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FH D - OPUS

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Bei der Prozessakkreditierung handelt es sich um den Versuch,<br />

die Prozesse bei der Entwicklung, Einführung und<br />

Durchführung von Studiengängen zertifizieren zu lassen. Im<br />

Mittelpunkt steht daher die Prozessqualität als lernendes System,<br />

was die Existenz eines durchgängigen Qualitätsverständnisses<br />

in Studium und Lehre voraussetzt. Daher müssen<br />

die Hochschulen in Form von Handbüchern bzw. Leitfäden<br />

eine detaillierte Dokumentation ihrer internen Arbeitsabläufe<br />

und Verantwortlichkeiten bei der Studiengangsplanungseinrichtung<br />

und -durchführung erstellen. Dahinter steckt die<br />

Idee, dass optimierte Prozesse zwar kein Garant für eine gute<br />

Ergebnisqualität sind, aber eine wichtige Voraussetzung für<br />

eine hohe Qualität in Studium und Lehre.<br />

Das Akkreditierungsverfahren teilt sich in zwei Schritte:<br />

1.) stichprobenartige Prüfung hochschulinterner Prozesse zur<br />

Qualitätssicherung<br />

2.) stichprobenartige Programmakkreditierung zur Überprüfung<br />

der Ergebnisqualität<br />

In einer Abschlusskonferenz vom 18. bis 19.10.2006 in Berlin<br />

wurden die bisherigen Erfahrungen aus dem Pilotprojekt<br />

kurz dargestellt. Es zeigte sich, dass noch viele Fragen offen<br />

sind, insbesondere die grundsätzliche Frage, welche Kriterien<br />

und Verfahren es gibt, Prozesse zu akkreditieren.<br />

b.) Systemakkreditierung:<br />

Die Universität Mainz hat Ende 2006 unter Federführung des<br />

Zentrums für Qualitätssicherung und -entwicklung (ZQ) und<br />

in Kooperation mit der Akkreditierungsagentur ACQUIN<br />

sowie in Abstimmung mit dem Akkreditierungsrat ein zweijähriges<br />

Pilotprojekt «Systemakkreditierung» gestartet. Ziel<br />

dieses Modellversuchs ist es, auf der Grundlage des Qualitätssicherungssystems<br />

der Universität die Konzepte der Hochschulentwicklung,<br />

Evaluation und Akkreditierung zusammenzuführen<br />

und damit auf eine Anerkennung des<br />

hochschuleigenen Qualitätssicherungssystems als Gesamtkonzept<br />

abzustellen. Hintergrund dieses Anliegens ist auch,<br />

dass sich Hochschulen neben der Einrichtung und Akkreditierung<br />

neuer Studiengänge weitaus komplexeren Fragestellungen<br />

ausgesetzt sehen, die ein geschlossenes System der<br />

Qualitätssicherung erfordern. Das entsprechende Landesministerium<br />

hat während der Pilotphase die Akkreditierungspflicht<br />

für Bachelor- und Masterstudiengänge ausgesetzt.<br />

Institutionelle Akkreditierung:<br />

Es ist ziemlich unklar, wie sich die institutionelle Akkreditierung<br />

von der Systemakkreditierung unterscheiden soll. Sehr<br />

oft werden beide Begriffe synonym verwendet. Darüber hinaus<br />

findet dieser Begriff Verwendung bei Hochschulen in privater<br />

Trägerschaft. Der Wissenschaftsrat hat am 16.07.2004<br />

Verfahrensgrundsätze und Kriterien der institutionellen Akkreditierung<br />

nichtstaatlicher Hochschulen verabschiedet, die<br />

als Grundlage für die Anerkennung privater Hochschulen<br />

durch die Länder gilt. In diesen Verfahren erfolgt die Begut-<br />

achtung wissenschaftlicher Qualität der entsprechenden<br />

Hochschule.<br />

Resümee<br />

Das Ende der Programmakkreditierung ist zwar noch nicht in<br />

Sicht, aber der Prozess des Paradigmenwechsels beschleunigt<br />

sich zunehmend. Unabhängig, ob man es System- oder Prozessakkreditierung<br />

oder institutionelle Akkreditierung nennen<br />

wird, es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf hinauslaufen,<br />

dass zukünftig nicht mehr einzelne oder<br />

gebündelte Studiengänge, sondern die Institution Hochschule<br />

mit ihrem Qualitätssicherungssystem akkreditiert wird<br />

bzw. übergangsweise beides möglich ist. Während am Ende<br />

des 20. Jahrhunderts noch darüber diskutiert worden ist, ob<br />

die Hochschulen mit Akkreditierung und Evaluation zwei<br />

parallele Verfahren mit unterschiedlicher Zielsetzung nebeneinander<br />

betreiben müssten oder die Akkreditierung die<br />

zweite Phase der Evaluation (externe Gutachter) ersetzen<br />

würde, wird mit der zukünftigen Systemakkreditierung die<br />

selbstreflexiv ausgerichtete Evaluation als institutioneller Bestandteil<br />

eines Qualitätsmanagementsystems gestärkt. Damit<br />

wird die Verantwortung für die Qualitätssicherung wieder<br />

auf die Hochschulen übertragen. Das Evaluationsverfahren<br />

ist aber nur ein Steinchen unter vielen zu einem systematischen<br />

Qualitätsmanagement als Gesamtkonzept für die Konzeption,<br />

Einführung und Durchführung von Studienprogrammen.<br />

Die Hochschule muss daher ein eigenes System<br />

der Qualitätssicherung implementieren und die erforderlichen<br />

personellen und sachlichen Ressourcen dafür bereitstellen.<br />

Gegenstand einer externen Überprüfung ist dann dieses<br />

Qualitätsmanagementsystem, jedoch nicht mehr – oder<br />

lediglich stichprobenartig – die jeweils einzelnen Studienprogramme.<br />

Es bleibt fraglich, so auch die am Pilotprojekt «Prozessakkreditierung»<br />

beteiligten Hochschulen, ob dieses Vorgehen<br />

unbedingt preiswerter ist als die bisherige<br />

Programmakkreditierung. Aber auch im Zuge der Programmakkreditierung<br />

kommen die Hochschulen nicht umhin, Qualitätssicherungssysteme<br />

aufzubauen.<br />

Da das von der Uni Bremen auf der o.g. Abschlusskonferenz<br />

zum Pilotprojekt «Prozessakkreditierung» vorgestellte Modell<br />

aus struktureller Sicht sehr gut auf die Verhältnisse an<br />

der <strong>FH</strong> Düsseldorf übertragbar ist, haben die Hochschulleitungen<br />

der Fachhochschule Düsseldorf und Dortmund gemeinsam<br />

den Rektor und den Projektverantwortlichen Anfang<br />

2007 zu einem Workshop nach Düsseldorf eingeladen<br />

(vgl. das Interview mit dem Rektor der Uni Bremen).<br />

Die Uni Bremen hat versucht, die eingeführten Qualitätsmanagementinstrumente<br />

mit Steuerungsinstrumenten der<br />

Hochschule (Kontraktmanagement) zu verbinden. Ziel war<br />

es, eine permanente und prozessorientierte Qualitätssicherung<br />

zu implementieren, die unabhängig von der Akkreditierung<br />

ist, aber zugleich für den Akkreditierungsantrag die entsprechenden<br />

Daten liefert. Darüber hinaus hat man, wie auch<br />

in den anderen am Pilotprojekt beteiligten Hochschulen, sehr

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