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Kommenden des Deutschen Ordens - Damian Hungs

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Bistum Münster<br />

Land: Grafschaft/Herzogtum Mark<br />

Die Kommende wurde im Jahre 1290 gegründet. Mit hohen lan<strong>des</strong>herrlichen Steuern belegt,<br />

betrug ihr Einkommen 1533 150 Gulden 382 . Nachdem die <strong>Ordens</strong>kirche in der Mitte <strong>des</strong> 16.<br />

Jahrhunderts an die Lutheraner verloren gegangen war, wurde die Kommende 1582 und 1583<br />

in den Folgen <strong>des</strong> Truchsessischen Krieges geplündert. Am 17. Dezember 1593 durch die<br />

Truppen der Generalstaaten und auf Jahrzehnte wirtschaftlich ruiniert, wurde sie im Verlauf<br />

<strong>des</strong> Dreißigjährigen Krieges von verschiedenen Truppen besetzt, so dass sie 1651 baufällig<br />

und ohne Dach war. Nunmehr unbewohnbar, betrugen die Schulden der Kommende<br />

schließlich im Jahre 1657 2.600 Thaler. Seit 1665 verpachtete die Ballei die Kommende für<br />

jährlich 350 Taler als Landgut. Da die Pachteinnahmen jedoch nicht regelmäßig gezahlt<br />

wurden, musste man immer wieder auf Zwangseintreibungen zurückgreifen, wobei man von<br />

der Lan<strong>des</strong>regierung Unterstützung erhielt. Bis 1674 sanken die Jahreseinnahmen dann<br />

schließlich auf knapp 200 Taler. Nachdem man sich zum Verkauf der Kommende<br />

durchgerungen hatte, wozu der Hochmeister 1701 seine Erlaubnis erteilt hatte, fand sich aber<br />

kein Käufer, da die auf der Kommende liegenden Schulden und die hohe Steuerlast<br />

abschreckten 383 . Erst als man 1715 den Komtur von seiner Residenzpflicht entbunden hatte,<br />

wurde eine ökonomische Aufwärtsentwicklung leichter. Nachdem 1720 eine Auslösung<br />

verpfändeter Güter gelungen war, griff der Komtur von Schlamersdorff erneut in die<br />

Verwaltung der Kommende ein und verursachte bald ein heilloses Durcheinander. Nachdem<br />

er dann auf das <strong>Ordens</strong>haus einen Kredit aufgenommen hatte, wurde die Kommende seiner<br />

Leitung und Nutzung entzogen und Schlamersdorf mit Deputationszahlungen abgefunden.<br />

Schließlich war die Kommende 1782 ohne Schulden, doch wurde sie schon am 5. Juni 1802<br />

säkularisiert 384 . Die Kommende, bestehend aus einem Komturshaus und einem wenige<br />

Schritte davon entfernten Pfarrhaus 385 , lag in einem unbefestigten Dorf, welches in einem<br />

Durchmarschgebiet zahlreicher Truppen lag 386 . Ursprünglich 80 Morgen Ackerland und 18<br />

Morgen Wiesen bewirtschaftend 387 , sank dieser Umfang bis 1668 auf 51 Morgen 388 .<br />

382 Hans Jürgen Dorn, Die Deutschordensballei Westfalen, Marburg 1978, S. 26-27<br />

383 Hans Jürgen Dorn, Die Deutschordensballei Westfalen, Marburg 1978, S. 29-32<br />

384 Hans Jürgen Dorn, Die Deutschordensballei Westfalen, Marburg 1978, S. 34-35<br />

385 Hans Jürgen Dorn, Die Deutschordensballei Westfalen, Marburg 1978, S. 26<br />

386 Hans Jürgen Dorn, Die Deutschordensballei Westfalen, Marburg 1978, S. 29<br />

387 Hans Jürgen Dorn, Die Deutschordensballei Westfalen, Marburg 1978, S. 27<br />

388 Hans Jürgen Dorn, Die Deutschordensballei Westfalen, Marburg 1978, S. 31<br />

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