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It's Not That Easy Being Green

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das gugler* cross media magazin | nr. 2 | juli 2008<br />

2<br />

It‘s <strong>Not</strong> <strong>That</strong> <strong>Easy</strong> <strong>Being</strong> <strong>Green</strong><br />

It‘s not that easy being green;<br />

Having to spend each day the color of the leaves.<br />

When I think it could be nicer being red,<br />

or yellow or gold...<br />

or something much more colorful like that.<br />

It‘s not easy being green.<br />

It seems you blend in with so many other ord‘nary things.<br />

And people tend to pass you over ‚cause you‘re<br />

not standing out like flashy sparkles in the water<br />

or stars in the sky.<br />

But green‘s the color of Spring.<br />

And green can be cool and friendly-like.<br />

And green can be big like an ocean,<br />

or important like a mountain,<br />

or tall like a tree.<br />

When green is all there is to be<br />

It could make you wonder why, but why wonder why?<br />

Wonder, I am green and it‘ll do fine, it‘s beautiful!<br />

And I think it‘s what I want to be.<br />

© „The Sesame Street Book and Record“. ‚<strong>Green</strong>‘ is (c)1970 Jonico Music, Inc.<br />

Video: www.youtube.com<br />

„Sesame Street – Its not easy being green“<br />

g 02<br />

auf der schön<br />

1


It‘s <strong>Not</strong> <strong>That</strong> <strong>Easy</strong> <strong>Being</strong> <strong>Green</strong><br />

It‘s not that easy being green;<br />

Having to spend each day the color of the leaves.<br />

When I think it could be nicer being red,<br />

or yellow or gold...<br />

or something much more colorful like that.<br />

It‘s not easy being green.<br />

It seems you blend in with so many other ord‘nary things.<br />

And people tend to pass you over ‚cause you‘re<br />

not standing out like flashy sparkles in the water<br />

or stars in the sky.<br />

But green‘s the color of Spring.<br />

And green can be cool and friendly-like.<br />

And green can be big like an ocean,<br />

or important like a mountain,<br />

or tall like a tree.<br />

When green is all there is to be<br />

It could make you wonder why, but why wonder why?<br />

Wonder, I am green and it‘ll do fine, it‘s beautiful!<br />

And I think it‘s what I want to be.<br />

© „The Sesame Street Book and Record“. ‚<strong>Green</strong>‘ is (c)1970 Jonico Music, Inc.<br />

Video: www.youtube.com<br />

„Sesame Street – Its not easy being green“


grün*<br />

ist geil.<br />

(Matthias Horx, Zukunftsinstitut)<br />

Speed kills!<br />

Ein bisschen länger als ein halbes Jahr hat es gedauert, bis wir Ihnen unser<br />

zweites Magazin präsentieren können. Aber Sie wissen ja: Gut Ding<br />

braucht Weile. Eine an sich banale Erkenntnis, die in vielen Branchen seit<br />

Jahrzehnten hartnäckig ignoriert wird. Noch schneller, noch größer und<br />

noch mehr, lauten die Zielvorgaben aus den Vorstandsetagen. Der Hausverstand<br />

bleibt dabei oft auf der Strecke. Das Ergebnis: Die Halbwertszeit<br />

von Produkten sinkt genauso dramatisch wie die Leistungsfähigkeit und<br />

Lebensqualität von MitarbeiterInnen, wie die Dauer von Geschäftsbeziehungen<br />

und nicht zuletzt wie die Kapazität unser aller Ressourcen.<br />

Wir haben uns von Anfang für einen anderen Weg entschieden. Für eine<br />

auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Strategie, für eine Unternehmenskultur,<br />

in der das Gemeinwohl an vorderster Stelle steht. Gleichzeitig hat<br />

sich diese Kultur als fruchtbarer Boden für Innovationen erwiesen. Mit<br />

der hier zu Lande einzigartigen Direktbeduftung von Druckprodukten<br />

und dem neuen Pantone Goe-Farbsystem liefern wir Ihnen heute sogar<br />

gleich zwei Österreich-Premieren in einem Magazin. Das Warten hat<br />

sich also gelohnt. Und jetzt schalten Sie Ihr Tempo bitte einen Gang zurück<br />

und Ihre Wahrnehmung auf Hochbetrieb – g*02 hat für Ihre Sinne<br />

wieder einiges zu bieten!<br />

Viel Vergnügen beim Schmökern und Schnuppern und noch viele schöne<br />

entschleunigte Sommertage!<br />

Wünscht Ihr<br />

Ernst Gugler<br />

Herausgeber<br />

Das Leben ist schön!<br />

Ganz besonders, wenn man so viel positives Feedback bekommt wie wir<br />

zu der ersten Ausgabe dieses Magazins. Daher gleich an erster Stelle:<br />

Vielen, vielen Dank! Ihr Lob geht hinunter wie Waldviertler Bienenhonig.<br />

Aber keine Sorge. Wir sind weit davon entfernt, uns auf irgendwelchen<br />

Lorbeeren auszuruhen. Im Gegenteil: Jetzt wissen wir ja auch, was Ihnen<br />

gefehlt hat, und darum wollten wir es beim zweiten Mal noch ein bisschen<br />

besser machen.<br />

Wie Sie vermutlich schon erkannt haben, dreht sich in diesem Heft alles<br />

um das Thema Grün. Klimawandel sei Dank wachsen Ökologie und Ökonomie<br />

langsam, aber sicher zusammen. Ein paar Beispiele dafür, die jedes<br />

grüne Herz höher schlagen lassen sollten, finden Sie auf den folgenden<br />

Seiten. Nicht zuletzt wollen wir Ihnen in g*02 auch ein paar Wege zeigen,<br />

wie man im Alltag das schöne Leben wieder entdecken kann. Und die Beschäftigung<br />

mit einer interessanten Lektüre ist dabei ganz bestimmt nicht<br />

zu unterschätzen –<br />

meint Ihr Gerald Lauffer,<br />

Chefredakteur<br />

In dieser Ausgabe<br />

thema nr. 1<br />

Österreich – ein Nachhaltigkeitsentwicklungsland?<br />

gugler* im Gespräch mit Prof. Alfred Strigl 02<br />

Heuer schon nachhaltig berichtet? 06<br />

greenprint* – ein bisschen grüner geht’s immer 07<br />

„Es zu tun heißt es zu tun …“<br />

Eine Nachlese zur ersten green design night 08<br />

neues auf der schön<br />

Neue Gesichter, neue Kunden, neue Referenzen<br />

Ein Streifzug durch das Medienhaus 10<br />

Dufte Druckprodukte?<br />

gugler* hat die Nase vorn. 12<br />

Hand drauf! Auf unsere neue Unternehmenskultur 14<br />

Sieben Werbehähne auf einen Streich 15<br />

titelstory<br />

Leben im grünen Bereich<br />

Warum ein nachhaltiger Lebensstil wenig mit Verzichten<br />

und viel mit Genießen zu tun hat 16<br />

branchennews<br />

Skalenfarbe oder Coleur á la carte?<br />

Pantone GOE – Österreich-Premiere bei gugler* 20<br />

<strong>Green</strong> IT – eine Branche entdeckt den Klimaschutz 22<br />

Crossmedia-Trends 23<br />

Heroks Marketing-Blog 23<br />

lebensart<br />

Komm. Garten. Schau!<br />

Ein Spaziergang durch die grüne Oase von Elisabeth Gugler 24<br />

Großes Glück in kleinen Tassen?<br />

Ein Kurzbericht vom großen gugler*-Grüntee-Test 25<br />

Im Auftrag der Artenvielfalt<br />

Wie ein Betriebsstandort zum Refugium für bedrohte Tiere und Pflanzen wird 26<br />

gaumenfreuden*<br />

Aufgetischt von Roswitha Kainbacher 27<br />

Grüne Quellen<br />

Interessantes, Inspirierendes und Entspannendes für Körper, Geist und Seele 28<br />

kunst schaffen<br />

Der Künstler, der Filme macht<br />

Edgar Honetschläger über die Neugier, das Zeichnen<br />

und die Zukunft der Menschheit 30<br />

mitarbeiterporträt<br />

Gestatten Grünberger, Günther Grünberger 32<br />

googler’s world<br />

Was wir im Web suchen<br />

-------------------------------------------------------------------------------------<br />

<strong>Green</strong> Card 13.800.000<br />

Grüner Veltliner 9.810.000<br />

Grüntee 9.780.000<br />

Suppengrün 1.140.000<br />

Wohnen im Grünen 428.000<br />

Grünes Investment 427.000<br />

Dachbegrünung 250.000<br />

Grüner Strom 218.000<br />

Grüne Männchen 167.000<br />

Grüne Tonne 98.700<br />

g 02<br />

editorial | inhalt<br />

04<br />

papier: munken lynx, h‘f offsetpapier weiß, seidig glatt, ungestrichen | grammatur: 150 g/m 2 | raster: 70 | veredelung: schmuckfarbe gugler-beige | beduftung: vital-öl


g 02<br />

thema nr. 1<br />

05<br />

Der Begriff der „Nachhaltigkeit“ ist seit einiger Zeit in aller Munde.<br />

Kein Regierungsprogramm und kaum eine Unternehmenspräsentation,<br />

in der dieser Bereich nicht zur Sprache kommt. Wir haben zu<br />

diesem Thema einen Mann befragt, der seit Jahrzehnten seine<br />

ganze Überzeugungskraft in die Waagschale wirft, um nachhaltigen<br />

Entwicklungen zum Durchbruch zu verhelfen.<br />

Welche Wege Prof. Alfred Strigl dabei als zielführend erachtet und warum<br />

Österreich heuer mit einem Fünfer in die Sommerpause geht,<br />

hat er uns bei einem Besuch Auf der Schön verraten.<br />

Österreich – ein Nachhaltig keitsentwicklungsland?<br />

Es geht ja nur darum, die Welt zu retten.<br />

Doch die Welt kann nur von jeder und jedem Einzelnen<br />

gerettet werden. Die Welt ist sehr subjektiv.<br />

Und zwar die Welt jedes Einzelnen.<br />

Herr Strigl, Sie selbst sind ein ausgewiesener Experte, um nicht zu sagen,<br />

Missionar in Sachen Nachhaltigkeit. Vielerorts hat man heute aber den Eindruck,<br />

als würde es sich dabei lediglich um ein Modewort handeln, dessen<br />

Bedeutung noch nicht einmal ganz geklärt ist. Können Sie unseren Lesern<br />

vorab eine einfache und eindeutige Definition liefern?<br />

Ja, ganz sicher. Nachhaltigkeit meint Lebensqualität zu erhalten, ja sogar<br />

mehr Lebensqualität zu schaffen – weltweit, aber auch für die zukünftigen<br />

Generationen. Da gibt es zwei große Ansätze. Einerseits die Zukunftsfähigkeit,<br />

die in der Nachhaltigkeit drinnen steckt, und andererseits den Gerechtigkeitsgedanken<br />

– gegenüber allen mit mir am Planeten Erde lebenden<br />

Menschen. Heute und in der Zukunft.<br />

Viele glauben, Nachhaltigkeit wäre ein rein ökologisches Thema, und meinen<br />

damit die ökologische Nachhaltigkeit, die aus der Forstwirtschaft kommt.<br />

Aber schon seit zwei Jahrzehnten ist dieser Begriff aus dem ökologischen<br />

Zusammenhang herausgeschält worden und meint eine dauerhafte Tragfähigkeit<br />

in allen Systemen. Ökonomische genauso wie soziale oder kulturelle.<br />

Die englische Bezeichnung Sustainability trifft den Kern besser: Zukunftsfähigkeit.<br />

Da steckt auch die Fähigkeit drin, dauerhaft gut leben zu können.<br />

Wie lange arbeiten Sie schon in diesem Bereich und wie sind Sie ursprünglich<br />

damit in Berührung gekommen?<br />

Als Ötztaler Bauernbub bin ich ein Kind der Natur. Mit meinem Opa, einem<br />

Naturheilkundler, bin ich tagelang durch Wiesen und Wälder gezogen<br />

und habe Riechen, Schmecken, Hören und Fühlen gelernt. Dann beim<br />

Biotechnologiestudium war mir das Bio wichtiger als die Technologie. Ich<br />

bin damals mit Prof. Anton Moser in Kontakt gekommen, den ich als echten<br />

„Ökosophen“ bezeichnen möchte. Damals habe ich mir seine Ethik- und<br />

Ökologievorlesungen angehört und mit diesem Eindruck bin ich 1991 als<br />

Entwicklungshelfer nach Afrika gegangen. Dort habe ich mein „Mutter-<br />

Theresa-Syndrom“ ausgelebt, aber auch kuriert. Zurück in Graz habe ich<br />

dann an der Technischen Universität in den Bereichen Naturfarbstoffe und<br />

Innovationsmanagement gearbeitet und viel dabei gelernt. 1998 war der<br />

Startpunkt für meine Karriere am Österreichischen Institut für Nachhaltige<br />

Entwicklung. Dazu kam bald eine Lehrtätigkeit an der Universität für Bodenkultur.<br />

Der bislang letzte Schritt war die Gründung von p l e n u m zu<br />

Beginn dieses Jahres.<br />

Wenn Sie auf die letzten Monate zurückblicken – wie hat sich Ihrer Beobachtung<br />

nach die Einstellung gegenüber nachhaltigen Konzepten und vor allem<br />

die Bereitschaft, diese auch umzusetzen, entwickelt?<br />

Das allgemeine Bewusstsein für nachhaltiges Denken und Handeln ist wesentlich<br />

größer geworden. Da ist wirklich viel in Bewegung gekommen. Zumindest<br />

in den Köpfen. Die Bereitschaft zu handeln, beschränkt sich auf<br />

einige Pionierbereiche: Biolebensmittel, fair gehandelte Produkte oder<br />

Ökostrom. Doch die Massen sind noch nicht in Bewegung gekommen. Die<br />

Trägheit in der Bevölkerung ist noch zu groß. Im Reden und Denken haben<br />

wir ein paar Lockerungsübungen gemacht. Aber zwischen dem Reden und<br />

Handeln liegt bekanntlich das Meer. Wir sind da wie ein Tanker, der auf<br />

einen Eisberg zusteuert und, obwohl wir wissen, dass man den Kurs nur<br />

langsam ändern kann, reagiert niemand. Erst seit ein paar Jahren ist einigen<br />

die Dramatik bewusst geworden. Sodass jetzt schon viele den Kapitän<br />

bestürmen, den Kurs zu ändern. Aber der hält noch daran fest.<br />

Österreich ist ja auch meilenweit von dem vereinbarten Kyoto-Ziel entfernt.<br />

Wo sehen Sie die wichtigsten Ursachen dafür, dass sich das erhöhte Bewusstsein<br />

um die Klimaproblematik noch immer nicht in konkreten Zahlen<br />

niederschlägt?<br />

Erstens hat das mit der Fehleinschätzung zu tun. Im Glauben, dass Österreich<br />

eh der Musterschüler ist, hielten wir es in der Vergangenheit für viel zu unwichtig<br />

wirklich etwas zu tun. Ähnlich wie in der Schule. Wo sich ein Schüler<br />

für gut hält und beim Unterricht nicht aufpasst. Jetzt haben wir einige Fünfer<br />

im Zeugnis. Erstens im Verkehr: Die Schweiz zeigt uns da vor, wie man es besser<br />

machen könnte. Zweiter Punkt: Energiegesetzgebung. Deutschland geht,<br />

z. B. wenn es um die Einspeisung von Strom aus erneuerbarer Energie geht,<br />

wesentlich innovativere Wege. Drittens: privater Wohnbau. Hier sind die Förderungen<br />

viel zu wenig selektiv. Fast alles wird mit der Gießkanne gefördert.<br />

Baut jemand nicht ganz ökologisch, bekommt er halt ein wenig weniger. Die<br />

Förderung bekommt aber faktisch jeder, der neu (!) baut. In Vorarlberg ist man<br />

in diesem Bereich 15 Jahre voraus. Das hat sich in Restösterreich noch nicht<br />

durchgesetzt. In der Schweiz und in Deutschland wird das gerne als Vorbild<br />

genommen. Und viertens: Eine nachhaltige Steuerreform ist nicht in Sicht.<br />

Man hört zwar immer wieder etwas von einer ökologischen Steuerreform inkl.<br />

einer zukunftsweisenden Vermögensbesteuerung und einer Grundsicherung,<br />

die mehr Gerechtigkeit schaffen soll. Sieht man sich an, was wirklich von der<br />

Politik getan wird, kann ich dem Musterschüler Österreich bestenfalls einen<br />

guten Fünfer geben: Durchgefallen und Nachprüfung im Herbst!<br />

g 02<br />

thema nr. 1<br />

06


g 02<br />

thema nr. 1<br />

07<br />

Es gibt eigentlich nur zwei Arten von Entwicklung:<br />

nachhaltige und nicht nachhaltige.<br />

Zeigen Sie mir einen, der heute noch für eine<br />

nicht nachhaltige Entwicklung plädiert.<br />

Doch tiefe Nachhaltigkeit und seichtes <strong>Green</strong>washing<br />

trennen Welten.<br />

Ein nachhaltiger Lebensstil beginnt zwischen den Ohren…<br />

…also im Kopf.<br />

Ganz unabhängig von den aktuellen Rahmenbedingungen. In welchen Bereichen<br />

hätte man den größten Hebel, um kurz- bzw. mittelfristig eine spürbare<br />

Verbesserung unserer Nachhaltigkeits-Bilanz zu erreichen?<br />

Es geht ja nur darum, die Welt zu retten. Doch die Welt kann nur von jeder<br />

und jedem Einzelnen gerettet werden. Die Welt ist sehr subjektiv. Und zwar<br />

die Welt jedes Einzelnen. Die KonsumentInnen entscheiden über die weitere<br />

Entwicklung. Ich bin mir sicher, dass sich die Menschen mehrheitlich von den<br />

kranken Systemen abwenden oder diese wundersam verwandeln und heilen.<br />

Dazu braucht es meiner Meinung drei wesentliche Gruppen: weit blickende,<br />

mutige und unabhängige PolitikerInnen, verantwortungsvolle UnternehmerInnen<br />

mit Herz, sozusagen „soziale Entrepreneurs“, und drittens eine couragierte<br />

Zivilgesellschaft, die nachhaltige Angebote einfordert.<br />

Der überhitzte Turbokapitalismus muss dringend eingebremst werden. Die<br />

Fehlentwicklung der internationalen Finanzwirtschaft ist dramatisch. Mein<br />

leider viel zu früh verstorbener Freund Helmut Waldert meinte dazu: „Geld<br />

frisst die Welt.“ Zukunftsforscher sehen aber schon einen Gegentrend heraufdämmen.<br />

Entschleunigung wird im nächsten Jahrzehnt sicherlich zu einem<br />

zentralen Thema.<br />

Auf Seiten der Wirtschaft werden kollektive Standards zur Erhöhung der<br />

Nachhaltigkeit oft als erheblicher Standortnachteil kritisiert. Unter derartigen<br />

Umständen würde es kaum möglich sein, sich künftig am Weltmarkt behaupten<br />

zu können. Übertriebene Schwarzmalerei?<br />

Wettbewerbsfähigkeit darf kein Argument sein, um Öko- und Sozialdumping<br />

einzuführen. Wir müssen globale Standards hier etablieren und<br />

exportieren. Dazu müssen sie aber bei uns erst eingeführt sein. Für Produkte,<br />

die diese Anforderungen nicht erfüllen, müssten Strafzölle denkbar sein. Andererseits<br />

müsste man in Österreich Export-Subventionen abschaffen. Damit<br />

wird nämlich unter anderem die Entwicklung vieler afrikanischer Märkte<br />

schon im Keim erstickt. In Brasilien hungern Millionen von Menschen,<br />

obwohl dieses Land einer der größten Agrarexporteure der Welt ist. Welch<br />

Schande für uns Menschheit. Jeder hier zu Lande trägt mit seinem Lebensstil<br />

Mitschuld!<br />

Mancherorts wird an der Nachhaltigkeit der aktuellen Nachhaltigkeitsdiskussion<br />

gezweifelt. Dass auch dieses Thema also nur ein vorübergehender<br />

Trend sei, von dem viele Unternehmen wieder abspringen würden, wenn sich<br />

das erste Rauschen im Blätterwald wieder gelegt hat.<br />

Es gibt eigentlich nur zwei Arten von Entwicklung: nachhaltige und nicht<br />

nachhaltige. Zeigen Sie mir einen, der heute noch für eine nicht nachhaltige<br />

