FH D - OPUS
FH D - OPUS
FH D - OPUS
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
nomie der Fachbereichsräte angeht. Insofern ist es hier in der<br />
Tat notwendig, den gesetzlichen Rahmenbedingungen möglichst<br />
schnell zu entsprechen. Es ist vorgesehen, dass die<br />
Hochschulleitung zukünftig in gewissen Bereichen eine größere<br />
Kompetenz erhalten wird. Als ergänzendes Korrektiv ist<br />
der Hochschulrat geplant, der hier eine bestimmte Aufsichtsund<br />
Mitgestaltungsfunktion wahrnimmt. Wie sich die rechtlichen<br />
Neuerungen tatsächlich im Alltag der Hochschule auswirken,<br />
wird die weitere Ausgestaltung der Rahmenmöglichkeiten<br />
über die Grundordnung zeigen und es wird sich<br />
sicherlich dann auch in der Alltagsarbeit einer solchen veränderten<br />
Struktur erweisen.<br />
Welche Rolle spielt vor diesem Hintergrund die enge Anbindung an<br />
das gesellschaftliche Umfeld?<br />
Rektor: Die Fachhochschulen generell, und das gilt auch für<br />
die Fachhochschule Düsseldorf im besonderen, sind eine<br />
Hochschulform, die sehr in den Regionen verankert sind. Das<br />
zeigt sich unter anderem auch an der Herkunft unserer Studierenden,<br />
die zu circa 80 Prozent aus dem Umfeld kommen.<br />
Das Hochschulfreiheitsgesetz bringt ja auch den erklärten<br />
Willen mit sich, die Konkurrenz der Hochschulen untereinander<br />
zu erweitern. Somit ist jede Hochschule gut beraten,<br />
wenn sie sich im gesellschaftlichen und politischen Umfeld<br />
orientiert und viele Kooperationen anstrebt. Ich denke, dies<br />
ist in der Vergangenheit gelungen, zuletzt über die Gründung<br />
eines Kuratoriums. Hier kommt dem Hochschulrat eine andere<br />
Funktion als dem bisherigen Kuratorium zu.<br />
Das klingt nach neuen Herausforderungen... Wie wird sich die<br />
Hochschule diesen stellen?<br />
Rektor: Es ist eine Notwendigkeit und eine Chance zugleich,<br />
hier die bisherigen Strukturen zu hinterfragen und gemäß<br />
den rechtlichen Notwendigkeiten, aber auch Möglichkeiten,<br />
die dadurch geboten sind, in neue Überlegungen einfließen<br />
zu lassen und diese dann umzusetzen. Wie sich ein so verändertes<br />
Präsidium, ein neuer Hochschulrat oder die geänderte<br />
Funktion des Senates konkret auswirken, das wird sich in der<br />
Erarbeitung zeigen. Aber darauf vorbereiten und einstellen<br />
muss man sich auf jeden Fall, denn da wiederum haben alle<br />
Hochschulen des Landes, egal ob Fachhochschulen oder Universitäten,<br />
über das Gesetz die gleichen Voraussetzungen und<br />
die gleichen Chancen.<br />
Wie könnte sich der Hochschulrat finden?<br />
Rektor: Den Hochschulrat zu bilden, ist eine ganz wesentliche<br />
Aufgabe, um die schon angesprochenen Zielsetzungen zu<br />
realisieren. Nun weiß ich, dass sich mit der Bildung des Hochschulrates<br />
auch Ängste verbinden, dass gedacht wird, wir<br />
werden möglicherweise von einem durch externe Mitglieder<br />
bestimmten Gremium sehr stark beeinflusst und es könnte<br />
Fotos (3):<br />
Jörg Reich<br />
versucht werden, die Aufgaben der Hochschule wesentlich<br />
mit zu bestimmen. Ich denke aber umgekehrt: Der Hochschulrat<br />
kann auch eine Chance mit sich bringen, nämlich<br />
eine kontrollierte Supervision, die von außen kommt. Es sollen<br />
im Hochschulrat verantwortungsvolle, entsprechend<br />
qualifizierte Personen zusammen kommen. Diese Option<br />
sollten wir nutzen, eine gute Mischung aus wirtschaftlicher<br />
Kompetenz, gesellschaftlicher Anbindung und wissenschaftstheoretischem<br />
Hintergrund zu bekommen, um eine<br />
Außensichtweise in die Hochschule zu transportieren, aber<br />
umgekehrt auch im Sinne eines kritischen Dialoges, um die<br />
Innensichtweise der Hochschule im Hochschulrat zur Geltung<br />
zu bringen.<br />
Wo befindet sich die Hochschule momentan innerhalb dieses Prozesses?<br />
Rektor: Relativ am Anfang. Die Grundordnungskommission<br />
ist vom Senat gebildet worden, es hat im Vorfeld dazu eine<br />
hochschulinterne Tagung gegeben, um bestimmte Strukturen<br />
des Hochschulgesetzes zu erörtern. Der Prozess der Kommunikation<br />
soll sich ja nicht nur in den Gremien weiter fortsetzen,<br />
sondern auch außerhalb. Denn es ist mir auch klar,<br />
dass mit diesen Umstellungen durchaus auch Befürchtungen<br />
einhergehen, und dem sollte man offensiv entgegentreten<br />
und versuchen, diese auszuräumen. Es wird zunächst also die<br />
Grundordnungskommission Vorschläge für eine Grundordnung<br />
machen. Im Anschluss daran werden diese im Senat behandelt,<br />
möglicherweise modifiziert und dann verabschiedet<br />
werden. Auf Basis dieser Grundordnung gilt es, die Gremien<br />
neu zu wählen, also Fachbereiche, Senat und möglicherweise<br />
auch Dekane. Parallel dazu wird sicherlich auch in der entsprechenden<br />
Kommission versucht, Mitglieder für einen<br />
Hochschulrat zu finden. Der muss dann in einem Gesetzprüfungsprozess<br />
bestätigt werden. Erst dann, so sieht es das Gesetz<br />
vor, kann und soll der Hochschulrat die Wahl eines<br />
neuen Präsidiums oder Rektorates in die Wege leiten. Dieser<br />
Prozess wird sicherlich ein Jahr in Anspruch nehmen.<br />
Ein weiterer Punkt innerhalb des Hochschulfreiheitsgesetzes ist das<br />
Leitungsgremium. Präsidium oder Rektorat? Wie könnte das an der<br />
<strong>FH</strong> D aussehen?<br />
3