IFF Info Zeitschrift des Interdisziplinären... - IFFOnzeit

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11.07.2015 Aufrufe

Sonstige Berichte/ Beiträge„Besonders erinnern kann ich mich an eine Frau, die erfolgreich in ihrem Beruf stand, und unseiniges über ihren Werdegang erzählt hat. ... Der Betreuer unserer Girls’ Day Gruppe hat mir meineBegeisterung für diese Ausbildung sofort angemerkt und ermutigte mich, mich doch für diese Ausbildungzu bewerben.“ Astrid Nilson war beim Girls’Day 2002 bei Siemens in Erlangen. Siebegann dort daraufhin eine Ausbildung als Industrietechnologin.mehr unter: http://www.girls-day.de/girls_day/berufsorientierung/portraitsDer Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag findet an jedem vierten Donnerstag im Aprilstatt, das nächste Mal am 27. April 2006.Der Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag wird gefördert vom Bundesministerium fürBildung und Forschung, vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen undJugend sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag ist ein Projekt von „Frauen geben Technik neue Impulse e.V.“ und eineGemeinschaftsaktion des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, des Bundesministeriumsfür Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Initiative D21, der Bundesagenturfür Arbeit, des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der Bundesvereinigung derDeutschen Arbeitgeberverbände, des Deutschen Industrie- und Handelskammertages,des Zentralverbands des Deutschen Handwerks und des Bundesverbandes der DeutschenIndustrie.Weitere Informationen unter: www.girls-day.deEvaluation 2004Girls’Day - Mädchen-ZukunftstagErweiterung des Berufswahlspektrums von Mädchen in Deutschland und vier weitereneuropäischen Staaten. Evaluationsergebnisse 2004Frauen geben Technik neue Impulse e.V. (Hrsg.)W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld 2005ISBN 3-7639-3390-5 | Best.-Nr. 60.01.680 | 228 Seiten | 14,90 €Kurzfassung im Downloadcenter unter:http://www.girls-day.de/girls_day/service/downloadcenterPressekontaktDipl. Psych. Carmen RufferBundesweite Koordinierungsstelle Girls’Day – Mädchen-ZukunftstagFrauen geben Technik neue Impulse e.V.Wilhelm-Bertelsmann-Str. 1033602 BielefeldTelefon: 0521/106 7378, Telefax: 0521/106 7377EMail: ruffer@girls-day.de112

