hgk Z intern voulez vous foucault? - Zürcher Hochschule der Künste

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11.07.2015 Aufrufe

1.a/1.b Beide Entwürfe in Gemeinen, in verschiedenen Schnitten derjenigenSchrift, die im Haus in Fragmenten vorhanden und im Schriftunterrichterweitert worden ist. Vorteile: Gute Erfass- und Lesbarkeit. Anmutungund Wirkung entsprechend zeitbezogen. Nachteil: Das Band wirkt ausgefranstund durch die Differenzierung der verschiedensten Schriftgrössen etwasaufgelöst. Wurde von den Auftraggebern verworfen.Ausstellungsplakat, gestaltet von Martin Blättler, Studienbereich VisuelleKommunikation2.a Den Streifen versal in Eurostile, einer italienischen Schrift aus den 50erJahren mit leicht geometrischem Einschlag. Anstelle von Interpunktionenbestimmen grössere Leerstellen den Rhythmus der Gliederung. Die Textstrukturist aber schwer lesbar und Leerstellen irritieren. Unbefriedigend istauch die Netz-Adresse.2.b Den Streifen versal in Helvetica, ebenfalls ein Ergebnis der 50er Jahre.Trotz Grössendifferenzierung und Räumlichkeit schwer lesbar. Ausserdemverliert der Streifen an Fläche. Ansatz wurde nicht weiter verfolgt.plakatgestaltungauf den spurenfinslersDas Museum für Gestaltung Zürich und derFachbereich Visuelle Kommunikation arbeitenerneut zusammen. Für die Finsler-Ausstellungkamen mehr als 60 Plakatentwürfe zusammen.In der von der Jury favorisierten Arbeitkondensiert sich der Geist der konstruktivenModerne. Rudolf Barmettler*3.a/3.b Versuche, die Fläche mit unterschiedlichen Text- und Leerstreifenaufzulockern. Vorteil: Bessere Lesbarkeit der einzelnen Schlagworte.Nachteil: Auflösung/Verlust der Fläche. Entstehung von nichts sagenden,bildhaften Zeichen.

hgkzintern3/06 29Das vom Museum für Gestaltung Zürich initiierte Ausstellungsprojekt„Hans Finsler und die Schweizer Fotokultur“bot Anlass, den Studienbereich Visuelle Kommunikationfür die Gestaltung von Ausstellungsplakat, Einladungskarteund Kinodia anzufragen.Die Ausstellung wird erstmals umfassend das SchweizerWerk von Hans Finsler (1891–1972), einem der profiliertestenArchitektur- und Sachfotografen des 20. Jahrhunderts,präsentieren. Durch die Zusammenarbeit mit denbedeutendsten GestalterInnen seiner Zeit spielte Finslereine wesentliche Rolle bei der visuellen Vermittlung derModerne. Als erster und legendärer Lehrer der Fotoklasseder Kunstgewerbeschule Zürich (1932–1957), als langjährigerVorsitzender des Werkbundes und als Theoretikerbeeinflusste Finsler das Schweizer Fotoschaffen nachhaltig.Ebenso prägend für die Schülerinnen und Schüler war dieVerbindung von Fotografie und Grafik, wie sie von AlfredWillimann gelehrt wurde.Diese Ausgangslage von Fotografie und Grafik (visuelleund verbale, zeichenorientierte Kommunikation) diente alsExperimentierfeld in dem von Prof. Urs Fanger geleitetenUnterrichtsprojekt „Bildrhetorik“, das vom 9. bis 20. Januar2006 stattfand.Plakatgestaltung im UnterrichtsprojektAm Projekt nahmen insgesamt 41 Studierende teil, 35 ausdem Fachbereich Visuelle Kommunikation und 6 aus demFachbereich Industrial Design. Sie sollten unterschiedlicheVisualisierungsstrategien im Plakatentwurf zur Finsler-Ausstellungentwerfen. In einer ersten Phase wurden mehr als60 Plakatentwürfe präsentiert, die sich auf FinslerschesFotomaterial aus der Architektur- oder Sachfotografie oderauf Grundlagen stützten, die Finsler im Makrobereich (Texturen/Strukturen)realisierte.Urs Fanger resümiert: „Wesentliche ästhetische Komponentendes Schaffens wie radikale Tektonik des Bildraums (Diagonale),schwarz/weiss, hell/dunkel, nuancierte Graustufenusw. wurden entwurfsbezogen thematisiert und ergabenein breites Spektrum von unterschiedlichsten Plakatideenund Ausdrucksdimensionen.“Dem Museumsteam oblag die Aufgabe, die verschiedenenVorschläge zu evaluieren. Zu ihm gehörten Andres Janserund Thilo Koenig, Kuratoren der Ausstellung, ChristianBrändle, Direktor, Christina Reble, Verlagsleiterin undSabine Trieloff, Kommunikationsleiterin. Nach der Auswahlder Entwurfsidee von Martin Blättler folgte eineintensive Arbeit der Umsetzung, die vom Schreibendenbetreut wurde. Umsetzung hiess in diesem Fall Visualisierungder verschiedensten Informationsträger wie Plakat,Einladungskarte, Infoblache an der Museumsaussenseite,Kinodia und die Titelgestaltung in der Ausstellung selber,ausgehend vom ausgewählten Entwurf. Optimierungenam Entwurf wurden nach Kriterien der Stimmigkeit, desKlimas und der Angemessenheit der in der Visualisierungverwendeten gestalterischen Mittel vorgenommen.Nochmaliges Ausloten der GestaltungsmittelUm herauszufinden, wie viel man ausgehend vom Entwurfan Spannung und Attraktivität noch hinzufügen kann,wurden Kohärenz und Suggestivität überprüft und verbessert:bei Komposition von Schrift und Bild, beim Einsatzvon Farbe, bei der Lesbarkeit des Bildes und des Textes.Es fanden Versuche mit dem Ziel statt, Idee und Konzeptnochmals zu überdenken und für bestimmte Elementealternative Formen zu finden. Martin Blättler scheute denVersuch nicht, den Textstreifen in verschiedensten Schreibweisenzu setzen: alles in Klein-, alles in Grossbuchstaben,in verschiedenen Schriften und Schriftschnitten. Er laborierteinnerhalb des Textstreifens mit unterschiedlichenGewichtungen und Auszeichnungen, mit Rhythmen ausText- und Leerflächen, Dichten und Weiten im Spannungsfeldvon Plakativität, besserer Erfassbarkeit, Anmutung undZeitbezug.Ein historischer Zeichensatz wird revitalisiertMartin Blättler entschied sich für eine Schrift, die in meinemSchriftunterricht entstanden ist und den Titel „Square“trägt. Der Font wurde aufgrund alter Fundstücke vonBeschriftungen aus den 30er/40er Jahren, die bei der Renovationdes Hauptgebäudes z.T. unter der Tapete gefundenwurden oder als Fragmente im Haus noch vorhanden sind,von Studierenden neu gezeichnet. Sie bringt eine zeitlicheKoinzidenz zwischen dem Schriftschaffen von damals, demfotografischen Schaffen Finslers und der grafisch-typografischenRichtung von Willimann zustande, sozusagen den„Geist der konstruktiven Moderne“.Der Umsetzung folgte die Ausführung: Die Detailarbeitwurde im Bereich Bild und Typo verfeinert und per Datendefiniert. Buchstaben- und Wortabstände wurden ausgeglichen,Texte in Flattersatz in verschiedenen Arten durchgespielt.Treibend dabei waren gestalterische Angefressenheitund handwerklicher Anspruch von Martin Blättler.* Rudolf Barmettler ist Studienbereichsleiter Visuelle KommunikationMartin Blättler, geboren am 2.11.1971 in Stans NW, wohnt in Zürich. Berufsausbildungals Hochbauzeichner, Tätigkeit in diversen Architekturbüros.Abendhandelsschule in Luzern. Berufsbegleitender Vorkurs an der FarbmühleLuzern. Seit Oktober 2001 Student an der hgkz, zuerst 1 Jahr InteractionDesign, danach Visuelle Kommunikation. Frühling/Sommer 2005 Praktika:in Berlin bei Fons Hickmann m23 und bei Simon Gallus, danach bei NevilleBrody in London.