Entwicklung plädiert. Doch tiefe Nachhaltigkeit und seichtes <strong>Green</strong>washing<br />

trennen Welten. Beim einen geht es um eine ganzheitliche, heilsame und<br />

sinnstiftende Lösung. Der Begriff „Emergenz“, die Errettung, Erlösung, das<br />

lang Ersehnte sind hier gemeint. Tiefe Nachhaltigkeit basiert auf mehreren<br />

Wertedimensionen, Natur als Wert an sich, Schönheitswerte an sich, soziale<br />

Geborgenheit und Nähe als Werte an sich, Kreativität und Freude als Werte<br />

an sich, ökonomischer Gewinn als Wert an sich. Keiner ist substituierbar, jeder<br />

einzigartig, alle nur in der Vielfalt gut und edel. Ich warte auf den Tag, an<br />

dem Nachhaltigkeit kein Trend mehr ist, sondern eine bewusst gefühlte und<br />

gelebte „Lernebene“. In diese Sphäre werden wird letztlich kommen müssen.<br />

Wir brauchen das Prinzip „Nachhaltigkeit“, damit eine erwachsene Menschheit<br />

unsere Erde gut pflegen kann.<br />

Wir können nur mit der Natur leben oder gegen sie untergehen.<br />

Stichwort „<strong>Green</strong>washing“. Die Tatsache, dass immer mehr Menschen bereit<br />

sind, mehr Geld für fair, ökologisch und sozial gerecht produzierte Waren<br />

zu bezahlen, ruft natürlich auch Mitläufer auf den Plan, die ebenfalls davon<br />

profitieren wollen. Welche Möglichkeit habe ich als Konsument oder als Aktionär<br />

zu durchschauen, ob ein Unternehmen ernsthaft an einer nachhaltigen<br />

Entwicklung interessiert ist?<br />

Klar ist, dass man sich da das ganze Unternehmen anschauen muss. Wie<br />

geht das Unternehmen mit seinen Mitarbeitenden, den Lieferanten, Kunden,<br />

Anrainern etc. um. Ans Eingemachte geht’s aber, wenn wir uns die Produkte<br />

und Dienstleistungen, also die „Herzstücke“ des Unternehmens, anschauen.<br />

Wenn sich da in Richtung Nachhaltigkeit etwas verändert, meint es das Unternehmen<br />

wirklich ernst. In den Kerngeschäften und Kernstrategien muss<br />

sich wirklich etwas ändern.<br />

Kommunikation allein macht’s nicht. Wenn nur <strong>Green</strong>washing betrieben<br />

wird, sich im Unternehmen aber tatsächlich nichts Substanzielles ändert,<br />

dann führt das eher früher als später zu einem negativen Rückschlag. Kunden<br />

wie Mitarbeitende fühlen sich für blöd verkauft! Kommunikation muss<br />

also einen wichtigen Part erledigen. Man kann und soll darüber reden, was<br />

bereits gut gemacht wird und woran man eben noch „kiefelt“. Und das löst<br />

dann wiederum ein Dämmern im Oberstüblein aus. Immer öfter auch bei den<br />

Produktverantwortlichen.<br />

Gemeinsam mit vier KollegInnen vom Österreichischen Nachhaltigkeitsinstitut<br />

(ÖIN) haben Sie vor wenigen Monaten ein neues Beratungsunternehmen<br />

gegründet. Mit welchem Selbstverständnis gehen Sie an den Start? Welchen<br />

Mehrwert will p l e n u m seinen Kunden bieten?<br />

p l e n u m ist zum einen die professionelle Fortsetzung dessen, was wir seit<br />

zehn Jahren machen: Beratung, Qualifizierung und Forschung für nachhaltiges<br />

Denken und Handeln. Was wir wollen, ist wirklich wirkliche Nachhaltigkeit<br />

erreichen – engagiert und couragiert. Dank dieser Haltung haben unsere<br />

Kunden in der Tat einen echten Partner mit an Bord. Wir sind Motivatoren<br />

und Aktivatoren, die ständig Impulse von außen liefern. Es geht ums Begeistern,<br />

Beseelen, ums Coaching und Mentoring. p l e n u m bietet individuelle<br />

Unterstützung an bei der Gestaltung von zukunftsfähigen Management-<br />

und Führungskulturen durch Leitbildentwicklung, Teambuilding, Coaching<br />

und Kommunikation.<br />

Die Bildungs- und Qualifizierungsangebote der p l e n u m akademie basieren<br />

auf dem Gedankengut der Ganzheitlichkeit und Nachhaltigkeit, bei denen<br />

der kreative, gemeinsinnige, verwandel- und wunderbare Mensch im<br />

Mittelpunkt steht. Unser CSR-Lehrgang im Rogner Bad Blumau zeichnet sich<br />

dadurch aus, dass neben der Vermittlung von Fachwissen auch persönlichkeitsbildende<br />

und ästhetische Elemente integriert sind. Wir stärken Seelen<br />

für große Aufgaben und verwirklichen, woran wir tief im Herzen glauben.<br />

Das erfüllt das Handeln unserer Kunden und unser eigenes mit großem Sinn.<br />

Dabei denken wir auch an Grenzen, an den achtsamen und genügsamen<br />

Umgang mit den Kostbarkeiten der Erde und allem Lebendigen.<br />

Beruflich setzen Sie sich leidenschaftlich für die Entwicklung nachhaltiger<br />

Konzepte ein. Wie sehr prägt die Nachhaltigkeit auch das Privatleben von<br />

Alfred Strigl?<br />

Sehr! Das ist meine Passion, mein Lebensthema. Verstehen Sie mich hier aber<br />

bitte richtig. Ich bin ein lebensfroher, leidenschaftlicher Mensch, ein unverbesserlicher<br />

Optimist, der sich am Leben erfreut. Leben ist kreativ, verführerisch,<br />

vielfältig und ansteckend. Meine Nachhaltigkeit hat nichts mit Verzicht<br />

und Einschränkung zu tun. Die Natur ist ja auch verschwenderisch. Wie viele<br />

wunderschöne Blüten blühen jedes Jahr auf einem Obstbaum, ohne dass<br />

daraus eine Frucht wächst? Das ist pure Verschwendung und auch im Menschen<br />

ist dieses Prinzip angelegt: Verschwendung mit großer Freude und mit<br />

einem guten Gewissen.<br />

Wo beginnt ein nachhaltiger Lebensstil? Darf man sich als Individuum überhaupt<br />

der Illusion hingeben, mit seinem Verhalten etwas zu bewirken? Und<br />

wenn ja: Was könnte jeder sofort tun, um sein Leben in eine nachhaltige<br />

Richtung zu lenken?<br />

Ein nachhaltiger Lebensstil beginnt zwischen den Ohren, also im Kopf.<br />

Ich kann nur meine Welt beeinflussen, denn das ist die einzige, die mir<br />

bekannt ist. Und der Kopf darf gern mit Herz und Hand in Einklang gebracht<br />

werden. Das heißt dann rechtes Denken, Fühlen und Handeln. Klingt<br />

ein wenig spirituell – ist es sicherlich auch. Sinnstiftendes Handeln und Konsumieren<br />

bedeuten mit mehr Lebenslust gesundes, heilsames Tun. Ich schließe<br />

mich im Projekt Nachhaltigkeit immer selbst mit ein, bin davon inspiriert,<br />

berührt. Nur wer sich selbst und seine kleine Welt erkennen und verwandeln<br />

lernt, wird auch die großen Dinge meistern.<br />

Danke für das Gespräch und – in unser aller Interesse – noch viel Glück und<br />

Erfolg für Ihr künftiges Tun im Namen der Nachhaltigkeit.<br />

Weiterlesen im Web:<br />

www.plenum.at<br />

g 02<br />

thema nr. 1<br />

08


g 02<br />

nachhaltig berichten<br />

09<br />

Heuer schon<br />

nachhaltig berichtet?<br />

CSR predigen ist eine Sache, nachhaltig<br />

berichten eine andere. Steigende Zahlen liefern<br />

aber den Beweis, dass immer mehr Unternehmen bereit sind,<br />

ihr unternehmerisches Verantwortungsbewusstsein<br />

auch umfassend zu dokumentieren. Und immer öfter führt<br />

der erste Schritt zu einem Nachhaltigkeitsbericht<br />

direkt nach Melk.<br />

Viele Unternehmen haben bereits erkannt, welche<br />

Chancen Corporate Social Responsibility bietet. Je<br />

mehr Verantwortungsbewusstsein an den Tag gelegt<br />

wird, umso attraktiver erscheint ein Unternehmen<br />

– für Konsumenten, Stakeholder und natürlich<br />

auch für potenzielle Mitarbeiter. Das aktuellste Instrument,<br />

um dieses Engagement zu dokumentieren, ist<br />

der Nachhaltigkeitsbericht. Damit können ökonomische<br />

Bilanzen gemeinsam mit den Daten und Fakten<br />

ökologischer und sozialer Maßnahmen einer breiten<br />

Öffentlichkeit präsentiert werden.<br />

Für alle, die ihren Nachhaltigkeitsbericht auch wirklich<br />

nachhaltig produzieren wollen, hält gugler* ein österreichweit<br />

einzigartiges Angebot bereit: greenprint*.<br />

Hinter diesem Qualitätslabel verbirgt sich ein durchgängig<br />

ökologisches Produktionskonzept, gepaart mit<br />

klimaneutralem Druck. Die Liste der Unternehmen, die<br />

dieses zuletzt genutzt haben, kann sich sehen lassen:<br />

Austria Glas Recycling, Borealis, EVN, IKEA, Magistrat<br />

St. Pölten, Stift Schlägl, Telekom Austria und die VBV.<br />

Über eine ganz besondere Anerkennung konnte man<br />

sich zusätzlich bei der Austria Glas Recycling GmbH<br />

freuen. Ihr Nachhaltigkeitsbericht wurde bei der Verleihung<br />

der Austrian Sustainability Reports (ASRA) mit<br />

dem 3. Platz in der Kategorie KMU ausgezeichnet.<br />

Mit dem im Haus vorhandenen Knowhow soll gugler*-<br />

Kunden der Weg zu einem überzeugenden Ergebnis<br />

jetzt noch erleichtert werden. Neben der grafischen<br />

Gestaltung wird man sich künftig auch konzeptionell<br />

und inhaltlich noch stärker einbringen. Profundes<br />

Fachwissen über die Anforderungen der Global Reporting<br />

Initiative GRI G3 wird von führenden Experten<br />

auf diesem Gebiet beigesteuert.<br />

Ein sehnsüchtig erwartetes Ergebnis dieser Kooperation<br />

soll im September das Haus verlassen: der erste<br />

Nachhaltigkeitsbericht von gugler* cross media. Wer<br />

sich eine gedruckte Version davon sichern will, ist gut<br />

beraten, das beigeheftete Bestellformular zu nutzen.<br />

Mit der Limitierung der Auflage will das Projektteam<br />

ein klares Signal zur bewussten Nutzung der Papierressourcen<br />

setzen. Alternativ dazu wird man den Bericht<br />

online durchblättern können.<br />

Weiterlesen im Web:<br />

www.nachhaltigkeit.info<br />

Information on plastics<br />

For further information about<br />

the exciting world of plastics and<br />

how they shape our lives, visit<br />

www.borealisgroup.com<br />

www.borouge.com<br />

www.plasticseurope.org<br />

www.cefi c.org<br />

www.waterfortheworld.net<br />

or send us the reply card.<br />

EVN ag<br />

EVN Platz<br />

A-2344 Maria Enzersdorf<br />

Telefon +43 2236 200-0<br />

Telefax +43 2236 200-2030<br />

service-telefon für kunden<br />

0 800 800 100<br />

service-telefon für anleger<br />

0 800 800 200<br />

informationen im internet<br />

www.evn.at<br />

www.investor.evn.at<br />

www.verantwortung.evn.at<br />

mitglieder des csr-Beratungs teams<br />

csr-Beauftragter, Netz-Engineering gas: Dipl.-Ing. Peter Zaruba, Telefon +43 2236 200-12249, peter.zaruba@evn.at<br />

generalsekretariat und corporate affairs: Mag. Dr. Klaus Kohlhuber, Telefon +43 2236 200-12398, klaus.kohlhuber@evn.at<br />

information und kommunikation: Mag. Renate Lackner-Gass, Telefon +43 2236 200-12799, renate.lackner-gass@evn.at<br />

investor relations: Mag. Ulrike Henzinger, Telefon +43 2236 200-12497, investor.relations@evn.at<br />

Personalwesen: Mag. Elvira Hammer, Telefon +43 2236 200-12727, elvira.hammer@evn.at<br />

Umweltcontrolling: Ing. Maria Werni, Telefon +43 2236 200-12752, maria.werni@evn.at<br />

mitglieder des csr-lenkungs ausschusses<br />

information und kommunikation: Mag. Stefan Zach, Telefon +43 2236 200-12294, stefan.zach@evn.at<br />

Umweltcontrolling: Dipl.-Ing. Dr. Hans-Georg Rych, Telefon +43 2236 200-12526, umweltcontrolling@evn.at<br />

Magistrat St. Pölten<br />

Rathausplatz 1<br />

3100 St. Pölten<br />

Tel.: 02742/333-2000<br />

Fax: 02742/333-3029<br />

E-Mail: rathaus@st-poelten.gv.at<br />

www.st-poelten.gv.at<br />

Borealis AG<br />

IZD Tower, Wagramerstrasse 17-19 I A-1220 Vienna I Austria<br />

Tel. +43 1 22 400 000 I Fax +43 1 22 400 333 I www.borealisgroup.com<br />

Perspektive Nachhaltigkeit | Magistrat St. Pölten<br />

Nachhaltigkeitsbericht 2006/07 Telekom Austria Group<br />

EVN Nachhaltigkeitsbericht 2006/07<br />

Umwelt- &<br />

Sozialbericht<br />

IKEA Österreich<br />

2007<br />

IKEA_Cover_2007.indd 1 25.09.2007 10:46:45<br />

Nachhaltigkeitsbericht<br />

Stift Schlägl 2007<br />

Ein Statusbericht des Magistrats St. Pölten<br />

Sustainability Issues Monitor 2007<br />

A survey of sustainability issues amongst European plastics converters<br />

NachhaltigkEit<br />

ist immEr<br />

VErNüNftig.<br />

richtig<br />

falsch<br />

falsch! Nicht alles, was als nachhaltig gepriesen wird, ist auch vernünftig.<br />

Echte Nachhaltigkeit basiert auf einer strategie, die sich auf<br />

das gesamte Wertschöpfungssystem bezieht – und unter intensiver<br />

Einbeziehung der stakeholder erfolgt.<br />

Nachhaltigkeitsbericht 2006 / 07<br />

E n e r g i e<br />

vernünf tig<br />

n u t z e n<br />

Zehn<br />

unangenehme<br />

Fragen an<br />

Boris Nemsic,<br />

Rudolf Fischer<br />

und<br />

Hans Tschuden<br />

Nachhaltigkeitsbericht 2006/07<br />

Nachhaltigkeitsbericht<br />

mit UmwelterklärUNg<br />

2007<br />

vbv_mvk_gb_06_070625_press:Layout 1 25.06.2007 18:27 Seite 1<br />

GESCHÄFTSBERICHT<br />

UFERZONE<br />

NACHHALTIGKEITSBERICHT<br />

ZWEITAUSENDUNDSECHS<br />

NachhaltigkEit<br />

ist Nicht glEich<br />

NachhaltigkEi t .<br />

Im Bereich der Medienproduktion hat sich gugler*<br />

seit Langem als Öko-Pionier etabliert.<br />

Galten Maßnahmen zu Gunsten des Umweltschutzes<br />

vor nicht allzu langer Zeit noch als Luxus und somit<br />

für entbehrlich, so hat es heute den Anschein, dass in<br />

vielen Branchen nur ein Thema gefragt ist: grüne und<br />

nachhaltige Lösungen. Im Bereich der Medienproduktion<br />

hat sich gugler* seit Langem als Öko-Pionier etabliert.<br />

Im Gegensatz zu so manchen Unternehmen, die<br />

nun auf den Zug aufspringen, um mit dem guten Gewissen<br />

der Konsumenten ein gutes Geschäft zu machen,<br />

sind in Melk bereits bei der Planung des ersten<br />

Betriebsgebäudes viele grüne Ideen mit eingeflossen.<br />

Ökonomie und Ökologie harmonisch miteinander zu<br />

vereinen war schon damals das Ziel von Ernst Gugler<br />

und die Voraussetzungen dafür werden jedes Jahr noch<br />

besser.<br />

Nachhaltiges Denken und Drucken<br />

unter einem begrünten Dach.<br />

Mit dem nach allen Regeln der Baubiologie erbauten<br />

Betriebsgebäude steht das nachhaltige Unternehmensmodell<br />

auf einem soliden Fundament. Inhaltlich<br />

wird der neue Standard für ökologische Druckproduktion<br />

von vier Säulen getragen, die quer durch alle Bereiche<br />

als Handlungsmaxime dienen:<br />

> Umweltverträgliches Material bevorzugen<br />

> Energie sinnvoll nutzen<br />

> Ressourcen schonen<br />

> Schadstoffe einsparen<br />

ein bisschen grüner geht’s immer<br />

Umwelt- und Klimaschutz bewegt so viele Menschen wie nie zuvor. Damit steigt auch die<br />

Erwartungshaltung an Unternehmen, ihre Corporate Social Responsibility wahrzunehmen. Wir von<br />

gugler* nehmen diese Verantwortung nicht auf die leichte Schulter, sondern leiten daraus den Auftrag<br />

ab, Produktionsprozesse so ökologisch wie möglich zu gestalten. Der Schlüssel dazu heißt:<br />

ganzheitliches Denken und Tun. Das Ergebnis ist ein Qualitätslabel, das für die gesamte Branche<br />

eine Benchmark in Sachen nachhaltige Druckproduktion setzt: greenprint*<br />

Die Berücksichtigung dieser Prinzipien bei allen Produktionsschritten<br />

reduziert automatisch die entstehenden<br />

CO 2 -Emissionen. Was sich für unsere Luft und<br />

unsere Kunden gleichermaßen günstig auswirkt. Denn<br />

damit reduzieren sich natürlich auch die Ausgleichsbeträge<br />

für alle, die ihre Druckprodukte klimaneutral<br />

produzieren wollen.<br />

Bereits 500 Tonnen CO 2 neutralisiert.<br />

Die Nachfrage nach diesem Angebot entwickelt sich<br />

jedenfalls überaus positiv. Immer mehr Unternehmen<br />

nützen diese Chance, ein sichtbares Zeichen für den<br />

Klimaschutz zu setzen. Klein- und Mittelbetriebe genauso<br />

wie internationale Konzerne. Vom Melker Autohaus<br />

Senker bis zur Wirtschaftskammer Österreich,<br />

von der Erzdiözese Wien bis zum Klima- und Energiefonds,<br />

von den Raiffeisenbanken Loosdorf, Kilb und<br />

Mank bis hin zu T-Mobile, deren erstes klimaneutral<br />

produziertes Mitarbeitermagazin erst vor wenigen Tagen<br />

ausgeliefert wurde. Eine vollständige Aufzählung<br />

aller Unternehmen, die auf diese Weise einen aktiven<br />

Beitrag zum Klimaschutz leisten, findet sich unter<br />

www.greenprint.at.<br />

Ganzheitliches Denken macht sich bezahlt.<br />

Grünes Drucken bringt dem Auftraggeber aber auch<br />

handfeste wirtschaftliche Vorteile. Erstens: Investitionen<br />

in Nachhaltigkeit sind immer auch Investitionen<br />

in Qualität. Sauberes Drucken verbessert also auch die<br />

Produkte. Zweitens: Zufriedene, gesunde Mitarbeiter<br />

machen sich bezahlt. Wer sich wohlfühlt, bringt einfach<br />

bessere Leistungen. Ergonomische Arbeitsplätze<br />

und eine Bioküche sorgen dafür, dass das auch so<br />

bleibt. Drittens: Sie sparen Geld! Ein Kundenberater,<br />

der nachhaltig denkt, hinterfragt vorab ganz genau,<br />

wie viel bzw. ob überhaupt gedruckt werden muss. Mit<br />

intelligentem Druckmanagement lassen sich nämlich<br />

sinnlose Überproduktionen vermeiden und auch<br />

Kleinstauflagen günstig produzieren. Das Umweltzeichen<br />

gibt’s Auf der Schön übrigens auch für Digitaldruck-Erzeugnisse.<br />

Zudem bieten sich Onlinelösungen,<br />

wie z. B. ein Newsletter, immer häufiger als ressourcenschonende<br />

Alternativen an. Viertens: Wer grün<br />

druckt, unterstreicht sein ökologisches Engagement.<br />

Taten zählen auch in der Unternehmenskommunikation<br />

mehr als schöne Worte. Und fünftens: Zeichen für<br />

verantwortungsvolles Handeln erhöhen den Kurs beim<br />

Konsumenten. Nahezu jeder Dritte wählt bereits selektiv.<br />

Genauso wie alle gugler*-Kunden, die Wert darauf<br />

legen, ihr Druckprodukt mit dem greenprint*-Label<br />

auszuzeichnen.<br />

Weiterlesen im Web:<br />

www.greenprint.at<br />

g 02<br />

greenprint*<br />

010


g 02<br />

green design night<br />

011<br />

Ist grünes, nachhaltiges Design der Schlüssel für eine<br />

lebenswerte Zukunft? Oder müssen sich ökologisch engagierte<br />

UnternehmerInnen Naivität vorhalten lassen, weil Umwelt-<br />

weltschutz auf den boomenden Märkten der Welt noch<br />

keine Bedeutung hat? Diese Diskussion rückte auch bei der<br />

ersten green design night in den Vordergrund.<br />

Eines steht jedenfalls fest: Die Zeit für Ausreden ist vorbei.<br />

„Es zu tun heißt es zu tun und zu tun heißt es zu tun!“<br />

Ein Rückblick auf die erste green design night und die vielleicht wichtigste Erkenntnis des Abends.<br />

