FH D - OPUS
FH D - OPUS
FH D - OPUS
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
48<br />
FB 4 MASCHINENBAU UND VERFAHRENSTECHNIK<br />
internationale vulkanforschung<br />
von simone fischer<br />
Dipl.-Ing. Christian Fischer (v.l.) und Prof. Dr. Konradin Weber bei der Untersuchung eines kontinuierlichen<br />
Gasausbruchs (CO2 und H2S) in einem vulkanischen See in der Caldera di Manziana mit zwei<br />
Lasersystemen. Foto: privat<br />
Es brodelt: Wissensdurst und Forschungshunger<br />
sind nicht zu stillen. Im Labor für<br />
Umweltmesstechnik bestimmt eine latente<br />
Aufbruchstimmung die Atmosphäre intensiver<br />
Lehre und Forschung. Bereits im Sommer<br />
2005 schnürten Studierende des Studienganges<br />
Prozess-, Energie – und Umweltmesstechnik<br />
und Wissenschaftler das Rüstwerkzeug<br />
für eine vierwöchige, groß angelegte Messkampagne<br />
auf dem Vulkan Teide auf der kanarischen<br />
Insel Teneriffa (die <strong>FH</strong> D berichtete).<br />
Dort waren seinerzeit vermehrt Erdstöße<br />
im Bereich des Vulkans zu verzeichnen gewesen,<br />
die bei den spanischen Behörden ebenso<br />
wie bei den Vulkanologen die Diskussion um<br />
einen kommenden Ausbruch wieder entfacht<br />
hatten. Unter Leitung von Prof. Dr. Konradin<br />
Weber erforschten sie mit modernstem<br />
Equipment der Hochschule die Emissionen<br />
von Gasen und Stäuben des Vulkans. Eingebettet<br />
war die Expedition in eine internationale<br />
Kooperation zwischen der Fachhochschule<br />
Düsseldorf und spanischen, schwedischen<br />
sowie niederländischen Wissen-<br />
schaftlern, die in dieser Form bis dato einmalig<br />
war. Es folgten weitere Forschungsarbeiten<br />
auf dem Vulkan. Das Besondere an diesen<br />
Untersuchungen ist, dass hierzu zahlreiche<br />
optische spektroskopische Fernmesssysteme<br />
eingesetzt werden, mit denen durch Laser<br />
und andere optische Strahlungsquellen die<br />
Emissionen direkt und kontinuierlich quer<br />
über dem Krater gemessen werden können.<br />
Nach den gelungenen Analysen zog es das<br />
Team des Umweltmesstechniklabors vom 5.<br />
bis 9. Februar 2007 zu Messungen auf vulkanischen<br />
Gebieten in Mittel-Italien. Neben<br />
dem wissenschaftlichen Interesse an den<br />
luftchemischen Reaktionen der vulkanischen<br />
Emissionen haben die Messungen<br />
auch folgenden Hintergrund: In der Caldera<br />
di Manziana, der Cava dei Selci und der Solforata<br />
di Pomezia hat es seit einiger Zeit starke<br />
Gasemissionen gegeben, die auf vulkanische<br />
Tätigkeit zurückzuführen sind. Dabei waren<br />
auch verschiedene Todesfälle zu beklagen.<br />
Diese vulkanischen Gasemissionen untersuchten<br />
nun Wissenschaftler aus dem Insti-<br />
tuto Nationale di Geofisica e Vulkanologia<br />
(Italien), dem Institute of Technology and Renewable<br />
Energy – ITER (Spanien) und der<br />
Fachhochschule Düsseldorf. Dabei konnten<br />
durch das Labor für Umweltmesstechnik mit<br />
Lasersystemen berührungslos und online<br />
sehr hohe CO2-und H2S-Konzentrationen<br />
nachgewiesen werden. «Das vulkanische Gas<br />
H2S lag dabei häufig in einem tödlichen Konzentrationsbereich»,<br />
erläuterte Prof. Dr. Konradin<br />
Weber.<br />
Einladung zu Expeditionen in Nicaragua<br />
und die Antarktis<br />
Aufgrund der Erfolge in diesen Untersuchungen<br />
hat das Instituto Nationale di Geofisica e<br />
Vulkanologia das Labor für Umweltmesstechnik<br />
zu vertiefenden Forschungsaktivitäten<br />
auf den italienischen Vulkanen eingeladen.<br />
Parallel dazu führt auch die Zusammenarbeit<br />
mit dem spanischen Institut zu weiteren gemeinsamen<br />
Forschungsexpeditionen. So hat<br />
das spanische Institut ITER das ebenso engagierte<br />
wie professionelle Team der <strong>FH</strong> D Ende<br />
2007 zu Forschungsarbeiten auf Vulkanen in<br />
Nicaragua und in der Antarktis eingeladen.<br />
hohe spitzenkonzentration<br />
durch rauchen: untersuchungen<br />
zur innenraumluftbelastung in<br />
fahrenden autos<br />
Forschung am Puls der Zeit: Vor dem Hintergrund<br />
der aktuellen Diskussionen über<br />
Nichtraucherschutz einhergehend mit<br />
einem Rauchverbot in Autos hat das Labor<br />
für Umweltmesstechnik unter Leitung von<br />
Professor Dr. Konradin Weber am Fachbereich<br />
Maschinenbau- und Verfahrenstechnik<br />
der Fachhochschule Düsseldorf am 22. Februar<br />
2007 erste Untersuchungsergebnisse<br />
über die Partikel-Belastung durch Rauchen in<br />
fahrenden PKW vorgelegt.<br />
Die Untersuchungen wurden mit schnellen<br />
optischen Messgeräten durchgeführt, die es<br />
ermöglichen, Feinstaubpartikel in den Größen<br />
PM10, PM2.5 und PM1 gleichzeitig zu bestimmen.<br />
Die Messungen ergaben bei den<br />
untersuchten fahrenden Autos ohne eingeschaltete<br />
Lüftung Spitzenkonzentrationen<br />
bei PM10-Partikeln von über 2000 g/m3 nach<br />
kurzer Zeit durch den Abbrand einer Zigaret