FH D - OPUS
FH D - OPUS
FH D - OPUS
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
30<br />
Vorgaben. Da die Entwürfe und Ausführungen<br />
der Architekten keine prototypischen<br />
Lösungen, sondern innovative Unikate darstellen,<br />
sind von den meisten Entwürfen<br />
keine oder nur rudimentäre Entwurfsskizzen<br />
und Modelle erhalten oder verfügbar. Daher<br />
bestand für die Studierenden ein gewisser<br />
Interpretationsspielraum im Hinblick auf<br />
technische und gestalterische Lösungsansätze.<br />
Somit sind die Ergebnisse der Gruppenarbeiten<br />
Rekonstruktion und eigene Konstruktion<br />
zugleich.<br />
frische ideen für ein altbekanntes<br />
möbelstück - auszeichnungen<br />
für studierende der<br />
innenarchitektur<br />
von michael kirch<br />
Dass auch bei einem vermeintlich banalen<br />
Möbelstück wie einer Truhe innovative Gestaltungsmöglichkeiten<br />
bestehen, bewiesen<br />
Studierende der PBSA im Wintersemester<br />
2006/07. Im Wahlfach «Möbelentwurf»<br />
unter Leitung von Dipl.-Ing. Martin Klein-<br />
Wiele lautete die Aufgabenstellung, eine<br />
funktionale und variabel zu nutzende, jedoch<br />
gleichzeitig individuelle Truhe zu konstruieren.<br />
Lediglich hinsichtlich der Materialien<br />
bestand freie Wahl, ansonsten waren<br />
Vorgaben wie eine gewichtsoptimierte Konstruktion<br />
sowie Modularität in Form einer<br />
möglichen Reihung oder Stapelung mehrerer<br />
Exemplare zu berücksichtigen. Zusätzlicher<br />
Ansporn für die Studierenden: Die besten<br />
Entwürfe wurden innerhalb eines Wettbewerbs<br />
des Einrichtungs-Designbüros Wilkhahn<br />
und der Wiege Entwicklungsgesellschaft<br />
mit Preisgeldern ausgezeichnet.<br />
Interessierte Besucher konnten sich während<br />
einer öffentlichen Präsentation und Preisverleihung<br />
am 13. Februar 2007 ein Bild von den<br />
vielfältigen Lösungsansätzen machen. Kriterien<br />
für die Bewertung der Arbeiten waren<br />
neben Idee, Konzept und Umsetzung auch<br />
die Präsentation und Dokumentation des<br />
Entwicklungsprozesses.<br />
Besonders beeindruckt zeigte sich die Jury<br />
von Stephanie Paas’ Arbeit. Die Studentin<br />
entwarf eine Truhe, deren Oberfläche ähnlich<br />
dem Legostein-Prinzip in versetzt hervorstehende<br />
Strukturelemente gegliedert ist<br />
Für ihre «CatCube», eine «Truhe für Haustiere» mit individuellen und modular zusammensteckbaren<br />
Elementen, erhielt Nana Greiner eine Auszeichnung für besondere Kreativität. Foto: Jens Kirchner<br />
und somit die Möglichkeit eröffnet, mehrere<br />
Exemplare in verschiedenen Richtungen inund<br />
aneinander zu stapeln. «Damit verbindet<br />
sich die formschlüssige Oberflächengliederung<br />
mit einer praktischen Stapelmöglichkeit.<br />
Die Verbindung selber ist Teil der<br />
Gestaltung», so Burkhard Remmers’ Begründung<br />
für die Vergabe des mit 1000 Euro dotierten<br />
ersten Preises.<br />
Ein ähnliches Konzept sah der Entwurf von<br />
Sarah Droste vor, die den zweiten Platz belegte.<br />
Jedoch unterschied dieser sich durch die<br />
auf den ersten Blick freie Formanmutung der<br />
Truhe, die eher an eine moderne Skulptur erinnerte.<br />
Durch Aneinanderreihung und Stapelung<br />
mehrerer in Positiv-Negativ-Form<br />
dreidimensional durchformter Truhen lassen<br />
sich so ganz neue, ebenfalls skulpturale<br />
Formen kreieren. Den dritten Preis erhielt<br />
Janna Kratschke, deren Objekt vor allem dadurch<br />
bestach, dass sowohl Innen- als auch<br />
Außenfläche Teil der Gestaltung waren.<br />
Zusätzlich vergeben wurden zwei Auszeichnungen<br />
für besondere Kreativität. Dies traf<br />
auf den «CatCube» von Nana Greiner zu, der<br />
eine «Truhe» für Haustiere mit individuell<br />
und modular zusammensteckbaren Elementen<br />
zeigte. Eine originelle Variante konstruierte<br />
auch Beza Alemu: In Anlehnung an das<br />
Würfelspiel Rubics verband sie über eine<br />
Drehverbindung verschiedene Kästen, die<br />
von hereinzubohrenden Stelzen gestützt<br />
werden und in viele Positionen verstellt wer-<br />
den können. «Wir leben in einer Entwurfskultur,<br />
die innovative Konzepte kaum zulässt.<br />
Projekte an Hochschulen dagegen sind<br />
frei von kurzfristigen rationalen Zwecküberlegungen<br />
wie im Beruf. Es ist daher wichtig,<br />
die Chancen während des Studiums zu nutzen»,<br />
begründete Jurymitglied Michael Englisch,<br />
Geschäftsführer von Wiege, seine Beteiligung<br />
als Betreuer des Projektes.<br />
prominente gastprofessur im ws<br />
2006/07: brian mackay-lyons<br />
Nach Duncan Lewis, Kazuyo Sejima, Ryue Nishizawa,<br />
Jean-Philippe Vassal, Stefan Zwicky<br />
und Markus Allmann leitete im Wintersemester<br />
2006/2007 der kanadische Architekt Brian<br />
MacKay-Lyons die Masterklasse in Düsseldorf<br />
innerhalb der internationalen Gastprofessur.<br />
Brian MacKay-Lyons ist Professor an der Dalhouse<br />
University in Halifax (Kanada). Er vertritt<br />
eine einzigartige Architektur, deren Häuser,<br />
Geschäftsgebäude und öffentliche Projekte<br />
auf die Topographie seiner neuschottischen<br />
Heimat eingehen. Jährlich veranstaltet<br />
er im Sommer den international renommierten<br />
Workshop «Ghost Laboratory» in Halifax,<br />
an dem Studierende aus aller Welt teilnehmen.<br />
2005 wurde sein Buch «Plain Modern»<br />
im Verlag der Princeton Architectural Press<br />
veröffentlicht. Weitere Informationen unter:<br />
http://www.mlsarchitects.ca/ sf