TagungsberichteGenus oeconomicum –Zur Ökonomie der GeschlechterverhältnisseWie ist zu erklären, dass es nie zuvor so viele beruflichhoch qualifizierte Frauen gegeben hat wie gegenwärtig,dies sich aber nicht positiv auf dem Arbeitsmarktwiderspiegelt? Welche konkreten Auswirkungen hat dieGlobalisierung insbesondere auf den Dienstleistungssektor,in dem weltweit bis zu 70 Prozent Frauen beschäftigtsind? Wird sich das so genannte „Aschenputtel-Syndrom“,also die traditionelle Bevorzugung vonSöhnen oder Schwiegersöhnen, bei den zu Tausendenanstehenden Unternehmensübergaben an die kommendenGenerationen fortsetzen?Mit solchen und ähnlich spannenden Fragen habensich WissenschaftlerInnen auf der internationalen Tagung„Genus oeconomicum – Zur Ökonomie der Geschlechterverhältnisse“am 24./25. Februar 2005 an derUniversität Zürich beschäftigt, die vom KompetenzzentrumGender Studies der Universität Zürich und demFrauenrat der Universität Konstanz veranstaltet wurde.Die Themensetzung war unter der doppelten Perspektivesinnvoll, denn obwohl ökonomische Ungleichheitenund Abhängigkeiten oftmals mit Geschlechterverhältnissenin engem Zusammenhang stehen, konstituiertsich hier ein Wissenschaftsfeld, das sich langeeiner genderbezogenen Bearbeitung versperrt hat. Zumanderen haben im Zusammenhang mit der Ökonomisierungder Gesellschaft und den Globalisierungsprozessendie Geschlechterverhältnisse Verschiebungen erfahren.Unter anderem wurde klar, dass die ökonomischeTheorie bislang noch kaum tragfähige Konzepteentwickelt hat, mit denen die Diskriminierung (vonFrauen) theoretisch sinnvoll zu fassen wäre. Aber essind in unterschiedlichsten Disziplinen Ansätze erarbeitetworden, die Geschlecht als soziale und politischeKategorie zur Analyse ökonomischer Fragestellungennutzen. Ein breites Spektrum wurde auf der Tagungthematisiert. Zu vier thematischen Blöcken haben zahlreicheWissenschaftlerinnen die Ergebnisse ihrer Arbeiteinem großen internationalen TeilnehmerInnenkreisaus fünf europäischen Ländern präsentiert. Hierein Überblick:1. Rationalitätskonzepte jenseits des HomooeconomicusDer Hauptvortrag zu diesem Themenblock „ÖkonomischeRationalität und Handeln aus ‚Commitment’“ vonFabienne Peter (Warwick) diskutierte die Möglichkeiten,die sich im Zusammenhang mit der zunehmendenempirischen Forschung in den Wirtschaftswissenschaftenfür alternative Interpretationen von Befunden ergeben.Diese könnten in der bisherigen Theorie als „irrational“taxiertes, das heißt nicht eigener Optimierungverpflichtetes, Verhalten theoretisch gefasst werden.Solche Auslegungen würden auch den Zugang zur Interpretationsozialer Diversität öffnen und damit dietheoretische Verbindung von Ökonomie und Sozialwissenschaftenangehen.Des Weiteren wurden folgende Themen erörtert:Unternehmerisches Handeln als Projektionsfeld modernerMännlichkeit. Eine Analyse des Schrifttums zumUnternehmer seit dem 18. Jhd. (Irene Bandhauer-Schöffmann, Wien); Geld/ Sex/Macht: Männlichkeitund Ökonomie im U.S.-amerikanischen Roman (EvaBoesenberg, Berlin); „Männerpower!“ Legitimierungsstrategienmännlicher Herrschaft (Jürgen Budde, Hamburg);Die Theorie des Homo Oeconomicus als Mediumimaginärer Identitätsbildung (Andreas Weber,Wien); Privatisiert. Geschlechterimplikationen neoliberalerTransformation und Gouvernementalität (GabrieleMichalitsch, Wien); „Management des Selbst“ und„Psychopolitik“ – Überlegungen zu Subjektivierungvon Arbeit und Geschlecht (Alexandra Rau, Frankfurt).2. Legitimationen der MachtUnter dem Titel „Alles nur eine Frage der Zeit? ZurEntwicklung der Machtbalance zwischen den Geschlechtern“widmete sich Reinhard Kreckel (Halle)dem „glass ceiling“-Phänomen: Dass Frauen immer nurbis zu einem bestimmten Niveau aufsteigen und dannan eine „gläserne Decke“ stoßen, erklärte er damit, dassWissenschaftlerinnen erheblich stärker als Wissenschaftlervon Überlegungen und Maßnahmen der Familienplanungbeeinflusst sind. Die Reproduktion beziehungsweisedie Familienarbeit sei für die Ungleichheitin den Hierarchien verantwortlich – zugegebenerweiseein nicht gerade neuer Gedanke.Die Bandbreite der weiteren Themen: Geschlechtim Wissenschaftsfeld. Eine Studie zur Förderung vonFrauen durch den Schweizerischen Nationalfonds SNF(Yvonne Jänchen, Genf); Stillstand beim Einkommensunterschiedzwischen den Geschlechtern – Kritik amInfo 22.Jg./Nr.30/2005113

