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IFF Info Zeitschrift des Interdisziplinären... - IFFOnzeit

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Berichte/ Beiträge aus dem <strong>IFF</strong>Die Ausgangsthese der Studie ist, dass die Reproduktion asymmetrischer Geschlechterverhältnissedurch das Wechselspiel zwischen den institutionellen Rahmenbedingungenan Hochschulen und der männlichen Kultur der mathematisch-naturwissenschaftlichenund technischen Disziplinen einerseits und den Wahrnehmungs-, Deutungs- undHandlungsmustern der Akteure (Männer und Frauen) andererseits erklärbar wird. ImVordergrund stehen daher nicht allein objektive strukturelle Momente von sozialerSchließung, sondern auch die auf der subjektiven Ebene wahrgenommenen Schließungsmechanismenbzw. -prozesse. Darüber hinaus scheinen Schließungsprozesse,die zur Reproduktion asymmetrischer Geschlechterverhältnisse führen (können), inden einzelnen Disziplinen unterschiedlich wirksam zu sein, so dass es notwendig erscheint,diese in unterschiedlichen Disziplinen zu betrachten.3. Auswahl der zu untersuchenden DisziplinenAls Bezugsgröße für die Auswahl der in die Untersuchung einzubeziehenden mathematisch-naturwissenschaftlichenund technischen Disziplinen bzw. Studien- und Lehrbereichewurde der Frauenanteil in den Fächergruppen Mathematik/Naturwissenschaftenund Ingenieurwissenschaften an Hochschulen ausgewählt, genauer das „Input-Output-Verhältnis“ zwischen der „untersten Statusebene“ der Studentinnen und derhöchsten Statusebene der Professorinnen. Ausgewählt wurden Lehr- und Studienbereichedieser Fächergruppen, die im Vergleich zu dem der Fächergruppe insgesamtdurch folgende Input-Output Verhältnisse zu charakterisieren sind (zu den Zahlenvgl. Statistisches Bun<strong>des</strong>amt 2004):• 1. Fall: Der Studentinnenanteil ist geringer als der Studentinnenanteil der Fächergruppeund der Professorinnenanteil liegt ebenfalls unter dem Professorinnenanteil derFächergruppe insgesamt. Das ist z.B. in Physik und E-Technik der Fall.• 2. Fall: Der Studentinnenanteil ist geringer als der Studentinnenanteil der Fächergruppe,der Professorinnenanteil entspricht dem Durchschnitt der entsprechenden Fächergruppeannähernd oder liegt sogar darüber. Beispiele sind <strong>Info</strong>rmatik und Maschinenbau.• 3. Fall: Der Anteil der Studentinnen entspricht annähernd dem Studentinnenanteilder dazugehörigen Fächergruppe oder ist sogar höher und der Anteil der Professorinnenliegt unter dem Professorinnenanteil der dazugehörigen Fächergruppe. Dies ist inMathematik und Chemie der Fall.4. ForschungsfragenDie Forschungsfragen der Studie lauten wie folgt:Inwieweit sind die von Bourdieu beschriebenen Kapitalformen, insbesondere das fürden Hochschulbereich relevante kulturelle und soziale Kapital, sowie deren von Bourdieufür das universitäre Feld spezifizierte Unterformen, d.h. das akademische/universitäreund das intellektuelle/wissenschaftliche Kapital (Bourdieu 1992), geschlechtlichkonnotiert (vgl. auch Schaeper 1997) und zwar sowohl hinsichtlich <strong>des</strong> Kapitalvolumens,der Kapitalstruktur als auch der wissenschaftlichen Laufbahn (als zeitlicheEntwicklung von Kapitalvolumen und -struktur)?Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen einer möglichen geschlechtlichen Konnotationund einer möglichen fachkulturellen Konnotation der von Bourdieu beschriebenenKapitalformen, insbesondere bei deren Transformation in das symbolischeKapital?Inwieweit ist der mathematisch-naturwissenschaftliche und/oder der technische„Habitus“ vergeschlechtlicht und bringt damit auch vergeschlechtlichende alltagskulturellebzw. soziale Praktiken im sozialen Feld Hochschule, genauer in den ausgewähltenmathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Fächern, hervor, welche78

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