Studie Demographischer Wandel

Entwicklung in den einzelnen Städten und Kreisen
dass die Stadt Hildesheim bei den 18 bis 25-Jährigen – und darunter insbesondere bei Frauen
– einen sehr hohen Zuwanderungsüberschuss verzeichnet. Ursache hierfür ist die hohe
Zahl von Studierenden insbesondere mit sozial- und geisteswissenschaftlichem Hintergrund.
Demgegenüber besteht bei Kindern und bei Erwachsenen zwischen 30 und 40 Jahren ein
hohes Abwanderungsdefizit und zwar obwohl die Stadt Hildesheim innerhalb der letzten
5
Jahre ca. 500 Grundstücke für Einfamilien-, Reihen- und Doppelhäuser entwickelt hat. Ursächlich
hierfür ist die stark forcierte Siedlungsentwicklung der Grund- und Nebenzentren
zwischen den Oberzentren Hildesheim und Hannover, insbesondere im ländlichen Raum, die
deutliche Bevölkerungszuwächse verzeichnen konnten.
Aus dieser Gegenüberstellung lässt sich der Schluss ziehen, dass junge Menschen für Studium,
berufliche Ausbildung und Berufseinstieg in die Stadt gehen, viele von ihnen aber bei
Familiengründung in das Umland ziehen.
Prognose 2015
Es wurden zwei Varianten erarbeitet. Eine schreibt die derzeitige Entwicklung unter Einbezie-
hung der EU-Osterweiterung
fort. Das zweite Szenario stellt darüber hinaus die Entwicklung
unter Einbeziehung
der Realisierung des interkommunalen Gewerbegebietes (ca. 450 ha)
nördlich der Stadt Hildesheim dar.
Die volle Freizügigkeit im Rahmen der EU-Osterweiterung wird erst ab 2011/2013 gegeben
sein. Nur für den Zeitraum bis 2020 werden derzeit nennenswerte Zuwanderungen prognosti-
ziert, danach gehen diese Zahlen deutlich zurück. Für die Stadt Hildesheim werden bis zum
Jahr 2015 etwa 400 zusätzliche Migranten aus der EU-Osterweiterung prognostiziert.
Durch das große im Norden der Stadt gelegene Gewerbegebiet wird die Stadt Hildesheim
stärker in die Entwicklungsdynamik der Region Hannover einbezogen. Über einen Entwicklungszeitraum
von 25 Jahren werden etwa 7.000 zusätzliche Arbeitsplätze erwartet, die wiederum
eine Zuwanderung von ca. 2.600 Arbeitskräften bedeuten. Davon werden sich etwa
zwei Drittel in der Stadt Hildesheim ansiedeln.
Gesamtergebnis
Die Bevölkerungszahl wird von 104.000 im Jahr 2000 auf knapp unter 100.000 im Jahr 2015
sinken, wenn nicht gegengesteuert wird. Unter Einbeziehung der Entwicklung des Gewerbegebietes
wird sich diese Entwicklung zeitlich verschieben. Die Unterschreitung der 100.000-
Grenze wird dann erst nach 2020 eintreten.
Trotz dieser relativ geringen Änderung der Bevölkerungszahl zeichnet sich ein erheblicher
Strukturwandel im Bevölkerungsaufbau ab: Leichten Bevölkerungsgewinnen unter den 20-
bis 25-Jährigen stehen hohe Verluste im Bereich der Kinder sowie bei den 30- bis 45-
Jährigen entgegen. Die Altersgruppe zwischen 45 und 60 wird kräftig zunehmen, ebenso die
männliche Bevölkerung über 70 Jahren.
Zwei „Bevölkerungsgipfel“ sind innerhalb
der Alterspyramide ausgeprägt: Einerseits der permanente
„Ausbildungs- und Berufsstartergipfel“ der 20 – 35-Jährigen, der weitgehend an seinem
Platz verharrt, und andererseits der Gipfel der geburtenstarken Jahrgänge der 60er und
70er Jahre des letzten Jahrhunderts, der kontinuierlich ins höhere Alter wächst.
Bis zum Jahr 2015 wird sich das Durchschnittsalter der Bevölkerung in Hildesheim von 42,5
auf 44,4 Jahre erhöhen; der Altenquotient (Verhältnis zwischen Senioren und Erwerbsbevölkerung)
steigt von knapp 43 auf 46 %.
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