedelten und wirtschaftlich<br />

schwachen ländlichen Teilräumen zu Tragfähigkeitsproblemen<br />

im Bereich ÖPNV, Versor-<br />

gung, soziale und kulturelle Infrastruktur. Ergänzend hierzu bewirken Altersstrukturverschiebungen<br />

Änderungen beim altersspezifischen Infrastrukturbedarf.<br />

f) Dies bedeutet - nicht zuletzt auch unter enger werdenden finanziellen Spielräumen - ein<br />

Überdenken und eine Neuausrichtung der Infrastrukturausstattung und öffentlichen und privaten<br />

Dienstleistungen. Dabei geht es um ein angepasstes und zumutbares Niveau der<br />

Daseinsvorsorge. Diesbezüglich erfordert der demographische <strong>Wandel</strong> insbesondere in<br />

den schrumpfenden<br />

Bereichen und Teilräumen schon heute die Ausrichtung und Konzen-<br />

tration der Infrastrukturausstattung und Dienstleistungen auf wenige(r) räumliche Schwerpunkte.<br />

g) Der Umgang mit dem demographischen <strong>Wandel</strong> erfordert zudem eine integrative Betrachtung<br />

und Herangehensweise. Hierzu sind im Rahmen einer Raumordnungspolitik Strate-<br />

63

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