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Kommenden des Deutschen Ordens - Damian Hungs

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Priesterbruder 544 . 1414 erwirtschaftete sie ein Reineinkommen von 2.226 Gulden 545 , musste<br />

jedoch 1457 für 2.250 Gulden Haldern verkaufen, um somit ihren Zahlungen an den<br />

Hochmeister nachkommen zu können. Das Verhältnis zur Stadt war immer wieder von<br />

Spannungen geprägt. So zerstörte die Bürgerschaft 1292 die Kommende und vertrieb ihre<br />

Bewohner, nachdem der Komtur zwei Bürger hatte blenden lassen und damit eindeutig in die<br />

Rechte der Stadt eingriff. Es war wohl König Adolf von Nassau zu verdanken, dass die<br />

Bürgerschaft die Kommende wieder aufbauen und empfindlichen Schadensersatz an die<br />

Kommende zahlen musste. Seit dem ausgehenden 14. Jahrhundert verschuldet, kam es<br />

diesbezüglich 1391 und 1427 zu Vergleichsverträgen mit der Stadt, deren Bürgerrecht die<br />

Kommende bereits im 13. Jahrhundert angenommen hatte. Hierdurch zwar gegenüber der<br />

Stadt steuerpflichtig, ermöglichte ihr dies jedoch einen größeren wirtschaftlichen<br />

Handlungsspielraum. Weitere Verträge, die im 15. und 16. Jahrhundert geschlossen wurden,<br />

regelten die Zollbestimmungen, welche der Kommende umfangreiche Wareneinfuhren für<br />

den Eigenbedarf ermöglichten, klärten das Recht für den Wassergebrauch und das Asylrecht<br />

der Kommende. 1677 hatten die Franzosen Freiburg erobert. Sie bauten die<br />

Befestigungsanlagen aus, wobei das Stadtgebiet der Neuburg und damit auch die Kommende<br />

niedergerissen wurden. Zwar konnte die Kommende in ihre alten Rechte wieder eingesetzt<br />

werden und erwarb 1684 ein Bürgerhaus, doch wurde sie 1685/86 erneut dem <strong>Deutschen</strong><br />

Orden entzogen und dem Lazarusorden übergeben. Erst nach einem langen Rechtsstreit<br />

gelangte die Kommende 1693/95 wieder an den <strong>Deutschen</strong> Orden. 1714 kam es zu einem<br />

letzten Vertrag mit der Stadt, welcher die Rechtsstellung der Bediensteten und Untertanen der<br />

Kommende, wie auch den Erwerb von Grundstücken innerhalb der Stadt regelte.<br />

Voraussetzung für die günstigen Vertragsbedingungen war hierbei ein Darlehen von 50.000<br />

Gulden von der Kommende an die Stadt, die wieder einmal unter französischer Belagerung zu<br />

leiden hatte. Nachdem die Franzosen die Stadt 1744 erneut belagert und das<br />

<strong>Kommenden</strong>gebäude beschädigt hatten, konnte es doch binnen eines Jahres wieder instand<br />

gesetzt werden. Landkomtur Christian Moritz von Königsegg setzte nun, gegen den Willen<br />

<strong>des</strong> Komturs, einen repräsentativen Neubau durch, der zwischen 1768 und 1774 die<br />

Kommende in ein Stadtpalais verwandelte. 1806 wurde die Kommende, deren Vermögen auf<br />

700.000 Gulden geschätzt wurde, und deren Überschüsse bei etwa 12.000 Gulden im Jahr<br />

lagen, durch das Großherzogtum Württemberg säkularisiert 546 .<br />

544 http://www.kloester-bw.de/klostertexte.php?kreis=&bistum=&alle=1&ungeteilt=&art=&orden=Deutscher<br />

Orden&orte=&buchstabe=&nr=334&thema=Geschichte (15.12.2009)<br />

545 Peter Heim, Die Deutschordenskommende Beuggen und die Anfänge der Ballei Elsass-Burgund, Bad<br />

Go<strong>des</strong>berg 1977, S. 103<br />

546 http://www.kloester-bw.de/klostertexte.php?kreis=&bistum=&alle=1&ungeteilt=&art=&orden=Deutscher<br />

Orden&orte=&buchstabe=&nr=334&thema=Geschichte (15.12.2009)<br />

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