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Kommenden des Deutschen Ordens - Damian Hungs

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Besitz in Zöschingen abgerundet werden. Einen weiteren Besitzschwerpunkt konnte die<br />

Kommende in Bollingen aufweisen. Hier erwarb sie durch Tausch 1432 die Pfarrei 1399 , samt<br />

Vogtei 1400 , und kaufte 1436 fünf Höfe, sieben Lehen, ein Haus, eine Hofraite und Leibeigene<br />

auf 1401 . Kaiser Friedrich III. verlieh der Kommende, welcher 1410/11 vier Ritter- und zwei<br />

Priesterbrüder 1402 und 1451 ein Ritter- und drei Priesterbrüder zugehörten 1403 , 1487 dann auch<br />

das Gericht über ihre Untertanen im Dorf Bollingen 1404 . Zu diesen Besitzungen kamen noch<br />

zahlreiche Benefizien. So in Bermaringen (bis 1576), Temmenhausen (1436-1576),<br />

Herrlingen (1339), Wippingen (1472), die Pfarreien Lautern (1343) 1405 , Herrlingen (1333) 1406 ,<br />

Tomerdingen, Eberbach und die Stadtpfarrei Winnenden. Alle diese Pfarreien waren dem<br />

Bischof von Konstanz gegenüber abgabepflichtig 1407 . In der Kommende, die 1513 einen<br />

Ritter- und vier Priesterbrüder zählte, schrieb zwischen 1517 und 1520 der Priesterbruder<br />

Johannes Böhm OT seine Völkerkunde „Omnium gentium mores“. Ihrem Reichsstand und<br />

der zeitigen Abberufung <strong>des</strong> Komturs Martin Beiser von Ingelheim, einem Anhänger der<br />

Reformation, sicherte die Kommende auch nach der Reformation ihr Fortbestehen in der<br />

protestantischen Reichsstadt. Zwar ließ der Stadtrat die Kommende während <strong>des</strong><br />

Schmalkaldischen Krieges (1630) und während seines Bündnisses mit den Schweden (1632-<br />

1635) im Dreißigjährigen Krieg besetzen, musste sie aber dann doch immer wieder<br />

herausgeben. Trotzdem gelang es dem Stadtrat auch weiterhin, die Gottesdienste und<br />

Predigten in der <strong>Kommenden</strong>kirche zu überwachen. Die Kommende, deren Seelsorge oftmals<br />

von einem Augustinerchorherren von Wengen gewährleistet wurde und die einen<br />

umfangreichen Streubesitz hatte, gegliedert in fünf Amtsbereiche, erhielt 1699 eine neue<br />

Kapelle und wurde schließlich zwischen 1719 und 1724 neu errichtet. 1789 wurde sie<br />

schließlich aufgehoben und die Güter von einem dem Hochmeister unterstellten Obervogt<br />

verwaltet 1408 .<br />

Utrecht<br />

Ballei Utrecht<br />

1399 Staatsarchiv Ludwigsburg, JL 425 Bd. 26 Qu. 147<br />

1400 Staatsarchiv Ludwigsburg, JL 425 Bd. 26 Qu. 152<br />

1401 Staatsarchiv Ludwigsburg, JL 425 Bd. 26 Qu. 153<br />

1402 Marian Biskup, Visitationen im <strong>Deutschen</strong> Orden im Mittelalter. Teil I, Marburg 2002, S. 63<br />

1403 Marian Biskup, Visitationen im <strong>Deutschen</strong> Orden im Mittelalter. Teil II, Marburg 2004, S. 129<br />

1404 Staatsarchiv Ludwigsburg, JL 425 Bd. 26 Qu. 154<br />

1405 Staatsarchiv Ludwigsburg, JL 425 Bd. 26 Qu. 147<br />

1406 Staatsarchiv Ludwigsburg, JL 425 Bd. 26 Qu. 149<br />

1407 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 255<br />

1408 http://www.kloester-bw.de/klostertexte.php?kreis=&bistum=&alle=1&ungeteilt=&art=&orden=Deutscher<br />

Orden&orte=&buchstabe=&nr=597&thema=Geschichte (15.12.2009)<br />

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