11.07.2015 Aufrufe

hgk Z intern voulez vous foucault? - Zürcher Hochschule der Künste

hgk Z intern voulez vous foucault? - Zürcher Hochschule der Künste

hgk Z intern voulez vous foucault? - Zürcher Hochschule der Künste

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

10 <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/06pro pueblo design 2 –herausfor<strong>der</strong>ung undmotivationKönnen Schweizer ProduktdesignerInnen etwaszur Verbesserung <strong>der</strong> Lebensumstände vonKunsthandwerkern in einem Land wie Ecuadorbeitragen? Diese Frage steht im Zentrum deslangfristig angelegten Projekts „Pro PuebloDesign“. Im Frühling 2006 reiste zum zweitenMal eine Gruppe Studieren<strong>der</strong> aus Studienbereichendes Departements Design nach SanAntonio – und kehrte mit einer selbstkritischenBilanz zurück. Ruedi Widmer*Christoph Zellweger, Designer und Dozent an verschiedenenKunsthochschulen, u.a. auch in England, <strong>der</strong> dasProjekt zusammen mit Ariana Pradal leitete, war zum erstenMal dabei. Auf die Frage, was ihn persönlich während desAufenthalts vor Ort am meisten beeindruckt habe, meintZellweger: „Schwierige Bedingungen vor Ort, an<strong>der</strong>e Mentalitätenund kulturelle Unterschiede sehe ich als Herausfor<strong>der</strong>ungen.Was mir in Erinnerung bleiben wird, ist dieZusammenarbeit mit den Studierenden. Selten habe ichein so motiviertes Team erlebt.“ Ohne das Engagement unddas Feingefühl <strong>der</strong> Teilnehmenden liesse sich ein solchesProjekt nicht durchführen, das stellte Ariana Pradal bereitsim vergangenen Jahr fest (siehe <strong>hgk</strong>z <strong>intern</strong> 3/05). Mit einfachstenWerkzeugen und wenigen Materialien begehrenswerteDinge zu gestalten, ist eine anspruchsvolle Aufgabe.Diese auch noch unter schwierigen Bedingungen zusammenmit den HandwerkerInnen vor Ort in die Produktion zubringen, darin bestand die Hauptaufgabe <strong>der</strong> Studierendenin Ecuador. Da das technische und handwerkliche Knowhow<strong>der</strong> Artesanos nicht hoch ist, bewegte sich das Projektin Sachen Gestaltung zwangsläufig auf einfachem Niveau.„Das muss nicht so bleiben“, sagt Zellweger, „denn die Studierendenkonfrontieren die Partner mit ihren Ansprüchenan die Qualität, und das setzt Standards.“Reale MöglichkeitenDie Studierenden sind es gewohnt, mit mo<strong>der</strong>nsten Mittelnin gut ausgerüsteten Werkstätten zu arbeiten. Können sietrotzdem von diesem Low-tech-Projekt profitieren? EineStudentin bejaht: „Wir lernen, unsere Ideen mit den realenMöglichkeiten vor Ort abzugleichen. Wir lernen auch, wases heisst, die Vorstellung von einem Produkt zu kommunizieren.“Die Resultate, so Zellweger, müssen auf diesemHintergrund bewertet werden. Sie lassen sich nicht an denin Zürich üblichen Standards messen. Gleichzeitig sollensich die neu entwickelten Pro-Pueblo-Produkte mittelfristigauf dem europäischen Markt behaupten können – einWi<strong>der</strong>spruch, den das Projekt in <strong>der</strong> nächsten Etappe aufzulösenhat.Was die technische Ausstattung und die Kenntnisse <strong>der</strong>Artesanos angeht, wird Thomas Tobler, Werklehrer undWerkstattassistent im Studienbereich Industrial Design,diesen Sommer einen wichtigen Beitrag leisten können.Zur visuellen Positionierung <strong>der</strong> Fundación Pro Pueblohaben im April Studierende <strong>der</strong> Visuellen Kommunikationunter <strong>der</strong> Leitung von David Skopec und Kurt Eckert Vorschlägeentwickelt. Ihre Herangehensweise, ihre Fragen,ihre Ideen und ihre Ausdrucksweise werden in den Dialogzwischen <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z und Pro Pueblo einfliessen.Chancen und RisikenDas Hauptziel <strong>der</strong> langfristig angelegten Zusammenarbeitzwischen Pro Pueblo und <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z liegt im Kompetenzaufbau<strong>der</strong> Stiftung. An ihr ist es, aufgrund <strong>der</strong> gemeinsamenErfahrungen nachhaltige eigene Lernprozesse und Entwicklungsschrittezu initiieren. Die Beteiligten seitens <strong>der</strong><strong>hgk</strong>z sehen sich ihrerseits vor die Aufgabe gestellt, mitjedem Projektschritt eine vertieftere Auseinan<strong>der</strong>setzungzu ermöglichen. In <strong>der</strong> nächsten Projektphase soll vermehrtWissen über sozioökonomische Zusammenhänge und überMärkte einfliessen. Pro Pueblo Design 3 ist schon in Planung.Das nächste Unterrichtsprojekt findet im Januar, dienächste Reise nach Ecuador voraussichtlich im Herbst 2007statt.*Prof. Ruedi Widmer ist Studienbereichsleiter Industrial Design und Initiantdes Projekts „Pro Pueblo Design“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!