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Studie Demographischer Wandel

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Teil B: Folgen und Folgerungen aus der demographischen Entwicklung<br />

Politik und Verwaltung sollten den Fokus verstärkt auf die Errichtung von “Begegnungsstätten“<br />

richten. Das sind Zentren für alle Bürger, die sich aber speziell auf die Bedürfnisse von Senioren<br />

eingestellt haben.<br />

Darüber hinaus sollte es Ziel sein, älterer Menschen zu bürgerschaftlichem Einsatz zu motivieren,<br />

ihre Fähigkeiten für soziales Engagement nutzbar zu machen, sie zu kulturellen Veranstaltungen,<br />

Reisen und sonstigen Aktivitäten zu animieren, was nicht zuletzt auch für die seelische<br />

Gesundheit bedeutend ist. Damit wird auch ein Beitrag zur gesellschaftlichen Integration älterer<br />

Menschen geliefert, die Solidarität zwischen und innerhalb der Generationen gestärkt sowie<br />

nicht zuletzt die Produktivitätspotenziale<br />

älterer Menschen gefördert.<br />

Ein Großteil der Senioren ist zu einem kaufkräftigen Kundenkreis geworden. Die Seniorenwirtschaft<br />

stellt insgesamt und somit auch für die Kommunen ein neues<br />

Handlungsfeld dar. Sowohl<br />

die Kaufkraft der über 50-Jährigen ist in den letzten Jahrzehnten um ein Vielfaches gestiegen<br />

als auch das Geld- und Grundvermögen der privaten Haushalte, das zum Großteil in den Händen<br />

der über 60-Jährigen liegt.<br />

Produkte und Dienstleistungen, die sich auf die Bedürfnisse der Älteren spezialisieren, haben<br />

Marktchancen. Die Angebotspalette für Senioren und das entsprechende Preisniveau der Kommune<br />

bestimmen deren Attraktivität als Wohnort für Ältere. Neue Dienstleistungen im Gesund-<br />

heits- und Wellnessbereich<br />

können erfolgreich ausgebaut werden.<br />

Die Seniorenwirtschaft stellt insgesamt und somit auch für die Kommunen ein neues Handlungsfeld<br />

dar. Eine zukunftsfähige Kommunalpolitik sollte sich vor allem die Chancen des demographischen<br />

<strong>Wandel</strong>s vor Augen führen, denn wirtschaftliche Potenziale sind eng mit diesen Entwicklungen<br />

verbunden, sobald Angebote und Produkte entwickelt und die Zielgruppen der jüngeren<br />

und älteren Senioren hierfür erschlossen werden können. So haben gerade auch die<br />

Wirtschaftförderung, die Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen der Kommunen gute<br />

Gründe, den Herausforderungen des demographischen <strong>Wandel</strong>s<br />

positiv entgegenzusehen.<br />

Die Kommunen stehen künftig miteinander<br />

in einem Wettbewerb um die älteren Menschen und<br />

werden versuchen, einen Standortvorteil<br />

zu bieten, indem sie sich auf die speziellen Bedürfnisse<br />

Älterer konzentrieren. Hierin könnte für Bad Münder ein wichtiges stadtentwicklungspolitisches<br />

Ziel liege n, was einen erheblichen Wirtschaftsfaktor<br />

ausmachen kann. Die Stadt Bad Münder hat<br />

als Kurort und Heilbad hinsichtlich der Gesundheits- und Sozialinfrastruktur sehr gute Standortbedingungen,<br />

insbesondere für ältere Menschen. Bei einem im o. g. Sinne qualitativen und differenzierten<br />

Ausbau der Altenbetreuung kann dieser Standortfaktor für die Wohnortwahl auch für<br />

ältere Menschen aus anderen Regionen interessant sein. Um geeignete Maßnahmen zu initiieren,<br />

wäre ggf. auch ein Seniorenamt in der Stadtverwaltung hilfreich. Ein Seniorenbeirat existiert<br />

bereits seit diesem Jahr. Es ist zu prüfen, inwieweit hierzu Fördermittel abgefragt werden können.<br />

114<br />

Einzelhandel<br />

Zwar ist ein kurzfristiger Rückgang der Versorgung bzw. Verlust der Kaufkraft durch die demographische<br />

Entwicklung in Bad Münder nicht zu erwarten, jedoch ist künftig eine Umstrukturierung<br />

des Einzelhandels gefragt.<br />

Hier sind Maßnahmen wie Initiierung von Bürgerläden und multifunktionaler Betriebe (z.B. Kombination<br />

mit Gastronomie), der Ausbau von Angeboten der Direktvermarktung (Hofläden) sowie<br />

ergänzend die Schaffung mobiler Versorgungsstrukturen sowie von regionalen Angeboten zur<br />

Bestellung von Waren des täglichen Bedarfs über Telefon, Internet und Fax geeignet. Hier sind<br />

z.B. lokal organisierte Bestell- und Bringdienste sowie die Einrichtung von Shuttle-Verbindungen<br />

zu den Nahversorgern und ggf. Wochenmärkten denkbar. Grundsätzlich sollte wie bei Baugebie-

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