Behinderte Menschen im Arbeitsleben - Karlsruhe
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E<br />
i n wichtiges gesellschafts-<br />
politisches Ziel ist die be-<br />
rufliche Integration behin-<br />
derter <strong>Menschen</strong>. Für das Hand-<br />
werk ist es selbstverständlich<br />
daran mitzuarbeiten und dies als<br />
eigenständige Aufgabe zu be-<br />
trachten. Viele Jahre stand der<br />
Erhalt des Arbeitsplatzes <strong>im</strong> Vor-<br />
dergrund. Heute gibt es zahllose<br />
schwerbehinderte Arbeitslose, die<br />
einen Arbeitsplatz suchen. Auch<br />
behinderte Jugendliche, die zum<br />
Beispiel in Berufsbildungswerken<br />
ausgebildet wurden, benötigen<br />
einen Arbeitsplatz oder nach ih-<br />
rer Schulzeit eine Ausbildung<br />
oder Arbeit.<br />
Aber nicht nur das Handwerk bie-<br />
tet mit seiner Vielfalt an unter-<br />
schiedlichenBeschäftigungsmög- ZB Spezial<br />
Arbeitsplätze für behinderte <strong>Menschen</strong><br />
in Kleinbetrieben<br />
lichkeiten in kleineren und mittle-<br />
ren Betrieben gute Bedingungen<br />
für Arbeits- und Ausbildungsplätze<br />
für behinderte <strong>Menschen</strong>. Daher<br />
richtet sich dieses Heft nicht nur<br />
an Handwerksbetriebe, sondern<br />
generell an mittelständische Un-<br />
ternehmen aus allen Wirtschafts-<br />
bereichen und Branchen.<br />
Ein zentrales Thema bei der Be-<br />
schäftigung behinderter <strong>Menschen</strong><br />
in kleineren Betrieben ist die<br />
Frage nach der Leistungsfähigkeit.<br />
Häufige Arbeitsausfälle wegen<br />
Krankheit können auf Dauer nicht<br />
verkraftet werden. Die Praxis zeigt,<br />
dass behinderte Arbeitnehmerin-<br />
nen und Arbeitnehmer nicht häu-<br />
figer krank sind als ihre nicht be-<br />
hinderten Kollegen, wenn der<br />
Arbeitsplatz behinderungsgerecht<br />
ausgestattet ist. Mehr noch:<br />
Die Betriebe stellen <strong>im</strong>mer wieder<br />
fest, dass ihre behinderten Mitar-<br />
beiter besonders motiviert und<br />
engagiert sind.<br />
Eine Anpassung des Arbeitsplatzes<br />
an die Behinderung ist meist mit<br />
entsprechenden technischen Hil-<br />
fen möglich. Die Leistungsfähig-<br />
keit ist dann in der Regel voll<br />
hergestellt. Oft genügt es auch ei-<br />
nen Arbeitsplatz zu modernisieren<br />
und mit neuester Technologie aus-<br />
zustatten. Eine höhere Produkti-<br />
2<br />
Vorwort<br />
vität und die Steigerung der Wett-<br />
bewerbsfähigkeit des Betriebes<br />
können ebenfalls daraus resul-<br />
tieren.<br />
Natürlich muss die Integration be-<br />
hinderter <strong>Menschen</strong> für einen Be-<br />
trieb betriebswirtschaftlich sinn-<br />
voll sein. Denn mit gutem Willen<br />
allein ist niemandem geholfen,<br />
weder dem Betrieb noch dem Be-<br />
troffenen. Und über gelungene In-<br />
tegrationen – auch unter betriebs-<br />
wirtschaftlichen Aspekten – be-<br />
richtet dieses Heft. Auch finanzi-<br />
elle Fördermöglichkeiten, die Ar-<br />
beitgeber bei der Integration be-<br />
hinderter <strong>Menschen</strong> unterstützen,<br />
werden <strong>im</strong> Überblick vorgestellt.<br />
Erste Ansprechpartner sind die In-<br />
tegrationsämter und ihre Fach-<br />
dienste. Sie beraten gezielt in<br />
technischen, psychosozialen und<br />
finanziellen Fragen und sorgen für<br />
eine unbürokratische und profes-<br />
sionelle Realisierung. Dafür steht<br />
ein breites Spektrum an Förder-<br />
möglichkeiten zur Verfügung.<br />
Nutzen Sie diese Möglichkeiten<br />
und geben Sie behinderten Men-<br />
schen eine Chance ihre Leistungs-<br />
fähigkeit zu beweisen.<br />
Dieter Philipp, Präsident des Zen-<br />
tralverbandes des Deutschen Hand-<br />
werks