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IFF Info Zeitschrift des Interdisziplinären... - IFFOnzeit

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Frauen im intenationalen Kontextdie ihr erlaubt, sich ihrer Familie zu widmen.Interessant ist auch ihre Bemerkung, dass der Wettbewerb nur als maskulin betrachtetwird, weil die Basis dieses Wettbewerbs in einer Ungleichheit besteht: Wie schon gesagtund erklärt, verfügen Frauen nicht über die gleichen (Zeit-)Ressourcen wie Männer,weswegen es für sie schwieriger ist, an diesem Wettbewerb überhaupt teilzunehmenoder gar zu gewinnen. „En ce moment, on dit, en Espagne, c’est une compétitivité pas loyale. […]Parce que si finalement moi, à 19h, il faut que je parte pour m’occuper <strong>des</strong> enfants, et que c’est à 19hqu’on va prendre <strong>des</strong> décisions importantes, en dehors de l’espace formel […] donc c’est ça qu’il fautchanger.“ 5InteraktionenFrau B hat in ihrer bisherigen politischen Tätigkeit häufig sexistische Bemerkungenseitens ihrer männlichen Kollegen erlebt. Ihre Erfahrungen stimmen mit Arbeiten andererAutorinnen überein (vgl. z.B. Müller 1993), z.B. wenn sie behauptet, dass sie oft zuerstals Frau betrachtet und analysiert und erst danach ernst genommen wird: „Les hommesvoient toujours les femmes d’abord comme <strong>des</strong> femmes. Ça n’a pas changé dans ma carrière.“ 6Auch die Rolle der Sexualität in Interaktionen unterstreicht Frau B aufgrund eigenerErfahrungen und Beobachtungen. Ihrer Ansicht nach wird eine schöne Frau, für dieMänner eine sexuelle Anziehung empfinden, im Allgemeinen bessere Beziehungen zudiesen Männern haben als eine Frau, die sie körperlich nicht interessant finden. Diesersexuelle Aspekt in den Beziehungen macht es nahezu unmöglich, Freundschaften mitMännern zu entwickeln.Die Tatsache, dass sie die Situation auf der europäischen Ebene viel einfacher findet,liegt weniger an der geringeren Wirkung von Stereotypen bzw. an der geringernAusbreitung geschlechtsspezifischer Aspekte im Arbeitsverhältnis, sondern an derOberflächlichkeit der Beziehungen in europäischen Organisationen. Im Allgemeinenarbeiten die Mitglieder <strong>des</strong> Parlaments nicht lange bzw. nicht regelmäßig zusammen:Geschlechtsspezifische Zuschreibungen oder Interaktionsmuster werden somit wenigerbedeutend. Frau B unterstreicht insgesamt, dass es einfacher ist, mit KollegInnenzusammen zu arbeiten, die ihre Kultur teilen. Es kann daraus geschlossen werden, dassauch wenn die südeuropäische Kultur noch viele geschlechtsspezifische Stereotypen insich trägt, die Zusammenarbeit besser funktioniert, wenn die Ansichten oder Annahmendiesbezüglich geteilt werden.5„Es handelt sich hier umeinen unfairen Wettbewerb.Weil ich um 19 Uhr dieArbeit verlassen muss ummich um die Kinder zukümmern und um 19 Uhrwerden die wichtigenEntscheidungen getroffen,nicht in den formellen[Zeit]grenzen [...]. Dasmuss man ändern.“6„Männer betrachtenFrauen immer zuerst alsFrauen. In meiner Karriereist es immer so gewesen.“Verständnis der Organisation/„Rollenspiele“Frau B findet es sehr wichtig, dass man sich selbst nicht in dem Bemühen um Anpassungan die Organisation verliert. Besonders Frauen haben es in diesem Fall schwer,doch idealerweise sollten Männer und Frauen gegenseitig voneinander lernen. Diesmacht die Organisation interessant, so Frau B.4.3 Frau C, Belgien (Flandern)Frau C (61) ist eine Abgeordnete <strong>des</strong> Europäischen Parlaments. Sie gehört zu derkonservativen Partei Europas namens PPE. Sie ist schon immer sehr aktiv in dernationalen Politik gewesen und hat keine Kinder.Frau C findet die Situation auf der europäischen Ebene im Allgemeinen viel besser alsauf der nationalen Ebene, auch wenn sie auch hier noch einige Diskriminierungenwahrnimmt. Obwohl sie zu derselben Ländergruppe wie Frau B gehört, sind ihreAntworten sehr unterschiedlich.StrukturenFrau C ist sich der diskriminierenden Strukturen der Organisationen sehr bewusst, be-<strong>Info</strong> 22.Jg./Nr.30/200593

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