Pflanzenschutz aktuell
Pflanzenschutz aktuell
Pflanzenschutz aktuell
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Pflanzenschutz</strong> <strong>aktuell</strong><br />
Stand der Beobachtungen von Mittwoch, 5. Mai 2010<br />
Rüben mit Frassschaden. Jetzt Reihen auf „welkende“ Jetzt werden Mais- und Rübenfelder gegen Unkräuter<br />
Rüben kontrollieren. behandelt. Um Schäden zu vermeiden, Spritze unbedingt<br />
reinigen!<br />
Rüben in der heiklen Phase<br />
Die Rüben befinden sich im Keimblatt bis 4-Blatt Stadium. In dieser heiklen Phase können<br />
Erdschnakenlarven oder Schnecken bedeutende Ausfälle verursachen. Ein Abschreiten der<br />
Rübenreihen ist jetzt unerlässlich. Findet man vereinzelt „welkende“ Rüben, können diverse<br />
Schädlinge dafür verantwortlich sein.<br />
A: Erdschnakenlarven. Dies findet man oft nach einem Wiesenumbruch. Die lichtscheuen,<br />
grauen ca. 2 bis 4 cm langen, beinlosen Larven ziehen abgefressene Blätter in ihre Gänge<br />
oder fressen am Keimstängel (siehe Bild). Das Beizmittel reicht bei hohem Befall,<br />
beispielsweise nach einem Wiesenumbruch, nicht aus. Köder wie: Safsan, Plüssan, Cortilan<br />
oder Blocade müssen gegebenenfalls gestreut werden.<br />
B: Schnecken. Schneckenfallen aufstellen bzw. wenn keine Körner mehr vorhanden sind,<br />
diese erneuern. Schnecken hinterlassen immer Schleimspuren. Schneckenkörner wirken ca.<br />
14 Tage bis 3 Wochen.<br />
C: Drahtwurm, Moosknopfkäfer oder der Fingerkäfer. Diese Schädlinge leben im Boden. Sie<br />
sind lichtscheu. Die Insektizidbeizung der Rübenpille reicht zur Bekämpfung dieser Schädlinge<br />
aus.<br />
Mais<br />
Herbizidbehandlungen<br />
Nebst der Bekämpfung von einjährigen Unkräutern müssen im Mais auf gewissen Betrieben<br />
auch Problemunkräuter wie Ackerkratzdisteln, Blacken, Quecken, Winden und der<br />
Durchwuchs von Raigräsern beachtet werden. Im Mais ergeben sich folgende Möglichkeiten<br />
diese zu Bekämpfen: Gegen Ackerkratzdisteln und Winden können die Wirkstoffe Dicamba<br />
(Banvel 4S, Effendi, Lunar), 2,4-D (Damine, Gesin, Herbexit) oder Florasulam (Primus)<br />
eingesetzt werden. Der Wuchsstoff: 2,4-D kann den Mais schädigen. Es ist deshalb<br />
empfohlen, nur Teilflächen zu behandeln. Winden-, und Distelnester werden am<br />
„schonendsten“ mit der Rückenspritze behandelt. Einsatz breitflächig nur bis ca. 6-Blatt-<br />
Stadium (15 cm hoher Mais).<br />
Erstellt am : 05.05.2010 <strong>Pflanzenschutz</strong> <strong>aktuell</strong> Seite 1 von 2<br />
www.strickhof.ch
Gegen Blacken wirken Harmony SX, Banvel 4S, Lunar, Effendi und Grid gut. Quecken und<br />
Raigräser werden von den Sulfonylharnstoffen: Dasul, Titus, Equip, Maister OD und Grid<br />
erfasst. Bei allen Sulfonylharnstoffen ist die Verträglichkeit der Maissorten zu beachten. Die<br />
Mittel wirken vor allem über das Blatt und können bis ca. 6-Blatt-Stadium des Mais eingesetzt<br />
werden. Ein Spezialfall ist das Produkt Focus Ultra, welches als einziges spezifisches<br />
Gräsermittel bei den dafür vorgesehenen Maissorten gegen alle Gräserarten eingesetzt<br />
werden kann. Nur möglich in Maissorten mit der Bezeichnung „DUO“. Alle andern Sorten<br />
gehen ein!<br />
Spritze reinigen<br />
Damit an empfindlichen Kulturen (gilt jetzt vor allem bei den Rüben) keine Schäden entstehen,<br />
muss die Feldspritze nach dem Einsatz in Mais gründlich gereinigt werden. Es genügen<br />
bereits kleinste Maisherbizid-Mengen aus, um die Rüben zu schädigen. Zur Reinigung ist ein<br />
spezielles Reinigungsmittel empfohlen (All Clear Extra , Agroclean, Teepol etc.).<br />
Gebrauchsanweisung der Hersteller beachten.<br />
Bunt- und Rotationsbrachen<br />
In Bunt- und Rotationsbrachen breiten sich Wurzelunkräuter (Disteln, Blacken) rasch aus.<br />
Einen guten Bekämpfungserfolg erzielt man nur bei regelmässigem Bekämpfen. Es ist eine<br />
Daueraufgabe, welche gerade in Buntbrachen zeitaufwändig und nicht zu unterschätzen ist.<br />
Flächenbehandlungen mit Herbiziden sind nicht erlaubt. Aktuell haben die Disteln eine ideale<br />
Grösse (30 cm). Nester von Ackerkratzdisteln können mit Lontrel, Clio oder einem Glyphosate-<br />
Produkt, einzelstockweise behandelt werden.<br />
Gegen Blacken sind nur Ally Tabs oder Glyphosate bewilligt. Einzelne Blacken werden<br />
nachhaltig auch durch Ausstechen bekämpft. Weitere Problempflanzen (Neopyhten wie:<br />
Goldrute, Sommerflieder etc.) können nur mechanisch bekämpft werden.<br />
Markus Hochstrasser<br />
Strickhof Fachstelle <strong>Pflanzenschutz</strong>, 8315 Lindau<br />
Email: markus.hochstrasser@bd.zh.ch, Tel.: 052 354 98 19<br />
Erstellt am : 05.05.2010 <strong>Pflanzenschutz</strong> <strong>aktuell</strong> Seite 2 von 2<br />
www.strickhof.ch