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IFF Info Zeitschrift des Interdisziplinären... - IFFOnzeit

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Sonstige Berichte/ Beiträgesonders was die Arbeitssegregation angeht. Wie Frau B nennt sie als bedeutsamstesBeispiel den öffentlichen Dienst, wo das Phänomen <strong>des</strong> „Glass Ceiling“ sehr prägnantist. In Belgien ist es ebenso wie in Spanien für Frauen sehr schwierig, Zugang zuFührungspositionen zu bekommen. Frau C betont jedoch auch, dass ihrer Ansichtnach Frauen für ihre Diskriminierung selbst verantwortlich seien. Als Beispiel nennt siedie „Wahl“ vieler Frauen, in Teilzeit zu arbeiten. Sie scheint nicht zu bedenken, dassFrauen oft quasi gezwungen sind, diese Arbeitsform zu wählen, um Erwerbsarbeitund Familie vereinbaren zu können.Interessant ist, dass Frau C hervorhebt, dass die relative Verbesserung der Situationfür Frauen in der Politik von außen in Form der Quotenregelung gekommen ist, diesie in Belgien durchgesetzt hat. Dies lässt vermuten, dass geschlechtsspezifische Strukturensehr fest verankert sind und nur Gesetze diese Diskriminierungen vermindernkönnen. Dies hat aber auch den Vorteil, dass viele Frauen jetzt eine solche Karriere fürmöglich halten; sie haben dabei mehr Selbstvertrauen.Was die Segmentierung angeht, ist Frau C hingegen viel nuancierter. Sie lehnt dieTheorie von Acker ab, dass Frauen aus bestimmten Bereichen ausgeschlossen sind.Männer und Frauen seien jetzt in allen Bereichen der Politik gleichermaßen vertreten.7„Wettbewerb ist mit derPolitik verbunden. Und erist nicht nur in derpolitischen Welt, er istüberall. Es ist eine Sache,die in der Arbeitsweltverankert ist.“Symbole – WerteDie Behauptung, dass Werte zwischen maskulinen und femininen Werten unterschiedenwerden können, lehnt Frau C grundsätzlich ab. Politische Organisationen entsprechenfür sie auch keinem maskulinen Arbeitsmodell. Das Zeitproblem, das von FrauB erwähnt wurde, findet sie normal. Solche Zwänge sind notwendige Arbeitsbedingungenin der Politik, so dass sie es nicht als maskulin definieren würde. Auch Wertewie Zielerreichung und Wettbewerb seien nicht maskulin, sondern seien unvermeidbar,wenn man in der Politik eine gute Arbeit leisten wolle: „La compétitivité, c’est lié aumonde politique. Et ce n’est pas seulement dans le monde politique, c’est un peu partout. C’est une chosequi anime le monde du travail.“ 7Darüber hinaus ist Frau C der Meinung, dass es in der Verantwortung der Frauenliegt, sich an diese Werte anzupassen, auch wenn es für sie schwieriger sein kann undnicht etwa umgekehrt, dass die Strukturen an die Bedürfnisse der Frauen angepasstwerden sollten.InteraktionenFrau C denkt sehr positiv über die Entwicklungen der Interaktionen zwischen Frauenund Männern am Arbeitsplatz. Es gibt für sie ein wachsen<strong>des</strong> Verständnis zwischenden Geschlechtern; sie haben gemeinsame Gesprächsthemen und teilen dieselben Sorgen.Dies lässt vermuten, dass sie Freundschaften zwischen Frauen und Männern möglichund problemlos findet. Sie betont aber ein anderes und interessantes Problem,was internationale Organisationen angeht: Internationale Organisationen zwingen ihreArbeitnehmer oft, weit von ihrer Familie weg zu sein. Es entsteht ein gewisses „Freiheitsgefühl“,Affären zu haben, besonders bei Männern (sagt Frau C). Die Sexualität scheintalso eine wichtigere Rolle zu spielen als in nationalen Organisationen, wo die Mitarbeiterihren familiären Verpflichtungen räumlich näher sind.Verständnis der Organisation/„Rollenspiele“Frau C sieht absolut nicht das Bedürfnis von Frauen, ihre femininen Eigenschaften zuunterstreichen. Sie lehnt damit die Theorie von Acker ab, dass Frauen ihre Weiblichkeitbetonen müssen, um die Unterschiede zu Männern klar zu machen. Ihrer Meinungnach sollen alle, die in der Politik arbeiten, sich – unabhängig von ihrem Geschlecht –anpassen.94

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