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Studie Demographischer Wandel

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Teil B: Folgen und Folgerungen aus der demographischen Entwicklung<br />

Wesentlichen über den freien Markt regeln. Die Senioreneinrichtungen sollten in zentralen, gut<br />

erreichbaren Lagen errichtet werden. Das Wohnumfeld sollte orientierungsfreundlich sowie al-<br />

ten- und behindertengerecht gestaltet werden<br />

und neben stationären auch auf ambulante<br />

Betreuungsformen ermöglichen. Öffentliche und private Infrastruktureinrichtungen sollten in der<br />

Form vorhanden und fußläufig erreichbar sein, dass auch alte Menschen ohne sie unterstützen-<br />

de Personen längstmöglich<br />

ein unabhängiges, selbstbestimmtes Leben führen können.<br />

Einzelhandel / Dienstleistungen<br />

In der Gemeinde Winsen (Aller) mit einem relativ hohen Anteil an jungen Familien mit Kindern<br />

und gleichzeitig einer stark zunehmenden Bevölkerungsgruppe alter und sehr alter Menschen ist<br />

der Erhalt und Ausbau eines verbrauchernahen Einzelhandels von besonderer Bedeutung. Beide<br />

Bevölkerungsgruppen sind in der Regel auf eine fußläufige und barrierefreie Erreichbarkeit<br />

von Hilfsmitteln und Gütern des allgemeinen täglichen Grundbedarfs angewiesen.<br />

Die Gemeinde<br />

sollte die Bestands- und Entwicklungsfähigkeit des vorhandenen, vielfältig struk-<br />

turierten<br />

und zentrumsbezogenen Einzelhandels unterstützen. Der Handel selbst sollte angeregt<br />

werden, sich auf die sich wandelnden demographischen Verhältnisse einrichten und die rückläufige<br />

Mobilität alter Menschen, gepaart mit dem Rückgang familiendienstleistender jüngerer Ge<br />

nerationen,<br />

durch angepasste Vermarktungsformen kompensieren (z.B. Bestell- und Lieferservi-<br />

ce, Aufbau lokaler e-Commerce-Strukturen). Mögliche Entwicklungspotenziale des Einzelhandels<br />

liegen in den auf den speziellen Bedarf älterer Menschen ausgerichteten Sortimentsberei<br />

che n.<br />

Im Bereich der öffentlichen Dienstleistungen sollten die in Winsen (Aller) schon eingeleiteten<br />

Schritte fortgeführt werden. Neben interkommunalen Kooperationen - wie zum Beispiel im Ge-<br />

sundheits- und Pflegewesen - und Vereinfachungen für den Bürger durch eine<br />

Online-<br />

Verwaltung ist die Motivation und Einbeziehung von interessierten Bürgern in soziale Prozesse<br />

eine mögliche Zukunftsaufgabe von öffentlichen Verwaltungen. Zur Bewältigung der Erfordernisse<br />

einer stark alternden Gemeinde ist ein „Hand in Hand“ öffentlicher Stellen und Privater naheliegend<br />

und erstrebenswert. Hier scheint die Gemeinde Winsen (Aller) - zum Beispiel mit dem<br />

Bürgerbus - auf dem richtigen Weg.<br />

In zentrumsnahen Lagen sowie im Umfeld von Seniorenwohn- und Pflegeeinrichtungen sollten<br />

Flächen für altersbegleitende Vorhaben und Maßnahmen wie Pflege- und Versorgungsdienstleister,<br />

Mehrgenerationeneinrichtungen und altersgerechte<br />

Bewegungsflächen<br />

vorgehalten<br />

werden. Der<br />

nahversorgende Einzelhandel<br />

kann<br />

hier zusätzlich<br />

identifikationsstiftend wirken<br />

und - kostenneutral - die Aufgabe eines Kommunikationsstützpunkts übernehmen.<br />

Er kann so zu<br />

einer Verminderung kostenintensiver Begegnungseinrichtungen<br />

für eingeschränkt mobile Bevölkerungsgruppen<br />

beitragen.<br />

ÖPNV<br />

Aktuell gibt es in Winsen (Aller) keinen<br />

Handlungsbedarf. Da aber im Ländlichen Raum teilweise<br />

mehr als 90 % der Fahrgäste des ÖPNV Schüler<br />

sind, und gerade diese Altersgruppe in der<br />

Gemeinde Winsen (Aller) – wenn auch zunächst nur geringfügig – abnehmen wird, ist bereits<br />

mittelfristig mit einer rückläufigen Nachfrage zu rechnen. Maßnahmen könnten neben einer Förderung<br />

des ehrenamtlichen Einwohner-Engagements für den Bürgerbus ein verstärkter Einsatz<br />

kostengünstiger flexibeler Angebotsformen sowie ein attraktiv gestaltetes, gezielt auf spezielle<br />

Nutzergruppen ausgerichtetes Bedienungsangebot sein.<br />

102<br />

Eine erkennbare Steigerung der Fahrgastzahlen ist auch bei einer starken Zunahme der älteren<br />

Bevölkerungsanteile nicht wahrscheinlich, da diese Gruppe für ihre Mobilität in der Regel auf individuelle<br />

Fortbewegungsmöglichkeiten zurückgreifen wird.

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