Rund 100 Gäste aus den verschiedensten Branchen folgten<br />

den Einladungen von gugler* und der New Design Universität<br />

(NDU) zur ersten green design night ins Wiener MuseumsQuartier.<br />

Die Frage des Abends lautete: Kann ökologisches Design die Welt<br />

retten? Antworten darauf sollte eine bunt gemischte Expertenrunde<br />

liefern.<br />

Neben Gastgeber Ernst Gugler und Dr. Peter Stasny, Leiter des Masterstudiengangs<br />

für Innovations- und Gestaltungsprozesse an der NDU St. Pölten,<br />

stellten sich Ursula Schneider (pos sustainable architecture), Grafikdesignerin<br />

Angie Rattay, Tammo Trantow (Cradle to Cradle Initiative Österreich) und<br />

Nachhaltigkeitsberater DI Dr. Alfred Strigl der Diskussion. Moderiert wurde<br />

die Veranstaltung von Dr. Wolfgang Wendy, Chefredakteur der Fachzeitung<br />

medianet, der gleich zu Beginn wissen wollte:<br />

„Müssen wir uns einschränken?“<br />

Die Grenzen des Wachstums sind greifbar.<br />

Wir müssten wieder begreifen, dass wir endlich sind und unsere Grenzen<br />

wieder erkennen. Denn der Fortschritt hätte nicht nur zu unserer Entwicklung<br />

beigetragen. Er hat uns auch entwurzelt, äußerte sich Alfred Strigl philosophisch.<br />

Ursula Schneider argumentierte, dass es wohl genügend Ressourcen<br />

gäbe. Nur müssten diese auch gerecht verteilt und effizient genutzt<br />

werden. Mit konkreten Zahlen ließ Ernst Gugler aufhorchen. Rund 40 % der<br />

weltweiten Abholzung würden demnach in die Papierindustrie fließen. Den<br />

heimischen Pro-Kopf-Verbrauch bezifferte er mit 255 kg. Dimensionen, die<br />

einen bewussteren Umgang mit Papier jedenfalls nahelegen. Umdenken und<br />

Gewohnheiten hinterfragen – auch für Angie Rattay sind das die wichtigsten<br />

Voraussetzungen, um zukunftsfähige Produkte zu entwickeln.<br />

Ob das reichen werde, um den Ressourcenbedarf von 1,2 Milliarden Indern<br />

und 1,3 Milliarden Chinesen zu befriedigen, zeigte sich Wolfgang Wendy<br />

skeptisch. Oder wäre <strong>Green</strong> Design ohnehin nur das Thema einer reichen Gesellschaft?<br />

Eine oft gehörte Kritik, die aus der Sicht von Alfred Strigl aber etwas<br />

ganz Wesentliches übersieht. Schließlich finden erfolgreiche Innovationen<br />

stets Abnehmer und Nachahmer auf der ganzen Welt. Somit hat <strong>Green</strong><br />

Design ebenfalls das Potenzial, globalisiert zu werden. Und das erscheint angesichts<br />

des steigenden Ressourcenhungers nötiger als je zuvor. Aber natürlich<br />

müssten sich dafür einige Dinge radikal ändern. Auch die Arbeitsweise<br />

von Gestaltern, die gefordert sind, immer stärker multidisziplinär zu arbeiten,<br />

wie Tammo Trantow betonte.<br />

<strong>Green</strong> Design wirkt weit über das Produkt hinaus.<br />

Einig war man sich darüber, dass <strong>Green</strong> Design immer das Ergebnis einer<br />

ganzheitlichen Sichtweise ist. Im Unterschied zu konventionellen Ansätzen<br />

steht nicht das Produkt im Vordergrund, sondern der gesamte Prozess, erläuterte<br />

Dr. Peter Stasny. Von der Gewinnung der Rohstoffe bis zur Wiederverwertung<br />

der eingesetzten Ressourcen nach Ablauf des Produktzyklus.<br />

Das liebe Geld kam natürlich auch zur Sprache. Schließlich ist das Denken vieler<br />

Manager nach wie vor von Gewinnmaximierung bestimmt. Umweltverträgliche,<br />

faire und zukunftsfähige Lösungen haben da einen klaren Wettbewerbsnachteil.<br />

Aber Ausnahmen bestätigen die Regel. „Ökologisches Bauen<br />

bedeutet nicht automatisch teurer zu bauen“, bestätigte Ursula Schneider.<br />

Und auch bei gugler* schlagen sich die Mehrkosten für den ökologischen<br />

Mehrwert kaum zu Buche: „Wir können uns gar nicht erlauben, deshalb<br />

etwas teurer zu sein. Aber wir erzielen daher auch nur eine vergleichsweise<br />

bescheidene Umsatzrendite.“<br />

Grüne Grüße aus Utopia?<br />

Den Begriff Bescheidenheit sucht man in aktuellen Wirtschaftslexika allerdings<br />

vergeblich. Profit scheint nach wie vor der einzig relevante Maßstab<br />

für Unternehmenserfolg zu sein. Bleiben nachhaltig orientierte Geschäftsmodelle<br />

damit auf der Strecke? Ist auch <strong>Green</strong> Design letztlich nur eine idealistische<br />

Utopie fernab jeglicher wirtschaftlicher Realität? Kritische Stimmen<br />

aus dem Publikum warnten jedenfalls davor, die Bedeutung des Themas<br />

zu überschätzen. Gerade auf den boomenden Märkten der Welt sei die Nachfrage<br />

nach grünen Angeboten praktisch null.<br />

Alfred Strigl zeigte sich dennoch überzeugt davon, dass sich mittelfristig<br />

eine neue Wirtschaftsethik etablieren wird. Nicht etwa, weil die gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen das vorgeben, sondern weil sich immer mehr Menschen<br />

finden, die aus eigenem Antrieb etwas tun. Diese Social Entrepreneurs<br />

legen großen Wert darauf, mit ihrem Angebot Sinn zu stiften, und sind damit<br />

am Ende des Tages erfolgreicher als viele, die lediglich monetäre Ziele<br />

verfolgen. Das Bewusstsein für die <strong>Not</strong>wendigkeit nachhaltigen Handelns sei<br />

schon relativ weit verbreitet. Aber Nachhaltigkeit beginne eben erst durch<br />

konkrete Taten. Oder wie Strigl eindringlich formulierte: „Es zu tun heißt es<br />

zu tun und zu tun heißt es zu tun!“<br />

Sinnhaftigkeit schlägt Profitmaximierung.<br />

Und es tut sich einiges. Auch in großen Konzernen gäbe es bereits Kämpfe<br />

zwischen jenen, die stur an den alten Handlungsmaximen festhalten, und<br />

einer Generation von Managern, die lieber heute als morgen neue Wege beschreiten<br />

möchten. Hier würden die Weichen für die Zukunft gestellt. Dem<br />

Vorwurf, dass nachhaltiges Denken global gesehen eine vergleichsweise geringe<br />

Rolle spielt, hält Alfred Strigl entgegen, dass diese Entwicklung ja noch<br />

ganz am Anfang steht: „Das ist so, als würde man einem 3-jährigen Kind<br />

vorwerfen, dass es den IQ eines 3-Jährigen hätte.“ Doch dieses Kind<br />

wächst. Und zwar rapide.<br />

In der Wirtschaft wird diese Entwicklung zwar nur langsam nachvollzogen.<br />

Ernst Gugler warb aber für Verständnis: „Man muss Unternehmen die Chance<br />

geben, sich zu verändern. Mit der Entscheidung, seine Druckerzeugnisse<br />

umweltverträglich zu produzieren, ist ein erster Schritt gemacht.“ Sprachs<br />

und eröffnete das vegetarische Buffet, das allerdings nicht CO 2 -sparend<br />

mit dem Zug, sondern mit dem Pkw aus Melk angeliefert wurde. Manchmal<br />

müssen eben auch Ökopioniere Kompromisse schließen.<br />

Fazit der ersten green design night: Es gibt ein immer größeres Bewusstsein<br />

für ökologische und nachhaltige Lösungen. Der Verweis darauf, dass der<br />

einzelne Beitrag global gesehen nichts bewirkt, ist eine Ausrede, die einfach<br />

nicht mehr gilt. Denn es gibt unzählige Möglichkeiten und Wege, um ein positives<br />

Vorbild zu geben. Und vor allem: Es gibt noch viel zu tun!<br />

Weiterlesen im Web:<br />

www.designcanchange.com | http://sustainability.aiga.org/<br />

Neues von der<br />

New Design University<br />

Ab Herbst 2008 gibt es zwei neue Studiengänge an<br />

der New Design University (NDU) am WIFI St. Pölten:<br />

Event-Engineering und Design- und Architektur-Technologie.<br />

Als erstes akademisches Angebot in diesem<br />

Bereich werden diese beiden Vollzeitstudien mit dem<br />

„Bachelor of Engineering“ abschließen.<br />

Detail-Infos: www.ndu.ac.at<br />

g 02<br />

green design night<br />

012<br />

papier: munken lynx, h‘f offsetpapier weiß, seidig glatt, ungestrichen | grammatur: 150 g/m 2 | raster: 70 | veredelung: schmuckfarbe grün | beduftung: vital-öl


g 02<br />

neues auf der schön<br />

13<br />

Frischer Wind in allen Units Von wegen „Grün hinter den Ohren“<br />

Seit Redaktionsschluss der letzten Ausgabe hat sich im<br />

gugler*-Team schon wieder einiges getan.<br />

V. l. n. r.: DI (FH) Alexander Donhofer, Michaela Spandl,<br />

Ing. Reinhard Mahringer, Maria Lahmer, Anja Supke, Christine Mosch,<br />

Gerald Jansky, Thomas Herz, Klaus Koller<br />

Besonders gewachsen ist unsere Unit Neue Medien. Ein deutliches Zeichen dafür,<br />

dass sich Onlinemarketing auch hier zu Lande langsam, aber sicher neben den<br />

klassischen Werbemitteln etabliert. Unsere Stamm-Mannschaft zählt mittlerweile<br />

bereits 80 MitarbeiterInnen, die mit Herz und Hirn daran arbeiten, jeden einzelnen<br />

Kunden zufrieden zu stellen. Sollte Ihnen der eine oder andere Name schon geläufig<br />

sein, hier finden Sie das dazugehörige Gesicht.<br />

Diese Einstellung macht sich offensichtlich nicht nur im Betrieb bezahlt. Von neun<br />

Lehrlingen absolvierten heuer acht die Berufsschule mit Auszeichnung. Dazu kommt<br />

ein Zeugnis mit „Sehr gutem Erfolg“. Damit zählen die gugler*-Lehrlinge zu den Besten<br />

des Landes. Der beste Grund, die erfolgreichen Nachwuchskräfte einmal persönlich<br />

vorzustellen.<br />

Die nächsten vier Lehrlinge starten im Juli in das Abenteuer Medienproduktion. Als<br />

Starthilfe wartet auf jeden ein Bildungsscheck im Wert von EUR 2.000,–. Eine Investition,<br />

die den jungen Menschen ermöglichen soll, sich außerhalb des Betriebs zusätzliches<br />

Wissen anzueignen und sich so eine noch bessere Ausgangsposition für<br />

ihre berufliche Laufbahn zu verschaffen. Schon jetzt: Toi, toi, toi!<br />

Willkommen im Hause gugler* Kommunikationslösungen made in Melk<br />

BIORAMA<br />

Nachhaltige Kommunikationslösungen sind die Spezialität<br />

von gugler*. Umso mehr freut uns, dass seit<br />

Kurzem auch Österreichs erstes einschlägiges Magazin<br />

in Melk gedruckt wird. Das vierteljährlich erscheinende<br />

Medium setzt sich kritisch mit den verschiedensten<br />

Aspekten nachhaltiger Alltagskultur auseinander.Trotz<br />

der globalen Reichweite des Themas wird Regionalität<br />

dabei stets großgeschrieben. Reportagen und Hintergrundberichte<br />

wechseln sich locker mit Anregungen<br />

und praktischen Tipps für ein gelungenes nachhaltiges<br />

Leben ab. Fazit: Mann/Frau kann auch mit gutem Wissen<br />

und Gewissen dem Hedonismus frönen. Das Gratis-<br />

Abo gibt’s unter www.biorama.at.<br />

EZA Fairer Handel<br />

„Natürlich fair“ – das ist der Slogan der EZA, Österreichs<br />

größter Importorganisation für fairen Handel.<br />

Mit demselben Titel erscheint das Kundenmagazin der<br />

EZA, das nun bereits zweimal Auf der Schön gestaltet<br />

und klimaneutral produziert wurde. Ein Geschäftsbericht,<br />

verschiedene Inserate, Folder und POS-Materialien<br />

tragen ebenfalls die Handschrift des gugler*-Kreativteams.<br />

Durchgängiges grafisches Element ist die<br />

schwarze Banderole, die alle Verpackungen ziert und<br />

nun auch quer durch alle Medien eine rasche Wiedererkennbarkeit<br />

gewährleistet. Am neuen Screen-Design<br />

für die EZA-Website wird gerade noch gefeilt. Wer<br />

schon jetzt mehr über faire Produkte erfahren will –<br />

www.eza.cc.<br />

Wienerberger<br />

Das Thema Nachhaltigkeit rückt auch bei Wienerberger<br />

immer mehr in den Vordergrund. Mit gugler* wurde<br />

nun ein kongenialer Partner gefunden, um dieses<br />

Commitment auch bei der Medienproduktion zu unterstreichen.<br />

Die ersten beiden umweltfreundlichen Druckaufträge,<br />

zwei aufwändig gestaltete Corporate-Image-Broschüren<br />

für die Leadprodukte „Porotherm“ und „Terca“,<br />

wurden heuer bereits erfolgreich abgewickelt.<br />

Gedruckt ausschließlich auf FSC-Papier. Weitere Projekte<br />

sind bereits in Vorbereitung. Wissenswertes über<br />

die ökologischen Aspekte des Baustoffes Ziegel findet<br />

sich übrigens nicht nur in den beiden Broschüren,<br />

sondern auch unter www.wienerberger.at.<br />

Domäne Wachau<br />

Als Produktlinie ist Domäne Wachau schon länger ein<br />

genussversprechender Begriff unter Weinkennern und<br />

Gourmets. Zahlreiche internationale Auszeichnungen<br />

machen die Domäne-Wachau-Weine zum Branchenaufsteiger<br />

des Jahres 2007. Die konsequente Weiterverfolgung<br />

der High-Quality-Schiene mündete in der Umfirmierung<br />

der Wachauer Winzergenossenschaft von Freie<br />

Weingärtner Wachau auf Domäne Wachau. Den neuen<br />

Markenauftritt lieferte gugler*. Und zwar prompt. Binnen<br />

weniger Wochen konnte Crossmedia-Berater Markus<br />

Digruber seinem Kunden sämtliche Drucksorten, ein<br />

Bestellmagazin, einen Eventguide und eine neu gestaltete<br />

Website präsentieren – Onlineshop inklusive. Geöffnet<br />

von 0–24 Uhr unter www.domaene-wachau.at<br />

Nobel Biocare<br />

Als weltweit führender Anbieter von Implantologie-<br />

Lösungen im Dentalbereich verspricht Nobel Biocare<br />

seinen Kunden ein perfektes Lächeln. Damit sich diese<br />

Reaktion auch bei den umworbenen Zahnärzten einstellt,<br />

setzt man beim Dialogmarketing seit einigen<br />

Monaten auf die Ideen der gugler*-Kreation. Eine Einladung,<br />

die zum Auftrittsapplaus auffordert, ein Onlinebanner,<br />

das das Geheimnis von Mona Lisas Lächeln<br />

lüftet, ein Cartoon, der die Vorzüge eines Kommunikationsseminars<br />

humorvoll auf den Punkt bringt, oder<br />

eine Workshop-Einladung in Form eines Kartenspiels.<br />

Allesamt Lösungen, die den Slogan von Nobel Biocare<br />

deutlich unterstreichen: Making you smile! Mehr davon<br />

unter www.nobelsmile.at<br />

Anderswo mögen die Fähigkeiten von Lehrlingen<br />

unterschätzt werden. Auf der Schön wird<br />

eigenverantwortliches Arbeiten von Beginn an gefördert.<br />

V. l. n. r.: Thomas Seitner, Andreas Schwaiger, Christian Tober, Patrick<br />

Hinterndorfer, Daniel Kitzwögerer, Daniela Krammer, Gunnar Still, Nora<br />

Eigelsreiter, Dominik Korner, Dominique Schöberl, Philipp Dober<br />

Das Stift Melk<br />

Ein Prachtband mit 424 Seiten ist das Ergebnis eines<br />

ganz besonderen Druckauftrags an das Medienhaus<br />

gugler*. Altabt Dr. Burkhard Ellegast, der dieses<br />

Buch in jahrelanger Forschung vorbereitet und verfasst<br />

hat, gewährt dem Betrachter eine einzigartige<br />

Zusammenschau von Geschichte, Baugeschichte und<br />

der kunstgeschichtlichen Bedeutung des Klosters. Für<br />

die Erstauflage dieses Bildbands wurde eine Auflage<br />

von 2.000 Stück klimaneutral produziert – auf FSC-<br />

Papier aus Österreich. Das Buch kann unter 02752/555<br />

225 oder kultur.tourismus@stiftmelk.at bestellt werden<br />

und ist zudem direkt im Stift erhältlich. Ebendort<br />

läuft noch bis August eine Sonderausstellung zu dem<br />

im Buch präsentierten Themenkreis.<br />

g 02<br />

neues auf der schön<br />

14


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neues auf der schön<br />

15<br />

NEU IN ÖSTERREICH! Wenn Geschäftsberichte nach Erfolg riechen und Mailings Harmonie verströmen.<br />

