Studie Demographischer Wandel
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Teilraum Mittelweser- und Allerflachland 3.11 Rethem (Landkreis Soltau-Fallingbostel)<br />
kreis kein Investor für eine Einrichtung in Rethem<br />
finden. Zukünftig sollten alle Anstrengungen<br />
zur Schaffung eines stationären Angebotes unternommen werden, auch wenn grundsätzlich<br />
ambulante Pflege vor stationärer Pflege gehen sollte.<br />
Im ambulanten Bereich wird Rethem von Pflegediensten aus anderen Kommunen mitversorgt,<br />
es existiert in Rethem nur ein unselbstständiger Team-Stützpunkt eines Pflegedienstes aus<br />
Schwarmstedt. Hier könnte bei steigenden Pflegefällen die Einrichtung eines permanent besetzten<br />
Pflegedienstes innerhalb der Samtgemeinde das Angebot verbessern.<br />
Oftmals ist eine Betreuung oder Pflege für pflegebedürftige, z.B. demente Senioren nur tagsüber<br />
erforderlich (Tagespflege), die nächtliche Versorgung kann noch durch Angehörige erfolgen. Die<br />
nächstgelegenen Angebote in dieser Richtung finden sich außerhalb des Landkreises. Aufgrund<br />
der Entfernungen und der aufzubringenden Kosten sind diese Einrichtungen weniger geeignet.<br />
Neue Betreuungsformen wie Tagespflegegruppen oder Hausgemeinschaften sollten gefördert<br />
werden, ebenso wie der Aufbau von Unterstützungsstrukturen für pflegende Angehörige.<br />
Einzelhandel und Nahversorgung<br />
Bis auf einen kleinen Laden in Häuslingen befinden sich Einkaufsmöglichkeiten sonst nur in Re-<br />
them. Die Ansiedlung eines<br />
weiteren großflächigen Nahversorgers (Aldi) wird derzeitig am Süd-<br />
rand von Rethem vorbereitet. Nur innerhalb Rethems sind die Geschäfte auch fußläufig erreichbar,<br />
außerhalb der Stadt sind die Bewohner der Samtgemeinde angesichts des nicht regelmäßig<br />
verkehrenden ÖPNV (kein Bahnanschluss, auf Schulzeiten ausgerichtet) vom Pkw abhängig.<br />
Nachbarschaftshilfen und Mitfahrgelegenheiten für nicht mobile Einwohner sind wichtig. Die Un-<br />
terstützung von mobilen<br />
Versorgungsstrukturen (u. a. Bäcker, Obst und Gemüse, Supermarkt,<br />
Fisch), der Auf- und Ausbau<br />
von Hofläden, die Bestellung der Waren des täglichen Bedarfs über<br />
Internet, Fax und Telefon sowie die Organisation von Auslieferungen können dazu beitragen, eine<br />
Nahversorgung in der Fläche zu initiieren oder aufrecht zu halten.<br />
ÖPNV<br />
Die Entwicklung des ÖPNV hängt im besonderen Maße von der Entwicklung der Schulen in Rethem<br />
ab, da die Busse zu mehr als 90 % von Schülern genutzt werden. Da hier aufgrund der<br />
sinkenden Schülerzahlen die derzeitig maximal ausgelasteten Busse dann erträglich ausgelastet<br />
sein würden, geht der Landkreis in seiner Zuständigkeit für den Schülerverkehr und ÖPNV zurzeit<br />
nicht von einer Einstellung einzelner Buslinien aus. Ein weiterer langfristiger Rückgang der<br />
Schülerzahlen ließe hier auch andere Rückschlüsse zu.<br />
Bei entsprechender Nachfrage und ehrenamtlichem Engagement könnten sich alternative Bedienungsformen<br />
wie z. B. der Bürgerbus in Schwarmstedt durchsetzen.<br />
Siedlungsentwicklung<br />
Innerhalb der Samtgemeinde Rethem nimmt die für Wohnbauland und Wohnimmobilien wichtige<br />
Altersgruppe der 25- bis 45-Jährigen bis 2015 um 21 % ab. Dieser prognostizierte negative<br />
Trend wird auch einen Rückgang der Nachfrage nach Baugrundstücken und Immobilien nach<br />
sich ziehen. Die Zunahme der Altersgruppe „65 und älter“ um ca. 8 % wird voraussichtlich mit<br />
einer vermehrten Nachfrage nach altengerechten Wohneinheiten einhergehen. Zunehmende<br />
Leerstände im Wohn-<br />
und Geschäftsbereich werden auftreten.<br />
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