1.a/1.b Beide Entwürfe in Gemeinen, in verschiedenen Schnitten <strong>der</strong>jenigenSchrift, die im Haus in Fragmenten vorhanden und im Schriftunterrichterweitert worden ist. Vorteile: Gute Erfass- und Lesbarkeit. Anmutungund Wirkung entsprechend zeitbezogen. Nachteil: Das Band wirkt ausgefranstund durch die Differenzierung <strong>der</strong> verschiedensten Schriftgrössen etwasaufgelöst. Wurde von den Auftraggebern verworfen.Ausstellungsplakat, gestaltet von Martin Blättler, Studienbereich VisuelleKommunikation2.a Den Streifen versal in Eurostile, einer italienischen Schrift aus den 50erJahren mit leicht geometrischem Einschlag. Anstelle von Interpunktionenbestimmen grössere Leerstellen den Rhythmus <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong>ung. Die Textstrukturist aber schwer lesbar und Leerstellen irritieren. Unbefriedigend istauch die Netz-Adresse.2.b Den Streifen versal in Helvetica, ebenfalls ein Ergebnis <strong>der</strong> 50er Jahre.Trotz Grössendifferenzierung und Räumlichkeit schwer lesbar. Ausserdemverliert <strong>der</strong> Streifen an Fläche. Ansatz wurde nicht weiter verfolgt.plakatgestaltungauf den spurenfinslersDas Museum für Gestaltung Zürich und <strong>der</strong>Fachbereich Visuelle Kommunikation arbeitenerneut zusammen. Für die Finsler-Ausstellungkamen mehr als 60 Plakatentwürfe zusammen.In <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Jury favorisierten Arbeitkondensiert sich <strong>der</strong> Geist <strong>der</strong> konstruktivenMo<strong>der</strong>ne. Rudolf Barmettler*3.a/3.b Versuche, die Fläche mit unterschiedlichen Text- und Leerstreifenaufzulockern. Vorteil: Bessere Lesbarkeit <strong>der</strong> einzelnen Schlagworte.Nachteil: Auflösung/Verlust <strong>der</strong> Fläche. Entstehung von nichts sagenden,bildhaften Zeichen.

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