Dufte Druckprodukte!<br />

gugler* hat die Nase vorn<br />

Ein Tropfen Flüssigkeit entweicht einem Flakon, breitet sich<br />

in der Luft aus und binnen Sekunden verwandelt sich eine mordlüsterne<br />

Meute in ein wogendes Meer der Liebe, gegen das Woodstock<br />

wie ein Kindergeburtstag erscheint.<br />

Diese Szene aus dem Bestsellerroman „Das Parfum“ entspricht<br />

freilich nicht ganz der Realität. Tatsache ist aber dennoch, dass<br />

Düfte eine enorme Wirkung auf uns Menschen haben. Und von<br />

dieser können nun auch die Kunden des Hauses gugler* profitieren.<br />

Durch ein europaweit einzigartiges Verfahren zur Beduftung<br />

von Printmedien.<br />

Immer der Nase nach! Nach dieser Devise könne man getrost sein<br />

ganzes Leben ausrichten. Das meint zumindest Hanswerner Mackwitz,<br />

Leiter von alchemia-nova, der das Melker Medienhaus in chemischen<br />

Fragen berät und dabei unter anderem Farben und Lösungsmittel auf<br />

ihre Unbedenklichkeit hin prüft. Darüber hinaus steht der Chemiker<br />

und Buchautor dem gugler*-Team nun auch bei der Einführung eines<br />

Leitprojekts in der europäischen Druckbranche beratend zur Seite.<br />

Durch ein neu entwickeltes Verfahren können Druckprodukte ab<br />

sofort mit einer individuellen Duftnote versehen werden. Vorteil der<br />

neuen Technologie gegenüber konventionellen Duftlacken: Das Aroma<br />

entfaltet sich ohne jegliches Zutun und hält je nach Duftnote sogar<br />

länger als ein Jahr. Bis dato musste der Duft vom Empfänger bzw.<br />

vom Leser frei gerubbelt werden.<br />

Aber was passiert dann? Warum können Düfte Stimmungen und<br />

Befindlichkeiten beeinflussen? Die Antwort darauf lieferte Hanswerner<br />

Mackwitz bei einem Besuch Auf der Schön. Demnach<br />

dreht sich beim Riechen alles um den Mandelkern. Ein uralter<br />

Teil des menschlichen Gehirns, in dem sich wichtige<br />

Zentren für Gefühle, Emotionen und Triebe befinden.<br />

Wahrnehmungen der Riechnerven werden<br />

direkt dorthin weitergeleitet und wecken Empfindungen<br />

wie Freude, Angst, Abscheu, Entspannung<br />

oder Harmonie.<br />

Gezielt Emotionen wecken.<br />

Bei der Kreation einer neuen Duftmischung<br />

gilt es, das richtige Maß zwischen Kopf-, Herz-<br />

(André Heller)<br />

auf die Macht der Düfte verzichten.<br />

und Basisnoten zu finden. Während Kopfdüfte wie Zitrusfrüchte die<br />

Inspiration und Konzentration fördern, wirken Herznoten eher harmonisierend<br />

und sinnlich anregend. Typische Vertreter dieser Kategorie<br />

sind Blütendüfte wie Jasmin, Rose oder Lavendel. Verflüchtigen<br />

sich diese Düfte verhältnismäßig rasch, so hält die Basisnote noch<br />

lange an. Sie wird als stabilisierend und erdend empfunden, wie z. B.<br />

Sandelholz oder Vanille.<br />

Die praktische Anwendung dieses Wissens geht weit über die Komposition<br />

wohl riechender Parfums hinaus. Von der Aromatherapie bis hin<br />

zum gezielten Einsatz im Marketingbereich. Eine längere Verweildauer<br />

in bedufteten Shops konnte bereits mehrmals belegt werden. Aber auch<br />

für Werbemittel eröffnen Düfte natürlich eine Chance, sich wohltuend<br />

von der Masse abzuheben.<br />

Naturreines ätherisches Öl:<br />

Selten und teuer, aber unverzichtbar.<br />

Voraussetzung für eine erfolgreiche Beduftung ist die Qualität der Düfte.<br />

Synthetische Öle sind zwar günstiger, würden mitunter aber Allergien<br />

und unerwünschte Nebenwirkungen auslösen. Einige dieser Aroma-<br />

Fakes sind aber leicht zu entlarven. Aus Erdbeeren, Äpfeln, Pfirsichen<br />

und Flieder lassen sich nämlich gar keine natürlichen Öle herstellen.<br />

Wesentlich schwieriger sei dieser Nachweis bei synthetischem Rosenöl.<br />

Für einen Liter echtes ätherisches Öl müssten 6 Millionen Rosenblüten<br />

gepflückt werden. Und zwar bereits um 5 Uhr morgens, wenn die Blütenköpfe<br />

noch geschlossen sind. Entsprechend hoch ist auch der dafür<br />

übliche Marktpreis.<br />

Hilfe, mein Magazin riecht!<br />

Natürlich kann nicht alles so wohltuende Aromen verbreiten wie ein<br />

Liter Rosenöl. Aber was, wenn es dabei um Dinge geht, die man sich<br />

freiwillig und möglichst ausführlich zu Gemüte führen soll, wie Direct<br />

Mailings, Werbebroschüren oder Magazine. Manche Veredelungen,<br />

z. B. UV-Lackierungen, verleihen den hochwertigen Drucksorten<br />

oft eine ganz spezielle <strong>Not</strong>e – nämlich eine, die zum Himmel stinkt.<br />

Also Vorsicht: Was nützt der schönste Glanz, wenn das Ergebnis unsere<br />

Nase verstimmt!<br />

Den umgekehrten Effekt können Kunden des Melker Medienhauses erreichen.<br />

Durch das neue Verfahren können etwaige unangenehme Gerüche<br />

neutralisiert und auf Wunsch durch eine individuelle Duftnote<br />

ersetzt werden, die den Eindruck des Druckproduktes nachhaltig positiv<br />

verstärkt. Wer nicht nur das Auge und den Tastsinn, sondern zudem<br />

Ich habe nie verstanden, warum Theater und Oper, Museen oder Konzertereignisse<br />

die Nase anspricht, sichert sich von vornherein mehr Aufmerksamkeit.<br />

Studien aus der Schweiz, in denen 50 % der Mailings beduftet wurden,<br />

konnten sogar einen deutlich höheren Respons gegenüber den nicht<br />

bedufteten Tranchen belegen.<br />

Im Hause gugler* stehen derzeit 60 Standarddüfte zur Wahl, deren Inhaltsstoffe<br />

ein breites Wirkungsfeld abdecken: Ob aufmunternd oder<br />

beruhigend, belebend oder harmonisierend, entspannend oder konzentrationsfördernd<br />

oder gar Vertrauen erweckend – alles nur eine<br />

Frage des ausströmenden Aromas. Für Unternehmen bietet sich darüber<br />

hinaus die Chance, einen eigenen Firmenduft komponieren zu<br />

lassen und damit die Corporate Identity um eine weitere Dimension<br />

zu bereichern. Bei dieser komplexen Aufgabe kann gugler* auf das geballte<br />

Knowhow seiner Kooperationspartner zurückgreifen. Selbstredend,<br />

dass auch hierbei ausschließlich natürliche ätherische Öle verwendet<br />

werden.<br />

Animieren statt manipulieren.<br />

Wie die Meisten von uns aus eigener Erfahrung wissen, ist es bei diesem<br />

Thema aber immens wichtig, das richtige Maß zu finden. Während<br />

bei der Raumbeduftung die Intensität knapp unterhalb der Wahrnehmungsschwelle<br />

liegen sollte, raten die Duftexperten im gugler*-Team<br />

bei Printprodukten zu einer etwas stärkeren Beduftung. Schließlich will<br />

man damit ja eine zusätzliche Botschaft übermitteln. Und das funktioniert<br />

nur, wenn der Empfänger eine Duftnote wahrnehmen kann,<br />

sobald er einen entsprechenden Hinweis erhält. Insofern weist Reinhard<br />

Gugler, Projektleiter für den Bereich Duftmarketing, auch allfällige<br />

Manipulationsvorwürfe entschieden zurück. Bei allen Emotionen,<br />

die Düfte wecken können, hätten sie doch nie die Macht, Entscheidungen<br />

oder gar Handlungen unmittelbar zu beeinflussen. Sie erhöhen<br />

höchstens die Chance, dass Informationen aufmerksamer wahrgenommen<br />

und besser abgespeichert werden. Genauso wie viele andere<br />

Elemente auch, die bei der Gestaltung ganz bewusst eingesetzt werden<br />

– von der Bildsprache über das Farbklima bis zum Wording. Evolutionsbedingt<br />

haben Düfte für unsere Spezies aber eine ganz besondere Bedeutung.<br />

Laut Hanswerner Mackwitz erfüllt professionelles Duftmarketing<br />

daher gleichzeitig die noble Aufgabe, Menschen bei der Suche<br />

nach ihrem verloren gegangenen Geruchssinn und damit letztlich wieder<br />

zu einer ganzheitlicheren Lebensweise zu verhelfen.<br />

Wenn Sie wissen wollen, wie sich eine Beduftung auf den Erfolg Ihrer<br />

Drucksachen auswirkt, lassen Sie doch einfach beim nächsten Mal<br />

eine Teilauflage beduften und vergleichen Sie den Rücklauf. Als erster<br />

Schritt dazu empfiehlt sich ein Anruf Auf der Schön oder ein kurzes<br />

Mail an Reinhard Gugler: reinhard@gugler.at.<br />

Weiterschnuppern:<br />

> Dieses Magazin wurde mit 100 % naturreinem ätherischen<br />

Vital-Öl beduftet. Für ein umfassendes Dufterlebnis haben<br />

wir bewusst eine etwas höhere Intensität gewählt.<br />

> Musée internationale de la Parfumerie, Grasse (FRA)<br />

Weiterlesen:<br />

> Das Parfum, Patrick Süskind<br />

> Vier Fünftel einer Orange, Joanne Harris<br />

»Wenn Ihnen ein Mann, den Sie noch nie zuvor gesehen haben,<br />

plötzlich Blumen schenkt, dann könnte das an Impulse liegen!«<br />

(Werbeslogan aus den 80ern)<br />

Der Duft und das Marketing<br />

von Hanswerner Mackwitz<br />

Gerüche können vieles, sie stimulieren oder beruhigen, sie<br />

machen wach oder schläfern ein, sie lösen Erinnerungen<br />

aus oder verzaubern eine trübe Stimmung in einen Himmel<br />

voller Geigen. Auch Marketing arbeitet mit Gefühlen. Marketing<br />

sei so grundlegend, dass man es nicht als separate<br />

betriebliche Funktion sehen dürfe, sagt der Begründer der<br />

modernen Managementlehre Peter Drucker. „Marketing<br />

umfasst das gesamte Unternehmen – vom Standpunkt des<br />

Kunden.” Marketing und Innovationen bilden den Kern der<br />

Unternehmung. Denn ihr eigentlicher Zweck ist es, Kunden<br />

zu schaffen. Sie erst ermöglichen dem Unternehmen, dass<br />

es existiert.<br />

Was sollte motivierendes Duftmarketing leisten? Ganz allgemein ist<br />

dies eine besonders wirkungsvolle und daher mit hoher Verantwortung<br />

anzuwendende Methode, um Menschen in die Lage zu versetzen,<br />

eine gemeinsame Leistung zu vollbringen und auf Veränderungen<br />

zu reagieren. Düfte und Gerüche wirken direkt im limbischen<br />

System (Riechhirn) und sind damit unmittelbar an das menschliche<br />

Verhalten gekoppelt. Sie bestimmen unsere Vorlieben und Abneigungen,<br />

sie können uns Angst machen oder uns in Stimmung bringen.<br />

Wie mit unsichtbaren Fäden verbinden sie Erinnerung, Inspiration,<br />

Gefühl, Liebe und Hass. Ob bei einem Event, auf dem Messestand<br />

oder in der Warenpräsentation – um sich von der Konkurrenz abzuheben<br />

oder dem Kunden oder Gast unvergleichliche Eindrücke zu<br />

vermitteln, wird mit leistungsfähigem Duftmarketing auch der sensibelste,<br />

der „olfaktorische“ Sinn mit seinem direkten „Draht“ ins Unterbewusstsein<br />

eingebunden.<br />

Duftmarketing ist in Japan und den USA längst nichts Neues mehr<br />

und wird mit großem Erfolg eingesetzt. Zahlreiche wissenschaftliche<br />

Untersuchungen zeigen: Richtig eingesetzt steigern sich die durchschnittliche<br />

Verweildauer und die Kaufbereitschaft der Kunden im<br />

Verkaufsraum um ca. 15 %. Insgesamt konnte der Umsatz um etwa<br />

6 % erhöht werden. Duft erweitert also die Marketing-Kommunikation<br />

um eine ganze Dimension. Duftmarketing steht und fällt mit der<br />

Qualität der Duftprodukte. Der Markt erkennt den Trend und schneller,<br />

als man denkt, ist der Markt überflutet mit synthetischen Duftprodukten,<br />

die mit der fein abgestimmten Duftqualität natürlicher<br />

ätherischer Essenzen nichts mehr gemein haben. Duft ist ein Informationsträger,<br />

eine Corporate Identity, aber übertragene Informationen<br />

können uns nur dann nicht manipulieren, wenn wir uns des Geruchs<br />

bewusst sind. „Wer die Gerüche beherrscht, der beherrscht die<br />

Herzen der Menschen“ – das hat Antoine de Saint-Exupéry herausgefunden,<br />

der uns durch den Kleinen Prinz die noch viel wichtigere<br />

Botschaft ausgerichtet hat: „Man sieht nur mit dem Herzen gut!“<br />

Hanswerner Mackwitz (im Bild rechts neben Reinhard Gugler)<br />

ist Chemiker und leitet alchemia-nova, das Institut für innovative<br />

Pflanzenforschung in Wien. Als gesellschaftlich engagierter<br />

Autor hat Mackwitz sein breites Wissen bereits in Bestsellern<br />

wie „Zeitbombe Chemie“ oder dem „Weißbuch Ökologie“<br />

weitergegeben. Sein nächstes Buch mit dem verheißungsvollen<br />

Titel „Befreit vom Erdöl“ erscheint im Herbst.<br />

Weiterlesen im Web: www.alchemia-nova.net<br />

g02 g02 auf neues der auf schön der schön<br />

16<br />

papier: munken lynx, h‘f offsetpapier weiß, seidig glatt, ungestrichen | grammatur: 150 g/m 2 | raster: 70 | beduftung: vital-öl


g 02<br />

neues auf der schön<br />

17<br />

Teamgeist mit Herz<br />

Wir von gugler* streben nach qualitätsvoller Arbeit, die unseren Kunden<br />

und uns selbst Freude bereitet. Dabei können wir stets auf die verschiedenen<br />

Stärken, Talente und den Einsatz unserer Kollegen zählen.<br />

Teamgeist bedeutet für uns nicht nur achtsam und respektvoll mitei-<br />

nander umzugehen, sondern auch mitzudenken so oft es geht und mitzuhelfen,<br />

wann immer es nötig ist. Probleme lösen wir, indem wir aufeinander<br />

zugehen. Gegenseitiges Verständnis schafft das Vertrauen, das<br />

uns weiter wachsen lässt. Denn eines ist klar: Je engagierter wir an einem<br />

Strang ziehen, desto mehr können wir bewegen.<br />

Nachhaltigkeit aus Überzeugung<br />

Wir sind uns bewusst, dass viele Entscheidungen, die wir heute treffen,<br />

auch darüber entscheiden, wie die Welt aussieht, in der wir morgen leben<br />

werden. Diese Einsicht spornt uns an, verantwortungsvoll mit allen<br />

Ressourcen umzugehen. Sie prägt aber auch den Umgang mit allen<br />

Menschen, denen wir durch unser Schaffen verbunden sind. Wir pflegen<br />

Beziehungen, die auf gegenseitiger Wertschätzung beruhen. Unser<br />

Leitsatz lautet: gugler* denkt weiter. Indem wir diesen Anspruch täglich<br />

unter Beweis stellen, schaffen wir langfristige Perspektiven – für unser<br />

Unternehmen, unsere Kunden, unsere Partner, unsere Familien und die<br />

ganze Region.<br />

Liebe zum Detail<br />

Ästhetik und Wohlgefühl sind eng miteinander verbunden. Deshalb ist<br />

der Sinn für alles Schöne in unserem Unternehmen besonders ausgeprägt.<br />

Der hohe Anspruch an Ästhetik offenbart sich in all unserem Gestalten<br />

und Wirken für unsere Kunden. Auch in unserem Betriebsgebäude<br />

wird in mannigfaltiger Weise sichtbar und erlebbar, was wir unter<br />

Liebe zum Detail verstehen. So einzigartig wie die Atmosphäre dieses<br />

Orts sind die Lösungen, die hier erdacht, gestaltet und produziert werden.<br />

Wobei wir auch Kleinigkeiten stets mit großer Achtsamkeit behandeln.<br />

Und genau das macht oft den Unterschied.<br />

Mut zu Neuem<br />

Wir gehen mit offenen Augen durch die Welt, stets auf der Suche nach<br />

neuen Lösungen für unsere Kunden und unser Unternehmen. Veränderungen<br />

begreifen wir als Chance. Wir sind bereit, ständig dazuzulernen<br />

und manchmal auch etwas zu riskieren. Mit diesem Pioniergeist haben<br />

wir uns einen Ruf erarbeitet, der weit über die Landesgrenzen hinaus<br />

reicht. Der feste Wille, die Dinge zum Besseren zu verändern, wird uns<br />

auch in Zukunft antreiben. Die Verwirklichung jeder Vision beginnt mit<br />

dem ersten Schritt. Und solange wir neue Potenziale entdecken, werden<br />

wir nie aufhören, diesen ersten Schritt zu machen.<br />

Freude am Schaffen<br />

Was wir tun, tun wir gern. Unsere Arbeit ist für uns mehr als ein Mittel<br />

zum Broterwerb. Sie gibt uns die Möglichkeit, tagtäglich unsere eigenen<br />

Fähigkeiten zu erproben und sich daran zu erfreuen. Das heißt,<br />

wir sind bei unseren Aufgaben nicht nur mit dem Kopf, sondern auch<br />

mit dem Herzen dabei. Wir schätzen das gute Gefühl, unsere Energie<br />

und Zeit sinnbringend investieren zu können – mit unserer Arbeit echten<br />

Nutzen zu stiften. Für unsere Kunden und unsere eigene Entwicklung.<br />

Berufliche Herausforderungen begreifen wir als Chance, auch persönlich<br />

daran zu wachsen.<br />

Hand drauf!<br />

Es ist die Kultur,<br />

die ein Unternehmen nährt<br />

und es wachsen lässt.<br />

Die Führungskräfte des Hauses haben sich daher mit der Frage<br />

auseinandergesetzt, welche Werte im Unternehmen gugler* besonders viel<br />

wert sind. Das in vielen Workshop-Stunden erarbeitete Ergebnis<br />

wurde von allen Mitarbeitern mit einem kräftigen Händedruck bestätigt.<br />

Sieben Hähne<br />

auf einen Streich!<br />

Der Nominierungsevent des niederösterreichischen Werbepreises<br />

brachte einen Überraschungssieger: gugler* cross media! Von zehn<br />

eingereichten Arbeiten wurden von der Jury gleich sieben als preisverdächtig<br />

eingestuft und mit einem Werbehahn belohnt. Eine imposante<br />

Erfolgsquote, die eindrucksvoll beweist, dass gugler* auch in Sachen<br />

kreative Marktkommunikation auf allen Linien überzeugen kann.<br />

Insgesamt 439 Projekte in zwölf Kategorien stellten sich heuer dem Urteil der Fachjury.<br />

Neuer Einreichrekord. Aber nur die besten fünf jeder Kategorie durften am Ende<br />

des Tages mit einem Werbehahn nachhause gehen. Am lautesten gackerte an diesem<br />

