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FH D - OPUS

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zender Friedrich G. Conzen (CDU), Gerd<br />

Spliedt (SPD), Toni Mörger (Bündnis 90/Die<br />

Grünen) und Dr. Veronika Dübgen (FDP).<br />

Ab sofort werden die ersten drei fertiggestellten<br />

Straßenbahnzüge auf die Schiene gesetzt<br />

- mit den Siegerbeiträgen «Dialoge», «Porträts»<br />

und «Grundsätze». Es folgt noch das<br />

«Netzwerk». Insgesamt acht Bahnen sollen<br />

das Düsseldorfer Kulturleben «in Bewegung»<br />

bringen - überall in der Stadt.<br />

Die Konzepte der prämierten Kampagnen:<br />

«Dialoge» - von Katja Graetsch, Anna<br />

Schlunken, Julia Thoenes<br />

In pointierten Dialogen begegnen sich hier<br />

verschiedene Düsseldorfer Angebote im musischen<br />

Wettstreit und offenbaren so ihr gemeinsames<br />

Selbstverständnis: Kommunikation<br />

heißt wortwörtlich «gemeinsame Sache<br />

machen». Die von dem Trio gestalteten zwei<br />

Straßenbahnzüge präsentieren ingesamt 24<br />

verschiedene Einrichtungen. Obwohl diese<br />

Kampagne eine harmonische visuelle Gesamtdarstellung<br />

ganz unterschiedlicher Positionen<br />

leistet, erlaubt das verbale Konzept<br />

eine spezifische Herausstellung der jeweiligen<br />

institutionellen «Eigen-Art». Das Spektrum<br />

reicht vom Marionettentheater bis zur<br />

Filmwerkstatt, vom Literaturbüro bis zum<br />

SchifffahrtMuseum.<br />

«Porträts» - von Michael Müller und Felix<br />

von Pless<br />

Die Kampagne setzt stellvertretend für alle<br />

kulturellen Sparten auf Düsseldorfer „Originale“.<br />

Michael Müller und Felix von Pless<br />

präsentieren auf zwei Straßenbahnen berühmte<br />

«Töchter» und «Söhne» Düsseldorfs<br />

– darunter Heinrich Heine, Clara und Robert<br />

Schumann, Gustaf Gründgens, Peter Behrens,<br />

Nam June Paik, Kai und Lore Lorentz, aber<br />

auch lebende Stars wie Wim Wenders, Heike<br />

Makatsch oder Campino. Jeder dieser Künstler<br />

hat auch etwas zu sagen: Ein passendes<br />

Zitat markiert, wofür der jeweilige Autor<br />

steht. Alle zusammen stehen sie ganz patriotisch<br />

für «ihre» Stadt.<br />

«Grundsätze» - von Andreas Conradi und<br />

Michél Schier<br />

Die Kampagne baut auf den kulturellen<br />

Mehrwert, den jeder erfährt, der sich mit<br />

Tanz oder Theater, Literatur oder Musik, Film<br />

oder bildender Kunst und auch der eigenen<br />

Geschichte auseinandersetzt. Zwölf verschiedene<br />

Kulturinstitute werden auf den beiden<br />

Straßenbahnzügen von Andreas Conradi und<br />

Michél Schier präsentiert. Intelligente<br />

«Grundsätze» stehen dabei für die Bereicherung<br />

des Lebens durch die von den jeweiligen<br />

Einrichtungen vermittelte Kunst. Signifikante<br />

Illustrationen regen die Auseinandersetzung<br />

mit den von der Rheinbahn<br />

transportierten und von den Düsseldorfer<br />

Kulturinstituten realisierten Themen an.<br />

«Netzwerk» - von Lisa Fleischmann und<br />

Adam Lassok<br />

Das Konzept stellt die Vielfalt und die Verbundenheit<br />

der Düsseldorfer Kulturinstitute<br />

dar. In prägnanter Form wird das «Networking»<br />

als wesentlicher Aspekt kultureller Vitalität<br />

gewürdigt. Die Gestaltung ist gleichermaßen<br />

plakativ wie informativ. Sie belebt<br />

optisch das Stadtbild und vermittelt Inhalte<br />

über die aktuellen Aktivitäten in allen möglichen<br />

Szenen «im Vorbeifahren».<br />

nachwuchs in der zeche – fh d<br />

goes entry<br />

von till koistinen<br />

«Es geht darum, Design für alle zu entwikkeln»,<br />

sagt Ministerin Christa Thoben vom<br />

Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen.<br />

Es ist kalt am Morgen des 20. November im<br />

ehemaligen Hochdruckkompressor der Essener<br />

Zeche Zollverein. Um die einhundertfünfzig<br />

Gäste, Studenten, Dozenten und Journalisten<br />

stehen im ersten Stock des zum<br />

Ausstellungsraum umfunktionierten Industriegebäudes,<br />

verfolgen die Rede der Ministerin<br />

und wärmen sich an ihren Kaffeetassen.<br />

Schließlich schaut Christa Thoben<br />

vielsagend in die Runde: «Ich wünsche mir<br />

einen anregenden und aufregenden Rundgang<br />

mit Ihnen».<br />

Die Menge applaudiert erwartungsvoll und<br />

setzt sich in Bewegung, als Klaus Hogrebe,<br />

Lehrbeauftragter für Dreidimensionale Kommunikation,<br />

das Mikrofon übernimmt und<br />

die Ministerin in den Teil der Halle führt, in<br />

dem seine Studenten ihr Projekt für die<br />

Ausstellung «Designnachwuchs NRW» im<br />

Rahmenprogramm der Designausstellung<br />

«Entry» präsentieren.<br />

Die rund einhundert Quadratmeter große<br />

Ausstellungsfläche wird von fünfzig beigefarbenen<br />

Metallspinden abgegrenzt. Auf den<br />

Rückseiten der Schränke, zeichnet sich ein<br />

weißes Muster ab, das durch eine rote Linie<br />

in Augenhöhe unterteilt wird. Steht man<br />

etwas näher an den Schränken erkennt man<br />

statt des Musters die Namen aller beteiligten<br />

Studenten sowie einiger ihrer Kommilitonen.<br />

«Diese Spinde haben wir aus einem<br />

alten Bergwerk hier aus dem Ruhrgebiet gesponsert<br />

bekommen», erklärt der Dozent. In<br />

den Schränken der Designstudenten wurden<br />

unterschiedlichste Semester- und Diplomarbeiten<br />

mit viel Liebe zum Detail in Szene gesetzt.<br />

Die Vorbereitungen für die Ausstellung<br />

liefen über mehrere Semester.<br />

Klaus Hogrebe bleibt an einem der Spinde<br />

stehen und öffnet langsam die Metalltür. Im<br />

Inneren hängt ein ganzer Haufen überspitzter<br />

Hinweis- und Verbotsschilder. Es finden<br />

sich Anweisungen zur überkorrekten Mülltrennung,<br />

Verhaltensmaßregeln und die<br />

Mahnung «den Aufzug nur mit sauberen<br />

Schuhen mit heller Sohle zu betreten». «Eine<br />

Aktion einer Studentin, die sich durch Ihre<br />

Vermieterin provoziert fühlte», kommentiert<br />

der Dozent mit einem Schmunzeln und<br />

führt die Ministerin zu einer Spindtür, durch<br />

die ein leises Gemisch von Musikfetzen und<br />

atmosphärischem Rauschen ertönt.<br />

Im Spind stapeln sich alte Radiogeräte. Darauf<br />

thront ein kleiner Fernseher, auf dem<br />

mehrere Studenten in einem Seminarraum<br />

zu sehen sind. «Hier wurde mit Störgeräuschen<br />

aus einem Radio eine Melodie komponiert»,<br />

gibt der Dozent bekannt.<br />

Nach dem Rundgang können auch die Studenten<br />

der <strong>FH</strong> D zum ersten Mal seit langem<br />

den Stress der vergangenen Wochen vergessen<br />

und sich am Erfolg der gelungenen Eröffnung<br />

erfreuen. Denn nicht nur die Ministerin,<br />

sondern auch die Besucher sind angetan<br />

vom Konzept der Düsseldorfer: «Das ist einfach<br />

klasse», ruft eine quirlige ältere Dame<br />

spontan aus. «Ich liebe solche Ausstellungen!».<br />

Und auch Klaus Hogrebe findet zufriedene<br />

Worte: «Ich habe nur positive Kritik gehört.<br />

Ich hab ein super Gefühl.» Noch bis<br />

zum späten Abend stehen die Studenten und<br />

ihr Dozent im ehemaligen Hochdruckkompressor,<br />

lachen und haben zum ersten Mal<br />

selbst Gelegenheit in Ruhe zu bestaunen, was<br />

sie da auf die Beine gestellt haben.

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