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Kommenden des Deutschen Ordens - Damian Hungs

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und den Niederlanden kamen 132 , zählte bereits um 1400 nur noch sechs Ritter- und zwei<br />

Priesterbrüder 133 . Eine Zahl, an der sich auch zukünftig nicht viel veränderte. Denn waren sie<br />

1410/11 sieben Ritterbrüder und ein Priesterbruder in den <strong>Kommenden</strong> Palermo und „Castro<br />

Morgano“ 134 , so lag ihre Zahl zwischen 1435 und 1440 bei neun Brüdern 135 , und sank bis<br />

1451 auf sieben <strong>Ordens</strong>brüder in vier <strong>Kommenden</strong> 136 . Seit 1471 wurde die Ballei durch<br />

Heinrich Hochmeister verwaltet, der seine unehelichen Kinder immer wieder mit <strong>Ordens</strong>gut<br />

ausstattete. Als ihm nach der Visitation <strong>des</strong> Jahres 1491 ein Prozess drohte, übergab er die<br />

Ballei einem Kardinalprotektor, welcher sie endgültig dem Orden entzog und seiner Familie<br />

zuführte. Rückführungsversuche scheiterten schließlich am spanischen König und seiner<br />

Vertreter 137 .<br />

2.18 Ballei Spanien<br />

<strong>Kommenden</strong>: Carmona, La Mota, Sevilla<br />

Die Ursprünge der im Königreich Kastilien gelegenen Ballei sind nicht bekannt, doch muss<br />

sie spätestens 1255 entstanden sein, finden wir für dieses Jahr die Erwähnung eines<br />

Landkomturs. Möglicherweise beteiligte sich der Orden an der Eroberung <strong>des</strong> Königreichs<br />

Granada, da er Anteile an den neuen Gebieten in Cordoba, Carmona und Sevilla erhielt. Doch<br />

scheint man sich nicht weiter an der Reconquista beteiligt zu haben, so dass die spanischen<br />

Könige bereits 1271 ihr Interesse am <strong>Deutschen</strong> Orden verloren. Nachdem die Ballei ihren<br />

Besitz in Cordoba bereits im 14. Jahrhunderts veräußert hatte, folgte 1453 der Verkauf der<br />

Güter in Carmona und Sevilla. So blieb nur noch die Kommende La Mota, die, nachdem sie<br />

dem Orden bereits entfremdet war, 1465 verkauft wurde 138 . Bereits Papst Benedikt XIII. (ab<br />

1394), den der Orden im Schisma nicht anerkannte, hat die Ballei eingezogen. Erst Papst<br />

Martin V. erstattete dem Orden 1417 die Kommende La Mota mit ihren Besitzungen dem<br />

<strong>Deutschen</strong> Orden zurück, doch konnte man diese erst nach einem Vergleich im Jahre 1422<br />

faktisch wieder an sich bringen 139 . Die Ballei unterstand dem Deutschmeister 140 .<br />

132 Klaus Militzer Die Geschichte <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong>, Stuttgart 2005, S. 38-39<br />

133 Klaus Militzer Die Geschichte <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong>, Stuttgart 2005, S. 138<br />

134 Marian Biskup, Visitationen im <strong>Deutschen</strong> Orden im Mittelalter. Teil I, Marburg 2002, S. 64<br />

135 Kurt Forstreuter, Der Deutsche Orden am Mittelmeer, Bad Go<strong>des</strong>berg 1967, S. 213<br />

136 Kurt Forstreuter, Der Deutsche Orden am Mittelmeer, Bad Go<strong>des</strong>berg 1967, S. 119<br />

137 Klaus Militzer Die Geschichte <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong>, Stuttgart 2005, S. 178<br />

138 Klaus Militzer Die Geschichte <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong>, Stuttgart 2005, S. 41<br />

139 Klaus Militzer Die Geschichte <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong>, Stuttgart 2005, S. 140<br />

140 Klaus Militzer Die Geschichte <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong>, Stuttgart 2005, S. 177<br />

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