Abend aber keine der etablierten Agenturen, sondern eine Delegation aus Melk,<br />

die sich über Auszeichnungen in sieben verschiedenen Kategorien freuen konnte. Ein<br />

bemerkenswertes Ergebnis, das einen ganz wichtigen Vorteil für unsere Kunden eindrucksvoll<br />

unterstreicht: Die geballte Crossmedia-Kompetenz des Hauses. Wir freuen<br />

uns jedenfalls riesig mit unseren Kunden und hoffen, dass wir diesen Hühnerstall<br />

künftig noch vergrößern können.<br />

Das sind die ausgezeichneten Projekte:<br />

Prospekt /Folder<br />

Imagebroschüre<br />

V12 Dachfonds<br />

Schilling Wirtschaftsberatung<br />

Josef Schroll, Jörg Neuhold<br />

Neue Medien<br />

Online-Dachsimulator<br />

BRAMAC, Christina Prankl<br />

Frisch eingetroffen:<br />

FSC-Papier aus Österreich!<br />

Mehr als 100 Millionen Hektar Waldfläche<br />

sind weltweit bereits gemäß FSC-Standards<br />

zertifiziert. Tendenz stark steigend.<br />

Genau sagt, um 33 % jährlich. Ähnliche<br />

Zuwachsraten verzeichnet die Nachfrage<br />

nach FSC-Papieren. Jetzt hat auch die heimische Papierindustrie<br />

darauf reagiert. Das erste Ergebnis heißt Hello<br />

Silk. Das mattgestrichene Bilderdruckpapier erfüllt<br />

höchste Ansprüche und wird in Gratkorn auf Sonderbestellung<br />

angefertigt. Mindestbestellmenge: 5 Tonnen.<br />

Also haben wir in unserem Lager gleich einmal Platz geschaffen,<br />

um das erste heimische FSC-Papier so oft wie<br />

möglich auch kurzfristig liefern zu können. Die strengen<br />

FSC-Kriterien gewährleisten Transparenz vom Baum<br />

bis hin zum Endverbraucher. Als einziger Wermutstropfen<br />

dabei sei erwähnt, dass daraus keine Ökobilanz abgeleitet<br />

werden kann. Im Sinne eines effizienteren Klimaschutzes<br />

wäre es wünschenswert, wenn sich die<br />

Papierindustrie dazu durchringen könnte, künftig auch<br />

die Herkunft des Zellstoffes preiszugeben.<br />

Hörfunk/Film<br />

Treuepromotion<br />

„Cordoba ’78“<br />

AGIP Österreich,<br />

Laura Nachtmann<br />

Direct Marketing<br />

Mailing SolarDach<br />

BRAMAC<br />

Mag. Dieter Usleber,<br />

Mag. Evelyn Übl<br />

Kreative Veredelung:<br />

Ab sofort wird in der gugler*-<br />

Buchbinderei gesteppt!<br />

PR<br />

gugler*-<br />

Kundenmagazin g*01<br />

Gugler GmbH<br />

Seit wenigen Tagen umfasst unser Maschinenpark<br />

auch eine Nähmaschine. Nein, wir haben nicht vor,<br />

Gucci & Co Konkurrenz zu machen. Vielmehr wollen<br />

wir individuellen Kleinauflagen damit eine ganz besondere<br />

<strong>Not</strong>e verleihen – mit einer Steppstichheftung<br />

in der Farbe Ihrer Wahl. Umschlag und Innenteil<br />

werden dabei mit einer durchgängigen Naht zusammengeheftet.<br />

Dieser kleine handwerkliche Eingriff<br />

gibt individuellen Druckerzeugnissen noch den letzten<br />

Schliff. Vor allem Broschüren und Folder gewinnen<br />

durch die farbliche abgestimmte Naht einen Hauch an<br />

Exklusivität. Interessiert? Wir machen Ihnen gerne ein<br />

unverbindliches Angebot.<br />

Tel. 02752/500 50 DW 214 oder<br />

reinhard@gugler.at<br />

Promotion /<br />

Verpackungsdesign<br />

ExLibris, Exklusives<br />

für Buchliebhaber<br />

Gugler GmbH<br />

Kampagne<br />

Relaunch<br />

Domäne Wachau<br />

Domäne Wachau,<br />

Roman Horvath<br />

Schneller, schöner versandfertig!<br />

Die Direktadressierungsmaschine<br />

macht‘s persönlich.<br />

Etiketten sind out! Zu viel wertvolle Zeit geht durch das<br />

mühselige Aufkleben verloren und die Optik ist auch<br />

nicht gerade modern. Heute werden Namen, Adressen,<br />

Nummerierungen und sogar Barcodes oft gleich direkt<br />

aus der Datenbank auf das fertige Druckprodukt gedruckt.<br />

Und manchmal kann man sich dadurch sogar<br />

die Kuvertierung ersparen. Mit unserer neuen Direktadressierungsmaschine<br />

haben sich auch die Möglichkeiten<br />

unseres zertifizierten Lettershops deutlich erweitert.<br />

Bis zu 14.000 Exemplare können mit dem im Eigenbau<br />

noch um einige Funktionalitäten ergänzten Gerät personalisiert<br />

werden. Und zwar in einer deutlich größeren<br />

Druckbreite als bisher (10 x 600 dpi).<br />

Entsprechend dem Bedruckstoff kann aus verschiedenen<br />

Tintenqualitäten gewählt werden. Optimale Voraussetzungen<br />

also, um auch bei Personalisierungen ein<br />

schönes Druckbild zu erzielen. Ein Beispiel dafür finden<br />

Sie auf der Rückseite dieses Magazins.<br />

g 02<br />

neues auf der schön<br />

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g 02<br />

titelstory<br />

19<br />

>>> NEULICH IM PFLANZENFACHMARKT...<br />

Ein paar Liter Rasenerde zur Ausbesserung des privaten „Fußballplatzes“ sind gefragt.<br />

Das Angebot der Woche wird bereits von einem älteren Herrn studiert. „Ohne Torf“ steht da plakativ auf<br />

der Verpackung. „Aha“, meint der Interessent. „Wusste gar nicht, dass Torf dem Rasen schadet.“<br />

„Nein, nein“, belehrt uns die Verkäuferin. „Torf ist halt eine Substanz, die begrenzt verfügbar ist und sich<br />

nur sehr langsam wieder nachbildet.“ „Aha, aber ist das jetzt gut oder schlecht für den Rasen“,<br />

will der Pensionist wissen. „Es ist gut für die Umwelt, wenn Sie diese torffreie Erde kaufen“, wiederholt<br />

die Verkäuferin. „Ich will aber einen schönen Rasen und kein Mittel für den Naturschutz.<br />

Heutzutage ist ja eh fast alles gut für die Umwelt.“ Und die Moral von dieser G’schicht. Der gute Mann hat<br />

irgendwie Recht und irgendwie auch wieder nicht. Denn die grüne Welle hat<br />

mittlerweile tatsächlich fast alle Bereiche unseres Lebens erfasst. Doch längst nicht alles,<br />

was grün glänzt, ist auch wirklich nachhaltig. Aber das ist eine andere Geschichte.<br />

Öko war bis vor Kurzem das Thema alternativer Randgruppen. Heute erkennen immer<br />

mehr Menschen, dass die Grenzen unseres Planeten langsam, aber sicher<br />

erreicht werden. Glaubt man Klimaforschern, dann ist es sogar schon 5 nach 12.<br />

Keine ermutigenden Prognosen, aber auch kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken.<br />

Die Möglichkeiten zu einem nachhaltigen Lebensstil sind vielfältig und „Grün“ steht so hoch<br />

im Kurs wie schon lange nicht. Kein Wunder, ist ja auch die Farbe der Hoffnung.<br />

grünen<br />

Leben im<br />

BereIch<br />

Es soll ja immer noch Menschen geben, die mit einem<br />

grünen Lebensstil bestenfalls ein Blatt Rucola auf dem<br />

argentinischen Hüftsteak verbinden. Oder mit spontanen<br />

Adventure-Trips in die unberührte Natur. Ja, ja<br />

– natürlich im serienmäßig schlammverzierten Geländewagen.<br />

Was dachten Sie denn? Bevor Sie Ihre Meinung<br />

über solche Zeitgenossen festlegen, rasch ein<br />

kleines Geständnis: Ja, auch der Verfasser dieser Zeilen<br />

hat noch vor einigen Monaten ernsthaft mit dem<br />

Kauf eines SUV spekuliert. Tatsache. Die Frage war nur<br />

noch, ob „Sports Utility Vehicle“ oder „Sexy Utility Vehicle“.<br />

Was daran sexy sein soll, 15 Liter Sprit durch<br />

den Auspuff zu blasen, war mir allerdings schon damals<br />

nicht ganz klar. Aber dann kam der Inhaber eines<br />

Medienhauses, dessen Name hier nichts zur Sache<br />

tut, und der Klimawandel. Zwei Einflussfaktoren,<br />

die man unmöglich verdrängen kann, und so habe ich<br />

getan, was Menschen seit Menschengedenken tun:<br />

Ich habe mich den veränderten äußeren Bedingungen<br />

angepasst. Vor allem mein Mindset, also meine<br />

Art der Wahrnehmung und die Reihung meiner Prioritäten.<br />

Und damit ist der Grundstein für einen nachhaltigen<br />

Lebensstil eigentlich auch schon gelegt. Denn<br />

es heißt zwar: „Was ich nicht weiß, macht mich nicht<br />

heiß.“ Aber das Ganze funktioniert natürlich auch umgekehrt.<br />

Je mehr spezifisches Wissen abgespeichert<br />

wird und je mehr Zusammenhänge erkennbar werden,<br />

umso schwieriger wird es, sein gewohntes Leben<br />

fortzusetzen. Schuld daran ist ein Phänomen, das Psychologen<br />

als Kognitive Dissonanz bezeichnen. Demnach<br />

sind wir glücklicher, wenn unser Tun mit unserem<br />

Wissensstand übereinstimmt. Aber Vorsicht! Allzu<br />

viel Wissen macht das Leben nicht notwendigerweise<br />

einfacher.<br />

Wenn Sie sich von derartigen Aussichten partout<br />

nicht abschrecken lassen wollen, lesen Sie ruhig weiter.<br />

Könnte gut sein, dass Sie hier den einen oder anderen<br />

Hinweis finden, wie Sie die Welt retten können,<br />

und dafür ein Stück Lebensqualität geschenkt bekommen.<br />

Entgegen der weit verbreiteten Meinung hat ein<br />

nachhaltiger Lebensstil nämlich weit weniger mit Verzichten<br />

zu tun als mit Genießen. Also mit der bewussten<br />

Erfüllung echter Bedürfnisse. Und dabei zeigt sich<br />

dann natürlich auch das, was durchaus verzichtbar ist.<br />

Aber der Reihe nach.<br />

Die Sache mit dem Ressourcenverbrauch.<br />

Am Anfang meines persönlichen Klimawandels stand<br />

eine einigermaßen irritierende Entdeckung: Mein Fußabdruck<br />

ist viel zu groß! Wie konnte das sein? Ein geborener<br />

Naturfreund und Jahresnetzkartenbesitzer,<br />

der Pasta jedem Schnitzel vorzieht, Sojamilch-Packerln<br />

sammelt und weniger aufs Gas, dafür aber dynamisch<br />

durch jedes Stiegenhaus steigt. Wie kann so<br />

ein Mensch einen Ressourcenbedarf haben, der die<br />

ökologischen Grenzen unseres Planeten sprengt. In<br />

Zahlen: Würden 6,7 Milliarden Mitmenschen die gleiche<br />

Menge verbrauchen wie ich, würden wir 2,3 Erden<br />

benötigen. Kein Grund, in Hysterie auszubrechen.<br />

An Möglichkeiten seinen ökologischen Fußabdruck zu<br />

verkleinern, mangelt es wahrlich nicht. Einige Empfehlungen<br />

werden auf www.mein-fussabdruck.at gleich<br />

mitgeliefert.<br />

Die erste lautet: „Fliegen Sie so gut wie nicht mehr.“<br />

Das muss ich mal verdauen. Gerade jetzt, wo der<br />

schwache Dollar förmlich danach schreit, endlich wieder<br />

mal meine Lieblingshauptstadt in Übersee zu besuchen.<br />

Aber auch Flugemissionen kann man natürlich<br />

kompensieren. Also schnell mal den Emissionsrechner<br />

auf der Atmosfair-Website gecheckt.<br />

g 02<br />

titelstory<br />

20


g 02<br />

titelstory<br />

21<br />

Das Ergebnis: Einmal VIE–JFK und retour schlägt sich<br />

mit 4.480 kg CO 2 in der persönlichen Ökobilanz nieder.<br />

Nein, nicht pro Flugzeug, pro Person(!). Für € 104,–,<br />

die in ein Klimaschutzprojekt investiert werden, könnte<br />

man das Ganze aber ausgleichen. Zugegeben, das<br />

wäre nicht ganz konsequent, aber zumindest besteht<br />

noch kein Anlass, New York ganz von meiner Landkarte<br />

zu streichen. Sicherheitshalber wird der Newsletter<br />

der „Most friendly Airline“ aber gleich einmal abbestellt,<br />

um erst gar nicht in Versuchung zu kommen.<br />

Bleiben immer noch einige durchaus ansprechende<br />

Destinationen im ÖBB-Newsletter – im Nachtzug<br />

nach Paris? Avec plaisir! Nicht zu vergessen der Wasserweg,<br />

auf dem man neuerdings per Schnellboot von<br />

Wien direkt ins florierende Bratislava gelangt.<br />

Angasen!<br />

Die Lösung aller Mobilitätsprobleme?<br />

Womit auch schon ein Teil der nächsten Empfehlung<br />

eingelöst wäre: „Deutlich weniger, langsamer und<br />

möglichst nie allein mit dem Auto fahren.“ Gut möglich,<br />

dass die Explosion des Spritpreises eine flächendeckende<br />

Umsetzung dieses Vorschlags noch deutlich<br />

beschleunigen wird. So ist beispielsweise in den USA<br />

die Zahl der Öffi-Nutzer innerhalb weniger Monate<br />

um über 10% gestiegen. Hier zu Lande erlebt der alte<br />

Verkehrssicherheits-Slogan „Gleiten statt Hetzen“ eine<br />

Renaissance. Wer sich dran hält, wird nicht mehr als<br />

Gaspedal-Streichler belächelt, sondern mit längeren<br />

Tankintervallen und harten Euros belohnt. Bleibt noch<br />

die Frage, womit der Tank am besten zu befüllen sei.<br />

Biosprit führt ja ganz offensichtlich in eine Sackgasse.<br />

Eine Klimastrategie, die bewirkt, dass Menschen hungern<br />

müssen und wertvolle Regenwälder zum Anbau<br />

von Monokulturen gerodet werden, ist wohl kaum als<br />

zukunftsfähig zu bezeichnen. Bleibt nur noch eines:<br />

Angasen! Ja, warum eigentlich nicht auf CNG (Compressed<br />

Natural Gas) umsteigen. Günstiger und umweltfreundlicher<br />

wär’s allemal. Natürlich nur als Zwischenlösung.<br />

Glaubt man Audi-Chef Rupert Stadler,<br />

dann werden wir innerhalb der nächsten zehn Jahre<br />

endlich Elektroautos chauffieren können.<br />

Von 60 g auf 1,2 kg in vier Wochen.<br />

Eindeutig zu lange, sagt mir mein Hausverstand. Womit<br />

wir bei der nächsten Anweisung der Footprint-Redaktion<br />

wären: „Weniger Fleisch und tierische Produkte<br />

essen sowie lokale und jahreszeitgerechte Bioprodukte<br />

bevorzugen.“ Zugegeben, der erste Halbsatz klingt<br />

im ersten Moment ein wenig nach einem Fastenaufruf.<br />

Sollte aber wohl eher als Appell an den Gourmet<br />

in uns verstanden werden. „Weniger oft, dafür bessere<br />

Qualität“, lautet die Devise. Ein Beispiel: Das klassische<br />

Supermarkt-Henderl wird in gerade mal vier Wochen<br />

von 60 g auf 1,2 kg gemästet. Perfekte Voraussetzungen<br />

für ein unvergessliches Geschmackserlebnis? Mitnichten.<br />

Eine Alternative: prächtige Hühner, die ganze<br />

240 Tage lang unbeschwert zwischen Streuobstwiesen,<br />

Weinhügeln, Kastanien und Mischwäldern herumstreifen,<br />

bevor sie aufgetischt werden. Gibt’s wirklich,<br />

Immer mehr Menschen setzen bei<br />

ihren Kaufentscheidungen die grüne Brille auf.<br />

Trendforscher haben dafür den Begriff<br />

LOHAS geprägt. Die Abkürzung für einen Lifestyle<br />

Of Health And Sustainability.<br />

im steirischen Sulmtal. Hat natürlich seinen Preis. Aber<br />

wer sagt denn, dass man sich jeden Sonntag über ein<br />

Brathendl beugen muss. Zur Abwechslung empfiehlt<br />

sich ein Ausflug zu den Mitgliedsbetrieben der „Niederösterreichischen<br />

Wirtshauskultur“. Hier lautet die<br />

Devise: Regionalität ist Trumpf! Waldviertler Erdäpfel,<br />

Kraut und Rüben aus dem Wienerwald und Wachauer<br />

Marillen liefern die Basis für viele feine Gerichte.<br />

Fair Trade, what else?<br />

Der Hausverstand sagt mir aber auch, dass irgendjemand<br />

draufzahlt, wenn Kartoffeln aus Marokko und<br />

Ägypten oder Tomaten und Paprika günstiger sind als<br />

heimisches Gemüse. In einem österreichischen Supermarkt<br />

wurde sogar Schnittlauch aus Indien gesichtet.<br />

Die Frage, wie sich das rechnerisch ausgehen kann,<br />

stelle ich mir da gar nicht mehr. Ich nütze einfach meine<br />

Macht als Konsument – und greife daneben. Genau<br />

wie viele andere Menschen auch, die den Wert einer<br />

Ware nicht nur am Preis ablesen. Trendforscher haben<br />

für diese Konsumententyp den Begriff LOHAS geprägt.<br />

Die Abkürzung für einen Lifestyle Of Health And Sustainability.<br />

Diese rasch wachsende Gruppe erobert und<br />

verändert die Märkte. Der Schlüssel dazu heißt strategischer<br />

Konsum. Die Idee dahinter ist bestechend:<br />

Jeder Einkauf soll nicht nur unser privates Glück befriedigen,<br />

sondern gleichzeitig die Lebensstandards<br />

für Mensch und Umwelt auf der ganzen Welt erhöhen.<br />

Ein neues Selbstverständnis als Konsument ist<br />

gefragt. Schließlich steuert die Nachfrage das Ange-<br />

bot. Mit unserem Geld geben wir eine Stimme ab: für<br />

Kinderarbeit oder dagegen, für Lohndumping oder dagegen,<br />

für ökologische Produktionsstandards oder dagegen.<br />

Im Prinzip muss man nur zweimal hinschauen.<br />

Einmal auf das klein Gedruckte und dann erst auf<br />

den Preis.<br />

Sind wir nicht alle ein bisschen<br />

LOHAS?<br />

Im Zweifelsfall lohnt es sich, einige einschlägige Medien<br />

zu nutzen. Als Vorreiter in diesem Bereich profiliert<br />

sich „Biorama“, das erste österreichische Magazin<br />

für nachhaltigen Lifestyle. Der erste Eindruck ist modern<br />

und erfrischend unideologisch. Für missionarische<br />

Kommentare ist kein Platz. Stattdessen liefert das<br />

Gratis-Magazin eine bunte Mischung von Anregungen<br />

für ein lustvolles bewusstes Leben. Im Internet versammelt<br />

sich die neue Nachhaltigkeits-Elite auf www.<br />

utopia.de. Hier wächst das Bewusstsein für die vielfältigen<br />

Möglichkeiten eines nachhaltigen Lebens nicht<br />

nur durch die Beiträge des Redaktionsteams. Hier wird<br />

Web 2.0 gelebt. Persönliche Beiträge und Kommentare<br />

bereichern jedes einzelne Thema.<br />

Mitunter erfährt man hier auch Dinge, die man nicht<br />

so gern hört. Zum Beispiel, dass im Apple der Wurm<br />

drin ist. Sie wissen schon, diese sympathische IT-Marke,<br />

die punkto Modernität und Lifestyle allen anderen<br />

Herstellern um Jahre voraus ist. Laut einer Studie von<br />

Die Sujets der Schweizer Agentur<br />

Polyconsult sollen deutlich machen,<br />

dass Benzin und Diesel<br />

wohl nicht mehr ganz zeitgemäß sind.<br />

Ihre Empfehlung: Erdgas fahren.<br />

(Quelle: persönlich.com)<br />

grünen<br />

Leben im<br />

BereIch<br />

Climate Counts hat Apple noch keine sinnvollen Maßnahmen<br />

gegen den Klimawandel ergriffen und sollte<br />

von umweltbewussten Konsumenten gemieden werden.<br />

Bleibt zu hoffen, dass Mister Jobs und seinen<br />

Kollegen dazu bald was Vernünftiges einfällt. Schön<br />

langsam kommt mein Powerbook nämlich in die Jahre.<br />

Genauso wie mein alter Kühlschrank, der bereits ordnungsgemäß<br />

entsorgt und durch ein energieeffizienteres<br />

Modell ersetzt wurde.<br />

Alle Energie der Energieeffizienz!<br />

Damit sind wir beim vierten großen Einflussfaktor auf<br />

den persönlichen ökologischen Fußabdruck: „kompakt<br />

wohnen“. Dabei geht es im Wesentlichen um Maßnahmen<br />

zur Senkung des Energieverbrauchs innerhalb<br />

und außerhalb der eigenen vier Wände. Also z. B. Wärmedämmung<br />

optimieren und erneuerbare Energiequellen<br />

nutzen. Und zwar sinnvoll, wenn’s geht. Ich<br />

habe zum Beispiel entdeckt, dass man mit 45°C heißem<br />

Wasser genauso sauber wird, wie wenn der Boiler<br />

den Inhalt auf bei 60°C erhitzt. Und Wäsche wird jetzt<br />

angeblich sogar schon bei 25°C rein. Eine grundlegendere<br />

Entscheidung wie die Wahl des Waschmittels<br />

ist die Wahl eines Baugrundstücks. Dazu meinen die<br />

Footprint-Experten: Wenn irgendwie möglich nicht irgendwo<br />

auf der grünen Wiese bauen, sondern sicherstellen,<br />

dass der neue Wohnort auch mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln erreichbar ist.<br />

