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Kommenden des Deutschen Ordens - Damian Hungs

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Kaiser hin und her, so erschienen im Juli 1632 erstmals französische Truppen. Als diese<br />

schließlich weiterzogen, plünderten sie das Dorf Riedselz. Schließlich erschienen wieder die<br />

Schweden, welche gegen den Protest der Stadt, die Kommende inventarisierten. Der Komtur,<br />

welcher sich in einem guten Einvernehmen mit der Stadt befand, lebte zu diesem Zeitpunkt<br />

im Barfüßerkloster zu Hagenau, wohin er sich aufgrund der politischen Umstände<br />

zurückgezogen hatte. Zwei Jahre später lebte er jedoch bereits wieder in der Kommende, wo<br />

er 1634 von schwedischen Truppen überfallen worden war. Diese setzten ihn nicht nur unter<br />

Arrest und pressten ihm 1.000 Gl ab, sondern nahmen auch alles mit, was sich bewegen<br />

ließ 1477 . Obwohl der Friedensvertrag von Münster, welche die Stadt unter französische<br />

Herrschaft stellte, den Katholiken in der weitgehend lutherischen Stadt einiges an<br />

Erleichterung brachte, nahm die Kommende für seine verlassenen Höfe vor allem<br />

protestantische Flüchtlinge an 1478 . Im Dezember 1672 übergab Ludwig XIV. die Kommende<br />

dem Lazarusorden 1479 , wogegen die Ballei und der Hochmeister protestierten. Trotzdem<br />

entschied der Hohe Rat zu Paris am 11. Mai 1686 für den Lazarusorden, der sie am 14.<br />

September 1686 endgültig in Besitz nahm 1480 . Am 30. Oktober 1697 kam es durch den<br />

Friedensvertrag von Rijswijk zur Rückerstattung der Kommende an die Ballei Elsass-<br />

Burgund 1481 . Doch blieb sie faktisch noch bis 1715 im Besitz <strong>des</strong> Lazaristenkomturs<br />

Bellecroix 1482 . Mit den Jahren wurde das <strong>Kommenden</strong>gebäude unbewohnbar, was nicht nur an<br />

der mangelnden Residenz der Komture und den kriegerischen Auseinandersetzungen lag,<br />

sondern auch an der häufigen Fremdbelegung. So brach 1719, als König Stanislaus Leszcinski<br />

von Polen in der Kommende wohnte, ein Brand aus. Nachdem man ursprünglich schon 1732<br />

mit einem Neubau beginnen wollte, schritt man dann im Frühjahr 1749 tatsächlich zum<br />

Baubeginn 1483 . Da Weissenburg eine französische Stadt geworden war, traf die Kommende die<br />

Französische Revolution mit voller Wucht, so dass das Gesetz zur Aufhebung der Klöster, im<br />

Oktober 1789, der Kommende faktisch jede Existenzgrundlage entriss 1484 .<br />

1477 Rudolf Fendler, Die Kammerkommende <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong> in Weissenburg im Elsass, Marburg 1995, S.<br />

147-149<br />

1478 Rudolf Fendler, Die Kammerkommende <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong> in Weissenburg im Elsass, Marburg 1995, S.<br />

155-156<br />

1479 Rudolf Fendler, Die Kammerkommende <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong> in Weissenburg im Elsass, Marburg 1995, S.<br />

160<br />

1480 Rudolf Fendler, Die Kammerkommende <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong> in Weissenburg im Elsass, Marburg 1995, S.<br />

164<br />

1481 Rudolf Fendler, Die Kammerkommende <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong> in Weissenburg im Elsass, Marburg 1995, S.<br />

178<br />

1482 Rudolf Fendler, Die Kammerkommende <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong> in Weissenburg im Elsass, Marburg 1995, S.<br />

250<br />

1483 Rudolf Fendler, Die Kammerkommende <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong> in Weissenburg im Elsass, Marburg 1995, S.<br />

204<br />

1484 Rudolf Fendler, Die Kammerkommende <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong> in Weissenburg im Elsass, Marburg 1995, S.<br />

224<br />

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