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hgk Z intern voulez vous foucault? - Zürcher Hochschule der Künste

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<strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/06 15das Ergebnis alle Vorstellungen. Auch wenn er vorher nochnie mit Kunst zu tun hatte, fand je<strong>der</strong> einzelne Teilnehmereinen eigenen Zugang zur Gestaltung. So wurden einigeoffener, zugänglicher und begannen mit an<strong>der</strong>en zu kommunizieren.An<strong>der</strong>e hingegen wurden ruhiger, konzentrierterund konnten ihren Gefühlen in <strong>der</strong> Arbeit Ausdruckgeben. Aktives Mitdenken und Mitgestalten <strong>der</strong> Teilnehmersowie <strong>der</strong> regelmässige Austausch untereinan<strong>der</strong> för<strong>der</strong>tennicht nur den Umgang mit neuem Material und neuenTechniken, son<strong>der</strong>n auch die sozialen Kompetenzen.Unsere Erfahrung zeigte, dass gestalterische Tätigkeit imStrafvollzug von grosser Wichtigkeit ist. Die kreative Beschäftigungleistet einen bedeutenden Beitrag zur Resozialisierungund hat positive Auswirkungen auf die persönlicheBefindlichkeit eines Gefangenen. In <strong>der</strong> kreativen Tätigkeitwerden die Insassen mit <strong>der</strong> eigenen Person konfrontiert, eswerden Chancen zur Selbstfindung und Vergangenheitsbewältigungeröffnet.Vernissage in <strong>der</strong> Galerie VonlanthenSchon zu Beginn des Projektes war klar, dass die Werke, diein diesem Kurs entstehen würden, öffentlich zugänglichgemacht werden sollten. Die Galerie Vonlanthen in Churstellte ihre Räumlichkeiten zur Verfügung. Hier fand am 3.März 2006 die Vernissage <strong>der</strong> Ausstellung „Kunst im Knast“statt, in <strong>der</strong> die Bil<strong>der</strong> und Skulpturen <strong>der</strong> Insassen <strong>der</strong>Haftanstalt Realta ausgestellt wurden. Das Interesse an <strong>der</strong>Ausstellung war gross, die Freude <strong>der</strong> Kursteilnehmer andiesem Interesse immens.Es freut uns, mit unserer Arbeit einen Beitrag zur höherenAkzeptanz des Stellenwertes von Gestaltung und Kunst imBereich des Strafvollzugs geleistet zu haben. Das Projekthat sich weiterentwickelt: Gestalterische Freizeitaktivitätenwurden als fester Bestandteil in Realta institutionalisiert.Giuliana leitet weiterhin jeden Donnerstagabend einengestalterischen Kurs. Dieses Engagement wird weiter ausgebaut.Eine weitere Ausstellung in Zürich für das Jahr 2007ist bereits geplant. Ebenso soll die Kooperation mit <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>zfür ähnliche Projekte, für Produktentwicklungen innerhalb<strong>der</strong> gestalterischen Kurse sowie für Projekte im öffentlichenRaum fortgesetzt werden. Auch unser eigenes Interesse andiesem Thema ist ungebrochen: Aus <strong>der</strong> Idee, das Diplompraktikumin Realta zu absolvieren, entwickelte sich dasBedürfnis, das ganze Diplomjahr unter das Thema „Kunstim Knast“ zu stellen. Unsere theoretische Diplomarbeithandelt von Kunst, die im Verborgenen <strong>der</strong> Zelle entsteht.Wir haben solche Werke gefunden und dokumentiert.Unser Projekt wurde durch die jahrelange Arbeit von Freiwilligenin verschiedensten Gefängnissen möglich. Beiihnen und den Kursteilnehmern von Realta möchten wiruns bedanken.*Giuliana Mani und Yves Rüttimann sind Studierende im 8. Semester, Lehrberufefür Gestaltung und Kunst in <strong>der</strong> Erwachsenenbildung und im FreizeitundKulturbereich

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