Falls Sie planen, auf einer grünen Wiese oder sonst<br />

wo in nächster Zeit einmal ein ausgelassenes Fest steigen<br />

zu lassen, noch ein abschließender Tipp: Mit dem<br />

2-Frauen-Betrieb extra-fest gibt es nun auch eine<br />

ethisch korrekte Eventagentur. Warum? Weil eine heiße<br />

Party nicht zur Erderwärmung beitragen soll und<br />

die Rettung der Erde gemeinsam mehr Spaß macht.<br />

Und das ist vielleicht sogar das überzeugendste Argument,<br />

um sein Leben Schritt für Schritt nachhaltiger<br />

zu gestalten. Oder wie Karlsson vom Dach aus Astrid<br />

Lindgrens gleichnamigem Kinderbuch sagen würde:<br />

„Spaß muss es machen. Sonst mach ich nicht mit!“<br />

Verantwortlich bei Energie Wasser Bern:<br />

Thomas Hügli (Leiter Kommunikation),<br />

Urs Fahrni (Product Manager);<br />

verantwortlich bei Polyconsult: Caroline Bühler,<br />

Astrid Toelle (Beratung), Jürg Tscharner (CD),<br />

Bettina Bodmer (AD), Roger Ghezzi (Text);<br />

Fotografie: Croci & du Fresne.<br />

≥ www.mein-fussabdruck.at<br />

≥ www.atmosfair.or.at<br />

≥ www.climatepartner.at<br />

≥ www.lohas.de<br />

≥ www.karmakonsum.de<br />

≥ www.dothegreenthing.com<br />

≥ www.cleaneuro.at<br />

≥ www.sulmtaler.at<br />

≥ www.wirtshauskultur.at<br />

≥ www.erdgasautos.at<br />

≥ www.biorama.at<br />

≥ www.utopia.de<br />

≥ www.extrafest.at<br />

≥ www.respact.at<br />

g 02<br />

titelstory<br />

22<br />

papier: munken lynx, h‘f offsetpapier weiß, seidig glatt, ungestrichen | grammatur: 150 g/m 2 | raster: 70 | veredelung: schmuckfarbe grün | beduftung: vital-öl


g 02<br />

branchennews<br />

23<br />

Skalenfarbe oder Couleur à la carte?<br />

Geschmäcker sind verschieden,<br />

heißt es. Natürlich auch, wenn es um eine<br />

persönliche Lieblingsfarbe geht.<br />

Unternehmen sind gut beraten, dabei<br />

besonders sorgfältig vorzugehen.<br />

Schließlich sind die ausgewählten Farben<br />

wichtiger Bestandteil der so genannten<br />

Corporate Identity.<br />

Ziel dieses gestalterischen Regelwerks ist ein möglichst<br />

unverwechselbares Erscheinungsbild. Und dazu greifen<br />

GestalterInnen und letztlich auch unsere Drucker gern<br />

einmal in Farbtöpfe, die nicht ganz alltäglich sind.<br />

Wer je einen Druckbogen oder ein Andruckproof in Händen<br />

gehalten hat, weiß vielleicht schon um die Bedeutung<br />

der vier eingefärbten Buchstaben am Seitenrand.<br />

CMYK steht für Cyan, Magenta, Yellow und Kontrast.<br />

Jene vier Grundfarben also, aus denen im Rasterdruck<br />

fast jeder beliebige Farbton und jedes Farbbild gedruckt<br />

werden kann. Damit sind aber längst nicht alle Möglichkeiten<br />

ausgereizt. Durch den Einsatz von Schmuckfarben<br />

eröffnet sich dem Gestalter ein noch wesentlich<br />

größeres Farbspektrum. Meist werden solche Sonderfarben<br />

ausgewählt, um wichtige Inhalte optisch hervorzuheben<br />

oder dem Corporate Design ein weiteres unverwechselbares<br />

Merkmal hinzuzufügen. Der große Vorteil<br />

dabei: Die ausgewählte Farbe ist jederzeit zu 100 % reproduzierbar.<br />

Mischen Impossible?<br />

Nicht, wenn man eine Farbküche hat.<br />

Meist werden die Schmuckfarben nach Auftragserteilung<br />

beim Druckfarbenhersteller bestellt. Womit allerdings<br />

wieder wertvolle Zeit verloren geht. Auf der Schön<br />

sieht man derartigen Anforderungen gelassen entgegen.<br />

Schließlich steht der Druckmannschaft eine eigene<br />

Farbküche zur Verfügung. Hier wird vor Ort genau<br />

der Farbton zusammengemischt, der den Vorgaben entspricht.<br />

Die Methode „Daumen mal Pi“ hat dabei längst<br />

ausgedient. Heute wird die richtige Mischrezeptur in einem<br />

ausgefeilten Verfahren ermittelt, das viele Apotheker<br />

wahrscheinlich vor Neid erblassen lässt.<br />

Thomas Lindorfer, Team-Leiter und Meister der Farben,<br />

hat der Redaktion einen Blick in seine Töpfe gewährt.<br />

Zu Beginn jeder neuen Farbmischung wird die Referenzfarbe<br />

mit einem Spektralfotometer gemessen, wobei<br />

natürlich auch der Bedruckstoff berücksichtigt werden<br />

muss. Das Messergebnis wird in eine selbstlernende<br />

Software eingespeichert. Im nächsten Schritt will das<br />

Programm wissen, aus welchen Zutaten die gewünschte<br />

Farbe zu berechnen ist. Entsprechend den Anforderungen,<br />

die das Druckprodukt erfüllen muss, wählt der<br />

„Farbkoch“ seine Zutaten.<br />

„Echtheit“ ist auch bei Druckfarben<br />

ein Zeichen für Qualität.<br />

Druckfarben unterscheiden sich wesentlich durch Eigenschaften,<br />

die in der Fachsprache als „Echtheiten“ bezeichnet<br />

werden. Welche Echtheiten eine Farbe mitbringen<br />

muss, hängt somit ganz von den Anforderungen<br />

bzw. vom Verwendungszweck des Druckprodukts ab.<br />

So müssen beispielsweise Plakatfarben hohe Lichtechtheitswerte<br />

haben, damit sie nicht vorzeitig ausbleichen.<br />

Thomas Lindorfer,<br />

Team-Leiter und Meister der<br />

Farben, hat der Redaktion<br />

einen Blick in seine Töpfe gewährt.<br />

Schmuckfarbe<br />

Schmuckfarbe<br />

Schmuckfarbe<br />

Schmuckfarbe<br />

Schmuckfarbe<br />

Skalafarbe<br />

Skalafarbe<br />

Skalafarbe<br />

Skalafarbe<br />

Skalafarbe<br />

[1. GANG ]<br />

ERBSENSUPPENGRÜN<br />

[2. GANG ]<br />

GARTENGURKENGRÜN<br />

[3. GANG ]<br />

OLIVENPESTOGRÜN<br />

[4. GANG ]<br />

SPINATGRÜN<br />

[5. GANG ]<br />

MINZGRÜN<br />

Werden Broschüren oder Folder folienkaschiert, ist z.B.: Alkali-Echtheit gefragt. Druckfarben,<br />

bei denen diese Eigenschaft nicht gegeben ist, würden im Zuge der Kaschierung oder<br />

oft erst viel später unverwünschte Farbveränderungen zeigen.<br />

Auf Basis der gewählten Grundfarben liefert das System binnen Sekunden verschiedene<br />

Vorschläge, inklusive der zu erwartenden Abweichung vom Referenzfarbton, die als Delta<br />

E ausgewiesen wird. Mit anderen Worten: Der Farbkoch sieht bei jedem Rezeptvorschlag<br />

auf einen Blick, ob die Farbtoleranz noch im grünen Bereich ist.<br />

Sodann wird aus allen Vorschlägen des Systems ein Rezept ausgewählt, eine Probemischung<br />

angerührt und an einem speziellen Andruck-Gerät angedruckt. Dieser Test liefert<br />

gleichzeitig exakte Informationen über den Farbauftrag. Je nach Papiertyp (gestrichen oder<br />

ungestrichen) ist mehr oder weniger Farbauftrag erforderlich, um das gewünschte Ergebnis<br />

zu erreichen.<br />

Schmuckfarben schmücken garantiert gleichmäßig und deutlich länger.<br />

Im Vergleich zu einer Farbmischung, die durch das Übereinanderdrucken gerasterter 4-C-<br />

Flächen entsteht, haben physisch gemischte Farben den Vorteil, dass eventuelle Schwankungen<br />

damit von vornherein ausgeschlossen werden. Erbsengrün bleibt Erbsengrün – vom<br />

ersten bis zum letzten Bogen. Wichtig auch<br />

für Plakate und sonstige Verwendungen im<br />

Außenbereich: Hier halten Sonderfarben bis<br />

zu 6-mal länger!<br />

Nach dem Andruck kommt der Moment der<br />

Wahrheit. Der Spektralfotometer gibt Auskunft<br />

darüber, wie nahe das Testergebnis<br />

an der Originalfarbe ist. Ein Testprotokoll<br />

wird ausgeworfen. Wenn die Abweichung<br />

zu groß ist, folgt ein Korrekturvorschlag des<br />

Systems. Im Schnitt ist die Farbe nach 1–2<br />

Korrekturen oder 30–40 Minuten druckreif.<br />

Das Gleiche gilt natürlich dann, wenn ein Kunde bei der Druckabstimmung im Haus feststellt,<br />

dass der Farbton noch nicht ganz seinen Vorstellungen entspricht. Vielerorts sind<br />

Schmuckfarben jedoch nur auf Bestellung erhältlich, wodurch in diesem Fall viel Zeit verloren<br />

gehen würde. Nicht verloren geht in der Farbküche auch die exakte Zusammensetzung<br />

der optimalen Farbe. Diese wird automatisch im System gespeichert. Natürlich muss nicht<br />

jede Farbe wieder aufs Neue analysiert werden. Oft reicht der Griff zum gugler’schen Rezeptbuch.<br />

Hier drin finden sich immerhin schon 257 schmucke Sonderfarben, die im Handumdrehen<br />

angemischt werden können.<br />

Nur für den Fall, dass die Abbildungen zu diesem Beitrag bei Ihnen eine gewisse Erwartungshaltung<br />

wecken – die Antwort ist „Nein!“ Selbst bei gugler* wird nicht mit Lebensmittelfarbe<br />

gedruckt. Dafür aber mit sehr umweltschonenden Druckfarben auf rein pflanzlicher<br />

Bindemittelbasis. Und das macht wiederum jeden bedruckten Bogen ganz automatisch<br />

ein bisschen grüner.<br />

Darf’s ein bisserl grüner sein?<br />

Um Ihnen die Entscheidung beim nächsten Mal etwas einfacher zu machen, haben wir speziell<br />

für Sie einen Vergleich in 5 Gängen kreiert. Sollten Sie bei Ihrer Wahl trotzdem noch<br />

unsicher sein, lassen Sie sich am besten von einem gugler*-Kundenberater Ihres Vertrauens<br />

eine individuelle Empfehlung auftischen!<br />

Und damit Sie auch genau das bekommen, was Sie bestellt haben, werfen unsere GrafikerInnen<br />

beim Andruck noch einen prüfenden Blick auf das Ergebnis.<br />

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branchennews<br />

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branchennews<br />

25<br />

<strong>Green</strong> IT – eine Branche entdeckt<br />

den Klimaschutz<br />

In der Informationstechnologie-Branche grünt es gewaltig. Kaum eine Messe, die nicht mit grünen Lösungen<br />

lockt, kaum eine Fachpublikation, die nicht zumindest auf einer Seite „green IT“ zum Thema macht.<br />

Wirklich erstaunlich, was da plötzlich alles „green“ wird oder „eh schon immer ist“. Was nicht heißen soll, dass viele dieser Anregungen<br />

durchaus Sinn machen. Auch bei gugler* wurde die IT-Infrastruktur in den letzten Monaten gezielt begrünt.<br />

Michael Schützenhofer<br />

ist Leiter der Unit Neue Medien & IT<br />

bei gugler* cross media.<br />

Wie sollte es anders sein: „Grün“ endet bei gugler* natürlich<br />

nicht beim Druck. Letztes Jahr haben wir begonnen,<br />

auch im IT-Bereich „Grün“ zum Thema zu machen.<br />

Nach einigen Recherchen und dem Besuch von Vorträgen<br />

und Messen haben wir schließlich mit der Umsetzung<br />

begonnen.<br />

Der erste Schritt war die Umstellung im PC-Bereich auf<br />

so genannte ThinClients. Dabei wird die Rechenleistung<br />

von „herkömmlichen“ PCs auf Server verlagert und der<br />

PC am Arbeitsplatz durch ein kleines Gerät ersetzt, das<br />

weder eine Festplatte noch ein DVD-Laufwerk besitzt.<br />

Daher wird für die Wärmeabfuhr auch kein Lüfter benötigt.<br />

Diese Geräte sind in der Anschaffung preisgünstig,<br />

benötigen extrem wenig Strom und sind zudem auch<br />

noch sehr leise, um nicht zu sagen: lautlos. Nach anfänglicher<br />

Skepsis erfreuen sich die kleinen Helfer inzwischen<br />

großer Akzeptanz. Seit letztem Jahr haben wir<br />

gut 20 PCs durch ThinClients ersetzt. Die Stromersparnis<br />

dadurch pro Jahr: ca. 5 MWh! Da ThinClients auch noch<br />

vergleichsweise günstig sind, amortisiert sich die Anschaffung<br />

bereits nach einem Jahr! Dazu kommt, dass<br />

diese auch länger eingesetzt werden können, als herkömmliche<br />

PCs, deren Rechenleistung oft schon nach 3<br />

Jahren nicht mehr ausreicht.<br />

Nachdem wir immer mehr Rechenleistung auf Server<br />

verteilen, war der nächste Schritt die Virtualisierung der<br />

Server. Damit können auf einen physischen Server mehrere<br />

virtuelle Server betrieben werden. Dafür wird ein<br />

entsprechend leistungsfähiger Server eingesetzt, der<br />

aber im Vergleich zu mehreren schwächeren Servern<br />

wiederum wesentlich weniger Strom benötigt.<br />

Auch ohne Neuanschaffungen lässt sich Energie sparen.<br />

So haben alle modernen Monitore inzwischen einen<br />

Standbymodus mit einem Verbrauch von einem Watt<br />

pro Stunde. Verzichtet man auf die Berieselung bunter<br />

Bildschirmschoner, läuft auch der Stromzähler langsamer.<br />

Bei gugler* schalten daher bei den Arbeitsplätzen,<br />

wo dies möglich ist, die Monitore nach 15 Minuten Inaktivität<br />

bereits in den Standbymodus. Schaltbare Steckerleisten<br />

tun ihr Übriges, um unnötige Stromfresser<br />

wie Ladegeräte über Nacht stromlos zu schalten.<br />

Damit haben wir unsere Möglichkeiten natürlich noch<br />

lange nicht ausgeschöpft. Als Nächstes werden wir unsere<br />

Lieferanten in die Pflicht zu nehmen, einen nach<br />

dem anderen überprüfen und wenn nötig auch wechseln.<br />

Letztes Monat wurde deshalb ein Lieferant im Bereich<br />

„recycelte Toner“ gewechselt. Hier haben wir mit<br />

item.at einen Partner gefunden, der ökologisch vorbildlich<br />

agiert und dies auch belegen kann. Auch das Konzept<br />

eines neuen Serverraums, der weniger Kühlleistung<br />

benötigt, ist schon in Planung. Freilich gibt es auch Produkte,<br />

an denen wir nicht vorbeikommen, da es keine<br />

echte Alternative dafür gibt. Denn „grün“ hin oder her:<br />

Die Qualität unserer Arbeitsleistung darf darunter natürlich<br />

auf keinem Fall leiden!<br />

Zu guter Letzt noch eine gute Nachricht für alle Apple-Fans.<br />

Laut <strong>Green</strong>peace hat das Unternehmen endlich<br />

zählbare Erfolge in puncto nachhaltige Produktgestaltung<br />

aufzuweisen und damit auch einen Sprung im<br />

Ranking gemacht – vom unrühmlichen letzten Platz ins<br />

vordere Mittelfeld. Tendenz: weiter steigend. Vielleicht<br />

hilft die nebenstehende Grafik ja auch Ihnen bei der einen<br />

oder anderen Kaufentscheidung.<br />

eMarking<br />

macht Schluss mit unübersichtlichen<br />

(Online)korrekturen<br />

Mehrere nachvollziehbare Korrekturzyklen, Korrigieren<br />

durch mehrere Lektoren gleichzeitig, Korrekturen<br />

über einen Standard-Webbrowser – das ist eMarking.<br />

eMarking ist der Name eines neuen Tools, das den Weg zum druckfertigen Dokument in vielen Fällen erheblich<br />

beschleunigen kann. Und so funktioniert’s: Alle an der Korrektur beteiligten Personen erhalten eine E-Mail mit einem<br />

Weblink. Jede Korrektur, die einmal in dem Dokument vermerkt ist, kann sofort von den anderen Lektoren eingesehen<br />

werden. Gerade wenn die Zeit drängt und mehrere Lektoren zuständig sind, leistet dieses Werkzeug wertvolle Dienste.<br />

Am besten, Sie schauen sich das Ganze gleich einmal online an: http://emarking.gugler.at<br />

Neues im Netz. Made by gugler*<br />

www.amag.at<br />

www.domaene-wachau.at und shop.domaene-wachau.at<br />

www.duropack.at<br />

www.radland.at<br />

www.zizala.at<br />

Crossmedia-Trends Heroks Marketing-Blog<br />

Firmenwissen<br />

online teilen<br />

Wer heute eine Begriffserklärung sucht, greift<br />

nicht mehr zum Universallexikon. Er sucht in<br />

Onlinenachschlagewerken wie Wikipedia. Aber<br />

wie weit nutzen Unternehmen die Chance des<br />

kollaborativen Wissens?<br />

Wikis werden nicht von Verlagen herausgegeben, sie<br />

werden von einer Vielzahl von Internet-Nutzern selbst<br />

geschrieben. Das macht Wikis zum aktuell leistungsstärksten<br />

Instrument für Wissensmanagement. Gemeinsam<br />

haben die Wikipedianer in erstaunlicher<br />

Geschwindigkeit ein Lexikon geschaffen, das mit der<br />

Encyclopaedia Britannica mithalten kann.<br />

Damit sollten die großen Vorteile auch für Unternehmen<br />

bewiesen sein. Aber nur wenige wagen den<br />

Schritt zum Einsatz von Wikis im Unternehmen – sei<br />

es im eigenen Intranet oder gar via Extranet für Kunden<br />

und Partner. Laut einer aktuellen Studie von Cisco<br />

Systems bezeichneten 51,9 Prozent der 335 befragten<br />

Manager die Bereitschaft zur Wissenskooperation<br />

in Österreich als „kaum vorhanden“. Wer jedoch effizient<br />

mit anderen kooperiert, ist produktiver, schneller<br />

und verschafft sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.<br />

Warum funktionieren öffentliche Wikis? Weil das System<br />

einfach zu bedienen ist, und niemand gefragt<br />

werden muss. Und weil die Beiträge sichtbar und damit<br />

anerkannt sind. Per Mausklick können alle, die an<br />

einem Artikel mitgearbeitet haben, angezeigt werden.<br />

Warum gelingt es nur zögernd, Wikis auch in unsere<br />

Firmenkulturen zu integrieren? Weil dafür bisherige<br />

Strukturen der Führung und Zusammenarbeit über<br />

Bord geworfen werden müssen.<br />

Doch die Mühe lohnt sich allemal. Probieren Sie’s aus!<br />

Sie werden staunen, wie rasch Sie Kommentare und<br />

Korrekturvorschläge auf einen Eintrag auf www.wikipedia.de<br />

erhalten. So rasch und umkompliziert könnte<br />

das Wissen Ihrer Mitarbeiter auch in Ihrem unternehmenseigenen<br />

Wiki genutzt werden. Sollten Sie wissen<br />

wollen, wie man ein Firmen-Wiki aufbaut ist, schauen<br />

Sie lieber persönlich vorbei. Das hauseigene g*wiki ist<br />

allemal einen längeren Blick wert.<br />

Günther Leucht | leucht@gugler.at<br />

Gewinn<br />

mit Sinn<br />

Mehr und mehr Produkte umgeben sich mit<br />

einem umwelt- und klimafreundlichen Mäntelchen.<br />

So weit, so grün. Bloß, diese Strategie<br />

hat schon in der Politik nicht gefruchtet und<br />

wird auch in der Wirtschaft keine substanzielle<br />

nachhaltige Entwicklung bewirken.<br />

Wird Ökologie nur vordergründig in der Werbung verwendet,<br />

ohne auch die Kernbereiche eines Unternehmens<br />

entsprechend umzugestalten, handelt es sich um<br />

eine Art von Pseudo-Öko-Marketing oder – noch moderner<br />

– um <strong>Green</strong>washing. Kurzfristig kann es durchaus<br />

sein, dass Unternehmen mit ökologischen Scheinlösungen<br />

oder ökologischen Teillösungen erfolgreich sind.<br />

Auf Dauer werden solche Konzepte aber nicht überleben.<br />

Und das ist auch gut so. Konsumenten und eine kritische<br />

Öffentlichkeit wirken auch hier schon längst ausgleichend.<br />

Echtes <strong>Green</strong> Marketing, das den gesamten<br />

ökologischen Produktlebenszyklus berücksichtigt und<br />

Umweltlösungen in relevanten Bereichen anstrebt, ist<br />

langfristig erfolgreich. <strong>Green</strong> Marketing ist das Ergebnis<br />

von nachhaltigen Strategien und keine ausgeklügelte<br />

Strategie, um Produkte oder Unternehmen ins grüne<br />

Licht zu rücken. Nachhaltigkeits-Marketing bewegt sich<br />

im Spannungsfeld von sozial-ökologischen Problemen<br />

und echten Kundenbedürfnissen.<br />

Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung ist eine<br />

genaue Analyse beider Pole. Und je größer die Schnittmenge<br />

zwischen diesen Polen ist, desto größer sind auch<br />

die Chancen für die erfolgreiche Vermarktung von sozial-ökologischen<br />

Produkten und Leistungen. Das nachhaltiges<br />

Marketing Sinn macht, zeigt der fortschreitende<br />

Bewusstseinswandel auf Konsumentenseite. Immer<br />

mehr Kunden wollen Qualität statt Quantität, Nachhaltigkeit<br />

statt Kurzfristigkeit, Sein statt Schein. Und eines<br />

ist auch klar: Auf Unternehmen, die diese Bedürfnisse<br />

verstehen und ihre eigene Verantwortung wahrnehmen,<br />

wartet Gewinn mit Sinn. Eigentlich ganz schöne Aussichten.<br />

Was sagen Sie?<br />

Reinhard Herok | herok@gugler.at<br />

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branchennews<br />

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g 02<br />

lebensart<br />

27<br />

Komm. Garten. Schau!<br />

Ein Spaziergang durch die grüne Oase von Elisabeth Gugler.<br />

Begrüßt werden wir von einem Methusalem namens Susi. Ganze 18 Jahre<br />

hat die Hauskatze bereits auf ihrem Buckel. Auf wackeligen Pfoten umkreist<br />

sie die Beine ihres Frauerls, ehe sie sich auf dem kühlen Boden eines<br />

überdachten Aufgangs niederlässt. Seit knapp zwei Jahren teilt sie sich das<br />

