FH D - OPUS
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Seinerzeit war doch auch in NRW die Etablierung einer Steinbeis-<br />
Stiftung im Gespräch ...<br />
Prof. Jahr: Steinbeis ist an mehreren Fachhochschulen auch<br />
in NRW aktiv, an denen es Steinbeis-Zentren gibt. Ein Steinbeis-Zentrum<br />
zuzulassen, bleibt jeder Hochschule unbenommen.<br />
Dennoch hat sich die Etablierung hierzulande nicht so durchgesetzt<br />
wie beispielsweise in Baden-Württemberg. Sieht sich die InnovationsAllianz<br />
als Gegenentwurf dazu?<br />
Prof. Jahr: Aus der Perspektive der Hochschulen ist das schon<br />
ein Gegenentwurf. Die Transfergesellschaften und GmbHs,<br />
die sich an den Hochschulen gebildet haben und noch bilden<br />
werden, werden von einer übergeordneten Partneringorganisation<br />
unterstützt. Diese Organisation soll jetzt helfen, verschiedene<br />
Dinge zu erledigen, die man vor Ort in einer kleinen<br />
Transfer-GmbH nicht erledigen kann. Zum einen soll die<br />
Qualitätssicherung gewährleistet werden und zum anderen<br />
ein gemeinsamer Vertriebsweg realisiert werden.<br />
Wie könnte der aussehen?<br />
Prof. Jahr: Der Vertriebsweg ist zunächst einmal als gemeinsame<br />
Internetplattform geplant, an der zurzeit auch schon gearbeitet<br />
wird. Wir haben im Augenblick eine statische Internetseite,<br />
es wird aber ein Portal entstehen, welches der<br />
Kundenverfolgung dient. Das bedeutet, dass ein anfragender<br />
Kunde auf gleichberechtigter Basis in ein Broadcastingsystem<br />
weitergeleitet wird. Das Kundeninteresse wird wiederum an<br />
alle beteiligten Hochschulen weitergeleitet und dort, wo es<br />
zu einem Kontakt und Vertragsabschluss kommt, wird dieser<br />
an die Transferallianz zurückgeleitet. So ist im Sinne eines<br />
Controllings sichergestellt, dass kein Kunde verloren geht.<br />
Nur dann ist das System für die Kunden ernst zu nehmen. Bislang<br />
läuft dies bei Steinbeis, nur eben außerhalb der Hochschulen.<br />
Die Transfergesellschaften an den Hochschulen sorgen<br />
dafür, dass ein möglichst großer Teil des Umsatzes über<br />
die Hochschule abläuft. Die Drittmittel, die derzeit 15 % unseres<br />
variablen Etats umfassen, sind wichtig, um an der leistungsorientierten<br />
Mittelverteilung partizipieren zu können.<br />
Die InnovationsAllianz versteht sich als eine Serviceagentur für fast<br />
alle Hochschulen in Nordrhein-Westfalen. Wie sehen die personellen<br />
Ressourcen aus?<br />
Prof. Jahr: Es gibt vier Vorstandsbereiche mit insgesamt fünf<br />
Mitgliedern. Der erste Vorstandsbereich besteht aus zwei Mitgliedern.<br />
Das sind in der Regel zwei Prorektoren, eine Transferleiterin<br />
oder ein Transferleiter und ein Geschäftsführer<br />
einer privatwirtschaftlichen Transferagentur sowie ein weiteres<br />
Mitglied aus der Hochschule, die alle nebenamtlich diesen<br />
Vorstandsposten ausfüllen. Diese erhalten etwa eine<br />
halbe Stelle zur Unterstützung. Weiterhin gibt es noch das<br />
Management Board, in dem Vertreter der operativen Elemente,<br />
also der Transfer-GmbHs, sitzen.<br />
Besteht dabei nicht die Gefahr, dass es lediglich bei öffentlichen Darstellungen<br />
bleibt?<br />
Prof. Jahr: Sofern es nicht ernsthaft betrieben wird, besteht<br />
diese Gefahr. Jedoch besteht ein eminentes Interesse auf Seiten<br />
der Hochschulen, hier auf Effizienz zu achten, um im<br />
Kontakt mit den Unternehmen überhaupt ernst genommen<br />
zu werden. Im Unterschied zum bisherigen System, innerhalb<br />
dessen wir teilweise trennende Einrichtungen finanziert<br />
haben, wollen wir jetzt direkt ein unterstützendes Element<br />
einführen, was nicht durch bürokratische Vorschriften behindert<br />
wird. Die Ausrichtung ist klar und es stellt keine<br />
Überfrachtung mit zusätzlichen Aufgaben dar, wie das bisher<br />
mit Transferstellen war.<br />
Verbinden Sie als Prorektor für Lehre und Forschung mit der noch<br />
jungen Allianz einen Mehrwert für die <strong>FH</strong> D?<br />
Prof. Jahr: Der Mehrwert dieser Transfer-Allianz besteht<br />
darin, dass man besser und professioneller organisieren kann,<br />
dass man untereinander lernen kann und dass man andere<br />
Projektgrößen angehen kann. Wir können zum Beispiel Netzwerke<br />
bilden. Bisher ging das zwar auch, aber jetzt ist eine<br />
moderierende Stelle für größere Förderprojekte vorhanden.<br />
Durch das gemeinsame Geschäft kennt diese die Handelnden<br />
und kann ihre Fähigkeiten einschätzen. Es existiert also eine<br />
übergeordnete Stelle, die tatsächlich auch Ressourcen für größere<br />
Projekte bereitstellen kann und an der endlich auch<br />
Fachhochschulen partizipieren können, obwohl die InnovationsAllianz<br />
ja keine fachhochschulorientierte Einrichtung<br />
ist. Aber gerade auch kleinere Hochschulen werden dadurch<br />
in die Lage versetzt, auch an größeren Projekten, die eine starke<br />
Vernetzung erfordern, zu partizipieren.<br />
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