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IFF Info Zeitschrift des Interdisziplinären... - IFFOnzeit

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Felizitas Sagebielnalisierung hervorrufen. AbweichendeVorstellungen von einer gutenArbeitsatmosphäre und direkteArbeits- und Karrierebarrieren (z.B.familienunfreundliche Arbeitszeiten,mangelnder Zugang zu <strong>Info</strong>rmationenund Netzwerken) könnenzu Unzufriedenheit führen und Anlasszum Verlassen <strong>des</strong> Arbeitsplatzesoder <strong>des</strong> Berufs geben. Das Problemvon Maßnahmen, die speziellzur Frauenförderung eingesetztwerden, ist, dass sie durch das Betonen<strong>des</strong> Anderssein von Ingenieurinnenals stigmatisierend empfundenund abgelehnt werden können.Die dargestellten hypothetischenZusammenhänge werden in Schema1 zusammenfassend anschaulichgemacht.4. Ergebnisse zu Organisationskulturund Geschlecht inden IngenieurwissenschaftenDie Darstellung der Ergebnissefolgt der Reihenfolge der Untersuchungsphasen.Die thematischeGliederung impliziert, dass Ergebnissein der Regel qualitative undquantitative Daten verknüpfen.Für die Beschreibung und Analyseder Situation der Ingenieurinnenim Beruf werden zunächst dieHomepages der ausgewählten Unternehmenherangezogen. Auch imBeruf müssen sich Ingenieurinnenmit ihrer Minderheitssituation in einermännlich geprägten Organisationskulturauseinandersetzen undStrategien für einen Umgang damitentwickeln. Geschlechtlich konnotierteÜberstunden- und Teilzeitarbeitwerden in Verbindung mit derwork-life-balance dargestellt unddiskutiert. Stellenwert und Möglichkeitder Karriere von Ingenieurinnensowie die Bedeutung von Männer-und Frauennetzwerken in diesemZusammenhang schließen dieErgebnisdarstellung ab.4.1 Homepages: der ersteEindruck von UnternehmenIn diesem Arbeitsschritt werdenHomepages von 12 europäischenUnternehmen analysiert und imHinblick auf die obigen Hypothesenausgewertet. Sind sie einem neueneher frauenfreundlichen Imageverpflichtet oder folgen sie einemalten männlichen Image von Industrieund Technik und sprechenFrauen eher weniger an? Von denuntersuchten Unternehmen sind diefinnischen und deutschen Unternehmendie einzigen, die Bilder vonFrauen und spezielle <strong>Info</strong>rmationenfür Frauen enthalten. Sie bieten außerdemProgramme, Konzepte, Initiativenund <strong>Info</strong>rmationen für Studierendeund Arbeitnehmer. Aufder finnischen Internetseite <strong>des</strong>„good practice“ Beispiels werdenFrauen sogar in gehobenen Positionendargestellt. Keine angemesseneGeschlechterbalance auf Photosund Bildern ist aus den beiden untersuchtengriechischen und einerösterreichischen Internetseiten ersichtlich.Abgebildete Männer aufden Webseiten der betrachteten britischenFirmen scheinen höhere Positioneninne zu haben; das gilt auchfür die Seiten von einem deutschenund einem österreichischen Unternehmen.Die untersuchten griechischenund österreichischen Unternehmenpräsentieren keine speziellenInitiativen und ihre Internetseitenscheinen sich mehr an Männerals an Frauen zu richten.Die meisten Unternehmen derPartnerländer haben Kontakte zuUniversitäten, außer den beidengriechischen und einem österreichischenUnternehmen. Deutsche, britischeund finnische Internetseiteninformieren über Kooperationenmit Schulen, die deutschen Unternehmenbieten besondere Aktivitätenfür Studentinnen und Schülerinnen.Alle untersuchten Unternehmen ausDeutschland, Finnland und Großbritannienhaben ein spezielles DiversityProgramm, aber nur dasfranzösische „good practice“ Unternehmenhat auch noch ein GendermainstreamingKonzept. Die beidengriechischen und österreichischensowie ein französisches Unternehmenhaben weder ein DiversityProgramm noch ein GendermainstreamingKonzept.Spezielle <strong>Info</strong>rmationen überKarrierebedingungen für Frauen,Hinweise auf Job-Sharing, flexibleArbeitszeitmodelle und Möglichkeitender Kinderbetreuung bieten nurdie Webseiten der deutschen Unternehmenund <strong>des</strong> finnischen „goodpractice“ Beispiels.4.2 Männlichkeitskultur undMinderheitssituation derFrauenDie Arbeitsorganisation und die Artder Arbeit entsprechen einemmännlichen Modell, Männer bauenes seit Generationen nach ihren Bedürfnissenauf, lange in Abwesenheitvon Frauen. Die österreichischenFrauen, die befragt wurden,formulieren klar, dass sie sich immernoch als Minderheit fühlen, dominiertvon einer männlichen Kultur,die sexistische Witze einschließt.Überall in Europa erzählen Frauenüber die Dominanz männlicherOrganisationskultur und betontenjedoch gleichzeitig, dass sie keineProbleme damit hätten. Dafür kannes zwei Erklärungen geben: man istsich dieser Männlichkeit bewusst,aber sie stellt tatsächlich kein Problemdar oder die Ingenieurinnenverbieten sich, damit Probleme zuhaben wegen ihres zugeschriebenen„toughen“ Images.Andererseits ist es für einigeFrauen eine große Herausforderung,überhaupt in einer männlichenDomäne zu arbeiten; die be-52

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