Revier mit Minki, einer lebhafteren Artgenossin, die sich eines schönen Tages<br />

beim Nordic Walking angeschlossen hat und seitdem zur Stammbesetzung<br />

des Hauses zählt.<br />

Sommerfrische unterm Nussbaum.<br />

Rechts von dem verandaähnlichen Aufgang und einen guten Meter tiefer<br />

verspricht die grünlich schimmernde Oberfläche eines großzügig angelegten<br />

Schwimmteiches Abkühlung. Besser gesagt eines Swimming-Teiches. So<br />

bezeichnet die Klosterneuburger Firma Biotop ihre Kombination aus Swimmingpool<br />

und Bioteich. Hier fühlen sich Seerosen, Kamm-Molche und winzige<br />

Ringelnattern genauso wohl wie schwimmfreudige Landratten. Wie<br />

zum Beispiel ihr Mann Ernst, der die Badesaison heuer bereits Mitte Mai eröffnet<br />

hat. Umrandet wird das kühle Nass übrigens von einer Einfassung<br />

aus recycelten Joghurtbechern, erklärt uns Frau Gugler und unterstreicht<br />

damit den Eindruck, dass ökologische Fragen auch in ihrem Privatleben eine<br />

zentrale Rolle spielen.<br />

Es ist heiß heute, die Sonne steht hoch am Himmel. Aber hier auf der Terrasse<br />

lässt es sich gut aushalten. Verantwortlich dafür ist ein riesiger Nussbaum,<br />

dessen Stamm bestimmt schon mehr als einhundert Jahresringe<br />

zählt. Dieser Schattenspender fungiert gleichzeitig als natürliche Gelsenabwehr.<br />

Elisabeth Gugler fühlt sich von dem Baum dagegen magisch angezogen.<br />

Genauer gesagt, von der Hängematte, die an einem der mächtigen<br />

Äste baumelt. Hier sei einer der wenigen Plätze, an dem sie wirklich zur<br />

Ruhe kommen kann. Schaukelnd mit dem Blick auf das vom Wind gekräuselte<br />

Wasser des Teichs rückt die Arbeit wenigstens für einen Moment in die<br />

Ferne. Auch wenn der Arbeitsplatz nur wenige Gehminuten entfernt liegt.<br />

So nah, dass an manchen Abenden das Quaken der Frösche bis zum Betrieb<br />

zu hören ist. Und dann weiß Sie, dass es langsam Zeit wird, sich auf den<br />

Nachhauseweg zu machen.<br />

Natürliche Vielfalt statt Perfektionismus.<br />

Der durch Trockensteinmauern terrassierte Gartenhang vermittelt eine angenehme<br />

Naturbelassenheit. Hier wird offensichtlich nicht mit der Nagelschere<br />

an der Verwirklichung eines perfekten Englischen Rasens gefeilt. Hier<br />

darf es ruhig ein bisschen ausschweifender und farbenfroher zugehen. Auch<br />

der zugeflogene Mohn passt da prächtig ins Bild. Auch wenn er sich frech<br />

zwischen die Pfingstrosen schwindelt. Und das sind immerhin die Lieblingsblumen<br />

der Gelegenheitsgärtnerin.<br />

Wenige Schritte danach stehen wir vor einer Kräuterspirale. Hier gedeihen<br />

verschiedene, noch zarte Heil- und Küchenkräuter. Gepflegt, begossen und<br />

behütet von Ernst Gugler, der seine grünen Schätze mit einer Bierfalle und<br />

einem zusätzlichen Schneckenzaun vor ihren natürlichen Fressfeinden bewahrt.<br />

Andere Tierarten sind dagegen hoch willkommen. Im ganzen Garten<br />

und am Nussbaum sind Nistkästen für Vögel und Insekten auszumachen.<br />

Nur das Igel-Hotel, das hat bis dato noch keine Gäste angelockt. Aber die<br />

Sommersaison hat ja gerade erst angefangen.<br />

Bevor wir unsere Kamera wieder verladen, entdeckt unsere Gastgeberin<br />

noch etwas, das ihr offensichtlich besondere Freude bereitet. Zwei Weinstöcke<br />

aus dem Sortiment der Arche Noah ranken seit einigen Monaten an den<br />

Holzwänden der Garage hinauf. Ein kleiner Beitrag, um eine selten gewordene<br />

Rebsorte wieder zu kultivieren, und ein weiterer Beweis, dass die Mitglieder<br />

dieser Unternehmerfamilie nicht nur einen grünen Daumen haben,<br />

sondern ein großes grünes Herz.<br />

Ein sonniger Hang mit Blick auf den Melker Hiesberg.<br />

Hinter einem unscheinbaren Holzzaun und einer Naturhecke<br />

eröffnet sich der Blick in das Refugium der Familie Gugler.<br />

Der erste Eindruck: Natur pur. Und würde es den<br />

Begriff „Idylle“ nicht schon lange geben. Man hätte ihn genau<br />

für solche Orte erfinden müssen.<br />

Grüner Tee boomt. Kein Wunder, verspricht das traditionelle chinesische Getränk doch Genuss<br />

und Gesundheitsvorsorge in ein und derselben Tasse. Grund genug für das gugler*-Team, sich einmal quer durch das<br />

vielfältige Angebot zu kosten.<br />

Laut fernöstlicher Heilkunde ist grüner Tee gesundheitsfördernd.<br />

Er befreit von Müdigkeit und Schläfrigkeit,<br />

belebt sanft bei allgemeiner Erschöpfung,<br />

fördert die Wachheit, schärft die Wachsamkeit und<br />

unterstützt klares Denken. Zu den anregenden Eigenschaften<br />

werden ihm auch zahlreiche entspannende<br />

Wirkungen zugeschrieben. Demnach soll der Tee die<br />

Verdauung verbessern, Nierenbeschwerden vorbeugen,<br />

die Haut reinigen, Gelenksbeschwerden lindern<br />

und bei zu hohem Blutdruck und Herzbeschwerden<br />

nützlich sein. Laut neuesten Erkenntnissen hilft grüner<br />

Tee, bei Raucherentwöhnung den Nikotin-Entzug<br />

besser zu ertragen. Zudem wurde ein Zusammenhang<br />

zwischen regelmäßigem Grüntee-Genuss und einem<br />

niedrigeren Krebserkrankungsrisiko festgestellt.<br />

Glück, Harmonie oder doch lieber Energie?<br />

Sieben Tee-LiebhaberInnen und solche, die es noch<br />

werden wollen, sind der Einladung zur Teatime gefolgt<br />

und genauso viele Tee-Sorten wurden auch getestet.<br />

Um den Geschmackssinn nicht zu überfordern, musste<br />

sich jede Testperson vorab für einen Tee entscheiden,<br />

den sie am liebsten verkosten und bewerten würde.<br />

Zur Wahl standen folgende handelsübliche Teebeutel-<br />

Tees: Cosmoveda „Grüner Blütenzauber“, EZA „Ceylon<br />

Darjeeling Grüner Tee“, Meßmer „Grüner Tee“, Milford<br />

„My <strong>Green</strong> Tea“, Sonnentor „Grüner Glückstee“, Teekanne<br />

Teefix „Grüner Tee“, Yogi-Tee „Grüne Energie“,<br />

Yogi-Tee „Grüne Harmonie“.<br />

Der Griff zur Packung war auch schon das erste Kriterium.<br />

Wie ansprechend ist das Package-Design? Wie<br />

wichtig sind die Versprechen, die darauf gemacht werden?<br />

Gleich vorweg: Der Genuss von zwei Tassen Sonnentor<br />

Glückstee hat unseren IT-Rookie David Größbacher<br />

nicht spürbar glücklicher gemacht. Aber das<br />

war ja auch nicht wirklich zu erwarten. Positiv aufgefallen<br />

ist, dass bei fast allen Verpackungen auf Kunststoff<br />

und mitunter sogar auf Metallklammern im Teebeutel<br />

verzichtet wurde.<br />

Ein Kurzbericht vom großen gugler*-Grüntee-Test<br />

Großes Glück<br />

in kleinen Tassen?<br />

Einen ersten Vorgeschmack vermittelte bei einigen<br />

Sorten bereits das Aroma, das aus der geöffneten Packung<br />

drang. Hier konnten vor allem die beiden Yogi-Tees<br />

Vorfreude wecken, die zusätzliches Lob für die<br />

abgebildeten Yoga-Übungen auf den Packungen ernteten.<br />

Andere dagegen, wie der Meßmer-Tee, ließen<br />

duftende Vorboten vermissen und wollten partout<br />

nicht preisgeben, welcher Geschmack da zu erwarten<br />

sei. Dieser wurde im nächsten Schritt beurteilt.<br />

Bitte beachten Sie den Beipacktext!<br />

Für so manchen brachte der erste Schluck aber eine<br />

herbe Überraschung. Der Tee offenbarte einen unerträglich<br />

bitteren Abgang! Zumindest drei Testern war<br />

diese unerwartete Erkenntnis direkt aus ihren Gesichtern<br />

abzulesen. Was lernen wir daraus: Erstens, es<br />

macht durchaus Sinn, die angegebenen Ziehzeiten penibel<br />

einzuhalten. Zweitens: Nicht jeder Tee will mit<br />

sprudelnd heißem Wasser übergossen werden. Mangels<br />

Thermometer konnte die Temperatur aber nur geschätzt<br />

werden. Und drittens: Bei manchen Grüntees<br />

wird der erste Aufguss einfach weggekippt. Beim zweiten<br />

Mal haben die Bitteraromen ihre Dominanz bereits<br />

eingebüßt und die Sache schmeckt deutlich runder.<br />

Mit einigem zeitlichen Abstand sollte der nächste<br />

Punkt beurteilt werden: Wie wirkt sich dieser Tee auf<br />

mich und mein Wohlbefinden aus? Auch hier fiel das<br />

Ergebnis höchst unterschiedlich aus. Das Spektrum<br />

der Reaktionen reichte von „gar nicht“, über „leicht<br />

anregend“ bis hin zu „entspannend“. Allerdings nur,<br />

wenn man sich auch die Zeit nimmt, den Tee ganz bewusst<br />

zu genießen.<br />

Acht Tee-LiebhaberInnen und solche,<br />

die es noch werden wollen,<br />

sind der Einladung zur Teatime gefolgt.<br />

Womit wir schließlich bei dem wahrscheinlich wichtigsten<br />

Aspekt des gesamten Grüntee-Trends angelangt<br />

wären: „Abwarten und Tee trinken“ kann<br />

nämlich auch als Gegenmodell zu einem Zeitgeist verstanden<br />

werden, in dem Leistung und Geschwindigkeit<br />

über Nachhaltigkeit dominieren. Frei nach der Devise:<br />

„Ich weiß zwar nicht, wohin ich will, dafür bin ich<br />

schneller dort.“ Und genau darüber sollten wir eigentlich<br />

alle viel öfter in Ruhe nachdenken. Inspirierende<br />

Tees gibt’s dafür jedenfalls genug.<br />

g 02<br />

lebensart<br />

28


g 02<br />

artenschutz im pielachtal<br />

29<br />

Im Auftrag<br />

der Artenvielfalt<br />

Jeden Tag sterben weltweit rund 150 Tierund<br />

Pflanzenarten aus. Über 16.000 Arten sind in Gefahr,<br />

bald von dieser Erde verschwunden zu sein.<br />

Wie ein Betriebsstandort<br />

zum Refugium für bedrohte<br />

Tiere und Pflanzen wird.<br />

Auf der Weltnaturschutzkonferenz in Bonn diskutierten heuer 5.200 Experten aus aller Welt über<br />

Möglichkeiten, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Auch Auf der Schön wird schon demnächst<br />

ein Artenschutz-Projekt gestartet.<br />

Dr. Erhard Kraus ist nicht nur ein langjähriger Freund der Familie Gugler, sondern auch Mitglied im<br />

wissenschaftlichen Beirat von Lanius. Einer Forschungsgemeinschaft für regionale Faunistik und<br />

angewandten Naturschutz. Mithilfe dieses Vereins soll in den nächsten Monaten ein Programm<br />

erarbeitet werden, um die Biodiversität im Umfeld des g*-Betriebsgebäudes zu erhalten und zu<br />

fördern.<br />

Als Erstes gilt es, dabei rasch eine Lösung für das Vogelschlag-Problem zu finden. Die großzügigen<br />

Glasflächen im Bereich der Bioküche eröffnen Gästen und MitarbeiterInnen zwar einen tollen<br />

Panoramablick. In den Augen vieler Vögel präsentieren sich die durchsichtigen Fronten als<br />

offener Luftraum. Auch die zur Abschreckung angebrachten Greifvogel-Silhouetten verfehlen<br />

ihre Wirkung. Und so findet manches Vogelleben hier ein jähes Ende. Was umso tragischer ist,<br />

wenn es sich dabei um eine besonders gefährdete Art wie zum Beispiel einen Eisvogel handelt,<br />

der hier an der Pielach eines seiner wichtigsten niederösterreichischen Vorkommen außerhalb des<br />

Nationalparks Donauauen hat.<br />

Ein zweiter Aspekt ist die Optimierung des Gründaches, um verschiedenen Tierarten einen Lebensraum<br />

zu bieten. Schon jetzt wird das begrünte Flachdach mit seinem Blütenreichtum von vielen<br />

Insektenarten, wie zum Beispiel zahlreichen verschiedenen Wildbienen, bevölkert. Zusätzlich könnte<br />

man die Ansiedlung von Vögeln oder Fledermäusen noch durch die Anbringung von künstlichen<br />

Nisthilfen unterstützen. Für reine Baumhöhlenbrüter wie Kohl- oder Blaumeisen bieten die<br />

altersbedingt zunehmenden Baumhöhlen im Gugler’schen Birnbaum begehrte Nistplätze.<br />

Ein Hoffnungsgebiet für das Artenschutzprojekt Auf der Schön ist natürlich auch die von<br />

Kolbenschilf umsäumte Versickerungsfläche an der Rückseite des Hauses. Hier hat der gelernte<br />

Biologe bei seinem Lokalaugenschein gleich vier verschiedene Libellenarten ausgemacht. Aber<br />

auch Laubfrösche und andere Amphibien würden hier ideale Lebensbedingungen vorfinden.<br />

Ebenfalls zur Diskussion steht die Schaffung eines Öko-Schaugartens. Offiziell gestartet wird das<br />

Projekt mit einer faunistischen Erhebung in den nächsten Wochen.<br />

Weiterlesen im Web:<br />

www.lanius.at | www.naturallianz.de<br />

Österreichs<br />

Naturschätzen<br />

auf der Spur<br />

Unser Land ist bekannt für seine Vielzahl an<br />

Naturschönheiten. Viele dieser Landschaften stehen<br />

unter gesetzlichem Schutz, um sie auch für<br />

zukünftige Generationen zu erhalten.<br />

Zugleich sind diese Schutzgebiete auch Orte der Begegnung<br />

zwischen Mensch und Natur. Gezielt gefördert wird die Wiederentdeckung<br />

vieler Kulturlandschaften durch ein Projekt<br />

der Internationalen Naturfreunde. Die so genannten Nature<br />

Trails erschließen besonders geeignete Gebiete für eine<br />

sanfte Freizeitnutzung, machen die biologische Vielfalt für<br />

die Besucherinnen und Besucher erlebbar und regen gleichzeitig<br />

zu einem bewussten Aufenthalt in der Natur an.<br />

Einer dieser Trails führt entlang der Pielach durch das niederösterreichische<br />

Alpenvorland, bis sie schließlich unterhalb<br />

von Melk in die Donau mündet. Informationen über<br />

die vielfältige Fauna und Flora und eine Anleitung, die<br />

Flusslandschaft per Rad oder per pedes zu erkunden, liefert<br />

ein kompakter Folder, der im Übrigen klimaneutral produziert<br />

wurde. Bestellt werden kann der Westentaschen-Navigator<br />

direkt bei den Internationalen Naturfreunden:<br />

Tel.: +43 (0)1 892 38 77 oder nfi@nfi.at<br />

Auszeichnung als Dekadenprojekt<br />

Am 19. Juni 2008 wurde das Projekt „Natura Trails in Österreich“<br />

von der österreichischen UNESCO-Kommission<br />

als offizielles Dekadenprojekt im Rahmen der Bildung für<br />

nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet. gugler* cross media<br />

gratuliert!<br />

Weiterlesen im Web:<br />

www.naturatrails.at<br />

BASILIKUMSCHAUMSUPPE<br />

Zutaten:<br />

1 EL Butter<br />

2 Stk. Schalotten fein gehackt<br />

2 Knoblauchzehen<br />

2 EL Dinkelmehl<br />

600 ml klare Gemüsebrühe<br />

250 g Waldviertler Ziegengervais<br />

125 ml Obers<br />

2 Bund Basilikum<br />

Schalotten und Knoblauch in Butter anschwitzen<br />

und mit Mehl stauben. Anschließend<br />

mit klarer Suppe aufgießen und etwas<br />

einkochen. Basilikumblätter dazugeben und<br />

pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken,<br />

Ziegengervais und Obers zur Suppe geben,<br />

mit dem Mixstab aufschlagen – voilà! Fertig<br />

ist die feine Vorspeise.<br />

Grüne Kreationen<br />

aus der gugler*-Bioküche<br />

Zubereitet und serviert von Roswitha Kainbacher<br />

DINKELTAGLIATELLE MIT<br />

SPINATPESTO<br />

Zutaten Pesto:<br />

400 g Blattspinat<br />

2 EL geröstete Pinienkerne<br />

120 g Parmesan<br />

8 EL Obers<br />

1 Knoblauchzehe, Salz, Pfeffer<br />

Blattspinat waschen und in einer Pfanne mit<br />

heißem Öl zusammenfallen lassen. Nacheinander<br />

geröstete Pinienkerne, Parmesan,<br />

Knoblauch, Salz, Pfeffer und Obers dazugeben<br />

und pürieren.<br />

Zutaten Tagliatelle:<br />

400 g Dinkelfeinmehl<br />

2 EL Dinkelgrieß<br />

3-4 Eier<br />

50 –100 ml kaltes Wasser<br />

Salz, Galgantpulver<br />

Mit einer Gabel die Eier und Gewürze gut verquirlen<br />

und von innen nach außen Mehl in<br />

die Ei-Masse einarbeiten. Gut kneten, bis Sie<br />

einen geschmeidigen Nudelteig in Händen<br />

halten. Den fertigen Teig in eine Klarsichtfolie<br />

wickeln und eine halbe Stunde rasten lassen.<br />

Danach ab durch die Nudelmaschine! Die frischen<br />

Nudeln kurz in Salzwasser kochen, abgießen<br />

und mit dem Spinatpesto vermengen.<br />

g 02<br />

gaumenfreuden*<br />

30


g 02<br />

lebensart<br />

31<br />

Servus die Radln!<br />

Die Initiative RADLand Niederösterreich verfolgt ehrgeizige<br />

Ziele: Der Anteil der Radfahrten soll innerhalb der<br />

nächsten 5 Jahre von 7% auf 14% gesteigert werden.<br />

Damit das Umsteigen noch leichter fällt, gibt’s sogar ein<br />

gefördertes Landesradl.<br />

Spezielle Radlertermine, Radlertipps und Radlrouten finden<br />

Sie im Internet: www.radland.at<br />

Der Pielachtalradweg<br />

Der Weg ist das Ziel. Für die von den Naturfreunden erschlossenen<br />

Nature Trails gilt das ganz besonders. Wer<br />

seine Radwanderung zudem mit einem Besuch Auf der<br />

Schön verbinden will, der erkundet am besten demnächst<br />

den Pielachtalradweg. Ausgehend von Dobersnigg (Gemeinde<br />

Loich) führt die erste Teilstrecke auf einer Länge<br />

von 25 km durch Kirchberg, Rabenstein, Hofstetten-Grünau<br />

und Weinburg bis nach Ober-Grafendorf. Von dort<br />

führt die zweite Teilstrecke auf einer Länge von 31 km<br />

über Markersdorf und Loosdorf bis nach Melk an der Donau,<br />

wo Anschluss an den Donauradweg besteht.<br />

(Auszug aus der Natura-Trail-Broschüre: „Die Pielach“. Mehr<br />

über dieses Naturfreunde-Projekt lesen Sie auf Seite 26.)<br />

Grüne Quellen<br />

Interessantes, Inspirierendes und Entspannendes<br />

für Körper, Geist und Seele.<br />

HÖRENSWERT<br />

Fjarill „Pilgrim“<br />

Manchmal geht Musik genau deshalb ins Herz, weil man die Worte nicht versteht. Und den<br />