TagungsberichteGenus oeconomicum –Zur Ökonomie der GeschlechterverhältnisseWie ist zu erklären, dass es nie zuvor so viele beruflichhoch qualifizierte Frauen gegeben hat wie gegenwärtig,dies sich aber nicht positiv auf dem Arbeitsmarktwiderspiegelt? Welche konkreten Auswirkungen hat dieGlobalisierung insbesondere auf den Dienstleistungssektor,in dem weltweit bis zu 70 Prozent Frauen beschäftigtsind? Wird sich das so genannte „Aschenputtel-Syndrom“,also die traditionelle Bevorzugung vonSöhnen oder Schwiegersöhnen, bei den zu Tausendenanstehenden Unternehmensübergaben an die kommendenGenerationen fortsetzen?Mit solchen und ähnlich spannenden Fragen habensich WissenschaftlerInnen auf der internationalen Tagung„Genus oeconomicum – Zur Ökonomie der Geschlechterverhältnisse“am 24./25. Februar 2005 an derUniversität Zürich beschäftigt, die vom KompetenzzentrumGender Studies der Universität Zürich und demFrauenrat der Universität Konstanz veranstaltet wurde.Die Themensetzung war unter der doppelten Perspektivesinnvoll, denn obwohl ökonomische Ungleichheitenund Abhängigkeiten oftmals mit Geschlechterverhältnissenin engem Zusammenhang stehen, konstituiertsich hier ein Wissenschaftsfeld, das sich langeeiner genderbezogenen Bearbeitung versperrt hat. Zumanderen haben im Zusammenhang mit der Ökonomisierungder Gesellschaft und den Globalisierungsprozessendie Geschlechterverhältnisse Verschiebungen erfahren.Unter anderem wurde klar, dass die ökonomischeTheorie bislang noch kaum tragfähige Konzepteentwickelt hat, mit denen die Diskriminierung (vonFrauen) theoretisch sinnvoll zu fassen wäre. Aber essind in unterschiedlichsten Disziplinen Ansätze erarbeitetworden, die Geschlecht als soziale und politischeKategorie zur Analyse ökonomischer Fragestellungennutzen. Ein breites Spektrum wurde auf der Tagungthematisiert. Zu vier thematischen Blöcken haben zahlreicheWissenschaftlerinnen die Ergebnisse ihrer Arbeiteinem großen internationalen TeilnehmerInnenkreisaus fünf europäischen Ländern präsentiert. Hierein Überblick:1. Rationalitätskonzepte jenseits <strong>des</strong> HomooeconomicusDer Hauptvortrag zu diesem Themenblock „ÖkonomischeRationalität und Handeln aus ‚Commitment’“ vonFabienne Peter (Warwick) diskutierte die Möglichkeiten,die sich im Zusammenhang mit der zunehmendenempirischen Forschung in den Wirtschaftswissenschaftenfür alternative Interpretationen von Befunden ergeben.Diese könnten in der bisherigen Theorie als „irrational“taxiertes, das heißt nicht eigener Optimierungverpflichtetes, Verhalten theoretisch gefasst werden.Solche Auslegungen würden auch den Zugang zur Interpretationsozialer Diversität öffnen und damit dietheoretische Verbindung von Ökonomie und Sozialwissenschaftenangehen.Des Weiteren wurden folgende Themen erörtert:Unternehmerisches Handeln als Projektionsfeld modernerMännlichkeit. Eine Analyse <strong>des</strong> Schrifttums zumUnternehmer seit dem 18. Jhd. (Irene Bandhauer-Schöffmann, Wien); Geld/ Sex/Macht: Männlichkeitund Ökonomie im U.S.-amerikanischen Roman (EvaBoesenberg, Berlin); „Männerpower!“ Legitimierungsstrategienmännlicher Herrschaft (Jürgen Budde, Hamburg);Die Theorie <strong>des</strong> Homo Oeconomicus als Mediumimaginärer Identitätsbildung (Andreas Weber,Wien); Privatisiert. Geschlechterimplikationen neoliberalerTransformation und Gouvernementalität (GabrieleMichalitsch, Wien); „Management <strong>des</strong> Selbst“ und„Psychopolitik“ – Überlegungen zu Subjektivierungvon Arbeit und Geschlecht (Alexandra Rau, Frankfurt).2. Legitimationen der MachtUnter dem Titel „Alles nur eine Frage der Zeit? ZurEntwicklung der Machtbalance zwischen den Geschlechtern“widmete sich Reinhard Kreckel (Halle)dem „glass ceiling“-Phänomen: Dass Frauen immer nurbis zu einem bestimmten Niveau aufsteigen und dannan eine „gläserne Decke“ stoßen, erklärte er damit, dassWissenschaftlerinnen erheblich stärker als Wissenschaftlervon Überlegungen und Maßnahmen der Familienplanungbeeinflusst sind. Die Reproduktion beziehungsweisedie Familienarbeit sei für die Ungleichheitin den Hierarchien verantwortlich – zugegebenerweiseein nicht gerade neuer Gedanke.Die Bandbreite der weiteren Themen: Geschlechtim Wissenschaftsfeld. Eine Studie zur Förderung vonFrauen durch den Schweizerischen Nationalfonds SNF(Yvonne Jänchen, Genf); Stillstand beim Einkommensunterschiedzwischen den Geschlechtern – Kritik am<strong>Info</strong> 22.Jg./Nr.30/2005113

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