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hgk Z intern voulez vous foucault? - Zürcher Hochschule der Künste

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22 <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/06china – kulturelleherausfor<strong>der</strong>ung undbereicherungDie diesjährige Studienwoche des DepartementsMusik <strong>der</strong> HMT vom 18.–22. Septemberist dem Reich <strong>der</strong> Mitte gewidmet. Erforschtwerden einer <strong>der</strong> ältesten Kulturräume <strong>der</strong> Weltund unsere Vorstellungen darüber.Felix Baumann*Täglich erreichen uns neue Meldungen über China. DieseNachrichten verän<strong>der</strong>n ein Bild, das über Jahrzehnte vorwiegendaus Klischees bestanden hat. Vieles, was wir heutevia Medien über dieses Land erfahren, steht im Gegensatzzu unserem westlichen Verständnis. Es scheint deshalbhöchste Zeit zu sein, unsere Vorstellungen über China zuüberprüfen. Dies drängt sich nicht zuletzt deshalb auf,weil viele Studierende an <strong>der</strong> HMT aus diesem Kulturraumkommen und sich mit westlichen Denkformen auseinan<strong>der</strong>setzen.Was aber ist China?China verwirrt. Es gibt nicht ein China, es gibt viele China.In China findet man Erste und Dritte Welt unmittelbarnebeneinan<strong>der</strong>, stösst auf Kommunistisches wie Kapitalistisches,Bauernarmut und Millionärsvöllerei, Korruptionund Heldentum, auf Vergangenheit und Zukunft. „Geradeweil China ein Rätsel ist, ist es so liebenswert“ schrieb <strong>der</strong>Schriftsteller Zhang Xianliang. Es gibt keine Erklärung fürChina. Aber China kann konstruktiv verwirren und aufrütteln.Wenn man nach einer Chinareise wie<strong>der</strong> in den Westenkommt, stellt man fest, wie „alt“ das Abendland neben demaufstrebenden Osten wirkt, wie viel Kraft dieses Land <strong>der</strong>Gegensätze in sich vereint.Begegnung mit hochkarätigen MusikernDie Studienwoche „Herausfor<strong>der</strong>ung China“ <strong>der</strong> HMT bietetStudierenden und Interessierten die Möglichkeit, in unzähligenKonzerten, Workshops, Referaten und Begegnungeneinen <strong>der</strong> ältesten und gleichzeitig aktuellsten Kulturräume<strong>der</strong> Welt kennen zu lernen. Wer hat schon hochprofessionelleMusikerinnen und Musiker, allesamt Dozierende <strong>der</strong>wichtigsten Musikhochschule Chinas, auf ihren originalenInstrumenten spielen gehört? O<strong>der</strong> Instrumente wie Erhu,Guzheng, Pipa und die chinesische Bambusflöte im authentischenKontext erlebt und dabei beobachten können, wiesuggestiv diese Musik sein kann und welch unglaublicheVirtuosität gepflegt wird. Spannend wird es, wenn die chinesischePipa-Spielerin auf den Schweizer SchlagzeugerPierre Favre trifft und die groovigen Töne des chinesischschweizerischenTrios Yuan Wei zu hören sind. Zudem werdendie neusten Produktionen chinesischer Komponistenin einem Konzert des Collegium Novum in <strong>der</strong> Tonhallegespielt. wwAuflockerung mit Qi Gong vor ReferatenNicht nur Konzerte sind vorgesehen. Zur Studienwochegehören auch Begegnungen mit dem in Schanghai lehrendenKomponisten Shi-Rui Zhu und Referate von Persönlichkeiten,die sich seit Jahren intensiv mit China beschäftigen:Andrea Riemenschnitter, Dozentin am EthnologischenSeminar <strong>der</strong> Universität Zürich, Ueli Bänziger, Historiker,Kunsthistoriker und Asienspezialist, Yang Jing, Künstlerinund Prof. Dr. Cizhao Wang, Direktor des Central ConservatoryBeijing. Mit einer Liveschaltung nach China und einemReferat wird ein Design-Projekt <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z vorgestellt. VorBeginn <strong>der</strong> Referate ist es jeweils möglich, die chinesischeBewegungstechnik Qi Gong kennen zu lernen. ExklusiveFilme aus China ergänzen das Nachtprogramm. Selbstverständlichkommt <strong>der</strong> kulinarische Teil, Getränke und Speisen,nicht zu kurz.Die Studienwoche findet im September 2006 statt. Mit Ausnahme<strong>der</strong> Workshops sind die Veranstaltungen öffentlich.Sie finden, sofern nicht an<strong>der</strong>s angegeben, im Gebäude<strong>der</strong> HMT an <strong>der</strong> Florhofgasse 6 statt. Der Eintritt ist frei.Eine freiwillige Kollekte dient zur Deckung von Unkosten.Detaillierte Informationen sind ab Anfang September auf<strong>der</strong> Homepage www.hmt.edu abrufbar.Höchste Zeit für einen Kompass„Der Anfang ist in diesem Text da, wo in chinesischen Büchern traditionelldas Ende ist. Seit Tausenden von Jahren lesen die Chinesen von rechts nachlinks, also von hinten nach vorn. Was auch wie<strong>der</strong> Blödsinn ist, weil: UnserHinten ist ihr Vorn. Wenn sie lächeln sollen für ein Foto, sagen Chinesen nichtauf Englisch „Käse“, son<strong>der</strong>n auf Chinesisch „Aubergine“. Sie „essen“ ihreSuppe nicht, son<strong>der</strong>n „trinken“ sie, und sie tun das nie vor, son<strong>der</strong>n stets nachdem Essen. Dafür stellen sie den Nachnamen vor den Vornamen. Im Herzensitzt bei ihnen die Vernunft, und weiss ist die Farbe ihrer Trauergewän<strong>der</strong>.Amerika nennen sie das „Land <strong>der</strong> Schönheit“ und Deutschland das „Land <strong>der</strong>Tugend“. Höchste Zeit für einen Kompass.“ Aus: Kai Strittmatter, Gebrauchsanweisungfür China, Piper, München 2004.* Felix Baumann ist Leiter Theorie und Komposition, Departement Musik

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