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FH D - OPUS

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FB 4 MASCHINENBAU UND VERFAHRENSTECHNIK<br />

internationale vulkanforschung<br />

von simone fischer<br />

Dipl.-Ing. Christian Fischer (v.l.) und Prof. Dr. Konradin Weber bei der Untersuchung eines kontinuierlichen<br />

Gasausbruchs (CO2 und H2S) in einem vulkanischen See in der Caldera di Manziana mit zwei<br />

Lasersystemen. Foto: privat<br />

Es brodelt: Wissensdurst und Forschungshunger<br />

sind nicht zu stillen. Im Labor für<br />

Umweltmesstechnik bestimmt eine latente<br />

Aufbruchstimmung die Atmosphäre intensiver<br />

Lehre und Forschung. Bereits im Sommer<br />

2005 schnürten Studierende des Studienganges<br />

Prozess-, Energie – und Umweltmesstechnik<br />

und Wissenschaftler das Rüstwerkzeug<br />

für eine vierwöchige, groß angelegte Messkampagne<br />

auf dem Vulkan Teide auf der kanarischen<br />

Insel Teneriffa (die <strong>FH</strong> D berichtete).<br />

Dort waren seinerzeit vermehrt Erdstöße<br />

im Bereich des Vulkans zu verzeichnen gewesen,<br />

die bei den spanischen Behörden ebenso<br />

wie bei den Vulkanologen die Diskussion um<br />

einen kommenden Ausbruch wieder entfacht<br />

hatten. Unter Leitung von Prof. Dr. Konradin<br />

Weber erforschten sie mit modernstem<br />

Equipment der Hochschule die Emissionen<br />

von Gasen und Stäuben des Vulkans. Eingebettet<br />

war die Expedition in eine internationale<br />

Kooperation zwischen der Fachhochschule<br />

Düsseldorf und spanischen, schwedischen<br />

sowie niederländischen Wissen-<br />

schaftlern, die in dieser Form bis dato einmalig<br />

war. Es folgten weitere Forschungsarbeiten<br />

auf dem Vulkan. Das Besondere an diesen<br />

Untersuchungen ist, dass hierzu zahlreiche<br />

optische spektroskopische Fernmesssysteme<br />

eingesetzt werden, mit denen durch Laser<br />

und andere optische Strahlungsquellen die<br />

Emissionen direkt und kontinuierlich quer<br />

über dem Krater gemessen werden können.<br />

Nach den gelungenen Analysen zog es das<br />

Team des Umweltmesstechniklabors vom 5.<br />

bis 9. Februar 2007 zu Messungen auf vulkanischen<br />

Gebieten in Mittel-Italien. Neben<br />

dem wissenschaftlichen Interesse an den<br />

luftchemischen Reaktionen der vulkanischen<br />

Emissionen haben die Messungen<br />

auch folgenden Hintergrund: In der Caldera<br />

di Manziana, der Cava dei Selci und der Solforata<br />

di Pomezia hat es seit einiger Zeit starke<br />

Gasemissionen gegeben, die auf vulkanische<br />

Tätigkeit zurückzuführen sind. Dabei waren<br />

auch verschiedene Todesfälle zu beklagen.<br />

Diese vulkanischen Gasemissionen untersuchten<br />

nun Wissenschaftler aus dem Insti-<br />

tuto Nationale di Geofisica e Vulkanologia<br />

(Italien), dem Institute of Technology and Renewable<br />

Energy – ITER (Spanien) und der<br />

Fachhochschule Düsseldorf. Dabei konnten<br />

durch das Labor für Umweltmesstechnik mit<br />

Lasersystemen berührungslos und online<br />

sehr hohe CO2-und H2S-Konzentrationen<br />

nachgewiesen werden. «Das vulkanische Gas<br />

H2S lag dabei häufig in einem tödlichen Konzentrationsbereich»,<br />

erläuterte Prof. Dr. Konradin<br />

Weber.<br />

Einladung zu Expeditionen in Nicaragua<br />

und die Antarktis<br />

Aufgrund der Erfolge in diesen Untersuchungen<br />

hat das Instituto Nationale di Geofisica e<br />

Vulkanologia das Labor für Umweltmesstechnik<br />

zu vertiefenden Forschungsaktivitäten<br />

auf den italienischen Vulkanen eingeladen.<br />

Parallel dazu führt auch die Zusammenarbeit<br />

mit dem spanischen Institut zu weiteren gemeinsamen<br />

Forschungsexpeditionen. So hat<br />

das spanische Institut ITER das ebenso engagierte<br />

wie professionelle Team der <strong>FH</strong> D Ende<br />

2007 zu Forschungsarbeiten auf Vulkanen in<br />

Nicaragua und in der Antarktis eingeladen.<br />

hohe spitzenkonzentration<br />

durch rauchen: untersuchungen<br />

zur innenraumluftbelastung in<br />

fahrenden autos<br />

Forschung am Puls der Zeit: Vor dem Hintergrund<br />

der aktuellen Diskussionen über<br />

Nichtraucherschutz einhergehend mit<br />

einem Rauchverbot in Autos hat das Labor<br />

für Umweltmesstechnik unter Leitung von<br />

Professor Dr. Konradin Weber am Fachbereich<br />

Maschinenbau- und Verfahrenstechnik<br />

der Fachhochschule Düsseldorf am 22. Februar<br />

2007 erste Untersuchungsergebnisse<br />

über die Partikel-Belastung durch Rauchen in<br />

fahrenden PKW vorgelegt.<br />

Die Untersuchungen wurden mit schnellen<br />

optischen Messgeräten durchgeführt, die es<br />

ermöglichen, Feinstaubpartikel in den Größen<br />

PM10, PM2.5 und PM1 gleichzeitig zu bestimmen.<br />

Die Messungen ergaben bei den<br />

untersuchten fahrenden Autos ohne eingeschaltete<br />

Lüftung Spitzenkonzentrationen<br />

bei PM10-Partikeln von über 2000 g/m3 nach<br />

kurzer Zeit durch den Abbrand einer Zigaret

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