Kopf braucht man auch gar nicht, um sich von den musikalischen Landschaften faszinieren<br />

zu lassen, die das außergewöhnliche Duo Fjarill in seinen Alben entstehen lässt. Die<br />

Klavier spielende und singende Schwedin Aino Löwenmark und die südafrikanische Geigerin<br />

Hanmarie Spiegel erzählen von der Kraft der Natur, vom Draußensein, von der Liebe<br />

und anderen starken Gefühlen. Die beiden wollen mit ihrer Mischung aus Pop, Folk, Blues<br />

und Weltmusik weniger verstanden werden, sie wollen gefühlt werden. Im Fall des Rezensenten,<br />

der eines schönen Samstagmorgens damit geweckt wurde, ist ihnen das nachhaltig<br />

gelungen. Fjarill ist wie ein Spazierung durch das unwirkliche Licht der Mitternachtssonne,<br />

wie Ferien auf Saltkrokan. Oder wie es ein Radioredakteur formulierte: „Ihre Lieder<br />

sind der musikalische Beweis für die Schönheit des Einfachen, die Perfektheit des Natürlichen<br />

und die Kraft des Wesentlichen.“ Eine deutsche Übersetzung der schwedischen Lyrics<br />

wird im CD-Booklet übrigens mitgeliefert.<br />

www.myspace.com/fjarill<br />

Nachhaltigkeit per Podcast<br />

„Das Abenteuer Nachhaltigkeit“<br />

Wer nicht lesen will, muss reinhören. Und zwar auf dem Edutainment-Portal „Das Abenteuer<br />

Leben“. Die hier angebotenen Podcasts schaffen einen komfortablen und kostenlosen<br />

Einstieg in viele Bereiche beruflicher Weiterbildung und der Persönlichkeitsentwicklung,<br />

z. B. „Das Abenteuer Nachhaltigkeit“. Hier erfährt der Hörer, wie ein nachhaltiger<br />

Lebensstil aussehen kann und was man selbst als Konsument, als Unternehmer oder auch<br />

als Bürger dazu beitragen kann, dass auch zukünftige Generationen ihre Lebensentwürfe<br />

verwirklichen können. Buchtipps, Interviews und Reportagen runden das Bild ab. Verfasst<br />

werden die Beiträge von Dr. Michael Schaller, der in Graz eine Agentur für Nachhaltigkeit<br />

betreibt.<br />

www.dasabenteuerleben.de<br />

LESENSWERT<br />

Öko.<br />

Al Gore, der neue Kühlschrank und Ich.<br />

Peter Unfried, Dumont<br />

Lebe wild und emissionsfrei! Peter Unfried war ein lebensfroher<br />

Hedonist, der Ökos verachtete, wie sich das<br />

gehörte. Eines Tages stand er vor der Aufgabe, sein<br />

schönes Leben zu ökologisieren. An einem Sommertag<br />

des Jahres 2006 war es so weit: Peter Unfried kam aus<br />

der Nachmittagsvorstellung. Seufzte. Und wusste: Mist,<br />

es muss sich etwas ändern. Nicht, dass er vor Al Gores<br />

Dokumentarfilm „Eine unbequeme Wahrheit“ noch nie<br />

von der Klimakatastrophe gehört hätte. Selbstverständlich<br />

hatte er sich damit beschäftigt; aber unkoordiniert<br />

und theoretisch, wie man es mit vielem macht. Nach<br />

dem Motto: Sicher wichtig, aber man hat ja auch noch<br />

anderes zu tun. „Öko“ schildert eine beispielhafte Entwicklung<br />

vom gedankenlosen Genießer zum bewussten<br />

Konsumenten, der beherzt an seiner persönlichen<br />

Energiewende arbeitet. Seine amüsant-aufklärerische<br />

Öko-Fibel liefert nebenbei ganz konkrete Handlungsmöglichkeiten:<br />

Welches Auto? Welcher Strom? Welcher<br />

Kühlschrank? Wie kann das eigene Haus aussehen? Der<br />

Satz „Ich allein kann ja sowieso nichts gegen den Klimawandel<br />

tun“ gilt nicht mehr. Fakt ist: Ich kann etwas tun.<br />

Und Spaß dabei haben.<br />

Neue Werte für die Wirtschaft.<br />

Eine Alternative zu Kommunismus<br />

und Kapitalismus<br />

Christian Felber, Deuticke im Zsolnay Verlag<br />

Der Kapitalismus hält keines seiner zentralen Versprechen.<br />

Individuelle Freiheit und persönliches Glück rücken<br />

für den Großteil der Menschen in unerreichbare<br />

Ferne. Die kapitalistischen Kernwerte - Wachstum,<br />

Wettbewerbsfähigkeit, Gewinn - stehen im Widerspruch<br />

zu den fundamentalen Werten der Demokratie: Freiheit,<br />

Menschenwürde und Gerechtigkeit. Welche Werte aber<br />

wollen wir? Christian Felber plädiert in seinem neuen<br />

Buch für einen ganzheitlichen „dritten“ Weg. In der<br />

Wirtschaft sollen dieselben humanen Werte gelten wie<br />

in zwischenmenschlichen Beziehungen. Nicht Egoismus,<br />

Konkurrenz und Materialismus sollten belohnt werden,<br />

sondern Selbstbestimmung, Solidarität und ökologische<br />

Nachhaltigkeit.<br />

<strong>Green</strong>omics.<br />

Wie der grüne Lifestyle Märkte und<br />

Konsumenten verändert<br />

Eike Wenzel, Anja Kirig und Christian Rauch,<br />

Redline Wirtschaftsverlag<br />

Aus Müslis von gestern werden hippe Lifestyle-Marktführer<br />

von morgen. Biofood und iPod, gutes Gewissen<br />

und Lebensstil-Avantgarde: LOHAS (Lifestyle Of Health<br />

And Sustainability), der grüne Lebensstil, gewinnt immer<br />

mehr Einfluss. Öko zu sein, ist sogar sexy. George<br />

Clooney und Angelina Jolie machens vor und mehr als<br />

30 % der Bevölkerung in den USA und Nordeuropa zählen<br />

dazu. Die Konsumkultur der nächsten Jahre wird geprägt<br />

sein von Menschen, die mit gutem Gewissen gesund<br />

und genussvoll leben wollen. Ökologie wird zum<br />

Wachstumstreiber auf den globalen Märkten.<br />

Welche Auswirkungen hat der Trend zu <strong>Green</strong>omics auf<br />

unsere Wirtschaft? In der Lebensmittelbranche sind Produkte,<br />

die Gesundheit, Genuss, Ökologie und Nachhaltigkeit<br />

versprechen, längst erfolgreich. Doch der grüne<br />

Trend beginnt sich auf andere Branchen auszubreiten:<br />

Kleidung, Wohnen, Hightech und Reisen werden Teil<br />

der <strong>Green</strong>omics. Und wie verändert der LOHAS-Trend<br />

Schlüsselmärkte wie Tourismus, Handel und natürlich<br />

Gesundheit? Welche Bereiche werden davon profitieren<br />

und wo liegen die Wachstumsmärkte? Das Trendbuch<br />

gibt Antworten auf viele spannende Fragen zur grünen<br />

Wirtschaft von morgen.<br />

lebensart<br />

32<br />

papier: munken lynx, h‘f offsetpapier weiß, seidig glatt, ungestrichen | grammatur: 150 g/m 2 | raster: 70 | beduftung: vital-öl


g02 g02 g02 g02 kunst schaffen<br />

33<br />

Der Künstler,<br />

der auch Filme macht<br />

Edgar Honetschläger<br />

über die Neugier,<br />

die Zeichnung und die<br />

Zukunft der Menschheit.<br />

„Tokyo Plain“. So heißt das Buch, das er am Vorabend<br />

unseres Gesprächs im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek<br />

präsentiert hat. Ein Bildband, der keine<br />

Klischees bestätigen will, sondern Einblicke in das echte Tokio<br />

gewähren will. In eine Stadt, die seiner Meinung nach<br />

graugrün ist. Und er muss es ja wissen. Schließlich hat er hier<br />

bereits acht Jahre seines Lebens verbracht.<br />

Er, das ist übrigens Edgar Honetschläger. Ein gebürtiger<br />

Österreicher mit einem Pass, der ihn als echten<br />

Kosmopoliten ausweist. Begonnen hat das alles bereits<br />

in jungen Jahren, in denen er regelmäßig nach<br />

England „verschickt“ wurde. Der Sprung über den großen<br />

Teich ließ nicht lange auf sich warten. Ganze vier<br />

Jahre lebte und arbeitete er in Los Angeles, San Francisco<br />

und New York. Hier entdeckte er auch seine Affinität<br />

für die japanische Kultur. Der Beginn des ersten<br />

Golfkriegs beschleunigte seine Entscheidung, sein Erspartes<br />

in einen Flug nach Tokio zu stecken. Und über<br />

seine Ankunft am Narita Airport sagt er: „Hier hab ich<br />

zum ersten Mal in meinem Leben das Gefühl von zuhause<br />

verspürt. Das kannte ich bis dahin nicht.“ Drei<br />

Wochen später wurde die gesamte Habe nach Tokio<br />

übersiedelt. Das war 1991 und bis heute ist das Land<br />

der aufgehenden Sonne eine der wenigen Konstanten<br />

in seinem bewegten Leben.<br />

„Dort gibt’s keinen Jesus und keinen Freud.“<br />

Dass er dort eines Tages vielleicht sogar „picken bleiben“<br />

könnte, hält er aber nicht für realistisch.<br />

Zu groß ist seine Neugier. Zu wichtig die Chance, sich<br />

von anderen Kulturen inspirieren zu lassen. „Meine<br />

ganze Arbeit nährt sich aus dem Wechsel. Ich will einfach<br />

alles wissen. An allen Orten der Welt, die mich interessieren,<br />

will ich gelebt haben. Und je ferner uns<br />

eine Kultur ist, desto spannender finde ich sie. Über<br />

Japan sage ich immer: Dort gibt’s keinen Jesus und<br />

keinen Freud. Das erzeugt eine andere Art Mensch.<br />

Deswegen interessiert mich das.“<br />

Ein Fenster in eine schöne Zukunft<br />

Sein nächster Ausbruchsversuch aus der geliebten<br />

Megalopolis steht allerdings unmittelbar bevor.<br />

Noch heuer soll in Brasilien sein zweiter Spielfilm<br />

entstehen. Das Drehbuch ist fertig, die Finanzierung<br />

steht, ein Lektorat an der Uni in Brasilia wartet.<br />

Bevor die Koffer gepackt werden, gilt es noch die<br />

letzten Recherchen abzuschließen. Der Weg dazu<br />

führt nach Mailand, zu einem den renommiertesten<br />

Männer auf dem Gebiet der Genforschung. Schließlich<br />

soll dieser Film einen weiten Horizont aufmachen<br />

– in die Zukunft der Menschheit. Honetschläger<br />

will mit diesem Projekt einen Ausblick geben, wie<br />

unsere Welt in 12 Millionen Jahren aussehen könnte.<br />

Und damit gewissermaßen ein Gegenstück zur aktuellen<br />

Weltuntergangsstimmung liefern. Positive Science-Fiction<br />

im besten Sinn. „Schon im Mittelalter<br />

hat man sich vor nichts mehr gefürchtet als vor der<br />

Apokalypse. Egal, wie weit man zurückgeht in der<br />

Geschichte. Der Mensch hat immer Angst davor gehabt,<br />

dass ihm der Himmel auf den Kopf fällt.“ Dennoch<br />

ist er weit davon entfernt, die globalen Probleme<br />

zu verleugnen: „Natürlich leben wir in einem<br />

realen Bedrohungsszenario. Aber mich interessieren<br />

viel mehr die Visionen, wie es weitergeht. Der Film<br />

soll ja auch etwas tun. Ich versuche, ein Fenster aufzumachen<br />

in eine mögliche, sehr schöne Zukunft.“<br />

Edgar Honetschläger,<br />

Bernhard Winkler<br />

(Artdirection) und Michael<br />

Mauracher (Galerie Fotohof<br />

Salzburg) bei der Druckabstimmung<br />

in Melk<br />

„Ich lebe von der Zeichnung“<br />

Nicht ganz so lange muss man hier zu Lande auf die<br />

nächste Aufstellung von Edgar Honetschläger warten.<br />

Bereits im nächsten Jahr präsentiert die Kunsthalle<br />

Krems einen umfassenden Einblick in seine Arbeit.<br />

„Hier wollen wir veranschaulichen, dass alle<br />

meine Tätigkeiten durch die Zeichnung zusammengehalten<br />

werden. Die Zeichnung ist die Grundlage<br />

meines Tuns. Ich habe in meinem Archiv fast 6.000<br />

Zeichnungen. Und ich lebe auch von der Zeichnung.<br />

Die Zeichnung bezahlt mein Essen. Durch Filmen<br />

kann man kein Geld verdienen, höchstens Renommee<br />

gewinnen. Ausnahmen bestätigen wie immer<br />

die Regel, wie heuer der österreichische Regisseur<br />

Stefan Rusowitzky erfahren durfte.<br />

Honetschläger kann die Freude über diesen Oscar<br />

durchaus teilen. Gleichzeitig bemerkt er ob der allgemeinen<br />

Hype eine merkwürdige Diskrepanz: „Wir<br />

Europäer sind doch so stolz auf unser Filmschaffen,<br />

das so anders ist als das amerikanische. Und pochen<br />

immer auf unseren künstlerischen Zugang zum<br />

Film. Dann kriegt einer von uns da drüben eine Statue<br />

und plötzlich komm ich mir in Europa vor wie in<br />

der tiefsten Filmprovinz. Ich will diese Auszeichnung<br />

nicht schlechtmachen, aber man sollte einfach viel<br />

gelassener umgehen damit.“<br />

Sich selbst definiert Honetschläger als Künstler,<br />

der auch Filme fürs Kino macht. Und im besten Fall<br />

wird auch er demnächst Gelegenheit haben, sich<br />

in Gelassenheit zu üben. Besteht „Die Zukunft der<br />

Menschheit“ auf internationalen Festivals, wird der<br />

Film bereits im Herbst 2009 in heimischen Kinos zu<br />

sehen sein.<br />

Weiterlesen im Web:<br />

www.honetschlaeger.com<br />

Produziert in Melk, präsentiert im Prunksaal<br />

der Österreichischen Nationalbibliothek in<br />

Wien. „Tokyo Plain“ vermittelt optisch und<br />

auch haptisch einen authentischen Eindruck<br />

von der Megalopolis.<br />

kunst schaffen<br />

34


g 02<br />

mitarbeiterporträt<br />

35<br />

Gestatten, Grünberger.<br />

Günther Grünberger!<br />

Auf den Schultern des Lagerverwalters lastet große Verantwortung.<br />

Eine einzige falsche Entscheidung und die gesamte Druckauflage hat sich<br />

binnen Sekundenbruchteilen in Altpapier verwandelt.<br />

Entwertet durch das scharfe Messer der Papierschneidemaschine,<br />

an der der gelernte Bürokaufmann seit gut zwei<br />

Jahren seinen Dienst versieht. Also hält er sich an die Devise<br />

„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“, und misst regelmäßig<br />

nach, um jedes Risiko auszuschalten. Die körperliche<br />

Beanspruchung ist im Vergleich zu seiner früheren<br />

Tätigkeit ungleich größer. In Summe gehen jedes Jahr 200<br />

Tonnen Papier durch die Hände dieses Mannes. Günther<br />

Grünberger hat damit kein Problem: „Ich bin eh ein kerniger<br />

Typ und ich beweg mich auch gern.“<br />

In seiner Freizeit bewegt er sich beispielsweise mit dem<br />

Mountainbike durch den eigenen Wald (!) oder mit Freunden<br />

auf dem Fußballplatz. Allerdings nur noch hobbymäßig.<br />

Der Schichtbetrieb bringt ihm zwar viele Vorteile, verhindert<br />

aber ein regelmäßiges Training.<br />

Als Fan schlägt sein Herz schon lange für Rapid Wien. Hin<br />

und wieder zieht es den jungen Mann daher auch nach<br />

Hütteldorf, wo er den Grün-Weißen vor Ort die Daumen<br />

drückt. Sein Tipp für die EURO 08 war: Rot-Gelb-Rot –<br />

also Spanien!<br />

Impressum<br />

Medieninhaber und Verleger: gugler* cross media,<br />

Auf der Schön 2, 3390 Melk/Donau, Tel. +43 2752/500 50-0,<br />

Fax +43 2752/500 50-8888, office@gugler.at *<br />

Kalvarienberggasse 68, 1170 Wien, Tel. +43 1/367 07 05-0,<br />

Fax +43 2752 /500 50- 8888, officewien@gugler.at<br />

herausgeber: ernst Gugler * chefredaktion: Mag. Gerald Lauffer<br />

Autoren: Michael Schützenhofer, reinhard herok, Günther Leucht<br />

Fotos: Michael Liebert * Art Direktion: Barbara riegler * Grafik:<br />

Stephanie Alfery * Papier: Munken Lynx, 150 g u. 240 g, von Arctic Paper<br />

Druck: gugler* cross media * Produziert mit Strom aus erneuerbaren<br />

energiequellen * Klimaneutrale Produktion gemäß den Anforderungen<br />

von greenprint*, www.greenprint.at<br />

Abdruck, Vervielfältigung oder Zitierung des Inhalts oder Teilen davon<br />

vorbehaltlich schriftlicher Genehmigung durch den herausgeber.<br />

erscheinungsweise: 2 x im Jahr * Auflage: 3.000 Stück<br />

The mark of<br />

responsible forestry<br />

Danke sagen wir diesmal der Firma Arctic Paper, die das umweltfreundliche<br />

FSc-Papier Munken Lynx für diese Auflage zur Verfügung gestellt hat.<br />

Produziert wird dieses im schwedischen Munkedals, an einem Ort, an<br />

dem der Fluss Örekil auf den Gullmarsfjord trifft. Dort hat man schon in<br />

den 60er Jahren erkannt, dass Papierproduktion mit einer großen<br />

Verantwortung gegenüber der Umwelt verbunden ist. heute ist Arctic Paper<br />

Munkedals eine der umweltfreundlichsten Papierfabriken der Welt.<br />

Mehr über Arctic Paper und Munken unter www.arcticpaper.com oder<br />

bei info-at@arcticpaper.com.<br />

g 02<br />

impressum<br />

papier: munken lynx, h‘f offsetpapier weiß, seidig glatt, ungestrichen | grammatur: 240 g/m 2 | raster: 70 | beduftung: vital-öl


gugler* denkt weiter

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